Disclamer: Die Personen die hier erwähnt werden gehören Chris Carter, 20th Century Fox und 10-13 Productions.Ich habe nicht die Befugnis dies hier zu schreiben und schon gar nicht es zu veröffentlichen. Auch wenn ich das hiermit tue. Ich habe nicht die Absicht diese Geschichte zu verkaufen. BITTE SPERRT MICH DAFÜR NICHT EIN !!!(*g*)

Die Personen gehören zwar nicht mir aber dafür die Geschichte.

Es ist meine erste Story ,deshalb bitte ich bei Kritik und sonstigem sich an mich zu wenden.

Zusammenfassung: Mulder und Scully werden nach einem Streit zu einem neuen Fall geschickt. Mulder wird "Hypnotisiert" und Scully versucht verzweifelt ihm zu helfen.

Sternenreiter

Silja Spreyer

 

 

Washington DC. Central Park 25.Juli 1999 22.18 Uhr

Die Nacht brach herein und die Sterne leuchteten vom Himmel. Es war Sommer, und die Hitze des Tages lag noch auf ihrer Haut. Sie hatten heute viel durchgemacht, beide, und sie fragte sich, wie es jetzt wohl weitergehen sollte. Sie schaute empor zu den Sternen und dachte daran, was er einmal sagte: "Die Sterne, Scully, die Sterne hören nie auf zu leuchten. Die Menschen sterben, aber die Sterne werden weiterleuchten, denn ihnen ist es egal. Es ist ihnen egal, ob die Erde zu Grunde geht und ob ich sterbe, ob Sie sterben....Vielleicht sollte es uns auch egal sein." Es war ihr nicht egal. Es war ihr nie egal gewesen. Aber jetzt, da ihr Partner im Sterben lag.. was sollte sie noch halten? Die Sterne bestimmt nicht. Eine einzige Träne lief ihr über das Gesicht und verschwand in den Tiefen des Sees, vor dem sie stand." Ein Tropfen zu vielen", dachte sie und ging nach Hause durch die dunkle Nacht.

***

Washington DC. Medical Center 25.Juli 1999 23.45 Uhr

"SCULLY!!!" Schweißgebadet wachte er auf. Es war dunkel und nur die kleine Neonlampe brannte auf seinem Nachtisch. Die Krankenschwester, die seinen Ruf durch die halb angelehnte Tür gehört hatte, lief zu ihm.

"Mr. Mulder, beruhigen Sie sich! Bitte...!"

Mulder sah die Schwester an. "Scully?"

"Nein Mr. Mulder, ich heiße Kathrine. Ich bin Ihre Krankenschwester....bitte beruhigen Sie sich. Möchten Sie, dass ich Agent Scully rufe?"

Kathrine. Mulder lächelte. Warum war Scully nicht hier? Als sie krank war, hatte er jeden Tag und jede Nacht an ihrem Bett gewacht. Und jetzt? Er lag im Sterben......oder hatte es zumindest noch bis vor 5 Stunden getan. Sie konnte doch nicht wissen, dass es ihm besser geht. Wieso war sie nicht da?

"Mr. Mulder?" das erneute Fragen der Schwester durchdrang seine Gedanken.

"Ähm...nein Kathrine. Ist schon ok, wenn sie kommen will, kommt sie von selbst. Ich will sie zu nichts zwingen, was sie nicht will. Verstehen Sie das, Kathrine?"

Die Schwester setzte einen besorgten Blick auf und wollte wieder hinausgehen.

"Ach Kathrine?"

"Ja Mr. Mulder?"

"Kommen Sie her und setzen sich an mein Bett. Oder haben Sie keine Zeit? Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten." Die Schwester lächelte und setzte sich neben ihn.

"Mr Mulder.....was gibt es zu reden?"

"Nennen Sie mich Fox."

"Gut Fox. Also was gibt es?" sie nahm seine Hand und drückte sie leicht

"Glauben Sie an Außerirdische, Kathrine?" Mulder wußte genau, dass dies nicht die Art von Frage war, die sie erwartet hatte, aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

"Ähm, Sir, nein ich denke nicht das ich daran glaube, wissen Sie...."

"Ich glaube das liegt an dem Namen." er grinste vor sich hin.

"Wissen Sie Bescheid über das, was heute passiert ist?"

"Nun ja, ich habe in ihrem Krankenblatt gesehen Sie seien angeschossen worden?" Irritiert blickte sie auf ihn hinab. Mulder versuchte zu lachen, was ihm aber nicht gelang und eher aussah als würde er jemanden umbringen wollen.

"Ja das ist die offizielle Geschichte. Und sie stimmt sogar. Aber es gibt da einen Teil, den niemand weiß, und auch Agent Scully glaubt mir nicht, wissen Sie. Sie glaubt mir vieles nicht, auch wenn sie in letzter Zeit mir schon mehr glaubt als früher. Außerirdische haben mich angeschossen Kathrine. Sie werden mir wahrscheinlich genauso wenig glauben, wie es Scully tut aber...Sie waren nicht dabei. Scully war dabei und glaubt noch immer nicht. Aber so ist sie eben." Er machte eine lange Pause und sprach weiter.

" Wissen Sie, meine Kollegen nennen mich Spooky. Spooky Mulder. Ich bin eine Witzfigur für sie. Sie sagen es wäre das Beste, wenn ich in die Psychiatrie kommen würde. Aber ich liebe meinen Beruf Kathrine. Und ich werde ihn mir von keinem wegnehmen lassen." Er gähnte und sah sie erwartungsvoll an.

"Ich denke es ist besser, wenn Sie jetzt schlafen, Fox. Gute Nacht" Sie drehte sich um und machte die Tür hinter sich zu.

"Gehen Sie nur Kathrine. Bald ist es zu spät. Und dann werden Sie mir glauben." Lächelnd zog er seine Decke etwas höher und dachte an Scully.

"Alle werden mir dann glauben."

***

Washington DC ;J. Edgar Hoover Gebäude ; 26.Juni 1999 12.18 Uhr

Die Nacht war schrecklich gewesen . Sie hatte 2 Schlaftabletten genommen und fünf andere Tabletten. Scully hatte tiefe Ringe unter den Augen, die sie mit viel Puder zu vertuschen versucht hatte.

Skinner betrachtete sie lange. Scully saß in ihrem Stuhl und fühlte sich sehr unbehaglich. Seit dem Moment, als sie das Zimmer betreten hatte, sah er sie nachdenklich an. Er hatte nur ein knappes "Hallo" von sich gelassen. Das war alles. Langsam fing er an zu reden.

"Scully, ich weiß nicht was passiert ist, gestern, aber ich weiß was Sie darüber denken und ich weiß was Mulder denkt. Er denkt es waren Außerirdische. Nicht war? Nun Sie müssen mir nicht antworten, ich weiß das Sie denken schon einmal von Außerirdischen entführt gewesen zu sein, aber wissen Sie Dana << Hatte er eben Dana gesagt??>> Ich denke Sie sollten eine plausible Erklärung dafür finden. Genug der langen Rede: Ich möchte auf keinen Fall, das Mulder damit an die Öffentlichkeit geht. Es wäre eine Schande für das FBI wenn so etwas behauptet werden würde. Bitte Sie müssen mich und meine Position auch verstehen."

Nachdenklich sah er Scully an. Sie wirkte bedrückt und nickte nur leicht mit dem Kopf. An jedem anderen Tag, zu jeder anderen Stunde, hätte sie Einspruch erhoben, hätte sie sich für ihren Partner stark gemacht, aber nicht heute. Was war passiert? Es war ihm aufgefallen, das sie nur eine halbe Stunde im Krankenhaus war, obwohl er lebensgefährlich verletzt war, im Sterben lag.

" Scully was ist los mit Ihnen beiden? Ich habe Sie beobachtet und ich weiß, dass Sie zu ihm wollen. Sie haben sich noch nicht einmal nach seinem Befinden erkundigt. Aber ich weiß das Sie es wissen wollen. Also was ist ihr Problem? Hatten Sie Streit?"

Ich kann Ihnen ja schlecht sagen, das ich erfahren habe, was Mulder vor seiner Zeit mit den X-Akten gemacht hat und dass dies mich ziemlich schockiert hat. Oder? Konnte sie dies Skinner sagen? Nein. Er würde absolut kein Verständnis dafür aufbringen. Es geht ihn einfach nichts an.

" Nein Mr. Skinner. Wir haben keinen Streit und wir hatten auch keinen." log sie und schaute unter sich um ihre Errötung zu verbergen.

" Ich war gestern nur überarbeitet und musste alleine sein. Ich war mir sicher,dass sich Mulders Zustand bessert. Geht es ihm denn besser? Wissen Sie, er ist mein Partner. Ich kenne ihn bereits seid 7 Jahren und ich will natürlich das es ihm gut geht. Aber ich kann deshalb nicht meine gesamte Freizeit mit ihm verbringen!"

"Sie haben Recht Scully.Mulder geht es gut. Und er hat nach Ihnen verlangt. Er würde gerne mit Ihnen reden. Aber es gibt da etwas, um das Sie sich kümmern müssen. In Sacramento wurde ein kleines Mädchen entführt. Ich möchte, dass Sie dem nachgehen, sobald Mulder aus dem Krankenhaus entlassen wird. Und das ist nächste Woche. Richten Sie ihm einen schönen Gruß aus, wenn Sie ihn besuchen."

