Traue Niemandem

Frédèric Weymann / Stephanie Tallen

 

Summary : Der Leser erfährt einige interessante Details über Scully, Mulder und einigen weiteren Charakteren. Nebenbei versuchen die beiden, das Geheimnis um mehrere Fotos zu lösen und decken dabei (fast) eine große Verschwörung auf.

Disclaimer: Fox Mulder, Dana Scully belong to Chris Carter, 1013 and Fox TV. They are used without permission and no infringement of copyright is intended.

Rating: R (FSK16)

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (X-Files) Staffel FanFic (Season FanFic)

Folge 1 :

Traue niemanden! Die Wahrheit ist jetzt da! (Trust No One! The Truth is now there!)
Script geschrieben von Frédèric Weymann
Spontanillustrationen und Szenen 27+28 von Stephanie Tallen
Szenen 1-3 mit Unterstützung von Ruth Langhans.

Kommentare, Lobeshymnen und konstruktive Kritik bitte an Frederic.Weymann@t-online.de.


Szene 1 :

Mulders Apartment. Sicht von Tür zum Fenster. Dunkelheit, nur ein wenig Mondlicht durchs Fenster. Untertitel "Mulders Apartment 21:35 Uhr". Man hört einen Schlüssel in der Tür. Schwenk zur Tür. Mulder tritt, im Licht der Flurlampe, ins Bild. Während er die Tür hinter sich schließt, schaut er sich ängstlich um, als wäre jemand anderes im Apartment. Plötzlich weißes Dämmerlicht aus einer Ecke. Scully steht in schwarzem, engen Lederanzug gekleidet, in der Ecke, eine Peitsche in der rechten Hand.

Scully (schlägt mit der Peitsche, schreit ihn an) : Los, AUSZIEHEN. Deine Domina befiehlt es dir.
Mulder (leicht verdutzt, aber angenehm überrascht) : Aber Scully, ich wußte gar nicht, daß Sie solche Gefühle für mich hegen.
Scully (in normaler Sprechweise, jedoch mit viel Gefühl) : Ja, wissen Sie, Mulder, ich habe versucht meine Gefühle für Sie zu verbergen, aber nun muß ich ihnen sagen, daß ich (Pause), daß ich Sie (Pause) LIEBE. Kommen Sie Mulder, lassen wir die X-Akten hinter uns und begeben wir uns auf ein intergalaktisches Abenteuer.
Mulder : Nun gut, Scully, aber ich muß Ihnen eine Geheimnis offenbaren (reißt sich seine Alltagskleider von Körper, unter denen ein Superman-Kostüm zum Vorschein kommt). Ich bin Superman!!!
Scully (sichtlich erstaunt) : Fox Mulder ist Superman! Ich wußte es doch! SIE sind einer der Außerirdischen!
Mulder : Das ist wahr, und die anderen Außerirdischen entführten meine Schwester, weil sie dachten, sie hätte die gleichen Kräfte wie ich. Tja, Pech gehabt.

Plötzlich zaghaftes Klopfen an der Tür. Erstaunte Gesichter von Mulder und Scully. Schwenk zur Tür. Erneutes Klopfen, dann wird die Tür eingerammt. Ins Zimmer stolpern, eng umschlungen, X und Skinner. Scully und Mulder schauen die beiden verdutzt an, dann dreht sich Skinner zu den beiden.

Skinner : Ja, wir konnten unsere Liebe nicht länger in der Öffentlichkeit verbergen und outen uns deswegen jetzt selber, vor Ihnen als erstem.
(Sieht die beiden) Oh, ich habe Sie hoffentlich nicht bei irgend etwas gestört.
Scully : Aber nein, wie kommen Sie nur darauf, wir haben nur ein wenig Spaß miteinander.
X : Oh, dann können wir bestimmt mitmachen.
(Beide treten richtig ins Licht, man erkennt, daß sie beide in Leder gekleidet sind und Peitschen dabei haben)
Mulder : Aber sicher doch, ich hole die weiteren Utensilien.
(Er kramt in einer Schublade, holt ein Peitsche und Ketten heraus, wirft die Ketten den anderen zu, die sich damit anketten)
Scully : Los geht's (Alle beginnen damit, sich gegenseitig aufzupeitschen).

Auf einmal wird es völlig dunkel, durchs Fenster blinkt rotes und blaues Licht herein. Die vier halten inne, starren auf die Tür, in der ein Außerirdischer mit Peitsche in der Hand und grellem, weißem Licht im Hintergrund, steht. Schweigen, fünf Sekunden lang, dann wegblenden.

V O R S P A N N




Szene 2 :

Hinblenden der Szene 1 , Großaufnahme Alien

Alien (mit metallener Stimme) : Ha'llo, i'ch b'in e'in Al'ien! Da'rf ic'h be'i eu|ch mi'tmachen?
Scully (fängt sich als erster wieder) : Aber klar doch, ich hoffe, daß deine Peitsche kein Sythentikmüll ist.
Alien (vorgetäuscht beleidigt, jetzt mit hoher Frauenstimme) : Aber natürlich nicht, habe ich aus der Haut von Kühen des Evmuh und Adamuh - Projektes gemacht. Es war der Versuch, genetisch perfekte Kühe zu züchten. Unglücklicherweise ist der Hubschrauber mit der Gensuppe abgestürzt. Ihr habt diesen Fall selber untersucht.
Mulder (höchst erregt keuchend) : Ja, ich erinnere mich, aber jetzt laß uns Spaß haben!!!!
Alien : OK , los geht's!

Alle setzen das Auspeitschen vor, dabei lustvoll glucksend und schreiend. Unvermittelt kommt aus dem Nichts das Raunen eines VOODOO-Chors. Man hört ein näherkommendes Schlurfen im Flur. Ein schwarzer VOODOO-Priester, halb verwest, tritt in den Raum.

Priester : Salut, ça va? (Er malt in Kreide den Spiegel, der die beiden Welten verbindet. Als er fertig ist, holt er eine Peitsche aus Rosenzweigen heraus)
Priester : Der Zweig ist zwar eigentlich für Flüche gedacht, aber kann ich dennoch damit mitmachen?
Scully und Mulder (wie aus einem Mund) : Klar, tun Sie uns den Gefallen.

Der Priester stürzt sich wild ins Getümmel. Nach kurzer Zeit hört man einen Helikopter über dem Haus, dann eine Explosion. Durch die Zimmerdecke bricht auf einmal der Helikopter, Alex Krycek am Steuer und "landet" auf dem gemalten Spiegel. Er steigt zaghaft aus dem Helikopter und hebt verlegen die rechte Hand.

Alex : ähhh, Hallo?
Alle anderen : WAAAAASSSSSS????!!!!!! SPION, SABOTEUR, dein Ende ist nah!

Alle stürzen sich mit ihren Peitsche auf ihn und schlagen wild auf ihn ein, er krümmt sich vor Schmerzen, um Gnade flehend, auf dem Boden. Da gibt es eine lauten Knall, alles wird hell erleuchtet. Weißes Bild. Fünf Sekunden lang. Dann läßt das Licht nach, mitten im Raum steht William Scully in weißer Uniform.

William (Scully anschreiend) : Bootsmann, was geht hier vor? Ein Soldat gibt sich solchen Sachen nicht hin!
Scully (verlegend) : Nun, ich wollte ...
William : WAS wolltest Du????

Die anderen verschwinden aus dem Bild, X, Skinner und das Alien aus dem Fester, wobei sie ein X im Fensterglas zurücklassen, der Rest außer Mulder aus der Tür. Mulder schnappt sich den Helikopter.

Mulder : Auf, auf und davon!

Er fliegt, den Helikopter im Arm, nach oben aus dem Raum. William fliegt auf Scully zu und verschmilzt mit ihr. Sie steht am ganzen Körper zuckend da, ihre Augen rollen nach hinten, sie fällt zurück. DRAMATISCHE MUSIK. Scully von oben , die Kamera fährt nach oben. Scully verschwindet in der Ferne, bis sie nicht mehr zu sehen ist. Wegblenden.

Szene 3 :

Auf dem Parkplatz vor Mulders Apartment. Untertitel "Vor Mulders Apartment 22:00 Uhr". Mulder landet, dreht sich mit Turbo im Kreis herum und erscheint in Alltagskleidung wieder. Er will gerade ins Haus zurückgehen, da sieht er zwei Menschen, an ein Auto gelehnt, auf dem Parkplatz stehen, beide eng umschlungen. Er geht näher (Kamera aus Sicht von Mulder), man erkennt im Dämmerlicht, daß es Langly und Samantha (erwachsen) sind.

Mulder (verblüfft, aber auch sehr froh) : Samantha, Langly , ich dachte, ihr beiden wurdet von Außerirdischen entführt.
Samantha (noch völlig außer Atem von dem leidenschaftlichen Kuß) : Das ist auch wahr, wir haben uns bei den Tests kennengelernt und waren sofort ineinander verliebt.
Deep Throat (aus dem Hintergrund) : He, wartet auf mich.

Mulder, Samantha und Langly drehen sich völlig verdutzt um, starren ihn an.

Mulder : äh, ich dachte, Sie wären tot.
Deep Throat : Das ist wahr, aber ich wollte mir diesen Sex-Spaß nicht entgehen lassen. Dafür stehe ich sogar von den Toten auf.
Mulder : Dafür sind Sie reichlich spät dran. Der Spaß ist bereits vorbei.
Deep Throat : Das glauben Sie, Mulder, aber lassen Sie sich nicht von der Oberfläche täuschen, ich habe etwas für Sie.

Er holt einen Umschlag aus der Jacke und gibt ihn an Mulder. Dieser öffnet ihn und betrachtet die darin enthaltenen Bilder. Seine Augen werden immer größer.

Mulder : OOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! Sie haben recht, der Spaß geht jetzt erst richtig los.
Langly : Was ist denn los? Zeig mal die Bilder.

Mulder gibt den beiden die Bilder. Ihnen gehen auch die Augen über.

Samantha : Du hast recht, Mulder, auf geht's. Die vier rennen Richtung Apartments.



Szene 4 :

Zur etwa gleichen Zeit wie Szene 3. Wieder Mulders Apartment innen. Scullys Sicht. Alles dreht sich. Dann wird eine Bild deutlich. Es ist Alex. Er ist völlig von Peitschenhieben zerschunden und liegt auf Scully. Isometrische Sicht auf beide, Schummerlicht.

Scully (ruft aus): Krycek, was tun Sie da?
Krycek : Ich vergewaltigte Sie.
Scully (abwertend): Das tun Sie aber wirklich schlecht.
Krycek : Ich war ja auch noch bis jetzt Jungfrau gewesen. Mußte an meiner Karriere als Verschwörer arbeiten, da blieb keine Zeit für Sex und sowas.
Mann : Dann laß mal einen Profi ran.

Scully und Krycek schauen verdutzt auf, die Kamera, ihren Blicken folgend, fällt auf den Mann. Es ist derselbe zigarretten-rauchende Mann, der Krycek die Aufträge erteilt. Kamera Rückschwenk auf Scully und Krycek.

Krycek (enttäuscht): Ach, muß das sein, können wir sie nicht zu zweit vergewaltigen?
Mann : (überlegt kurz, wirft dann seine Zigarette zu Boden, zerdrückt sie mit dem Fuß) Na meinetwegen.

Er stürzt sich auf Scully, die Kamera folgt ihm, dann Bewegung der Kamera nach oben , begleitet von den Schreien und des Stöhnen der drei. Nach einigen Sekunden Handyklingeln. Stille , zweites Klingeln, Scully nimmt ab.

