Disclaimer:. Leider gehört Highlander nicht mir sondern einzig und alleine absolut und unwiderruflich Wyden, Panzer/Davis, Rysher, Miramax Ich habe sie nur für ein wenig Spaß geborgt und nicht, um auch nur eine müde Mark damit zu verdienen.

 

Autor: Aisling
Mail: Aisling@gmx.net
Serie: Highlander
Rating: ab 12
Personen: Methos / Duncan
Typ: Drama
Zusammenfassung: Eine Weihnachtsfeier und Methos erinnert sich.

 

Stille Nacht
von Aisling

 

Es war bitterkalt, als Methos sich von der Weihnachtsfeier wegstahl und hinaus ging. Er hatte darauf verzichtet, seinen Mantel mitzunehmen, damit keiner merkte, daß er einige Minuten seine Ruhe haben wollte.

Es hatte geschneit, als er am frühen Abend bei Amanda eintraf. Aber jetzt war der Himmel wieder klar und er konnte den Sternenhimmel und den Mond sehen. Er wischte den Schnee von der obersten Stufe, setzte sich hin und starrte in den Himmel. Er konnte nicht sagen, wieviel Zeit vergangen war, es war wohl wesentlich länger, als die geplanten Minuten, da spürte er  Duncans Präsenz direkt hinter sich. Methos entschied sich gegen eine Reaktion, blieb sitzen und schaute weiter in den Himmel. Er hoffte, daß Duncan wieder gehen würde und ihn in Ruhe lassen würde. Aber das tat dieser natürlich nicht. Er wischte direkt neben Methos etwas Schnee zur Seite und setzte sich neben ihn.

Methos schaute nur einmal kurz zu Duncan, registrierte, daß er eine Jacke angezogen hatte. Duncan rechnete wohl mit einem längeren Aufenthalt im Freien.

Dankbar, daß Duncan ihm keine Konversation aufzwingen wollte, vertiefte er sich wieder in die Betrachtung des Sternenhimmels. Irgendwann spürte er, daß Duncan die Jacke mit um seine Schultern legte, aber es interessierte Methos nicht wirklich. Nur der Sternenhimmel war ihm wichtig.

Bis Duncan leise und selbstvergessen eine Melodie summte. Es war das Weihnachtslied, das ihn veranlaßt hatte den fröhlichen, lärmenden Raum zu verlassen: ‚Stille Nacht...‘

Methos wußte wieder warum er die Weihnachtsfeier verlassen hatte. Mit einem traurigen Lächeln sah er Duncan an.

„Manchmal wünsche ich mir, wieder so jung zu sein wie du.“

Er erntete ein irritiertes Lächeln.

„Du hast zwar schon viele Veränderungen in deinem Leben gesehen, aber deine Religion gibt es noch immer. Du kennst nicht die Zeit, als es noch keinen Jesus Christus gab, sondern Götter.“

Duncan wollte zu einer Erwiderung ansetzen, aber Methos ließ ihn nicht zu Wort kommen

„Meinen Glauben kennen noch nicht einmal die Geschichtswissenschaftler und der letzte Priester starb vor über viertausend Jahren. Es gibt nichts mehr, was auf der Erde daran erinnert. Früher oder später wird dir das auch passieren, erst sterben deine Freunde,  entweder durch Krieg, oder an Altersschwäche. Dann verändert sich die Kultur. Wenn du Glück hast, dann überlebt deine Religion, aber früher oder später wird sie auch von Eroberern entweder so weit verändert, daß du sie nicht wiedererkennst oder sie wird zerstört. Und dann gibt es nichts mehr, was du noch mit den Menschen in deiner Umgebung gemeinsam hast.“

„Gibt es dann nicht andere Unsterbliche, die helfen können? Obwohl es das Spiel gibt, habe ich schon immer Freunde unter ihnen gehabt“

„Bei mir gab es Kronos und du weißt inzwischen was dann passiert ist.“ Methos schüttelte den Kopf „Es ist ein Preis den man für sein ewiges Leben zahlen muß. Manchmal spüre ich ihn nicht, aber an Tagen wie diesen, wenn alle Weihnachtslieder singen und fröhlich sind, dann wünsche ich mir, daß es Menschen gibt, mit denen ich wenigstens den Glauben teilen könnte. Diese Jahreszeit beinhaltet nicht nur für Christen eine ‚Stille Nacht, heilige Nacht...‘ die längste Nacht des Jahres war auch ein Fixpunkt meines Glaubens“

Duncan konnte dazu nichts sagen. Er legte einfach nur seinen Arm um die Schulter des alten Mannes.

Methos sah wieder in den Himmel. Nach einigen Minuten brach er das Schweigen.

„Es gibt nur eine Sache, die sich in den letzten fünftausend Jahren nicht geändert hat. Das ist der Mond, sogar die Sternbilder haben sich in meinem Leben geändert. Der Mond ist der einzige Fixpunkt den ich habe. Deswegen ist es für mich manchmal so wichtig ihn zu betrachten. Er ist meine Erinnerung an die Jugend.“

Gemeinsam saßen sie noch einige Minuten auf der Treppe und sahen in den Mond. Bis Methos aufstand. Duncan schloß sich an und gemeinsam gingen sie  zurück zur Weihnachtsfeier.