Langsam stand sie auf. Sie hatte verstanden. Skinner wollte die beiden so schnell wie möglich wieder zusammenraufen am besten mit einem neuen Fall. Seufzend ging sie hinaus in das kleine Vorzimmer. Doch als sie aufsah erschrak sie. Alex Krycek stand da und grinste sie spöttisch an. Als sie an ihm vorbeigehen wollte, griff er sie am Arm und zog sie an sich. "Dana Scully. Sie sind eine umwerfende Frau. Haben Sie keine Lust, an meiner Seite zu arbeiten? Mulder weiß ihre Schönheit nicht zu schätzen." Er flüsterte in ihr Ohr und Scully konnte seinen warmen Atem spüren.

"Lassen Sie mich in Ruhe. Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben. Sie sind ein Schwein!"

"Harte Worte aus einem solch lieblichen Mund. Aber Sie können mich jederzeit anrufen, meine Visitenkarte müßten Sie ja haben." Er grinste spöttisch und ging in Skinners Zimmer.

"Blöder Mistkerl!" fauchte sie.

***

Washington DC. Medical Center 26.7.1999 13.00 Uhr

Die Zeit verging langsam und Mulder kam es vor, als würde er schon Jahre hier liegen. Scully hatte ihn noch immer nicht besucht und er fing an, sich Sorgen zu machen. War es denn so schlimm? Er hätte es ihr nicht sagen dürfen. Sie war einfach noch nicht bereit dazu. Seine Augen waren feucht, aber er versuchte, seine Gefühle zu unterdrücken, er hatte es in sieben Jahren gelernt und er würde es auch weiterhin schaffen. Er wollte ihr mit diesem Schritt einfach nur beweisen, dass er ihr vertraut. Aber es ist zu spät. Sie ist tief gekränkt und .........er hatte es nicht bemerkt, aber plötzlich war Scully da. Sie stand an der Tür und beobachtete ihn. Sie hatte schon lange da gestanden. Einfach nur ihn beobachtet.

"Guten Tag Mulder. Wie geht es Ihnen heute?" Ihre Stimme war kalt. Die Wärme, ihr Klang.....alles hatte sie verloren, oder zumindest vor ihm. Traurig setzte er sich auf. Die Wunde knapp unterhalb seines Herzens schmerzte noch immer, wenn es auch im Vergleich zum Vortag nichts war.

"Scully, es tut mir leid. Es tut mir leid was ich ihnen gesagt habe......" er zögerte einen Moment. "Wissen Sie Scully es tut mir nicht leid was ich getan habe und es tut mir auch nicht leid was ich gesagt habe. Das Einzige was mir leid tut, ist das Sie leiden müssen. Aber alles andere.....wofür muss ich mich entschuldigen? Es war lange bevor ich Sie kannte......bitte verstehen Sie mich." Sie starrte ihn an. Ihre Augen leuchteten nicht mehr, wie sie es sonst taten. Sie starrte ihn an und wußte nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte sich dumm benommen, aber sie wußte selbst nicht woher es kam. Als er es ihr erzählte, stieg eine beklommene Wut in ihr auf und sie hatte Angst, ihn zu verlieren. All die Jahre hatte er sie belogen! Ok es war im Grunde nur eine Lappalie. Nichts schlimmes für einen, der ihre Gefühle nicht kennt.>>Gefühle? Welche Gefühle?<<

"Mulder, ich muss mich entschuldigen, aber wissen Sie, vielleicht wäre ich besser damit umgegangen, wenn Sie es mir vorher erzählt hätten...Aber es stimmt, Sie haben recht. Es ist nicht ihre Schuld. Sie haben es gemacht weil Sie es wollten und es war bevor wir uns kannten. Ich meine, selbst wenn es heute immer noch so wäre es geht mich nichts an. Ich habe mich wie eine Verrückte aufgeführt, das war nicht richtig. Ich weiß selbst nicht wieso >> Doch du weißt es ganz genau, du blöde Kuh<<, aber ich denke es war einfach nur ein harter Tag für mich. Und dann auch noch das! Und Sie wissen, wie ich zu diesem Thema stehe. Ok Mulder, hören Sie zu, wir haben viel Arbeit. Nächste Woche müssen wir nach Sacramento zu einem Fall. Ein kleines Mädchen ist entführt worden. Ich denke am wichtigsten ist es, wenn Sie sich erst einmal erholen und dann sehen wir weiter. Ich muss jetzt in die Pathologie. Tut mir leid....."

"Es tut ihnen leid? Was? Das Sie fortgehen? Das Sie mich alleine lassen? Oder das ich schon einmal verheiratet war, mit der Frau die Sie am meisten hassen?" wütend sah er sie an.

"Mulder......bitte ich will mich nicht mit Ihnen Streiten,...Sie haben Ihnen Drogen gegeben, nicht wahr? Mulder, schlafen Sie jetzt. Ich komme später wieder." Panik packte sie und Scully sprang vom Bett hoch. Mulder lachte leise.

"Sie werden mir meine Frage nicht beantworten, nicht wahr?"

"Auf Wiedersehen Mulder....ich gehe jetzt. Schlafen Sie schön." Scully verließ beinahe fluchtartig das Zimmer und rannte aus dem Haus. Ihre Gedanken waren durcheinander. Sie kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie wußte selbst nicht, wieso sie diese Frau haßte, aber es war einfach so...in ihrem Leben gab es nur noch ihre Mutter und Mulder. Und diesen wollte sie auf keinen Fall an eine Frau wie Diana Fowley verlieren....

***

Landstraße zwischen Sacramento und einem kleinen Bauernhof 6 Tage später

"Scully was zum Teufel machen wir hier? Gehört die Entführung eines kleinen Mädchens zu den X Akten?" Scully schwieg. Sie schwieg schon lange. Während des Flugs hatte sie kein Wort geredet und die Autofahrt verlief auch nicht gerade besser. Ihre schlechte Stimmung nervte ihn allmählich und er fing an, an ihr herrumzunörgeln.

"Scully.......antworten Sie mir! Was soll das ganze? Hören Sie endlich auf, die Beleidigte zu spielen! Ich liebe Diana nicht mehr, ok? Sie haben also keinen Grund zur Eifersucht." Der Wagen stoppte.

" Was haben Sie gerade gesagt?????" Scullys Augen funkelten ihn böse an.

"Scully......hören Sie mir zu...."

"Nein Mulder! SIE hören mir jetzt mal zu! Ich habe kein Problem damit. 'Sie haben also keinen Grund zur Eifersucht'. Was zum Teufel veranlasst Sie dazu, zu denken ich wäre Eifersüchtig? Nur weil ich Diana nicht ausstehen kann? Nun ja, es gibt viele Leute die ich nicht ausstehen kann, aber das bedeutet nicht , dass ich..."

"Das Sie was? Mich lieben?" Scully wurde rot vor Zorn.

"Mulder Sie können mich mal kreuzweise. Warum müssen Sie mich immer aufziehen? Sie sind mein Partner.....natürlich mag ich Sie <Sags ihm schon> Aber das heißt nicht, dass ich Sie liebe. Können wir jetzt weiterfahren?"

Scully machte den Motor wieder an und fuhr los. Mein Gott, wie schön sie ist, wenn sie sich aufregt. Aber...nein, sie war seine Kollegin, seine Partnerin, seine Freundin. Er wußte manchmal selbst nicht, was er für sie fühlte. Wenn er mit ihr zusammen war ging es ihm gut. Aber das war ja noch lange kein Grund sie zu lieben, oder?<< Vergiss es Junge, sie liebt dich nicht, also musst du sie auch nicht lieben>>

"Verdammt Scully, es tut mir leid. Meine Nerven liegen blank und ich hatte viel Stress in der letzten Zeit. Vertragen wir uns wieder? Bitte Scully...." Scully sah ihn an und schenkte ihm ein bitterböses Lächeln.

"Hatten wir denn Streit?"

***

 

kleiner Bauernhof 31.Juni 1999 18.12 Uhr

Mulder saß in dem kleinen Mietwagen und Scully war schon ausgestiegen, um den Bauernhof zu erkunden. Wenn sie sah, dass er noch im Wagen saß, würde sie sicher sehr sauer sein. Aber er mußte nachdenken. Über sich und Scully. Seit er ihr das mit seiner Vergangenheit gesagt hatte, war sie schlecht drauf. Er schaute hinaus. Sie stand an einem kleinen Zaun und bemerkte nicht einmal, wie er sie anstarrte. Sie bemerkte ja noch nicht einmal, dass er noch im Auto saß. Wie wunderschön sie doch ist, dachte er bei sich.<Sie ist deine Partnerin Mulder, denke so etwas nicht>.Aus Angst von Scully erwischt zu werden, stieg er aus dem Wagen aus und versuchte möglichst interessiert zu wirken. Dabei war das absolut nicht sein Traumfall. Keine X-Akte in dem Sinn. Einfach nur die Entführung eines kleinen Bauernmädchens......

"Mulder...ich denke hier ist etwas was Sie sich ansehen sollten." Gelangweilt stellte er sich neben sie.

"Was, ein Haufen Kuhscheiße?"

"Nein Sie Blödmann. Sehen Sie dort hinten die Hütte? Der Winkel zu dem sie zu der Erde steht?" Mulder versuchte etwas zu erkennen aber er fand nichts.