Scully (ins Handy) : Scully!
Mann (durchs Telefon) : Ja hallo, hier ist der zigaretten-rauchende Mann, kann ich Krycek sprechen?

Scully starrt den Mann an, läßt dabei das Handy achtlos auf den Boden fallen. Der Mann erkennt die Lage und verwandelt sich zurück in seine "Normalform".

Wandler : Sie dachten wohl, dieser Schuss hätte mich getötet, dem war leider nicht so. Ich bin zurückgekehrt, um mich für diesen Hinterhalt zu rächen.
Scully : (stößt ihn weg) Unglücklicherweise habe Sie eines nicht bedacht : Durch die Verschmelzung mit meinem Vater wurde mein Schatten zur Animateure.

Der Wandler verschwindet in einem schwarzen Loch unter seinem Füßen. Krycek rennt in Panik durch die Tür aus dem Appartement. Stille, nur Scullys Atem ist zu hören. Großaufnahme Scullys, die Kamera entfernt sich langsam von ihr.

Szene 5 :

Flur vor Mulders Apartment. Blick Richtung Fahrstuhl. Zwei Nonnen, eine Oberschwester und eine junge Novizin stehen vor ihm, die Novizin hält ein großes Buch, wahrscheinlich eine Chronik, im Arm, und warten auf die Kabine. Kameragroßansicht der beiden Nonnengesichter, beide blicken entspannt drein, die Oberin darüber hinaus auch noch sehr streng. Fahrstuhlklingeln, Kamera verbleibt auf den Gesichtern der beiden Nonne. Geräusch der sich öffnenden Fahrstuhltür. Licht aus dem Fahrstuhl fällt auf die beiden. Ihre Augen weiten sich.

Novizin : Oh mein Gott! (sie fällt nach hinten)

Kamerasicht wie am Anfang der Szene. Die Fahrstuhltür ist offen, im Fahrstuhl befinden sich Mulder, Samantha, Deep Throat und Langly, allesamt in Leder gekleidet und mit einer Peitsche in der Hand.

Oberin : Oh mein Gott, welch Glück, daß ich Euch hier treffe.

(Sie reißt sich ihre schwarze Robe vom Leib, unter der Domina-Kleidung zum Vorschein kommt, dann greift sie sich die vermeintliche Chronik und öffnet sie. Sie ist innen hohl und enthält eine Peitsche).

Oberin :Domina Oberin ist bereit. Darf ich mitmachen?
Alle anderen : Klar.

Die Oberin springt in den Fahrstuhl, Mulder drückt einen Knopf, die Tür schließt sich. Peitschenschläge und lustvolle Schreien aus dem Inneren. Sicht von oben auf den Fahrstuhl, der nach unten fährt. Weiterhin die bekannten Geräusche. Der Fahrstuhl erreicht das Erdgeschoß. Die Tür öffnet sich. Frauenaufschrei. Schuss einer Pistole. Maschinengewehrrattern, Detonieren eines Panzerfaustgeschoss, Aufflammen eines Flammenwerfer. Die Fahrstuhltür schließt sich wieder, der Fahrstuhl fährt wieder nach oben. Szenenanfangssicht. Die Fahrstuhltür öffnet sich wieder. In ihm stehen Fox, bewaffnet mit seiner Dienstwaffe, Samantha mit einer MG, Langly mit einer Panzerfaust und Deep Throat mit einem Flammenwerfer.

Mulder (unsicher) : War dieses Gewalt nicht doch etwas übertrieben?
Langly (selbstsicher erklärend) : Sie hat uns schließlich mit einer tödlichen Waffe bedroht.
Samantha (erstaunt) : Ich weiß nicht, ob ein Regenschirm als tödliche Waffe gilt.
Langly (leicht verärgert über diese Unwissenheit) : Noch nie etwas von Kampfschirmen gehört, die Waffe des 21.Jahrhunderts? Ein einziger hat genug Feuerkraft, um ganz Brooklin in seine Quarks zu zerlegen. Ganz zu schweigen von ein paar Leuten im Fahrstuhl.
Samantha : Die Wahrscheinlichkeit, daß eine normale Hausfrau die Waffe des 21.Jahrhundert zum Einkaufen mitnimmt, ist sehr gering.
Deep Throat (unterbricht die Diskussion) : Nun, machen Sie sich darüber keine Gedanken. (Er verteilt Formulare an die drei).

Die drei betrachten das Formular verwundert.

Samantha : Was ist das?
Deep Throat (selbstverständlich) : Ein Antrag auf Vertuschung.
Samantha (völlig verwirrt) : Auf was?
Deep Throat : Auf Vertuschung. Es gibt seit letzter Zeit soviel zum Vertuschen, daß die Regierung nun Formulare ausgibt, um die Anfragen überhaupt überschauen zu können.
Mulder (blickt sich verwundert um) : Wo ist eigentlich die Nonne?
Samantha (blickt sich auch um) : Ja, wo ist sie?

Langly beginnt wie wild seine Klamotten auf dem Boden zu durchsuchen. Er findet zwei Uhren und vergleicht sie. Kamera auf die Uhren. Die eine geht genau 5 Minuten nach.

Langly (wichtigtuerisch erklärend) : Wir haben fünf Minuten verloren.
Mulder (verwundert) : Aber woher weißt Du das? Beide Uhren waren am selber Ort.
Langly : Das stimmt, aber (er dreht die vorgehende Uhr um, auf ihrer Rückseite ist eine goldene Platte mit eingravierten Symbole darauf) ich habe auf diese Uhr in der galaktischen Gemeinsprache "Bitte nachstellen!" geschrieben. Die Außerirdischen sind zwar gemeine Entführer, aber sie kommen immer höflichen Bitten nach. Es liegt so in ihrer Art.
Deep Throat (zur Eile antreibend) : Nun aber los, wir müssen Scully noch holen, bevor wir losfahren können und es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Alle rennen aus dem Fahrstuhl Richtung Kamera.

Samantha (bleibt kurz stehen) : äh, wofür eigentlich noch mal?



Szene 6 :

Mulders Apartment. Sicht auf Scully. Sie hat sich weitestgehend wieder gefaßt. Sie richtet ihren Blick auf die Tür. Kamera auf Tür. Die vier anderen betreten den Raum. Mulder sieht Scully, rennt zu ihr hin und rüttelt sie.

Mulder (sehr besorgt) : Scully, was ist passiert?
Scully (leise, erschöpft, bedauernd) : Mulder, ich kann es Ihnen nicht sagen...
Deep Throat (gehetzt, sehr ungeduldig) : Kommen Sie, wir haben keine Zeit mehr!
Mulder : Eine Moment noch... (Er holt den Umschlag aus seiner Tasche) Hier, Scully, sehen Sie sich das an.

Er und Scully gehen zur Schreibtischlampe, der einzigen Lichtquelle im Raum. Mulder hält den Umschlag unter sie. Großaufnahme Umschlag. Mulder holt die Bilder mit der Rückseite oben heraus. Er will sie gerade herausnehmen, als die Birne der Lampe implodiert. Es wird dunkel. Rumpeln und Pumpeln im Raum. Versautes Fluchen von Mulder. Kramen in einer Schublade. Mulder entzündet ein Streichholz und gibt es an Scully. Beide blicken auf die Bilder. Sie sind völlig schwarz. Auf einmal schlägt sich Mulder an den Hals und schaut auf die Hand. In ihr ist ein blauer, unbekannter Käfer. Plötzlich schreit Scully vor Lust auf, das Streichholz erlischt.

Scully (sehr, sehr wütend, schreit) : So, jetzt werdet ihr alle büßen. Mich erst mit diesen Verrückten alleine lassen, dann mich fast mit einer Glühbirne umbringen und jetzt verbrenne ich mir noch die Finger. Jetzt reicht es mir!
Mulder : Nein, Scully, NEIIIINNNNN!

Wilde Peitschenschläge und Aufschreien. Dunkelheit. Fünf Sekunden, dann leiser werden bis Stille.

Szene 7 :

Scullys Büro. Am nächsten Morgen. Untertitel "Am nächsten Morgen". Scully sitzt in normaler Kleidung und Brille vorm Computer. Neben dem Computer steht ein Mikroskop. Sie tippt (gleichzeitiges Vorlesen des Textes durch Scully)

Scully : "Der letzte Abend wird mir wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Die Verschmelzung mit meinem toten Vater hat mich in eine Dimension geführt, in der noch nie zuvor ein Lebender gewesen war. Die dortigen Erlebnisse sind so komplex und unbegreiflich, daß ich mich außerstande sehe, sie zu beschreiben. (Pause, Scully überlegt) Ein Ergebnis dieses Besuches scheint ein temporär sehr begrenztes Verwandeln des eigen Schatten zu sein. (Pause, Themenwechsel) Trotzdem, die angebliche von Agent Krycek beschriebene Begegnung der dritte Art mit einem, wie er es nennt "Wandler" und dessen Aufsaugen in einem Schwarzen Loch halte ich für das Produkt seines kranken Geistes, welches ihn auch dazu gebracht hat, mich zu vergewaltigen. (Nahansicht Scullys Gesicht) Ich empfehle deswegen die sofortige Suspendierung und eine lebenslange Einweisung in eine geschlossene Anstalt (ein breites, fieses Lächeln macht sich auf Scullys Gesicht breit, dann wieder Anfangssicht). Auch für Agent Mulder war der gestrige Abend kein schönes Erlebnis. Er erholt sich gerade im hiesigen Krankenhaus von den Verletzungen, die ihm ein Geisteskranker auf der Straße mit einer Peitsche beigebracht hat (wieder Großansicht, Scully lächelt noch breiter). Seine Behauptungen über die Begegnungen mit seiner Schwester oder den SM-Aktionen halte ich für das Produkt seines durch den Überfall entstandenen Traumas. Der Grund für den Überfall scheinen einige Fotos zu sein, die leider bis zur völligen Unkenntlichkeit vernichteten wurden. Sie scheinen wichtiges Beweismaterial gegen eine Person oder eine Organisation zu sein. Untermauert wird diese These durch die Tatsache, daß Agent Mulders Apartment mit allergrößter Gewaltanwendung durchsucht worden ist." (Sie steht auf, kann mit Müh und Not einen Lachanfall unterdrückt, geht dann zum Mikroskop, schaut hinein, man sieht einen blauen, fremd wirkenden Käfer in der Vergrößerung, sie setzt sich wieder vor den Computer) "Unglücklicherweise ist Agent Mulder nicht in der Lage, sich an den Inhalt der Bilder zu erinnern. Nach meinen bisherigen Forschungen wurde er von einem bisher noch unentdeckten Käfer aus dem Regenwald gestochen, dessen Gift eine partielle, dafür aber unwiderrufliche Amnesie der Ereignisse der letzten 96 Stunden hervorruft. Wie der Käfer in das Apartment gelangte, ist noch unklar. Weitere Forschungen werden von Nöten sein." (Scully lehnt sich zurück, nimmt die Brille ab, und schaut, in Gedanken vertieft, an die Zimmerdecke.)



Szene 8 :

Außenansicht eines beliebigen Krankenhaus in Washington, D.C. Untertitel "[Name des Krankenhauses], 14:48". Man sieht Scully in ihrem Wagen auf den Parkplatz fahren. Sie steigt aus und begibt sich durch einen Nebeneingang ins Gebäude. Als sie sich auf dem Weg zu Mulders Zimmer begibt, kommt von hinten ein in Anzug gekleideter Mann mit einem Wäschewagen angerast, "überfährt" Scully und hält ihr ein mit Chloroform getränktes Tuch vors Gesicht. Sie dämmert dahin. Später erwacht sie, in SM-Kleidung einer Sklavin und gefesselt, in einem mit dunkeln Tuch ausgekleideten Raum. Der Gegenspieler von Scully und Mulder, der wohlgekleidete Mann aus dem Club in New York, sowie 5 Senatoren betreten den Raum, alle mit Peitschen, Ketten oder Elektroschockstäben bewaffnet und in maßgeschneiderten, aus Leder bestehenden Anzügen.

Mann (selbstgefällig, herablassend) : Sie haben mir lange große Kopfschmerzen verursacht mit ihren ständigen Versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und deswegen wird es mir jetzt eine Freude sein, Ihnen Schmerzen beizubringen. (Er macht eine vorstellende Bewegung Richtung der Senatoren) Die Herren hier kennen Sie ja wohl.
Scully (verachtend) : Sicher, das sind unsere braven Volksvertreter, die ihnen wahrscheinlich aus der Hand fressen.
Mann : Sie wissen gar nicht, wie recht Sie damit haben. Schließlich haben wir nicht immer das Glück, solch edlen Besuch zu haben, da haben wir nur uns sechs.
Scully : Sie Schwein.
Mann (am Ende seiner Geduld) : Jetzt reicht es! Auf geht's! (Er macht eine entsprechende Bewegung)

Die sechs stürmen los und beginnen auf Scully einzuprügeln, wobei sie auch manchmal "aus Versehen" einen anderen treffen. Völlig unvermittelt tritt Senator Matheson in den Raum. Er ist mit zwei Macheten bewaffnet, die beide über ein Meter lang sind.

Matheson : Meine Herren, Zeit, abzudanken!

Er wirbelt die beiden Waffen immer schneller in einem tödlichen Wirbel um sich, wobei er auf die sechs Männer zugeht, dann schlägt er auf einmal allen sechs in einem Schlag die Köpfe ab. Sie fliegen hoch und Matheson spießt sie mit einen gekonnten Wurf der beiden Macheten auf. Die Kamera verfolgt den Fall des Köpfespieß und dessen Aufprall.

Scully (dankbar, erleichtert) : Vielen Dank, Senator, Sie haben mir das Leben gerettet.
Matheson (bescheiden) : Ach, das war doch gar nichts.. (Er löst ihre Fesseln)
Scully : Doch, ich will Sie belohnen. (Sie greift eine Peitsche, springt auf, ihr Ton wird befehlend) Los, AUSZIEHEN, Sie kriegen Ihre Belohnung, ob Sie wollen, oder nicht!

Matheson dreht sich um und will fliehen, Scully ist aber schneller. Gekonnt bringt sie ihn mit einem Peitschenhieb zum Fall und fesselt ihn mit den Ketten.

Matheson : Scully, Sie verstehen das völlig falsch.
Scully : Das ist mir egal, ich will nur meinen Spaß haben. Sie können ihn auch haben oder aber auch nicht, das ist ganz alleine Ihre Entscheidung.

Sie beginnt auf den Senator einzuschlagen, wobei sie ihn anschreit, man hört laute Schreie vom Boden, langsames Wegblenden.

Szene 9 :

Mulders Krankenzimmer. Er liegt im Bett und liest eine Zeitschrift. Scully betritt das Zimmer. Bei ihrem Anblick zuckt Mulder zusammen.

Scully (vorwerfend) : Mulder, ich bin wirklich schwer von Ihnen enttäuscht, ich dachte, Sie wären unverwundbar.
Mulder (ironisch) : Danke, Scully, mir geht es wirklich gut, danke der Nachfrage.
Scully : Oh, tut mir leid, Mulder, aber das lag mir die ganze Zeit auf der Zunge.
Mulder : Nun, eigentlich bin ich nicht Superman, sondern nur sein Sohn, und bei mir sind die Kräfte nun mal halt nur zwanzig Minuten pro Tag wirksam. Leider.
Scully : Nun gut, das ist jetzt nicht so wichtig, ich habe interessante Neuigkeiten.
Mulder (neugierig) : Und die wären?
Scully : Ich habe mit Dr.Pittsron gesprochen, ein Spezialist auf dem Gebiet von Käfern.
Mulder : Und was sagt er zu unserem kleinen "Freund"?
Scully : Nun, es ist keine natürlich vorkommenden Wesen. Der Käfer hat weder die Fähigkeit, sich fortzupflanzen noch sich zu ernähren. Statt dessen enthält er dermaßen winzige mechanische Apparaturen, das man sie selbst mit dem Lichtmikroskop nicht erkennen kann. Erst ein Rasterelektronenmikroskop im biologischen Institut hat sie ausfindig gemacht.
Mulder (fragend) : Der Käfer hatte also nur die Aufgabe, dieses Amnesieserum zu verspritzen?
Scully : Unter anderem. Die Schaltkreise sind zwar völlig zerstört, aber wir fanden eine in der Netzhaut des Käfers und eine weitere an einer Stelle, bei der die Akustik selbst beim Fliegen nicht durch das Brummen der Flügel großartig beeinträchtigt wird.
Mulder (nachdenklich) : Es spioniert also auch noch gleich die Leute aus, die es heimsucht.
Scully : Genau, und Mulder, bedenken Sie doch, dieser Käfer wurde völlig neu entwickelt. Jemand hat den Käfer so genetisch konzipiert, das er die ihm zugedachten Aufgaben ideal erfüllen kann. Das ist eine völlig neue Dimension der Gentechnik.
Mulder : So, die Regierung hat schon lange an einem solchen Projekt gearbeitet.
Scully (erstaunt) : Sie glauben, es war die Regierung der Vereinigten Staaten?
Mulder (hinweisend) : Denken Sie daran, mein Motto lauten : "Traue niemanden"!
Sie schauen sich einige Sekunden geheimnisvoll in die Augen.
Scully (reißt sich los vom Mulder Blick) : So oder so, wir müssen jetzt zuerst einmal herausfinden, was auf den Bildern zu sehen ist. Ich habe einen Termin bei einer Fotografin arrangiert, die uns vielleicht weiterhelfen kann. Wir treffen sie heute nachmittag in ihrem Atelier. Sie sind bis dahin bereit?
Mulder : Sie können auf mich zählen, Scully.



Szene 10 :

Eine Straße in Washington, D.C. Mulder und Scully steigen aus ihrem Wagen aus, den sie vor einem Fotogeschäft geparkt haben. Sie gehen in das Geschäft. Als sie den Laden betreten, ertönt das Klingeln einer Türglocke. Mulder schlendert etwas im Laden herum, betrachtet die dort ausgestellten Kameras. Scully wendet sich an die Frau, die gerade von hinten in den Verkaufsraum tritt.

Scully : Agent Scully, FBI (sie holt etwas aus ihrer Tasche, das wie eine FBI-Ausweis aussieht, als sie ihn aber aufklappt, entpuppt er sich als zusammenklappbares Fotoalbum, was sich nun öffnet. Auf den Fotos ist Scully als Domina mit circa 15 verschiedenen Männer zu sehen, Scully wird rot) äh, einen Moment, bitte. (Sie klappt das Album verlegen wieder zusammen und holt den Ausweis heraus) Also, noch einmal: Ich bin Agent Scully und das ist Agent Mulder (Mulder blickt auf, kommt zu den beiden). Sind Sie Sarah Pumpkins?
Pumpkins (fast bedauernd nach der Enthüllung) : Ja, das ist wohl war. Wir haben ja miteinander telefoniert, Agent Scully.
Mulder (sehr neugierig) : Und haben Sie etwas über die Fotos in Erfahrung bringen können?
Pumpkins : Nun, kommen Sie am besten nach hinten, da kann ich Ihnen meine Ergebnisse zeigen.

Die drei betreten durch einen Vorhang einen Fotokammer, die in rotes Licht getaucht ist.

Pumpkins (geht an den Fototisch) : Ich habe herausgefunden, daß die Fotos, die Sie mir gegeben haben, durch Ultraschall in diesem Zustand versetzt worden sind.
Scully (verwundert) : Ultraschall?
Pumpkins : Ja, wenn Sie einen Ton mit einer ganz bestimmten Frequenz erzeugen, führt dies zu einer Reaktion auf dem Fotopapier, die es völlig schwarz färbt. Außerdem bringt diese Frequenz Glas bis zu einer bestimmten Dicke zum Zerbersten.
Mulder (zu Scully) : Deswegen ist also die Schreibtischbirne implodiert.
Pumpkins : Wie meinen?
Mulder : Ach, vergessen Sie es, was konnten Sie noch über die Fotos herausfinden? Es ist wirklich dringend.
Pumpkins (setzt leicht verwirrt fort) : Nun, ich habe versucht, die Überreste der Farbpigmenten auf dem Papier zu rekonstruieren. (Eine Uhr klingelt) Oh, ich muß jetzt nur noch schnell die Bilder aus dem Derebriumbad holen, dann können wir sie uns ansehen. (Sie geht nach hinten zu einem weiteren Tisch und holt die Bilder heraus.) OOOHHHH, das sind wirklich außergewöhnliche Bilder.

In diesem Moment explodiert eine Bombe unter dem Fototisch, zerfetzt die Frau und vernichtet das gesamte hintere Labor samt Inhalt. Scully und Mulder können sich gerade noch rechtzeitig zu Boden werfen, um den Flammen zu entgehen. Die beiden betrachten entsetzt die Szene. Dann hört man von hinten das Umkippen einer Mülltonne und daraufhin davoneilende Schritte hinterm Haus.

Mulder : Der Attentäter, schnell, Scully Sie gehen vorne raus, ich versuche ihn von hinten einzuholen.
Scully : Gut, Mulder. (Scully rennt zurück in den Laden, Mulder kämpft sich durch das brennende Labor zur Hintertür.)



Szene 11 :

Wieder die Straße vor dem Geschäft. Eine kleine Menschenmenge hat sich vor diesem versammelt. Scully rennt aus dem Laden, drängt die Leute zur Seite und rennt so schnell sie kann die Straße hoch. Gleichzeitig findet Mulder den Hinterausgang. Man sieht ihn die Tür öffnen und in eine Hintergasse treten. Die Gasse ist zur linken Seite von einer Mauer begrenzt, die andere Seite führt zur Straße. Mulder rennt Richtung Straße, blickt sich um und kann in der Ferne eine Frau erkennen, die gerade mit Stöckelschuhen die Straße herabrennt.

Mulder (holt seine Dienstwaffe hervor) : FBI, bleiben Sie sofort stehen! (Er rennt mit der Dienstwaffe hinter der Frau her) Halt, ich sagte, bleiben Sie sofort stehen!

Die Frau beschleunigt ihren Schritt, wodurch ihr der Absatz einer der beiden Schuhen abbricht. Sie stolpert und ihre Perücke fällt ihr vom Kopf, Mulder stürzt sich auf sie, dreht sie auf den Rücken. Man erkennt, daß es Papst Johannes Paul II ist.

Mulder (sehr überrascht über diese Entwicklung) : ähm, entschuldigen Sie, meine Exzellenz, aber was tun Sie hier in Frauenkleidern?
Papst (gebrochen, selbstsicher) : Ich verübe Anschläge im Auftrag der Domina Oberin.
Mulder (schreit ihn an) : Warum haben Sie diese Frau ermordet?
Papst : Die Oberschwester hat es befohlen.