"Scully ich sehe nichts. Vielleicht sollten wir mal jemand fragen, der mehr Ahnung davon hat als wir? Hm?" Kritisch blickte Scully ihren Partner an. Er hatte kein Interesse an diesem Fall, genauso wenig wie sie. Aber die aufgestaute Wut in beiden würd nur den Fall behindern.

"Mulder hören Sie zu....Es tut mir leid. Ich möchte keine Emotionen hier herein bringen. Wir sprechen darüber, wenn wir wieder zu Hause sind. Ok?" Mulder lächelte und streichelte ihr sanft über den Kopf.

"Danke Scully. Ich wusste Sie würden sich wieder abregen."

Sie wollte ihm eine wütende Bemerkung an den Kopf werfen, aber fing sich schnell wieder.

"Mulder, ich denke wir reden jetzt mit dem Besitzer und dem Vater der Kleinen, sollten wir auf diesem einsamen Hof je einen finden..."Mit schnellen Schritten ging sie davon.Lächelnd starrte Mulder Scully hinterher. Sie war einzigartig. Er könnte den größten Mist bauen. Und doch...Sie würde ihm immer wieder vertrauen.

"Mulder...??? Kommen Sie schon!" Gedankenverloren lief er über den Hof, als er plötzlich entdeckte, dass sie doch nicht so alleine waren. An der Scheune stand ein kleiner Junge, der offensichtlich furchtbare Angst vor ihnen hatte.

"Scully?"

"HM?"

Kommen Sie her." Er ging langsam auf den Jungen zu.

"Hey, Kleiner. Was machst du hier ganz alleine?" Der Junge starrte wie versteinert auf Mulder und Scully.

"Hast du Angst? Komm her Kleiner. Ich will dir nur helfen. Bitte. Wenn du willst bringe ich dich zu deiner Mommy und zu deinem Daddy. Hm? Komm her Kleiner." Verstört versteckte sich der Kleine hinter dem großen Scheunentor.

"Hey Scully.Was glauben Sie hat der Junge?"

"Ich weiß es nicht.Angst?" Er blinzelte sie an. Wieder einmal machte sie sich über ihn lustig. Wie sollte das weitergehen?

"Ok, Kleiner hör mir gut zu. Meine Name ist Fox Mulder und ich komme - naja ich arbeite bei so was ähnlichem wie bei der Polizei. Du kannst mir vertrauen. Ich tue dir nichts. Und meine Partnerin auch nicht. Glaub mir, auch wenn sie manchmal etwas ausflippt, ist sie eigentlich ganz ok." Mulder grinste vor sich hin. Und wich der drohenden Hand von Scully aus.

"Mulder ich habe eine Waffe." und zu dem Jungen:" Komm Kleiner....ich heiße Dana und hab kleine Kinder sehr gern." Mulder sah sie verblüfft an. Er streckte die Hand nach ihm aus um seinen Arm zu greifen. Der Kleine zuckte zurück. "Lassen Sie mich. Die Engel.Sie werden sie holen..und mich mit ihnen." Mulder drehte seinen Kopf und blickte Scully an.

Sie zuckte mit den Schultern und war überfragt.

"Hey, Kleiner. Willst du uns nicht sagen wie du heißt?"

"Ich...ich bitte lassen Sie mich gehen. Sie denken ich wäre klein, aber das bin ich nicht. Bitte lassen Sie mich in Ruhe. Die Engel. Sie kommen und holen Sie und mich mit Ihnen. Bitte....."

Die verzweifelten Augen bohrten sich in die Mulders. Er spürte wie ein Schmerz in ihm hochkam. Ein tiefer, stechender Schmerz der seine Seele zu vergiften versuchte. Er konzentrierte sich voll und ganz auf diesen Schmerz. Er durfte nicht zulassen das......

 

***

Dunkel. Alles ist Dunkel. Es ist nie möglich in eine solch dunkle Umgebung zu kommen. Es dringt immer noch Licht durch. Aber das ist etwas anderes. Kein Licht. Kein Mond. Keine Sterne. Keine Sonne. Die Sterne? Ja die gibt es noch. Aber es ist ihnen egal. Egal ob ich sterbe. Egal ob sie Erde stirbt. Und die Sonne, der Mond? Ist es ihnen nicht auch egal wie der Lauf der Zeit uns bestimmt? Es ist egal. Alles. In einem Leben, in dem es Milliarden von Sternen gibt. Und unzählige Planeten, Monde, Sonnen. Was zähle ich da noch? Was zählt mein Leben und das von anderen? Die Engel. Sie haben mich zu sich genommen und ich bin endlich frei.

***

Das Leben ist wunderbar. Für mich, für meine Freunde und für alle, die leben. Denn wenn man tot ist, kann man nicht mehr sehen. Man kann nicht mehr die Sterne sehen, die Sterne die am Himmel leuchten und sich über uns lustig machen, wie klein und unbedeutend wir sind. Wir sehen die Sterne und sie sind klein. Doch sehen wir uns die Sterne genauer an, werden sie größer und je mehr wir davon sehen, desto größer werden sie. Ich habe die Sterne gesehen und die Engel, die darauf reiten. Sie haben mich genommen und mich fallen lassen, wie ein Spielzeug , das man nach einiger Zeit einfach in den Dreck wirft. Ich war ein Spielzeug und habe es genossen. Ich war bei den Engeln und sie liebten mich. Doch jetzt, da ich wieder in mein Leben zurückkehre, freue ich mich. Denn ab sofort sehe ich die Sterne nicht mehr von oben, sondern wieder von unten. Wie es alle Menschen tun. Alle Menschen die unwissend tagaus und tagein leben. Ich weiß nun, wofür ich lebe. Und sie wissen es nicht. Ich war bei den Engeln. Ich habe Samantha gesehen und sie war ein Engel. Die Engel haben mir gezeigt, was gut und böse ist. Sie haben den Auftrag gegeben, die Bösen zu vernichten. Und Dana Scully ist unter ihnen.

 

***

 

Washington DC. Scullys Wohnung 5.Juli 1999 5.45 Uhr

Das Telefon klingelte. Scully hatte auf diesen Moment gewartet mit Furcht aber auch mit Zuversicht. Doch jetzt hatte sie Angst, an den Hörer zu gehen. Der Anrufbeantworter sprang an: " Hi, hier spricht Dana Scully. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und ich rufe Sie so schnell wie möglich zurück."

"Agent Scully? Guten Tag hier spricht Dr. Emanuel Roberts. Es geht um ihren Partner Fox Mulder. Er ist aufgewacht, steht a..." Scully riss den Hörer hoch.

"Dr. Roberts? Entschuldigen Sie, aber ich hatte das Telefon nicht gehört. Geht es ihm besser? Was ist mit ihm?" Sie hatte so sehnlichst auf diesen Moment gewartet.

"Ich kann Ihnen am Telefon keine nähere Auskunft geben. Bitte kommen Sie schnell, Miss Scully. Er hat nach ihnen verlangt."

"Ok Dr. Roberts ich bin in 15 Minuten bei ihm. Sagen Sie ihm das, ok?" Hastig legte sie den Hörer auf und schlüpfte in ihre Jeans. In der Eile konnte sie nur ihren grauen Pulli finden und zog ihn sich über den Kopf. Als sie im Fahrstuhl war, entdeckte sie ihre neue Nachbarin. Die grinste sie die ganze Zeit an und schließlich frage Scully genervt:

"Hab ich was an mir?" Die Nachbarin grinste weiter.

"Nun ja....Sie haben ihren Pulli falsch herum an."

"Und was ist daran so witzig???" Scully war nun in der Garage angekommen und zog sich hastig um.

"Blöde Kuh. Was macht die eigentlich um die Uhrzeit hier?" Scully murmelte und schimpfte vor sich hin, bis sie im Krankenhaus angekommen war. Dort wartete bereits AD. Skinner.

"Und? Wie geht es ihm? Hat er Schmerzen? Was ist?"

"Scully....er....nun ja wie soll ich sagen? Er hat Drogen bekommen und na ja...er hat sich ziemlich daneben benommen. Er....ich denke es wäre besser, wenn Sie nicht zu ihm gehen. " Wortlos starrte sie ihn an.

"Was soll das? Was hat er getan? Sagen Sie schon!"

" Er hat die ganze Nacht nach ihnen geschrien....."

"Und was ist daran so schlimm?" Er machte eine hektische Bewegung.

"Wissen Sie Scully.....er hat gedroht Sie umzubringen." Ungläubig stand sie vor ihm.

"Was ? Skinner? Wieso sollte er so etwas blödes tun wollen?" Skinner senkte seinen Blick.

"Es tut mir leid. Er sagte Sam hätte es ihm gesagt. Wer ist Sam Scully? Seine Schwester, Samantha? Er sagte sie sei ein Engel und er wäre geschickt worden die Bösen zu vernichten."

Scully setzte sich. Sie atmete tief durch. Mulder. Mulder. Er hatte das gesagt? Das glaubte sie einfach nicht.

"Skinner ich will zu ihm. Bitte. Ich muss mit ihm reden. Es ist wichtig. Vielleicht kapiert er dann das ich nicht böse bin. Ich weiß nicht wer diese Engel sind, aber auch der Junge den wir in Sacramento getroffen haben, hat nur von den Engeln geredet und das sie uns holen. Mulder hatten sie. Es muss so eine Mediale Abhängigkeit sein. Sie haben ihm keine Drogen verabreicht.....Lassen Sie mich zu ihm."