Plötzlich faßt er sich an den künstlichen Busen, der sich als Peitsche entpuppt und schlägt damit Mulder direkt ins Gesicht, der sich vor Schmerzen windet. Der Papst rennt zum nahestehenden Porsche, in dem bereits zwei Nonnen warten. Mit einem gekonnten Sprung setzt er sich auf den Schoß der einen und die Drei rasen mit 200 km/h davon. Als sie verschwunden sind, erreicht Scully Mulder.

Scully (verärgert) : Verdammt, sie sind uns entwischt.
Mulder (lächelt Scully an) : Nicht ganz, ich habe noch das hier (er öffnet seine Hand, in der sich eine Fetzen der Bluse des Papstes befindet, auf dem Fetzen ist ein Etikett eingenäht)
Scully hilft Mulder auf, beide betrachten das Etikett.
Scully : Darauf steht : "SM-Production. We conquer the world!".
Mulder : Ich glaube, das die mit dem Erobern nicht nur den Kleidermarkt meinen.
Scully : Wenn das wahr ist, Mulder, dann haben wir es hier mit einem viel größeren Fall zu tun als wir dachten.
Mulder : Genau, Scully, und deswegen müssen wir jetzt schnell den Firmensitz dieser SM-Production finden.


Szene 12 :

Mulder und Scully sitzen in ihren Wagen und fahren die Straße entlang. Mulder fährt, Scully telefoniert mit ihrem Handy.

Scully : Wirklich nichts? (Pause) Na gut, vielen Dank für Ihre Mühe. (Sie legt auf) Mulder, schon wieder kein Erfolg, entweder gibt es diese Firma nicht oder irgend jemand gibt sich die größte Mühe, ihre Existenz zu verbergen.
Mulder (reibt sich das Gesicht, völlig aus dem Zusammenhang) : Für sein Alter hat der Papst noch einen ziemlichen Schlag.
Scully (verwundert) : Ich dachte, Sie wäre für 20 Minuten pro Tag unverwundbar.
Mulder : Ja, aber ich muß die Metamorphose bewußt einleiten, das geht nicht von alleine, wenn ich getroffen werde. Daran kann nicht einmal Gott etwas ändern. (Er schlägt sich einmal vor die Stirn) Scully, wie konnten wir das vergessen!
Scully (ungeduldig) : Was, Mulder?
Mulder : Wir müssen diese Firma nicht finden, die Organisation hat Mitglieder in den höchsten Rängen der katholischen Kirche.
Scully (faßt spontan einen Entschluß) : Gute Idee, fahren wir mal gleich zur hiesigen Kirche.
Mulder : Meinetwegen, auch wenn ich nicht glaube, daß die ganze Kirche dahintersteckt.
Scully : Wer weiß?


Szene 13 :

Wenige Minuten später. Die beiden Agenten fahren auf den Parkplatz einer katholischen Kirche in Washington. Sicht Inneres des Wagens. Mulder wendet sich zum Aussteigen, aber Scully hält ihn davon ab.

Scully (bestimmend) : Ich gehe alleine. (Sie steigt aus, reißt sich die Sachen vom Leib, unter denen ihre Dominakleidung zum Vorschein kommt. Sie holt ihre Peitsche heraus) Meinem Charme wird sich der hiesige Priester nicht entziehen können.

Mulder will sie aufhalten, aber Scully ist bereits in Richtung Eingang der Kirche gegangen. Im Inneren findet gerade eine Beichte statt. Aus den Lautsprechern ertönt aufgenommene Orgelmusik und vor dem Beichtstuhl stehen mehrere alte, bucklige Frauen mit Kopftüchern, die darauf warten, ihre Sünden mitzuteilen. Scully stampft Richtung Beichtstuhl, schmeißt die Frau, die gerade drin ist, raus, und geht dann zum Pastor in den Stuhl.

Pastor (entsetzt): Oh mein Gott!!!!
Scully (schreiend) : Hallo, AUSZIEHEN. Wir werden jetzt Spaß haben!
Pastor : äh, meine Dame, Sie verstehen nicht, ich darf nicht mit Ihnen schlafen.
Scully (verächtlich): Wer redet denn von Schlafen, HAHA, ich rede von AUSPEITSCHEN!!
Pastor (versucht sich aus der Affäre zu ziehen) : äh, das ist sicher auch verboten.
Scully : Wen kümmert das? (Sie will mit der Peitsche ausholen, hat aber nicht genug Platz) Da hat wohl jemand bei der Konstruktion nicht richtig nachgedacht. (Sie schlägt die Trennwand entzwei, schaut sich um, sagt zufrieden mit ihrer Arbeit) Schon viel besser.

Sicht von draußen. Man hört Schreie und Peitschenhiebe aus dem Inneren des Beichtstuhls. Die Frauen, die noch vorne warten, kippen wie Dominostein um. Wenig später verläßt Scully die Kirche wütend und steigt zu Mulder zurück in den Wagen.

Szene 14 :

Scully hat sich gerade in den Wagen gesetzt und packt aus einem Paket auf dem Rücksitz neue Kleidung aus.

Mulder (belustigt): Und, wie war ihre Erfolg?
Scully (sauer) : Welcher Erfolg? Dieser dämliche Typ von einem Priester hatte nun wirklich überhaupt keine Ahnung von den Plänen und was noch viel Schlimmer ist : Er hat mich die ganze Zeit eingelullt mit irgendwelchen Floskeln aus der Bibel und so, und das hat mir total den Spaß an der Sache verdorben.
Mulder : Ach, arme Scully, ich hatte in der selber Zeit etwas mehr Glück.
Scully (erstaunt) : Womit denn?
Mulder : Nun, ich habe, sagen wir mal, ich habe einen alten Bekannten angerufen und der hat dann aus dem Zentralcomputer des Grundbuchamtes ein Grundstück in Detroit gefunden, das einer Firma "SM-Production" gehört.
Scully : Hervorragend, das hebt meine Stimmung wieder ein bißchen. (Pause) Was mir noch eingefallen ist, Mulder, Langly und Samantha haben die Bilder doch auch gesehen.
Mulder : Das ist wahr, diese Erinnerung hat das Gift des Käfers nicht ausgelöscht. Nur wo könnten wie die beiden nur finden? Nachdem die Glühbirne implodiert war, waren die beiden auf einmal verschwunden.
Scully : Sie glauben, die Außerirdischen haben die beiden wieder geholt?
Mulder (stellt, nicht ohne Bedauern, fest) : Das ist die einzige logische Erklärung. Sonst hätten wir doch längst etwas von ihnen gehört.
Scully (sucht eine andere Möglichkeit) : Dann ist da immer noch Deep Throat, der uns die Bilder gegeben hat.
Mulder : Der scheidet wohl auch aus, schließlich ist er nur für diese Nacht gekommen, um irgend etwas zu erleben. Er ist wahrscheinlich schon längst wieder bei den Toten.
Scully : Seien Sie nicht albern, Mulder, ein Mensch kann nicht sterben und dann einfach so nur für eine Nacht auferstehen. Deep Throat ist nicht tot!
Mulder : Selbst wenn er es nicht ist, glaube ich nicht, daß wir ihn finden könnten.
Scully : Wir können ihn doch wieder auf die alte Weise zu erreichen versuchen.
Mulder : Wenn das ginge, wieso haben wir dann nur noch Kontakt mit X? Nein, Scully, selbst wenn Deep Throat lebt, wird er uns nicht kontaktieren. Das Risiko ist zu groß. Schon die letzte Begegnung war eine wahre Heldentat.
Scully (enttäuscht) : Tolle Aussichten : Die drei Leute, die uns weiterhelfen könnten, sind entweder entführt, untergetaucht oder sogar tot! Ich habe so ein Gefühl, als ob wir nie erfahren werden, was auf den Bildern zu sehen ist!
Mulder : Vielleicht finden wir die Antwort in Detroit...


Szene 15 :

Ein großes, weißes Gebäude irgendwo auf dem Lande. Es ist von einem großen Zaun umgeben und hat auf der Vorderfassade Massen an Fenstern. Ein Krankenwagen fährt gerade durch das sich öffnende elektronische Tor im Zaun. Untertitel "Klösterliche Klinik für Geisteskrankheiten". Der Wagen fährt zum Haupteingang. Großansicht Eingang/Wagen. Die hintere Tür öffnet sich und Krycek wird, mit Handschellen gefesselt, aus dem Wagen gestoßen und von 3 Nonnen in Empfang genommen. Die Tür schließt sich, der Wagen verschwindet.

Nonne 1 : Guten Tag, Herr Krycek. (Sie lächelt süß, aber falsch, die anderen 2 Nonnen tun ihr gleich) Wir haben Sie schon früher erwartet. Sicher werden wir viel Spaß miteinander haben.
Krycek (feststellend, verachtend): Also ICH werde garantiert keinen Spaß haben.
Nonne 2 : Sie waren in dem "wir" auch gar nicht eingeschlossen. (Sie dreht sich zum gehen, dabei geheimnisvoll lächelt)
Krycek (verängstigt) : Was meinen Sie damit?

Die Nonnen schweigen, die dritte, eine besonders kräftig gebaute, packt Krycek am Kragen und zehrt den sich wehrenden Patienten in die Klinik. Der Empfang ist hell und freundlich. Überall stehen Blumen, an der rechten Wand steht ein Empfangstresen, hinter dem eine Nonne steht, an der linken befinden sich zwei Fahrstühle, hinten sind 5 Türen, an denen die Nummer 1 bis 5 stehen. Krycek wird an den Tresen gezerrt.

Nonne 3 : Der neue, Alex Krycek.
Die Empfangsnonne tippt etwas in den Computer ein.
Empfangsnonne : In Ordnung, in Raum 3 mit ihm!

Krycek wird in Raum 3 gebracht, ein kleiner Untersuchungsraum mit Festschnallliege und einigen anderen Utensilien für den medizinischen Gebrauch.

Nonne 1 : Wir müssen nun Sie eine Paar Untersuchungen unterziehen. Reine Routine, Sie haben nichts zu befürchten.
Krycek (verärgert) : Das hoffe ich auch sehr.
Die dritte Nonne packt ihn und fesselt ihn an die Liege.
Krycek : He, was soll das!!

Die drei Nonnen beginnen, ihm Blut, Haare, Speichel, Haut von allen möglichen Körperstellen, einen Zahn, Finger- und Zehennägel auf die jeweils schmerzhafteste Weise zu entfernen. Am Ende machen sie noch einige Fotos von ihm.

Krycek (wirklich sauer) : Das ist ja wohl das allerletzte, ich werde mich beschweren!
Nonne 1 : Tun Sie das ruhig, nur werden Sie niemanden finden, der Ihnen zuhören wird. (zu der dritten Schwester) Schaf ihn weg!
Nonne 3 : Sehr wohl.

Sie packt ihn und zerrt ihn zu einem der Fahrstühle, in den sie ihn stößt. Die Tür schließt sich augenblicklich, Krycek bleibt alleine im Fahrstuhl. Er schaut sich um und erkennt, daß nirgendwo Knöpfe zu erkennen sind.

Krycek (ruft) : He, was soll das?
Ein weibliche, sehr unfreundliche und befehlende Stimme ertönt aus einem verstecken Lautsprecher.
Stimme : Was das soll? Los, AUSZIEHEN. Das ist ein Befehl!!!
Krycek : Sie spinnen ja wohl! Warum sollte ich das tun?
Stimme : Deswegen.
Aus der Wand fährt eine Art Flammenwerfer und entzündet Krycek komplette Kleidung. Er reißt sie sich schreiend vom Körper.
Stimme (befriedigt): Na also, warum denn nicht gleich so?
Der Fahrstuhl fährt nach unten, wo sich der Boden öffnet. Krycek fällt in die Dunkelheit.
Krycek : Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!


Szene 16 :

Kryceks Sicht. Dunkelheit. Man hört das Stöhnen von Krycek. Er öffnet die Augen. Alles wirkt verschwommen. Dann wird das Bild langsam schärfer, bis man einen Gegenstand an der Wand erkennt : Eine Geißel.
Isometrische Sicht auf Krycek. Er schreckt von dem Gegenstand zurück. Dann verschränkt er die Arme vor seinem Körper und beginnt zu zittern. Er schaut sich um. Der Raum ist eine riesige Halle, die mit gigantischen Säulen abgestützt wird. Die ganze Szenerie ist im rötlichen Licht gefärbt. An den Wänden hängen überall SM-Utensilien, wie Peitschen, Ketten, Geißeln usw. Die Halle hat zu allen vier Seiten einen riesigen Ausgang. Krycek will gerade die verkohlten Überreste seiner Kleidung aufheben, da erbebt der gesamte Raum. Aus allen vier Eingängen kommen riesige Maschinen gefahren, an deren Vorderseite mehrere Peitschen befestigt sind, die allesamt wild umherschlagen. Krycek schreit auf, will fliehen, doch die Maschinen haben ihm bereits den Weg abgeschnitten. Er gerät gleichzeitig in den Wirkungsbereich der vier Maschinen und bricht schreiend zu Boden, wo er bald unter den Unmengen von Peitschen verschwindet. Es wird dunkel und still. Fünf Sekunden lang. Dann hört man eine immer lauter werdendes Piepsen eines Oszillographen, der den Puls überwacht. Man schaut auf Krycek. Er ist an ein Krankenbett gefesselt und trägt eine hauchdünnes, fast transparentes Nachthemd. Er hat überall Schläuche und Kabel befestigt, besonders auffällig sind zwei besonders dicke, von dem eines an der rechten Hand und das andere am linken Bein befestigt ist. Eine Nonne betritt den Raum.

Nonne : Guten Morgen, Herr Krycek, Sie lagen mehrere Tage im Koma. Das fanden wir gar nicht nett, denn jemand im Koma kann man nicht quälen.
Krycek (völlig unterwürfig) : Es tut mir wirklich leid, daß ich so weichlich war. Ich hätte die Hiebe ohne Murren auf mich nehmen sollen.
Nonne (schreiend) : Das ist wahr, aber deine Entschuldigungen nützen Dir jetzt auch nichts mehr.
Sie drückt auf einen großen, roten Knopf neben Kryceks Bett, dieser bäumt sich schreiend im Bett auf.
Nonne : Das ist deine Strafe. HAHAHAHAHAHA. (Sie drückt immer schneller auf den Knopf. Krycek schreit wie ein Wahnsinniger. Die Kamera dreht sich weg. Wegblenden. )


Szene 17 :

Dunkelheit. Dröhnen von Flugzeugdüsen. Hinblenden. Ein Jumbo-Jet über den Wolken fliegt vor sich hin. Untertitel "Nonstopflug Washington D.C. - Detroit". Flugzeuginnenansicht. Scully und Mulder sitzen nebeneinander in der ersten Klasse an der rechte Flugzeugseite, Scully am Fenster. Mulder hat einen Parzellenplan von einem Teil Detroits in den Händen und dreht ihn herum.

Mulder : Wie muß man diesen !verdammten! (Vorsicht! Kraftausdruck! Bei Bedarf durch "unübersichtlich" ersetzen) Plan nur halten?
Scully : (Dreht sich gelangweilt Richtung Mulder, dreht den Plan richtig herum) Man muß den Plan so halten, daß die Schrift lesbar ist.
Mulder : Oh, das ist Schrift drauf? Habe ich gar nicht gesehen bei den kleinen Buchstaben. Danke, Scully.
Scully (gähnt) : Mulder, ich gehe mal kurz auf Toilette (steht auf, geht nach vorne, verschwindet hinter dem Vorhang)
Mulder : (ruft Richtung Scully) He, die Toiletten sind bei diesem Flugzeug vorne. (Plötzlich trifft ihn die Erleuchtung, er springt auf, brüllt) Nein, Scully, tun Sie das nicht, NEIIIINNNNN. Halt!!!!!

Mulder rennt nach vorne und zur Tür zum Cockpit. Sie ist verschlossen. Drinnen hört man leise Stimmen.

Pilot : He, was machen Sie da?
Scully : Wir werden jetzt viel Spaß haben!
Man hört Peitschenhiebe und Schreie der Crew.
Copilot : Spinnen Sie, hören Sie sofort auf!!!! (Warnpiepsen) Oh nein, Sie haben die Paneele getroffen!
Mulder : (schlägt gegen die Tür) Scully, hören Sie auf.

Weiteres Peitschen, Warnsirenen, das Flugzeug erschüttert, stürzt nach unten. Mulder stürzt auf den Boden.

Mulder : Oh Scully........

Wegblenden. Leiserwerdende Panikschreie der Passagiere. Stille zwei Sekunden lang. Ortswechsel. Ein alleinstehendes Bauernhaus mitten auf dem Lande. Komplettansicht Haus. Auf der Veranda sitzt ein Mann im Schaukelstuhl. Musik auf einem Radio, die gerade am Ende ist. Großansicht Mann.

Im Radio : Und hier wieder die neusten Nachrichten über den Flugzeugabsturz des Fluges Washington D.C. - Detroit. Wie die Polizei nun verlauten ließ, ist angeblich eine in Leder gekleidete Frau, die während des Fluges einen Sturzflug mit ungeschickten Peitschenhiebe auf die Paneele einleitete, schuld an der Katastrophe. Die Fahndung läuft.

Der Mann blickt auf, bekommt fast einen Herzinfarkt und fällt nach hinten um. Sicht Mann. Über ihn beugt sich der Oberkörper Scullys, in Dominakleidung, und mit Abschürfungen übersät. Sie ist sauer bis zum Umfallen und macht ein entsprechenden Eindruck. Auf einmal erscheint auch Mulder im Bild, ähnlich zugerichtet wie Scully.

Mulder (verlegen) : ähh, könnten wir einmal telefonieren? (Schweigen, die beiden sind auf den Mann fixiert. Wegblenden.)


Szene 18 :

Scully und Mulder im Auto. Sie fahren eine Landstraße entlang. Untertitel "Stunden später"

Mulder (vorwurfsvoll) : Sie sollten wirklich Ihr Temperament zügeln lernen.
Scully (entschuldigend, niedergeschlagen) : Ja, ich weiß, aber ich habe bereits alles versucht, um von dieser Sucht loszukommen. Sogar der Hypnose habe ich eine Chance gegeben.
Mulder : Und wie waren die Ergebnisse?
Scully : Ergebnisse? Als ich aufwachte, fand ich mich in Domina-Kleidung wieder, eine Peitsche in der Hand, den Therapeuten halb tot auf dem Boden liegend. Aber das Band, was immer mitlief, war wirklich gut. Es gilt noch heute in der Szene als die Referenz für gute SM-Sitzungen schlechthin.
Mulder : Nun gut, lassen wir das Thema nun. Wir haben das fragliche Gelände mit der Fabrik darauf erreicht.

Die beiden haben die Einfahrt zu einem riesigen, wunderschönen, nostalgischen Bauernhof. Neben dem uralten Fachwerkhaupthaus befinden sich eine riesiger Pferdestall, auf dem den Hof umgrenzenden Wiesen tummeln sich Rassepferde und Rind. Eine Pferdewagen erreicht gerade den Hof. Der Wagenlenker hat etwa 30 Peitschen neben sich liegen, die er allesamt ausprobiert und sich nach jeder Notizen macht. Scully und Mulder fahren hinter diesem Wagen her bis zum Haupthaus. Dort parken die beiden und steigen aus. Eine Nonne kommt aus dem Haus und begrüßt die beiden herzlich.

Nonne : Gott sei mit Ihnen, Auserwählte. Wir haben Sie nicht so früh erwartet.
Scully : Nun, das liegt ...
Mulder (fällt Scully ins Wort) : Das liegt daran, daß wir eine frühere Maschine genommen haben, auf Anweisung der ähh, Domina Oberin.
Die Nonne ist sichtlich beeindruckt von den letzten Worten Mulders.
Nonne : Folgen Sie mir, ich werde ihnen alles hier zeigen.

Die Nonne wendet sich und geht Richtung Eingang. Mulder und Scully folgen ihr. Als sie die Tür durchschreiten, bleiben Scully und Mulder wie erstarrt stehen. Wegblenden.

Szene 19 :

Ein großzügig angelegter Park mitten einer mittelgroßen Stadt. Strahlender Sonnenschein. Vögel fliegen durch Park, dabei fröhlich pfeifend. Die Kamera nähert sich langsam einer großen Grasfläche mit einer Park, auf der zwei ältere Herren sitzen. Im Hintergrund tummeln sich fröhliche Eichhörnchen auf dem Bäumen und deren unmittelbaren Umgebung. Weiter nähern. Die beiden Herren schauen den fröhlich Ball spielenden Kinder auf der Wiese zu.

Herr 1 (monoton) : Wunderschönes Wetter heute, nicht wahr?
Herr 2 (noch monotoner) : Ja, und auch die bisherige Footballseason war sehr positiv für unseren Heimatverein.
Herr 1 : So schön hat die Sonne wohl seit Monaten nicht mehr geschienen.
Herr 2 : Das ist wahr, und so viele Spiele haben die Hawks wohl noch gewonnen.

PAUSE

Herr 1 : Meine Frau backt immer noch den besten Kuchen des ganzen Staates.
Herr 2 : Und bretonische Petonen gedeihen besonders bei roten Hellweißlicht.
Herr 1 : Tatsächlich, meine Frau kocht auch den besten Kaffee des ganzen Landes.
Herr 2 : Soso, wenn man violette Rosen und purpurne Polpilo in eine Vase stellt, werden beide besonders schön.

PAUSE

Herr 2 : Wirklich beruhigend, den Kindern beim Spielen zuzuschauen.
Herr 1 : Und der letzter Bus fährt am Sonntag zwischen dem HBF und der Kirche um 22:23 Uhr.
Herr 2 : Der Ball hat die Farbe einer Wolke über einer Raffinerie.
Herr 1 : Letzte Nacht hat unser Hund gebellt.
Herr 2 : So, .......

Die Kamera entfernt sich wieder. Vorn rechts erscheint eine großer, grüner, blinkender Cursor. Er schreibt : "Untersuchung abgeschlossen (Nächste Zeile, Pause, Weitere Zeile) Projekt "Burning Curses in the Dark of a violet Trumpet in New Orleans" (Nächste Zeile, Pause) PIN : 91894589438h8972358A (Nächste Zeile, Pause) Untersuchungsergebnis : Zielpersonen (Nächste Zeile, Pause, Nächste Zeile , wesentlich größer, Blinkend) UNGEEIGNET. (Nächste Zeile) END OF TRANSMISSION. STAND BY FOR FURTHER INSTRUCTIONS"Wegblenden.