Skinner sah sie an. Sie war ein Wrack. Sie hatte bestimmt die ganzen Nächte von Mulders Koma wachgelegen, unfähig zu denken, unfähig zu schlafen. Ihre Augen hatten blaue Ringe und sie war bleich im Gesicht. Er wußte wie sehr die Frau auf ihren Partner fixiert war, auch wenn sie, besonders in letzter Zeit, immer häufiger Streit hatten. Doch wenn er sie jetzt da rein lies, würde Mulder ihr etwas antun. Er konnte es nicht.

"Scully er wird versuchen Sie umzubringen."

" Mr.Skinner. Ich bitte Sie. Ich ersuche Sie, mir diesen Gefallen zu tun. Sollte er mich wirklich umbringen wollen, so habe ich immer eine Waffe dabei. Und er ist festgebunden. Was kann mir da schon passieren?" Zögernd nickte er.

"Gut Scully. 10 Minuten. Mehr nicht."

Lächelnd murmelte sie was von "Danke" und verschwand hinter der Tür.

Es war Dunkel. Die kleine Neonlampe brannte wieder und er lag da und schlief. Sie konnte seine Züge klar und deutlich erkennen. Sie hatte ein wenig Angst, als sie sich auf sein Bett setzte, aber die Verflog so schnell wie sie gekommen war. Sie schaute ihn lange an. Wenn er schlief, sah er aus wie ein Baby. Zärtlich strich sie ihm über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie nahm seine Hand und massierte sie. Er hatte so wunderschöne Hände. Sie waren groß und stark und gleichzeitig so sanft und zerbrechlich. Er stöhnte leise und murmelte "Scully". Lächelnd strich sie ihm ein Haar aus dem Gesicht. Was konnte sie tun? Wenn es wirklich stimmte, was Skinner gesagt hatte, dann würde er nie wieder der Alte sein. Er würde sie jagen und er würde keine Ruhe geben, bis sie tot ist. Ein unbehagliches Gefühl stieg in ihr hoch. Sie kannte Mulder so gut und sie wußte, das er die Ziele, die er sich steckte, mit eiserner Disziplin verfolgte. Er war der chaotischste Mensch den sie kannte, aber dennoch von harter Ausdauer. Langsam öffnete er die Augen. Scully sprang von seinem Bett auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an.

"Was machst du hier? Du bist Dana Scully nicht war? Ich kann dich riechen. Du entkommst mir nicht." Er grinste und leckte über seine Zähne.

"Und ich werde dich töten. Nicht jetzt und nicht heute. Aber ich werde dich töten. Du bist böse Dana. Und du musst vernichtet werden. Du bist ein Hindernis. Eins von vielen. Aber bei dir werde ich anfangen."

Scully starrte ihn an. Nie, nie hatte sie gedacht ihn das sagen zu hören. Nie war ihr je in den Sinn gekommen Mulder zu hassen. Aber jetzt tat sie es. Nein, dieses...Tier.... hatte nichts mehr mit Mulder gemeinsam. Dem Mulder den sie schätzte und Ehrte wie einen Bruder <wie einen Bruder??>

"Mulder Sie sind müde. Sie stehen unter Drogen und sie können nicht klar denken. Ich bitte Sie, tun Sie nichts, was Sie später bereuen." Ein böses Lachen kam ihr entgegen.

"Dana. Du bist der Teufel. Ich bin von den Engeln geschickt. Und ich bin gut. Ich habe das Recht dich zu töten. Du bist ein Hindernis für uns und deswegen wirst du eliminiert. Und sollte ich versagen, schicken sie einen neuen. Und dann wird er versuchen dich zu töten."

Scully war entsetzt. Das was sie vor sich hatte, war ein Geisteskranker. Ein Gestörter, ein Tier. Er hatte nichts mehr mit dem Mulder zu tun, den sie vor 7 Jahren kennenlernte.

"Mulder ich werde jetzt gehen. Ich werde Hilfe holen und ich werde Sie retten, glauben Sie mir." Sie drehte sich um und verschwand.

"Oh nein mein Schatz. Ich werde DICH retten."

 

***

 

Sacramento 7.Juli 1999 14.37 Uhr Landstraße zu dem kleinen Bauernhof

"Scully?"

"Agent Scully? Ich bin's, Skinner. Sie sind in Sacramento nicht war? Haben Sie schon etwas herausgefunden?"

"Nein, Skinner. Das einzige was ich herausgefunden habe, ist das die Autos, die hier vermietet werden unter aller Gürtellinie sind und der Wein zum kotzen schmeckt."

"Wein??? Um diese Uhrzeit?"

"Naja ich hatte Durst und ich hatte nichts anderes dabei. Wie geht's Mulder?"

"Mulder.....hm sie wollen ihn entlassen, aber ich habe davon abgeraten. Sie meinten er wäre ok und würde keine Wutanfälle mehr bekommen. Aber ich denke es ist nur so zum Schein. Er benimmt sich gut und kommt frei und dann bringt er Sie um."

"Ich bitte Sie, Skinner. Ich bin in Sacramento. Woher soll er das wissen?"

" Nun ja er hat es heute morgen gesagt."

"Was gesagt?"

"Er sagte:' Agent Scully ist in Sacramento und sucht die Sterne. Aber er wird sie nicht finden. Die Sterne lassen sich nicht finden. Sie sind zu weit weg.' Dabei lachte er und naja ich werde ihn auf keinen Fall weglassen."

"Ok. Hören Sie Skinner. Ich werde Sie anrufen, wenn ich genaueres weiß."

Der Hörer knackte und Skinner hatte aufgelegt. Die Sache mit den Sternen ließ ihr keine ruhige Minute mehr. Sie wußte nicht was passiert war, damals auf dem Bauernhof. Der Junge war plötzlich verschwunden und auf dem ganzen Bauernhof war kein Mensch und keine Seele. Seufzend sah sie sich um, als sie endlich angekommen war. Es war immer noch niemand da und ihr fiel wieder die Hütte ein, die so einen komischen Winkel zur Erde hatte. Es sah so aus, als würde sie in der Luft hängen und gleichzeitig steckte sie tief verankert im Boden fest. Langsam näherte sie sich der Hütte. Die Waffe in der Hand, sah sie sich immer wieder um, um ja nicht entdeckt zu werden. Ihre Gedanken brodelten. "Ich bringe dich um. Ich bringe dich um." Immer wieder das gleiche. Der Weg zu der Hütte war weit. Viel weiter, als sie angenommen hatte. Je weiter sie ging, desto weiter schien die Hütte entfernt zu sein. Sie fing an zu laufen. Und als sie sich für eine Sekunde umsah, stand sie immer noch am Bauernhof und hatte sich kein Stück bewegt.

 

***

 

Verdammt ich habe nie gedacht, dass man einen Menschen so sehr vermissen kann. Ich habe es mir nie anmerken lassen. Ich habe alles heruntergespielt. Er hat mir geholfen, den Krebs zu besiegen. Er hat mich Tausende mal gerettet. Und was mache ich? Ich habe ihn weggestoßen. Ich habe ihn nie an mich herangelassen. Nicht einmal als ich fast tot war, habe ich ihm gesagt, was ich für ihn empfinde. Woher konnte ich denn auch wissen, das so etwas passiert? Der Tag der mein Leben zerstörte ist noch nicht einmal so lange her. Es war ein wunderschöner Tag und ich war so glücklich. Wir waren unterwegs und hatten endlich mal wieder einen interessanten Fall. Allein die Tatsache, ihn glücklich zu sehen, liess mein Herz emporspringen. Und dann der Schlag. Ich hatte es nicht erwartet. Nie und nimmer. Diana Fowley. Dieser Name. Er hatte sich in meine Stirn gebrannt und ging nicht mehr weg. Mulder, der alte Mulder, sagte, ich bin eifersüchtig. Das stimmt nicht. Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin besessen. Besessen von dem Gedanken daran, dass ich ihn verlieren könnte. An eine Frau wie Diana Fowley. 'Ich liebe Diana nicht mehr'. Das waren seine Worte gewesen. Aber der Unterschied zwischen mir und Diana Fowley ist, dass sie seine Ehefrau war und ich nur seine Partnerin. Es macht mich fertig, ihn ansehen zu müssen. Seine Augen, seine Hände, seinen wunderschönen Körper. Es macht mich krank, daran zu denken, wie seine Hände ihren Körper gestreichelt haben, wie seine Lippen sie geküßt haben. Wenn ich sie sehe und sie mich mit ihrer falschen Freundlichkeit anlächelt, wie sie sich an ihn heranmacht. Um ihn auszunutzen. Ich glaube ihm nicht, wenn er sagt, dass er sie nicht mehr liebt. Er hat sie nur verlassen, weil sie nach Deutschland gegangen ist. Ich würde ihn nie verlassen. Egal was passiert. Doch nun ist das passiert. Er ist verrückt geworden. Ein kleines Kind hat seine Gedanken durcheinander gebracht und er weiß nicht mehr, wer er ist. Aber vielleicht ist es wirklich so. Ich bin eine Last für ihn. Bin es schon immer gewesen. Ich werde Mulder jedoch nicht aufgeben. Ich werde um ihn kämpfen und ihm beweisen, dass ich Scully bin. Die Scully, die er vielleicht nicht liebt, aber die seine Partnerin ist und immer für ihn da sein wird.