Szene 20 :

Fortsetzung Szene 18. Ohrenbetäubender Lärm. Mulder und Scully stehen in einer Fabrikhalle, die mindestens dreimal so hoch ist wie das Fachwerkhaus, das sie gerade betreten haben. Riesige, vollautomatische Maschinen stellen Lederkleidung, Lederpeitschen, Barbie- und Ken-Puppen, die reden, wenn Barbies Peitsche Ken berührt, "Gute-Nacht"-Spieluhren, die Schreie und "Mehr, bitte mehr"s enthalten und vieles mehr. Die Nonne beobachtet die beiden kurz von der Ferne, dann tritt sie zu ihnen.

Nonne (unsicher) : Können wir weitergehen?
Mulder (reißt sich aus dem Schock) : Ja, natürlich, auf geht's.

Mulder tippt Scully an, die daraufhin aus ihrer Art Trance erwacht. Die drei bewegen sich auf ein Büro im hinteren Teil der Fabrik zu. Das Büro liegt etwas höher als der Rest der Fabrik, so daß man alles gut überschauen kann. Eine kleine Treppe führt nach oben. Das Büro besteht hauptsächlich aus einem großen Steuerpult, einer Kaffeemaschine und einem großen Bücherregal. Die Nonne holt ihre Peitsche aus der Kutte und beginnt, wie wild auf die Kaffeemaschine einzuschlagen. Plötzlich leuchtet an der Maschine eine grüne Lampe auf und es ertönt eine Stimme.

Stimme : Peitschmuster erkannt. Identifiziere Sado-Schwester Anneliese.

Das Bücherregal fährt leise summend zur Seite, dahinter kommt eine Stahltür zum Vorschein, die sich daraufhin öffnet. Es kommt ein Flur zum Vorschein, in den die drei treten. Hinter ihnen schließt sich die Tür wieder. Der Gang ist mit weißen Linoleum-Boden ausgelegt und an den Wände befindet sich weiße Rauhfasertapeten.

Mulder : Wirklich verblüffend. (Scully tritt im dezent auf den Fuß).
Nonne (stolz) : Das ist wahr, ein Meisterwerk der Tarnung, wie die ganze Anlange. Aber nun werde ich Ihnen das zeigen, weswegen Sie ja überhaupt hier sind. Folgen Sie mir!

Die drei gehen nach rechts zu einer Tür mit der Aufschrift "Labor D, Höchste Sicherheitsstufe". Die Nonne peitscht wiederum gegen den Türöffner, die Tür öffnet sich. Mulder, Scully und die Nonne betreten den Raum. Der Raum ist ein typisches biologisches Labor. An einem Tisch stehen zwei Männer in Anzügen. Sie drehen Sie lächelnd um, es sind X und Skinner. Als sie Scully und Mulder erkennen, verschwindet ihr Lächeln.

X (erstaunt): Was tun Sie den hier? Anneliese, pack sie!

X, Skinner und Anneliese wollen über die beiden herfallen, aber Scully schafft es zu den Reagenzgläser zu springen und eine Spraydose zu erwischen. Sie dreht sich Richtung der drei Angreifer und hüllt sie in eine Wolke ein. Als die Wolke verschwindet, stehen die drei wie hypnotisiert da. Dann beginnen sie zu Murmeln.

X, Skinner, Nonne : Sado Maso, Sado Maso, Sado Maso ...

Die Nonne, X und Skinner holen ihre Peitschen heraus und beginnen damit, sich gegenseitig wie wild auszupeitschen, dabei die ganze Zeit "Sado Maso" murmelnd. Sie brechen nach kurzer Zeit vor Erschöpfung zusammen. Mulder und Scully beobachten die beiden sehr erstaunt, ja sogar entsetzt.

Szene 21 :

Fortsetzung Szene 20. X, Skinner und die Nonne liegen weiterhin auf dem Boden. Scully und Mulder haben sich inzwischen etwas im Labor umgesehen. Mulder entdeckt in einer Ecke einen Hologenerator, der in einem Tisch eingelassen ist.

Mulder (dreht sich in Richtung Scully) : Scully, kommen Sie mal hierher! (Scully nähert sich Mulder, schaut auf den Hologenerator).
Scully : Mulder, was ist das?
Mulder : Probieren wir's aus. (Zu dem Generator) Computer, welchen Zweck hat diese Forschungseinrichtung?

Aus der Platte ertönt eine männliche Computerstimme.

Computerstimme : Informationszugang verweigert. Sie sind nicht berechtigt, solche Informationen anzufordern.

Mulder dreht sich bedauernd Richtung Scully. Diese hat sich inzwischen aber ihre Kleider gerissen und steht in Lederklamotten im Raum, eine Peitsche in der Hand.

Mulder (entsetzt) : Scully, was machen Sie da?
Scully (kühl) : Warten Sie's ab. (schreit die Platte an) Gib uns die Informationen, Sklave, deine Domina befiehlt es dir!! (Sie beginnt auf die Platte einzupeitschen)
Computerstimme : Ja, meine Herrin , wie ihr befiehlt ,OH JA MEHR SCHLÄGE BITTE!!!!

Scully kommt der Bitte selbstverständlich nach, aber dann erscheint über der Platte eine Hologramm. Es ist der blauen Käfer, um seine Y-Achse kreisend.

Computer : Die Forschungsanlage ABDFG-DF3546X der Firma SM-Production hat die Aufgabe, das Multifunktionalinsekt K.Ä.F.E.R. zu entwickeln und weiter zu entwickeln. (Das Hologramm dreht sich, der Oberkörper des Käfers wird sichtbar, seine Körperteile werden beschriftet) Der K.Ä.F.E.R. ist ein genetisch hochentwickeltes Tier, welches ausschließlich zum Erfüllen seiner Aufgabe konstruiert wurde. (über dem Käfer entsteht eine heller Laserstrahl, der den Käfer in der Mitte zerteilt, die obere Hälfte löst sich und fliegt nach rechts aus dem Bild, es wird das Innere des Käfer sichtbar) Seine aktuellen Aufgabengebiete sind : Spionage mit Hilfe der Cyberaugen und Cyberohren (Die beiden Teile werden beschriftet), Betäubung, Tötung oder Auslösen einer permanenten, partiellen Amnesie durch Injektion eines entsprechenden Gift über eine Nadel (Die Nadel wird beschriftet), Großräumige Betäubung durch Versprühen eines Gases, in der Forschung ist das Versprühen eines Gases zur Auslösen von Sado-Maso-Zwanges...

Die Markierung erscheint, dann wird das Hologramm jedoch instabil und verschwindet danach vollständig. Aus einem Lautsprecher ertönt die Stimme aus dem Fahrstuhl aus Szene 15.

Stimme : ALARM, Eindringlinge im Labor D, alle Sado-Schwestern sofort zum Sichern kommen.
Scully (nervös, fast in Panik) : Mulder, was tun wir nun bloß?
Mulder : Es bleibt wohl nur eine Lösung... (Er reißt sich die Kleider vom Leib, unter denen die Superman-Klamotten zum Vorschein kommen) Kommen Sie, Scully! (Scully springt in Domina-Kleidung in Mulders Arm) Auf, auf und davon ... Er fliegt mit Scully im Arm durch die Decke ins Freie


Szene 22 :

Mulder und Scully fliegen über die Stadt.

Scully : Das war aber nun wirklich knapp.
Mulder : Aber auch sehr aufschlußreich.
Scully : Ob das wahr ist mit dem Fähigkeiten des Käfers? Dann wäre er ein enormer Machtfaktor.
Mulder : In der Tat, der perfekte Mörder, Soldat und Spion, dabei aber winzig und deswegen wahrscheinlich in großen Mengen schnell herstellbar.
Scully : Was ich nicht verstehe : Warum darf der Käfer nicht lange leben und sich nicht fortpflanzen?
Mulder : Höchstwahrscheinlich, um ihn so vor der Forschung durch andere zu schützen und um gefährliche Mutationen zu verhindern.
Scully : Immerhin denken die Sado-Schwestern an das Wohl der Menschheit.
Mulder (hintergründig) : Würden Sie gerne über einen von Killerkäfern überlaufenden Planeten herrschen? (sie schweigen.)
Scully : So jetzt reicht's mit dem Rumgefliege. (Sie peitscht Mulder aus) Lassen Sie mich runter!
Mulder : Ahhhhh!

Er läßt Scully vor Schmerz und Überraschung fallen. Glücklicherweise haben die beide gerade einen Wolkenkratzer überflogen und Scully stürzt nur wenige Meter in einen Swimmingpool. Sie schwimmt hinaus und sieht eine Sauna auf dem selben Dach, die gerade in Betrieb ist. Geradewegs geht sie hinein und verschließt hinter sich die Tür (Sicht außerhalb der Sauna).

Scully : So die Herren, ich sehe, Sie sind bereits alle bereit. Also, los geht's!
Mann (sauer) : He, Sie spinnen ja wohl völlig. Verschwinden Sie bevor ich die Polizei rufe!
Scully (schreiend) : Ruhe, SKLAVE!!! (Peitschenhieb, Schrei des Mannes) Also, noch mal : LOS GEHT'S! (Wilde Peitschenhiebe, Schreie von mehreren Männern. Nach einiger Zeit landet Mulder auf dem Dach, verwandelt sich zurück, geht in Richtung Sauna, öffnet die Tür).
Scully : Oh, Mulder, Sie kommen gerade richtig zu unserm kleinen Spaß! Los, AUSZIEHEN! (Sie zieht ihn in die Sauna, verschließt die Tür, weitere Schläge und Schreie. Wegblenden).


Szene 23 :

Wieder das Krankenzimmer mit Krycek darin. Er wacht gerade stöhnend auf. Nachdem er sich etwas erholt hat, versucht er aufzustehen, was ihm sogar gelingt, da seine Fesseln gelöst wurden. Er versucht zu stehen, bricht aber sofort zusammen und bleibt erst einmal dort liegen. Dann steht er auf und schleicht sich zu Tür, die er vorsichtig öffnet. Er schaut auf dem Flur und kann niemanden entdecken. Also geht er aus dem Zimmer nach rechts den Flur entlang. Plötzlich sind Schritte und Stimmen zu hören. Krycek drängt sich in eine Ecke, muß aber feststellen, daß in der selben Ecke ein riesiger Kakteen steht. Mit viel Mühe kann er gerade noch den Schmerz unterdrücken und die beiden Schwester gehen an ihm vorbei. Endlich befreit springt er förmlich aus der Ecke und weiter den Gang entlang, an einer Kreuzung nach links abbiegend. Er geht weiter, kommt an ein Fenster, da hört man plötzlich Rufe. Krycek dreht sich in Richtung der Schreis und sieht zwei Schwester n, die ihn entdeckt haben. Todesmutig stürzt er sich kurz entschlossen aus dem Fenster im zweiten Stock und landet direkt in einem riesigen Rosenbeet. Er kämpft sich durch die Riesendornen und beginnt die riesige Grasfläche in Richtung des nahen Walde s zu rennen. Er hat so gut wie nichts mehr am Leibe, alles wurde von den Dornen zerrissen. Als er etwa die Hälfte der Fläche erreicht hat, geht die Sprinkleranlage los und bespritzt ihn mit eiskalten Wasser. Halb erfroren kann Krycek endlich den "Wald" erreichen, der sich aber als eine riesigen, dornige Heckenansammlung mit vereinzelten Bäumen entpuppt. Krycek zögert kurz, die Rufe der Sado-Schwestern im Hintergrund zwingen ihn dann aber doch in die Hecken zu springen. Man sieht ihn, von allen Zeiten völlig zerkratzt, durch die Hecken hechten. Nach längerer Zeit bleibt er, völlig zerstochen und mit vielen Wunden, stehen und keucht vor Erschöpfung. Wegblenden.

Szene 24 :

Untergeschoß des Wolkenkratzers aus Szene 22. Es herrscht reges Treiben. Die Kamera schenkt Richtung Tür und verfolgt zwei Nonnen, die gerade durch die Tür kommen. Sie verfolgt die beiden auf ihrem Weg zum Fahrstuhl. Eine der beiden Nonnen drückt den Rufknopf. Großansicht die Gesichter der beiden Nonnen. Es sind nicht dieselben wie in Szene 5. Klingeln der Fahrstuhltür, die Tür öffnet sie, Licht fällt auf das Gesicht der beiden. 2 Sekunden Pause. Die Nonnen verziehen keine Miene. Dann Komplettansicht Fahrstuhl. Mulder und Scully - angezogen- stehen in ihm. Die beiden Agenten steigen aus, die Nonnen steigen ein. Der Fahrstuhl fährt wieder nach oben, Scully und Mulder verlassen das Gebäude durch den Hauptausgang. Sicht auf die Fahrstuhltür oberster Stock. Der Mann aus der Sauna steht dort, auf den Fahrstuhl wartend. Die Tür öffnet, die beiden Nonnen stehen dort in ihren Roben, lächeln den Mann an.

Nonne 1 : Grüß Gott, Guter Mann.
Mann : Grüß Gott.

Der Mann steigt ein, drückt auf den Knopf fürs Erdgeschoß, die Tür schließt sich, der Fahrstuhl fährt nach unten. Großansicht Mann, die beiden Nonnen sind nicht zu erkennen. Man hört ein leises Geräusch im Hintergrund, als würde sich jemand die Roben vom Leibe reißen. Der Mann reagiert darauf nicht. Dann plötzlich erscheint hinter dem Mann eine Hand, die den Stopschalter drückt.

Mann (überrascht, schon leicht ärgerlich, dreht sich herum) : He, was soll das?

Komplettansicht Fahrstuhl. Die beiden Nonnen stehen in Dominakleidung im Fahrstuhl, beide Peitschen in der Hand.

Nonne (wie aus einem Mund, schreiend) : LOS, AUSZIEHEN!
Mann (verzieht entsetzt das Gesicht) : OHHHHHHHHHHH (Ansicht Fahrstuhltür unterstes Stockwerk, eine Personen stehen vor der Tür, schauen verdutzt auf) NEIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNN!!


Szene 25 :

Fernaußenansicht des Hochhauses aus Szene 24. Mann erkennt Scully und Mulder als kleine Punkte das Gebäude verlassen und sich an die Straßen stellen. Dabei reden sie angeregt miteinander. Mulder ruft per Handzeichen ein Taxi heran. Die beiden steigen ein, das Taxi fährt los. Innensicht Taxi. Man sieht auf die beiden, die im hinteren Teil des Taxis sitzen, als wurde man vorne auf der Motorhaube liegen. Es ist nur das Geräusch des dichten Verkehrs zu hören, man sieht zwar die beiden sprechen, kann aber kein Wort verstehen. Das Taxi fährt an einem Park vorbei. Als es gerade einen Baum passiert, springt eine Eichhörnchen auf die Motorscheibe und klopft dagegen. Der Fahrer zeigt mit seinem Daumen eine 'OK' an, dann springt das Eichhörnchen zurück in den Park. Nun Innenansicht des Wagens. Der Fahrer dreht sich zu Mulder und Scully um.

Fahrer : Dann gute Nacht!

Er drückt einen Knopf, eine Trennscheibe fährt nach oben. Die beiden Agenten versuchen zwar noch, sie aufzuhalten, aber ohne erfolgt. Dann drückt der Fahrer einen weiteren Schalter und Gas beginnt in den hinteren Teil einzuströmen. Scully und Mulder klopfen wie wild gegen die Trennscheibe, werden aber schon nach kurzer Zeit von immer stärker werdenden Hustenreizen übermannt und brechen im hinteren Teil zusammen. Der Fahrer grinst zufrieden und hebt sein Autotelefon ab. Er wählt einen Nummer aus dem Nummernspeicher und hält sich den Hörer ans Ohr.

Fahrer : Dumbidum... Ah, Flensberger, die Weintrauben sind reif (er schaut sich zu den beiden um) und wollen nun gestampft werden! ... Zum Bischof mit Ihnen! Kein Problem! Bis dann!

Er legt auf. Er fährt zufrieden an der nächste Kreuzung ab. Wir beobachten seine Fahrt von der Vogelperspektive. Er erreicht kurze Zeit später den Sitz des Bischof in Washington, D.C. Er fährt hinein auf den Parkplatz. Nachaufnahme Taxi. Die beiden Betäubten werden von zwei Helfern aus dem Wagen in das Haupthaus gebracht, wo die beiden auf eine Art Rutsche in den Keller rutschen. Nachdem beide in der Dunkelheit verschwunden sind, wegblenden.

Szene 26 :

Irgendwo am Ende der Rutsche. Kameraansicht von vorne auf das Ende der Rutsche. Ein schleifendes Geräusch wird hörbar. Poltern, dann wird Mulder sichtbar. Zuerst liegt er auf dem Rücken, dann auf der Seite, er rutscht mit dem Kopf voran. Direkt hinter ihm wird Scully sichtbar, auf dem Bauch, doch mit den Füßen voran rutschend. Beide erreichen das Ende der Rutschbahn und fliegen durch den Schwung noch ein wenig weiter durch die Luft, bis sie dann mit einem Poltern auf dem Boden landen, der mit einem harten Rauhfaserteppich ausgelegt ist, auf dem sie sich einige schmerzhaft brennende Schürfwunden zuziehen... Kamera fährt langsam an die beiden heran. Keiner von ihnen bewegt sich. Zoom auf ihre Gesichter. Mulders und Scullys Augen sind zwar weit geöffnet, doch ist keine Bewegung zu sehen. Eine Hand Mulders schließt sich noch immer um seinen Kragen, den er versucht hatte zu lockern. Scully hingegen liegt halb unter Mulder, so daß von ihr nicht viel zu sehen ist außer ihrem Kopf, einer Hand und ihren Beinen. Mulders Sicht: die Decke, man erkennt eine schwarze, dunkle unregelmäßig strukturierte Oberfläche, vielleicht Fels. Seine Augen kann er nicht bewegen, ebensowenig wie den Rest seines Körpers. Immer noch Mulders Sicht: der Raum wird heller und indirekt von schwachem, grünlichen Licht erhellt. Wechsel zu Scullys Sicht: (ihr Kopf liegt zur Seite geneigt, so daß der Blick auf ein Art Gang gerichtet ist, dessen Ende man jedoch nicht sieht, da er hinter einer Biegung liegen muß) sanftes, grünes Licht aus dem Gang, ein Schatten gleitet langsam a n der Felswand entlang, durch die Unebenheiten stark verzehrt sieht er unheimlich und bedrohlich aus. Scully will sich bewegen, aber sie kann es nicht... Plötzlich erscheint ein, scheinbar vom Alter gebeugter Mann, im Gang und nähert sich langsam. Wieder Außenansicht der Kamera, hinter den beiden stehend. Das Gesicht des Alten ist von Falten zerfurcht und liegt größtenteils im Schatten. Er stützt sich beim Gehen auf einen alten, knorrigen Stock. Seine Finger sind knochig und spinnenartig. Sein Gesicht tritt ein wenig aus den Schatten hervor, und man sieht, daß sich sein Mund unablässig bewegt, als würde er etwas Unverständliches vor sich her murmeln; ab und an kichert er etwas merkwürdig, während er die beiden beäugt... Er tritt einen Schritt weiter vor, verharrt dann etwa vier Sekunden an Ort und Stelle ohne sich zu rühren, so daß schon der Eindruck entstehen will, er sei ganz plötzlich mitten in der Bewegung erstarrt und gestorben... Doch auf ein mal reißt er seinen Stock hoch, aus dem dann auch schon gleißende Blitze hervorschießen. Mulder und Scully werden wild hin- und hergeschleudert, als sie von den Elektro-Geschossen getroffen werden. Durch den ohrenbetäubenden Lärm hindurch, den die Blitze verursachen, ist im Hintergrund das Lachen eines Wahnsinnigen zu hören: es ist das Lachen des alten Mannes. Das Bild wird dunkler, dann Wegblenden, man hört immer noch das unheimliche Gelächter des Alten, das von den Felswänden in vielen Echos zurückgeworfen wird. Dann Stille...

Szene 27 :

Später, zwei Liegen in einem Raum ohne Fenster. Die Tür, an der sich keine Klinke oder ein Schloß befindet, ist geschlossen. Das bleiche Licht von Leuchtstoffröhren erhellt das Zimmer... Mulders Sicht: Dunkelheit, wilde Peitschenhiebe sind zu hören, er schreit vor Schmerz auf. Langsames Aufhellen des Bildes, man erkennt Scullys Gesicht. Wieder Außenansicht der Kamera: Scully steht in Domina-Kleidung gekleidet über Mulder, der auf eine r der Liegen liegt. Scully ist mit runden Brandflecken übersät. Wie wild schlägt sie mit ihrer Peitsche auf ihn ein. Als sie sieht, daß er wach ist, schreit sie ihn an.

Scully : Los, AUFWACHEN !!! Deine Domina befiehlt es dir.
Mulder (entsetzt und leicht genervt): Scully, hören Sie auf...! (Sie holt zu einem weiteren Schlag mit der Peitsche aus, doch er packt zu und schleudert die Peitsche mit seinen Superkräften weg. Scully, die Peitsche noch immer fest in der Hand hält, wird quer durch den Raum in eine Ecke geschleudert, in der sie erschöpft liegen bleibt).
Mulder (leise zu sich): Oh, oh... (dann erschrocken) Scully? Scully, ist alles in Ordnung?... (Leises Stöhnen aus der Ecke).

Mulder setzt sich langsam auf. Man erkennt, daß seine Kleidung viele runde Brandflecken aufweist, die Folge der Blitze sind. Auch auf seiner Haut sind mehrere Brandwunden zu erkennen. Erschöpft legt er seinen Kopf in seine Hände.

Scully (immer noch von ihrem Flug durchs Zimmer überrascht): ...Ja, schon gut.
Mulder (irritiert): Was?
Scully (etwas gefaßter als zuvor): Ja, schon gut.
Mulder : Was "ja, schon gut"?
Scully : Ihre Frage.
Mulder (wieder genervt): Welche Frage, verdammt?!
Scully (inzwischen hat sie sich aus der Ecke erhoben und kommt, nun auch leicht genervt, auf Mulder zu, ihre Peitsche schon drohend erhoben): Sie haben gefragt, ob alles in Ordnung ist... (sie kommt immer näher) ... und ich sage >> Ja, schon gut<<, KLAR ??? (sie schwingt ihre Peitsche)
Mulder (schnell): Ja, ja, alles klar, in Ordnung, bleiben Sie bloß stehen !!!

Sie senkt ihre Peitsche langsam wieder, beginnt dann ihre Klamotten aufzusammeln, die überall im Raum verstreut sind und zieht sich wieder um.

Mulder (reibt sich seinen Nacken): Wo sind wir? Und was war das vorhin für ein Bescheuerter in dieser Höhle, dieser hundertjährige Alte mit den Blitzen? Und dieses Gas... Verdammt, ich konnte mich nicht rühren...
Scully (inzwischen in normaler Kleidung, die ebenfalls mit Brandlöchern übersät ist; sie sieht in Richtung Tür): Fragen Sie nicht mich, fragen Sie die da!