 

***

 

Sacramento, kleiner Bauernhof 18.00 , der selbe Tag

Verzweifelt ging sie wieder an ihren Mietwagen. Etwas war falsch hier. Die Welt war hier nicht in Ordnung und sie hatte niemandem, mit dem sie darüber reden könnte. Nicht einmal die drei Einsamen Schützen könnten ihr jetzt helfen. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen, liefen an ihrem Kinn herunter und blieben an dem kleinen Kreuz hängen, dass an ihrem Hals baumelte. "Die Kirche!" sagte sie und fuhr los.

 

***

 

St.Angels Church, 18.45 Uhr

Sie war klein. Sehr klein für eine Kirche. Für Scully sah sie eher wie eine Kapelle aus. Sie stieg aus dem Wagen, betrat die Kirche und verneigte sich erfürchtig. Langsam schritt sie nach vorne und setzte sich hin. Sie faltete die Hände und fing an zu beten.

 

***

 

Oh Gott, ich bitte dich, vergebe mir meine Sünden und Fehler. Ich habe in der letzten Zeit so furchtbar viele Dinge falsch gemacht und ich will es wieder gut machen. Ich will, dass Mulder sich wieder erholt. Ich will......Nein ich weiß, ich habe nichts zu wollen. Ich bin nur Dana Scully. Ich bin ein unbedeutender Niemand. Vielleicht habe ich mich in letzter Zeit auch einfach nur zu viel selbst bedauert. Ich weiß es nicht. Lieber Gott, du hast mir mein Leben schon so oft wiedergegeben, und ich danke dir dafür. Aber mein Leben ist nichts wert ohne das Mulders. Wenn Mulder nicht mehr er selbst ist, bin ich ein Wrack. Ich kann ohne ihn nicht mehr leben. Er ist die Luft, die ich zum Atmen brauche. Ich kann mich nicht mehr an die Zeit vor ihm erinnern. Ich weiß nur, es muss schrecklich gewesen sein. Vergebe mir meine Sünden und ich werde dein sein. Amen

 

***

 

" Ich glaube nicht das Sie das wollen" Scully erschrak.

"Wer sind Sie und was meinen Sie damit?"

"Wer ich bin?Vielleicht werden Sie das eines Tages selbst herrausfinden.Ich beobachte Sie schon eine ganze Weile und ich habe festgestellt, das Sie ziemlich viel grübeln."

Er beobachtete sie. Sie? Was konnte man an ihr schon beobachten? Wie sie nach der Wahrheit suchte? Wie sie doch nichts fand?

" Wie geht es Agent Mulder, Agent Scully?" Woher wußte er das? Fassungslos starrte sie ihn an.

"Wer sind Sie?" wiederholte sie und sah ihm in die Augen. Sie kannte diesen Mann. Sie wußte nur nicht woher.

"Sie haben recht Scully. Scully nicht wahr? So nennt ihr Partner Sie doch immer, oder? Ja wir kennen uns." Er grinste sie an.

" Lesen Sie meine Gedanken?" allein bei dem Gedanken daran durchlief ihr ein Schauer. Er lächelte.

"Nein. Aber Sie hatten so einen hey-den-kenn-ich-doch-irgendwoher-Blick drauf .

"Meine Blicke gehen Sie gar nichts an. Lassen Sie mich in Ruhe!" wütend rannte sie aus der "Kirche".

"Ich weiß wie man ihrem Partner helfen kann." Diese Worte reichten aus. Sie blieb stehen und ging ganz langsam zurück.

 

***

 

Sie weiß immer noch nicht wer, ich bin. Ich gedenke es auch dabei zu belassen. Als ich hörte, dass sie Mulder mal wieder gebraucht hatten, bin ich zu ihr gefahren. Sie würde mich umbringen, wüßte sie wer ich bin. Deswegen werde ich es ihr nicht sagen. Es ist diese Sache mit Melissa. Sie denkt es war die Regierung. Vielleicht C.G.B. Spender. Vielleicht Alex Krycek. Ich weiß nicht, was sie denkt. Aber sie denkt sicherlich nicht daran, dass ich es gewesen bin. Und sie soll es auch nie erfahren. Eigentlich verlief alles bestens. Agent Mulder und Agent Scully waren außer Gefahr, wieder als 'Versuchskaninchen' verwendet zu werden. Aber dann kam alles anders. Sie hätten diesen Auftrag nie annehmen dürfen. Sicher, sie dachten er wäre langweilig und nun ja eine Entführung eines kleinen Mädchens, das wahrscheinlich noch dazu von der eigenen Oma entführt wurde, ist nun sicher kein großartiger Fall. Aber damit haben sie sie gekriegt. Zuerst Mulder und durch Mulder Scully. Das Mädchen war nur ein Ablenkungsmanöver. Eingefädelt durch Alex Krycek der seinen neuen "Freund" AD. Skinner voll im Griff hat. Und diese Sache. Die Sache mit den Engeln. Sie wird denken, ich werde ihr helfen. Sie wird denken, aus einem Bösen ist ein Guter geworden. Wenn sie wüßte!.

 

***

St.Angels Church 19.12 Uhr

"Sie wollen wissen, wieso ich ihnen helfe Miss Scully? Es ist ganz einfach. Wenn Mulder oder Sie sterben, dann haben sie keinen mehr, den sie jagen können und ...naja ich habe keine Lust dafür herzuhalten." Er lächelte Scully kühl an.

"Sie? Wer sind sie? Die Verschwörer? Die Regierung? Oder was? Die Engel? Sind es die Engel?"

"Hm. Vielleicht. Es ist nicht sehr gut hier zu reden. Es ist nicht gut überhaupt darüber zu reden. Und wissen Sie was mich wundert? Normalerweise stellt mir Agent Mulder immer solche Fragen....." Scully lächelte und folgte ihm, als er das Gebäude verließ.

"Es ist nicht gut, wenn man uns zusammen sieht. Kommen Sie heute um Mitternacht wieder hierher und ich werde ihnen alles erklären." Damit lies er sie stehen.

 

***

 

St.Angels Church 23.58

Scully wartete schon seit einer halben Stunde. Sie wußte, dass sie viel zu früh dran war, aber sie konnte einfach nichts machen, ohne gleich nervös zu werden. Deswegen hatte sie sich auf die Stufen der kleinen Treppe gesetzt und dachte nach. Über ihr Leben. Über Mulder und das irrsinnige Glück das sie verspürte, wenn sie in seiner Nähe war. Aber jetzt war alles anders. Sie hatte mit ihm gesprochen, am späten Abend. Sie hatte ihn angerufen, dachte alles hätte sich geklärt. Aber Mulder war immer noch so.....Böse. Böse? Er denkt er sei ein Engel."Sind Engel Böse? Vielleicht bin ich ja böse und er will einfach nur, dass ich ihn nicht mehr böse machen kann. Vielleicht ging es ihm besser, als er mich noch nicht kannte" dachte sie.. Vielleicht.

"Agent Scully. Ich habe Sie erwartet. Steigen Sie in meinen Wagen, bitte." Sie tat wie ihr geheißen.

"Hören Sie Agent Scully, ich werde ihnen jetzt erklären, wie Sie Fox Mulder retten können. Sie müssen mir ganz genau zuhören und alles tun, was ich ihnen sage. Es ist äußerst wichtig, dass Sie genau vorgehen. Glauben Sie das Sie das können?"

´Leise beinahe flüsternd sagte sie "ja".

"Ok. Also: Sie werden ihn zuerst zu Dr. Martin Smith bringen. Er ist einer der Männer, die ihm das angetan haben. Aber er arbeitet ab einem bestimmten Betrag gegen sie. Ich denke es wird Sie einiges kosten, aber danach wird er wieder der alte sein. Glauben Sie, dass sie so viel für ihn aufbringen können?"

Sie nickte. >>Für ihn würde ich mich selbst verkaufen<<.

"Gut. Danach müssen Sie das Mädchen finden. Es ist äußerst wichtig. AD. Skinner wird Sie solange nicht von dem Fall befreien, bis Sie ihn gelöst haben. Diesen Fall kann man jedoch nicht lösen, da es nur ein Fake ist. Skinner arbeitet mit den falschen Leuten zusammen. Sie dürfen ihm auf keinen Fall vertrauen."

"Und Ihnen kann ich vertrauen?"

" Vielleicht können Sie es, vielleicht nicht. Sie sollten nur ihrem Herzen vertrauen Miss Scully."

Sie nickte. "Und was....was wird passieren?"

Skinner hat gesagt, er läßt Mulder nicht frei und bis jetzt stimmt das sogar. Aber sobald Sie wieder in der Stadt sind, wird er ihn freilassen und Mulder wird anfangen Sie zu jagen. Er wird so lange keine Ruhe geben, bis Sie tot sind. Sie müssen ihn zuerst betäuben , bevor er Sie in die Finger bekommt. Nehmen Sie das."

Er gab ihr eine kleine Spritze in die Hand. "Das ist das einzige Mittel das wirkt. Nun steigen Sie wieder aus." Zögernd machte sie die Autotür auf.

"Warum tun Sie das für mich?"

" Ich kann Ihnen nur so viel sagen: Es gibt nun zwei Gruppen. Die richtige und die falsche. Ich gehöre zu der richtigen Gruppe. Aber der Mann, der für Agent Mulders Zustand verantwortlich ist gehört zu der anderen Gruppe. Wir brauchen Mulder noch. Die anderen nicht. Und wir werden ihn, wenn die Zeit gekommen ist, vernichten ohne zu ihn zu töten. Denn wenn er Tot ist, nützt er uns nicht mehr."