Mulder folgt mit den Blicken der Richtung ihres Fingers, auch die Kamera schwenkt mit. In der Tür stehen zwei Nonnen. Beide lächeln freundlich.

Die rechte, etwas kleinere und dickliche Nonne: Ah, ich sehe, sie sind wohl auf. Wir möchten uns für den kleinen Zwischenfall von vorhin entschuldigen. Es tut uns wirklich sehr, sehr leid, aber Ignaz war plötzlich verschwunden, und bis wir gemerkt hatten, wo er war, war es bereits zu spät...
Mulder (unterbricht ihren Redefluß) : Ich nehme an, Ignaz ist der wahnsinnige Alte, der mit den Blitzen um sich wirft...?
Linke Nonne: Nun, ich würde ihn nicht wahnsinnig nennen, aber, ja, den meinen wir. Er wurde bereits wieder zurück in seinen Raum gebracht und erhält gleich seine angemessene Strafe.

Die beiden Nonnen werfen sich einen flüchtigen Blick zu. Auch Scully wird bei dem Wort "Strafe" hellhörig, doch bevor sie etwas erwidern oder tun kann, sieht ihr Mulder warnend in die Augen. Scully zieht schmollend die Unterlippe vor, unternimmt jedoch nichts.

Mulder (erleichtert) : Also, wo und warum bitte sind wir hier?
Die dicke Nonne (beschwichtigend mit leichtem Befehlsunterton): Alles zu seiner Zeit. Würden Sie uns jetzt erst einmal folgen !

Scully und Mulder sehen sich an. Mulder zuckt mit den Schultern und erhebt sich um den beiden zu folgen, dicht gefolgt von Scully.

Die linke Nonne (freundlich): Bitte, kommen Sie mit.

Sie geht vor. Die dicke Nonne wartet, bis Scully und Mulder an ihr vorbei gegangen sind. Erst dann schließt sie sich ihnen an, wobei sie jedoch darauf achtet, immer hinter ihnen zu bleiben. Wegblenden.

Szene 28 :

Ein dunklerer Raum. Aus dem Nichts Raunen eines Voodoo-Chores. Eine Tür öffnet sich direkt im Zentrum des Bereich auf die Kamera zeigt. Grelles, blendendes Licht fällt in das Zimmer. Ein Voodoo- Priester (nicht der aus Szene 2), die drei Nonnen, die Krycek empfangen haben sowie eine weitere Oberschwester betreten den Raum. Sie schließen die Tür und beginnen eifrig die Kerzen zu entzünden.

Nonne 1 (rachehungrig) : Das wird er uns büßen!
Nonne 2 (bestimmt) : Oh ja, das wird er.
Nonne 3 : Wir werden keine Gnade mit diesem undankbaren Kerl haben.
Obernonne (empört) : Oh nein, das werden wir nicht haben. Wir kümmern uns vorbildlich mit den neusten Foltermethoden um ihn, damit er von seinen Wahnvorstellungen loskommt und dann so etwas!!!

Die vier Nonnen flüstern noch weitere Flüche auf Krycek aus, nachdem sie aber alle Kerzen entzündet haben, treffen sie sich in der Mitte des Raumes vor einer Art Altar. Kamera nähert sich dem Altar, der momentan noch im Dunkeln liegt. Der Priester entzündet die Kerze am Altar. Eine Voodoopuppe von Krycek wird sichtbar.

Priester (selbstsicher) : Dann einmal los! Sie sind bereit! (Die Schwestern holen alle möglichen Utensilien wie Peitschen, Äxte, Nadeln, Kakteen u.ä. heraus).
Obernonne (kühl) : Aber sicher doch. Ich beginne. (Sie nimmt den kleinen Kakteen und beginnt die Puppe dagegen zu drücken).

Ortswechsel. Krycek ist weiterhin im Dornengestrüpp und ruht sich aus. Auf einmal beginnt er wild aufzuschreien, als würden tausend Nadeln ihn treffen. Vor Schmerz krümmt er sich auf dem Boden. Wechsel zurück zu den Schwestern. Der Voodoo-Priester hat sich inzwischen etwas zurückgezogen, die vier Nonnen haben sie an je einer Seite des Altars aufgestellt, die Utensilien griffbereit vor sich liegend.

Obernonne : Ich zähle bis drei. Eins, Zwei, DREI!!!

Die vier Nonne beginnen gleichzeitig gegen die Figur ein allen, was sie haben, vorzugehen. Dabei schreien sie wild und hysterisch. Die Kamera entfernt sich nach hinten von diesem Bild des Grauens. Wegblenden.

Szene 29 :

Zu gleicher Zeit auf dem Flur vor dem Raum. Scully, Mulder und die beiden kommen an der Tür vorbei. Von innen kommen die laute Schreie aus Szene 28.

Scully (verwundert, wendet sich zur Tür) : Was geht denn da vor?
Nonne 1 (dreht sich nach hinten zu ihr um, lächelt entwaffnet) : Oh, das sind nur einige, sagen wir "Sicherheitsarbeiten", um das Entkommen von Patienten zu verhindern.
Scully : Wieso Patienten? Ich wußte gar nicht, daß hier im bischöflichen Sitz Patienten untergebracht werden.
Nonne 1 : Nun wissen Sie (sie stoppt, von einer Einsicht getroffen). Woher wissen Sie denn, daß wir hier beim Bischof sind.
Mulder (hastig) : äh, zufällig waren wir schon einmal im Rahmen einer Untersuchung hier unten.
Nonne 1 (ist in keinster Weise überzeugt, dreht sich wieder nach vorne) : Soso, wir werden die Wahrheit schon erfahren.
Nonne 2 : Ja, das werden wir (kichert leise vor sich hin).

Die vier erreichen einen Tür, auf der das Schild "Testraum" angebracht. Die erste Nonne schließt die Tür auf, sie dreht sich zu den beiden Agenten um, macht eine zum Eintreten einladende Geste.

Nonne 1 : Bitte, vor ihnen.

Scully und Mulder sehen sich kurz an, dann gehen sie aber doch in den Raum. Die Nonne verschließt sofort hinter ihnen die Tür. Beide Nonne gehen hämisch lachen in den rechte Nebenraum.

Szene 30 :

Scully und Mulder stehen in dem Raum, in den die Nonne sie geschickt hat. Er ist ein kleiner Raum, der mit komplett mit Pfeil-in-Herz-Tapete ausgekleidet ist. An der rechten Wand ist ein riesiger Spiegel angebracht. In ihrer Mitte steht ein ekelhaft rosa Sofa. Auf ihm sitzen Phoebe Green und Ignatz. Phoebe hat ihre normale Altkleidung an, Ignatz Kleidung ist zerrissen und zeigt offen die vielen Verwundungen, die er am ganzen Körper hat. Insgesamt sieht er so ekelhaft aus, daß man sicher nicht einmal in seine Nähe kommen will. Phoebe erhebt positiv überrascht über den Besuch und lächelt Mulder an. Phoebe : Mulder, schön dich zu sehen. Endlich jemand den kenne!

Mulder : Phoebe, was machst du denn hier? Au!
Phoebe (gleichzeitig) : Au!

Mulder und Phoebe ziehen sich einen Pfeil aus dem Po, der aus irgendeinen geheimen Abschussloch auf die beiden abgefeuert wurde. Mulder betrachtet den Pfeil genauer.

Mulder (liest von der Beschriftung ab) : Amors Leidenschaftspfeil. Was hat das zu bedeuten?

Mulder und Phoebe blicken auf und sich tief in die Augen. Dann rennen plötzlich aufeinander zu und beginnen sich leidenschaftlich zu umarmen und zu küssen.

Scully (entsetzt) : Mulder, was tun Sie da?
Mulder (zwischen zwei Küssen) : Helfen Sie mir Scully, ich kann nichts dagegen tun, ich kann die Hände nicht von ihr lassen.
Phoebe : Und ich kann die Hände vom ihnen lassen... Eigentlich gar nicht mal schlecht.

Zwei weitere Pfeile schießen aus geheimen Löchern heraus, diesmal in den Po von Ignatz und Scully.

Scully : OHHHHHHHH NEEEEEEEEIIIIIIIIINNNNNNNN!

Sie rennt auf Ignatz zu und beginnt ihn leidenschaftlich zu küssen und zu umarmen. Vor Ekel muß sie übergeben, kann aber dennoch nicht von Ignatz lösen. Wegblenden.

Szene 31 :

Stunden später. Wieder der Herzchen-Raum. Die vier liegen völlig erschöpft auf dem Boden. Schwenk zur Tür. Sie wird ruckartig aufgestoßen. Die beiden Nonne sowie eine dritte, etwas dickere Nonne packen Phoebe, Scully und Mulder und schleppen sie den Flur entlang in einen Fahrstuhl. Die eine Nonne gibt bei der Wahl der Stockwerks die Nummernfolge 1,4,3,1,3,4,2 ein. Der Fahrstuhl fährt nach oben. Großansicht der Stockwerksanzeige. Sie zeigt anfangs -1 an, dann steigt sie auf 4. In der Mitte des 4. und 5. Stockwerkes bleibt der Fahrstuhl stehen. Die Anzeige zeigt nun 4,5 an. Die Fahrstuhltür öffnet sich, die drei Nonnen schleppen die Gefangenen in ein großräumiges, pechschwarz ausgekleidetes Büro. Es ist niemand sonst darin. Sie setzen sie auf drei Stühle vor dem großen Schreibtisch und verschwinden wieder im Fahrstuhl. Als die Tür sich geschlossen hat, kommt aus einem Geheimgang die Nonne aus dem Fahrstuhl aus Szene 5. Sie sich setzt hämisch grinsend hinter den Schreibtisch.

Obernonne : So, meine Damen und Herren, Sie haben es tatsächlich fast geschafft, meine geheimes SM- Organisation zu enttarnen! FAST! Schließlich konnte ich Sie zum Glück im letzten Moment noch stoppen. Keine Sorge, ich werde Sie töten, das würde das FBI wahrscheinlich mißtrauisch machen. Statt dessen werden wir ihnen nun mit Hilfe von modernster Mittel ihre Erinnerung zu manipulieren, als hätten Sie die letzen Tagen eine Fall von Serienmorden im Central Park untersucht. Meine Experten arbeiten gerade daran, sämtliche Aufzeichnungen von innen entsprechend zu manipulieren. (Phoebe, Mulder und Scully sind zu erschöpft um etwas dagegen zu tun.) Nun gut, wenn Sie dazu nicht zu sagen haben, können wir ja anfangen.

Sie schlägt, dabei lustvoll schreiend, auf einen Kakteen, der daraufhin ein Summton von sich gibt. In der rechten Wand öffnet sich eine Geheimtür. Schwenk zur Tür, näher gehen. Aus der Tür kommen mehrere Männer in weißer Kitteln und gehen auf die drei Opfer zu. Wegblenden.

Szene 32 :

Mulders Apartment. Scully und Mulder sitzen auf dem Sofa, beide Stöhnen vor Kopfschmerzen auf.

Scully : Haben Sie auch so eine Migräne wie ich?
Mulder : OHHHHH, ja, wir haben wohl doch etwas zu viel gearbeitet.
Scully : Trotzdem müssen wir diese Morde aufdecken. Wir müssen diesen wahnsinniger Massenmörder... Wir war noch einmal ihre Theorie.
Mulder : Nun, wie Sie leicht erkennen können ... (Wegblenden).

A B S P A N N

ENDE DER GESCHICHTE!!!!!!


Frédèric Weymann

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