"Wie soll das gehen?"

" Sie werden ihm das nehmen, was er zum Leben braucht, etwas das er so sehr liebt, dass er sich eher umbringen würde, als es zu verlieren. Etwas, ohne das sein Leben keinen Sinn macht." Verständnislos schaute sie ihm in die Augen.

"Und was ist das?" Er lächelte. Er lächelte die ganze Zeit.

"Ich glaube das wissen Sie Agent Scully.Und nun steigen Sie aus dem Wagen."

" Warten Sie, noch eine Frage : Wenn ich Mulder jetzt helfe, heißt es dann nicht, dass er irgendwann einen viel qualvolleren Tot sterben wird?"

Er lächelte. " Agent Scully. Wir werden Agent Mulder immer gut behandeln. Er ist eine wichtige Person. Aber die Menschen um ihn herrum stören. Das ist das einzige Problem. Wir haben nicht vor seinem KÖRPER zu schaden. Doch gehen Sie jetzt bitte!"

Sie knallte die Autotür zu und sein Auto verschwand in einer Sekunde hinter der nächsten Kreuzung.

 

***

 

Ich habe nun mit dem geheimnisvollen Mann geredet. Ich weiß noch immer nicht wer er ist aber er kommt von ihnen..Sie brauchen ihn noch. Deswegen muss er leben. Das ist der einzige Grund. Und da sie ihn nicht töten können.....'sie nehmen ihm das, was er am meisten liebt'. Was meinte er damit? Mulder hatte nicht viele Dinge die er liebte, außer seinen X-Akten und seinen Sport. Und Diana Fowley. Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Herzgegend. Diana Fowley. Dieser Name. Diese Frau.

"Mulder ich werde Sie retten, glauben Sie mir."

War es eine gute Idee? Wenn sie ihn retten würde, wäre er vielleicht in ein paar Monaten wieder so weit gerettet werden zu müssen.Und wenn nicht? Seufzend stieg sie in ihren Wagen und fuhr zum Flughafen. Noch heute mußte sie wieder in Washington sein.

 

***

 

Washington DC. 8. Juli 1999 Medical Center 8.30 Uhr

Es war hektisch. Die Polizei stand vor dem Haus und Scully ahnte schlimmes. Als sie den Fahrstuhl benutzen wollte, schoß ihr AD. Skinner über den Weg.

"Agent Scully. Schön Sie zu sehen. Leider gibt es schlechte Neuigkeiten......"

"Er ...er ist weg nicht war? Sie haben ihn laufen lassen." Mit großen Augen schaute er sie an.

"Wie kommen Sie darauf das ich ihn habe laufen lassen? Es ist nicht so. Er ist verschwunden. Vor einer halben Stunde wollte die Ärztin nach ihm sehen und er war nicht mehr in seinem Zimmer. Wir müssen ihnen Personenschutz geben Scully. Er wird Sie sonst finden. Und töten."

"Wie konnte er fliehen? Er war doch angebunden?" Herausfordernd blickte sie ihn an.

"Und haben nicht FBI Agenten vor seinem Zimmer gewacht?"

" Ich .....ich hatte gestern Nacht beantragt ihn nicht mehr anzubinden. Sein Zustand hatte sich offensichtlich gebessert und er redete nicht mehr von ihnen. Das Fenster stand offen, als die Schwester ins Zimmer kam. Es tut mir leid."

"Hm. Ok ich werde ihn suchen. Oder besser er wird mich finden. Ich weiß was zu tun ist, um ihm zu helfen und ich will auf keinen Fall Begleitschutz. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt Skinner? Ich will es nicht. Ok?" Sie schwirrte ab und lies ihn einfach stehen.

 

***

 

Washington DC. Scullys & Mulders Büro 12.00 Uhr

Das saß sie nun. Unfähig etwas zu tun. Unfähig zu denken. Unfähig daran zu denken, wie es wäre, wenn Mulder so bleibt wie er ist. Ihre Nase fing an zu bluten. Nicht viel, aber genug um sie schmerzlich daran zu erinnern, welche Macht diese Menschen haben. Sie würden nie aufhöre sie zu jagen. Nie. Sie senkte den Kopf und zog ein Taschentuch aus Mulders Schublade. Als sie wieder aufblickte, sah sie in. Er stand an der Tür und lächelte sie an.

"Dana." sagte er. Nur dieses eine Wort. Und Scully wußte, das er sie töten würde.

"Ich habe dich gesucht Dana. Und ich habe dich gefunden. Ich kann deine Angst riechen." Er lachte böse.

"Ich werde dich für das bestrafen was du mir angetan hast Dana."

"Ich habe Ihnen nichts getan Mulder. Sie sind nicht Sie selbst. Bitte....".Langsam zog sie ihre Waffe heraus und nahm die Spritze in die Hand, lies sie aber auf die kleine Ablage unter dem Tisch gleiten.

"Ok Mulder, kommen Sie her. Sie wollen mich umbringen? Sehen Sie? Ich lege meine Waffe auf den Tisch. Wenn sie wollen, kommen Sie her. Ich habe keine Angst vor ihnen. Nicht mehr." Sie zitterte. Doch dieses Zittern versuchte sie so gut wie nur möglich zu verbergen.Er grinste sie an und ging auf sie zu. Zuerst langsam, dann immer schneller. Er packte sie brutal am Arm und riss sie herum.

"Du bist in meiner Hand. Ich kann mit dir machen was ich will. Die Engel haben mich geschickt." Seine Hand umgriff ihren Hals. Zuerst streichelte er sie nur sanft, doch dann drückte er zu. Scully würgte und fuchtelte mit den Armen in der Luft, bis sie endlich die Spritze fühlte. Sie stach zu und sie fühlte, wie alles Leben aus ihm wich. Er sank in sich zusammen und fiel auf den glatten Boden. Er zappelte kurz wie ein Fisch und dann schien er zu schlafen. Sie rannte zum Telefon.>> Bloß keinen Fehler machen Kleine.<<

"Hallo? Sind Sie Dr.Smith?"

"Ja, guten Tag. Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?"

"Ich bin Special Agent Dana Scully vom FBI. Ich habe einen Hinweis bekommen, das Sie meinem Partner helfen können."

"Fox Mulder nicht wahr?"

"Ja....ich, ich habe ihn. Werden Sie mir helfen? Ich bezahle gut."

"Agent Scully, geben Sie mir einen Scheck über...sagen wir 20.000 Dollar?"

Scully schluckte."Ok das regeln wir später. Bitte kommen Sie."

"Haben Sie ihren Partner still gelegt?"

"Ja, das habe ich, eben."

"Gut. Ich werde zu ihnen kommen. Oder können Sie ihn zu mir bringen?"

"Ich glaube nicht. Wie soll ich einen schlafenden Mann, ohne aufzufallen nach draußen bringen?"

"Ok. Ich werde zu ihnen kommen. Ihr Büro ist im Keller nicht war?"

"Ja das stimmt. Woher....Nein sagen Sie nichts. Kommen Sie einfach." Sie legte den Hörer auf und wartete. Sie wartete auf den Menschen, der Mulder sein Leben wieder geben konnte.Und ihres gleich mit.Die Zeit verstrich langsam. Jedesmal wenn er sich bewegte, zuckte sie zusammen. Sie wartete lange. Aber schließlich erschien er. Er war nicht besonders groß und schon ziemlich alt. Sie hatte ihn noch nie gesehen und trotzdem....sie hatte sofort ein ungutes Gefühl als sie ihn sah.

"Guten Tag Agent Scully. Ich werde mich um ihren Partner kümmern. Jedoch.....es wird schwierig werden. Er wurde etwas ausgesetzt, das man nicht mit Worten beschreiben kann. Ich werde mein bestes tun. Aber ich muss ihn mitnehmen. Er muss eine Woche bei mir bleiben. Dann wird er wieder der alte sein. Rufen Sie einen Krankenwagen."

"Einen Krankenwagen? Glauben Sie nicht, dass das ein wenig....nun ja auffällig ist?"

"Nein, es wird niemandem auffallen. Machen Sie einfach was ich ihnen sage und verlassen Sie den Raum. Gehen Sie nach Hause. Machen Sie was Sie wollen. In einer Woche wird er vor ihrer Tür stehen und ganz der alte sein. Lassen Sie ihn einfach nur hier bei mir. Ok? Ach und Agend Scully? Legen Sie den Scheck bitte unter Ihre Fußmatte vor Ihrer Wohnung. Sollte er bis morgen nicht dort liegen, oder nicht gedeckt sein, dann wird es ihrem Partner bald sehr schlecht gehen."

Verweifelt griff Scully nach dem Hörer und rief einen Krankenwagen. Noch viel verzweifelter verließ sie den Raum, das Gebäude und fuhr nach Hause. Was sollte das? Sie hatte ihren Partner einem Wildfremden überlassen. Einem Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Konnte sie ihm vertrauen? 'Trauen sie niemandem Scully' Das waren seine Worte. Niemandem? Nicht einmal ihm? Sie hatte Angst. Furchtbare Angst.

Ihre Nase begann wieder zu bluten.

 

***

 

Ich habe heute den Mann verkauft, den ich liebe. Vielleicht wird er wieder gesund. Vielleicht steht er aber auch in einer Woche vor meiner Tür und bringt mich um. Ich hatte heute wieder Nasenbluten. Das erste mal nach zwei Jahren. Wenn der Tumor wieder kommt, dann werde ich es nicht durchstehen. Diesmal nicht. Die Probleme breiten sich aus. Ich muss herausfinden, was mit Mulder geschieht. Ich muss sterben. Vielleicht beginnt nun alles wieder von vorne. Ich glaube nicht, dass Mulder mir noch einmal diese Kraft gibt, die er mir schon einmal gegeben hat. Er ist fertig mit den Nerven. Wir haben immer häufiger Streit und ich denke, der Wunsch mich umzubringen ist ein Teil seines Unterbewußtseins. Ich werde beim FBI kündigen. Den Entschluss habe ich heute Nachmittag gefaßt. Ich werde wieder Medizinerin. Vielleicht kann ich dann, endlich, mein Leben so gestalten, wie ich es schon immer wollte. Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, das ich Mulder nur eine Last bin. Aber jetzt weiß ich es. Ich habe die Kündigung fertig geschrieben. Morgen werde ich sie Skinner geben. Ich habe auch einen Brief an Mulder geschrieben. Wenn er jemals wieder gesund wird.....Ich habe ihn den Einsamen Schützen gegeben. Nun ja ich habe ihn in ihren Briefkasten geworfen. Wenn sie mich sehen würden, würden sie Fragen stellen. Fragen die ich nicht beantworten kann und nicht beantworten will. Ich habe mir überlegt, zu meiner Mutter zu ziehen. Sie würde sich sicher freuen. Später rufe ich sie mal an. Was den Fall mit dem Mädchen betrifft...ich habe herausgefunden, das sie nicht existiert. Angeblich wurde sie von ihrer Oma entführt, was für mich ziemlich unglaubwürdig klingt. Ich habe lange nachgeforscht und ich habe erfahren, dass sie verschwand, um Mulder und mich zu töten. Die Regierung hatte es gut eingefädelt. Zuerst Mulder anschießen. Uns mit einem neuen Fall locken. Mulder verrückt machen und ihn auf mich hetzen. Sie haben es so klug geplant. Aber jetzt haben sie ihre Pläne geändert. Sie wollen ihn nicht mehr und retten ihn. Ich kann das alles nicht verstehen. Nichts ist mehr so, wie es war. Ich bin wieder in Sacramento und habe herausgefunden, was ich herausfinden musste. Mir ist nichts passiert und ich habe den geheimnisvollen Mann nicht mehr wieder gesehen. Was die schwebende Hütte betrifft....sie wäre das perfekte Objekt für Mulder. Wenn er wüßte was ich gesehen habe...... Ich werde ihn wohl nicht mehr sehen. Es ist für alle das beste und ich denke Mulder wird es schon verstehen.

 

***

 

Es sind nun 48 Stunden vergangen, seit ich das letzte mal jemanden gesehen habe. Sie sperren mich hier ein wie ein Tier und halten mich an Ketten. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was vor den 48 Stunden passiert ist, aber ich weiß, dass sie mich schon länger hier halten. Die Zeit vergeht langsam und jede Sekunde wird zur Stunde. Jede Stunde zum Tag und jeder Tag zum Jahr. Ich vermisse Scully. Ich weiß nicht, wann ich sie das letzte Mal gesehen habe. Hoffentlich geht es ihr gut. Ich glaube, sie haßt mich. Für all das, was ich falsch gemacht habe. In letzter Zeit streiten wir uns nur noch. Es ist so, als hätte jemand einen unsichtbaren Keil zwischen uns getrieben. Diana. Scully ist rasend eifersüchtig auf sie. Seit sie weiß, dass wir verheiratet waren, ist es noch schlimmer. Vorher hat sie sie gehaßt. Aber jetzt kann man sie nicht mal mehr in einen Raum miteinander lassen. Ich hätte es ihr nicht sagen dürfen. Ich weiß nicht, wieso sie eifersüchtig ist. Scully sagt immer, sie liebt mich nicht. Ich hatte es immer gehofft, aber sie war stur und ihre Gefühle gab sie nicht gerne preis. Sie sind gekommen. Weiße Männer mit weißen Anzügen und weißen Flügeln. Flügeln? Ja es waren Flügel. Sie sahen aus wie Engel. Sie nahmen mich mit auf eine Wiese. Dort saß ein Mann. Er war wunderschön. Ich meine nicht körperlich oder so. Er hatte eine Aura die ihn umgab. Und sie machte ihn zu etwas Übermenschlichem. Ich glaube ich habe Gott gesehen. Ich meine das nicht als Witz oder so. Aber es war , als würde ich ihm gegenüberstehen. Er hat seine Hand ausgestreckt und gesagt: "Fox. Ich werde dir deine Schwester zeigen. Und dann wirst du wieder zurückgehen und retten was zu retten ist." Ich war glücklich. In diesem einen Moment war ich glücklich da zu sein. All die Schmerzen die sie mich haben ertragen lassen. All den Kummer, all das Leid. Die schreckliche Zeit, in der sie mich so schrecklich gequält hatten. Sie hatten einen Sinn. Und ist es nur der, meine Schwester wieder zu sehen. Ich habe sie gesehen. Sie war wunderschön. Sie sah aus wie ein Engel und wäre sie nicht meine Schwester gewesen, ich hätte mich auf der Stelle in sie verliebt. Sie sagte ich soll zu Scully gehen. Sie kannte Scully! Sie sagte, das Scully etwas vorhabe und das ich das verhindern sollte. Sie werden mich wieder zurück schicken und ich werde Scully sagen, dass ich sie liebe.

 

***

 

Die Woche ist vorbei. Sie haben mich in die Pathologie versetzt. Ich habe nicht gekündigt, denn Agent Skinner konnte mich davon überzeugen, dass es besser wäre, wenn ich da bleibe. Für was das alles? Ich weiß nun mit Sicherheit, dass er mit denen eng zusammenarbeitet. Ich liess mir nichts anmerken. Ich bin gespannt, ob Mulder heute wiederkommt. Ich vermisse ihn sehr. Heute Morgen war ich bei Doktor Peterson. Sie hat mir die Ergebnisse gezeigt. Ich war nicht überrascht, als ich es sah. Die Männer hatten ihre Arbeit gut gemacht und sie wollten das fertig machen, womit sie vor zwei Jahren aufgehört hatten. Mein Tumor ist zurückgekehrt und auch wenn er diesmal an einer günstigen Stelle liegt, ich glaube nicht, dass ich mich wieder einer Operation unterziehen werde. "Es wird vielleicht wieder kommen", sagte die Ärztin. Ich glaube nicht, dass ich es Mulder sagen werde. Wenn er überhaupt wiederkommt. Ich werde jetzt nach Hause gehen und versuchen zu schlafen. Wenn er wieder da ist, wird er schon kommen.

 

***

 

Scullys Wohnung, 15. Juli 1999 20.54

Sie saß in ihrem Sessel und zappte durch die Kanäle. Es kam nichts gescheites und und so entschloß sie sich, 'Krieg und Frieden' auf Video zu sehen.Mulders Lieblingsfilm. Sie mußte lächeln. Zuerst hörte sie es gar nicht. Das leise Pochen an der Tür. Doch als es immer lauter wurde, schoss sie hoch und dachte nur noch eins: Mulder. Sie riss die Tür auf und als sie ihn sah, wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Doch zitternd riss sie sich zusammen. Er lächelte.

"Ich bin geschickt worden, Sie von großen Dummheiten fernzuhalten." Schweigen.

"Ist das nicht mein Satz? "Wieder Schweigen. Er schien sehr nervös zu sein.

"Scully....darf ich reinkommen?"

"Oh ja natürlich Mulder." Sie riss die Tür noch weiter auf und machte den Weg frei.

"Scully. Ich weiß nicht was passiert ist. Ich habe keine Ahnung. Ich war weg, wie Sie wissen. Man hat mir gesagt, ich hätte Sie umbringen wollen. Wenn...wenn ich das heute höre, lache ich darüber...aber ich glaube nicht, das es für Sie zum lachen war. Oder?" Langsam versuchte sie den Kopf zu schütteln, aber ihr gelang es nicht. Sie war wie erstarrt.

"Scully. Bitte. Ich....ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe viele Fehler gemacht, aber das war wohl mein größter. Ich glaube ich bin Ihnen Rechenschaft schuldig Scully." Die Situation war für beide schrecklich drückend und verzweifelt versuchte er das Eis zu brechen.

"Ich war mit Diana verheiratet und wir hatten eine glückliche Zeit mit einander. Aber was glauben Sie, hätte ich mich scheiden lassen, wenn ich sie noch geliebt hätte?"

"Warum sagen Sie mir das Mulder? Es ist ok. Es geht mich nichts an. Viel wichtiger ist es, wenn Sie wieder an Ihre Arbeit gehen können."

"An meine Arbeit? Es ist unsere Arbeit, Scully."

"Nein Mulder es ist Ihre Arbeit. Ich habe mich versetzen lassen."

"Was? Das ...das glaube ich einfach nicht. Was soll das Scully? Sind Sie so gekränkt? Ich werde ihnen sagen, was passiert ist. Ok? Sie haben mich gehalten wie Tiere. Sie haben mich fertig gemacht. Psychisch und Physisch. Sie haben meinen Körper gequält und mich geschlagen. Sie haben mich alleine gelassen und dann haben sie mich zu einem Wesen gebracht, das einem Gott gleichkam. Ich habe Samantha gesehen und ich war glücklich. Ich weiß jetzt das es ihr gut geht und nun kann ich mich voll und ganz meinen anderen Problemen widmen." Er seufzte. Dann sah er sie an. In ihren Augen sah er Schmerz unendlich viel Schmerz. Er hatte noch nie so traurige und schmerzerfüllte Augen gesehen.

"Scully. Ich weiß es ist schwer für Sie, mich zu verstehen. Aber ab jetzt werden Sie wieder ihren alten Mulder haben. Ich habe Sie schrecklich vermißt Scully. Ich will mich nie wieder mit ihnen Streiten." Er sah sie noch immer an und plötzlich fing sie an, bitterlich zu weinen. Sie wollte nicht , das er sie so sah, aber er nahm sie nur in den Arm und streichelte sie.

"Scully, wollen sie mir nicht sagen was los ist? Hm?" Er versuchte ihren Kopf ein wenig anzuheben, um ihr in die Augen zu sehen. Doch sie hob ihn von selbst. Und ihre Nase blutete.

"Oh mein Gott. Scully, Dana. Sag ,dass das nicht wahr ist. Bitte! Ich....das kann doch nicht wahr sein. Sag, dass das nicht stimmt!" Sie sah ihn an. Sie hätte es ihm nie sagen wollen und in seinen Augen war das pure Entsetzen. Und Angst. Angst, das sie beide das noch einmal durchmachen müssen. Angst davor sie zu verlieren. Dana. Er hatte sie nie Dana genannt. Nur in ganz besonderen Fällen. Dies war einer.

"Mulder...."

"Es ist wahr. Nicht?" Er setzte sich hin und vergrub seinen Kopf tief zwischen seinen Beinen. Leise ganz leise hörte sie ein schluchzen. Er weinte. Fox Mulder weinte. Der Mann der keine Gefahr scheute, der immer stark war, egal was passierte, weinte. Sie setzte sich neben ihn.

"Ich war heute Morgen bei Dr. Peterson. Sie sagte, er wäre heilbar." Mulder sah hoch. Ein Funkeln entstand in seinen Augen.

"Aber...sie sagt es wäre nicht 100 Prozent garantiert, das er nicht wiederkommt."

"Scully...aber es ist ein Funken Hoffnung. Wir beide. Wir werden es schaffen. Wir werden ihn besiegen und wir werden so lange kämpfen, bis du wieder gesund bist und die Wahrheit herausgekommen ist."

"Du? Mulder Sie....du verdammt was soll das jetzt?" Er grinste.

"Du Scully. Diese Floskeln sind doch nichts weiter als...naja du weißt schon. Hey, Kleines. Wir werden es schaffen. Du und ich. Wir werden kämpfen. Und du wirst Leben." Zärtlich nahm er sie in seine Arme. Er hatte es geschafft. Er hatte es geschafft, sie wieder zum Leben zurückzuführen. Er war die Energie, die sie zum Leben brauchte.

"Mulder ich werde morgen Dr. Peterson anrufen und ihr sagen, das ich operieren will."

"Das ist meine Scully. Wir beide sind ein unschlagbares Team. Niemand kann uns besiegen. Noch nicht einmal ein Tumor." Sie lachte. Mulder war wieder der Mulder , den sie liebte. Sie würde ihn immer lieben. Jetzt war sie ihm so nah. Sie brauchte seine Wärme. Seinen Atem nah an ihrem Nacken. Sie brauchte seine Witze, seine blöden Kommentare. Sie brauchte ihn. Und es würde immer so sein. Sie saßen immer noch auf der kleinen Couch und 'Krieg und Frieden' lief im Fernsehen. Mulder hatte seine eine Hand auf ihr Bein gelegt, und mit der anderen streichelte er ihr den Nacken. Er küsste ihr die Stirn und als sie hochsah, blickte er ihr tief in die Augen.

"Verdammt Scully. Du hast wunderschöne Augen. Sie sind so.......blau." Sie lächelte und wollte in diesem Moment nichts sehnlicher, als ihn zu küssen. Aber er reagierte nicht, sondern sah ihr einfach nur in die Augen.

"Scully? Ich habe gesagt, das ich Diana nicht mehr liebe. Ich habe gesagt, das ich mich habe scheiden lassen, weil ich sie nicht mehr liebte. Aber das stimmt nicht. Ich habe sie noch geliebt." Erschrocken starrte sie ihn an. Wie konnte er ihr das jetzt noch sagen? Sie wollte eine wütende Bemerkung machen, als Mulder sie noch näher an sich heranzog und ihr etwas ins Ohr flüsterte.

"Scully, ich habe sie noch geliebt. Ich habe sie geliebt, bis zu dem Tag, an dem ich dich das erste mal gesehen habe. Ich liebe sie nicht mehr. Ich liebe nur dich."

 

***

 

Ich hatte so schreckliche Angst um sie. Zwei Jahre habe ich mich vor dem Augenblick gefürchtet sie das sagen zu hören: Ich habe wieder Krebs. Als ich das Blut sah, zersprang mein Herz in tausend kleine Stücke. Ich wollte es nicht wahr haben. Es war so, als würde sich ein dunkler Schleier über mich legen und sagen: 'Mulder siehst du. So ist das Leben. Du bist nichts wert und deswegen brauchst du nichts. Wir nehmen sie dir und du kannst nichts dagegen machen'. Ich bin mir sicher, das er nicht wieder kommt. Ich weiß, dass sie mich und Scully nicht besiegen können. Es kann einfach nicht sein. Alles, was innerhalb eines Monats passiert ist, war schlimm. Für mich, für Scully. Ich weiß nicht, welchen Ängsten sie ausgesetzt war. Wahrscheinlich hat sie es nicht an sich heran gelassen um zu zeigen, wie stark sie ist. Wie oft hat sie schon diesen Satz gesagt 'Es geht mir gut'. Ich habe ihn kein einziges mal geglaubt. Sie sagt es, um zu beweisen, wie stark sie ist. In ihrem Inneren ist sie es nicht. Ich weiß, wie schwer es für sie ist, Gefühle zu zeigen. Ich weiß, dass sie mich liebt und ich weiß, wie schwer es für sie war, zu wissen, dass ich mit der Frau, die sie am meisten haßt, ein Bett geteilt habe. Sie wird nie zugeben, wie eifersüchtig sie darauf ist, dass nicht sie die Frau ist. Sie wird wahrscheinlich nie zugeben, dass sie mich liebt. Deswegen habe ich es ihr gesagt. Ihr spürte wie ihr kleines Herz unter ihrer Brust zerbrach als ich ihr sagte, dass ich gelogen hatte. Das ich Diana noch geliebt hatte, obwohl wir geschieden waren. Und ich spürte, wie es sich wieder zusammensetzte, als ich ihr endlich, nach sieben Jahren, sagte, wie sehr ich sie liebe. Ich hätte sie küssen können. Sie war mir so nah, wie nur selten. Aber ich tat es nicht. Ich konnte nicht. Ich stand auf und lies sie wortlos auf ihrer Couch zurück, wohlwissend, dass sie mir nachsehen würde. Wohlwissend, dass ihre süßen Augen vor Kummer weinen würden. Wohlwissend, wie es mir das Herz brach. Am nächsten Tag brachte ich es erst fertig, sie anzurufen. Ich weiß, sie arbeitet nicht mehr bei den X-Akten, aber allein werde ich es nicht machen. Ich musste sie dazu überreden, wieder zu mir zu kommen. Es war ein langes Gespräch und es endete damit, dass ich nichts erreichte. Sie sagte, sie brauche Abstand. Ich verstehe sie manchmal nicht. Ich sage ihr, dass ich sie liebe und sie sagt mir, das sie Abstand braucht. Ich verstehe es einfach nicht. Ich habe außerdem mit AD. Skinner gesprochen. Er hat mir erklärt was passiert ist und hat mir eine Woche Urlaub gegeben. Als ich ihm sagte, dass Scully wieder Krebs hat, waren seine Augen feucht. Er fluchte und war sehr wütend. Ich weiß, Scully ist es sicherlich nicht recht, dass er es weiß, aber er hat mir versichert, dass er ihr nichts sagt. Ich hoffe er behält Recht. Danach ging ich zu Dr. Peterson. Sie war sehr freundlich und erklärte mir die Art des Tumors. Er scheint leicht operabel, aber sie sagte, dass er sich wieder bilden könnte. Ich hoffe, Scully lässt sich operieren. Wenn sie es nicht tut, dann hat mein Leben keinen Sinn mehr. Ich will sie nicht verlieren.

 

***

 

Heute hat Mulder mich angerufen. Er bat mich, wieder bei den X Akten zu arbeiten. Ich sagte, das ich jetzt Abstand von ihm brauche. Ich meine, wir haben nicht darüber gesprochen, was er gestern abend zu mir sagte. Wir haben nur über die Arbeit geredet. Ich brauche keinen Abstand. Ich brauche ihn. Keinen Abstand. Aber als er gestern anfing, von Diana zu reden und als er mir sagte, dass er sie nicht verliess, weil er sie nicht mehr liebte, zersprang mein Herz. Es war so, als würde jemand kommen, mein Herz rausreißen und sagen : ' So, das brauchst du jetzt nicht mehr'. Ich war furchtbar enttäuscht und fühlte mich wie ein Narr. Und als er mich dann an sich zog, als ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spürte, als ich plötzlich dieses unsagbare Verlangen nach ihm bekam, als ich, als ich hörte:' Ich liebe dich' war alles vorbei. Es war eine Erlösung. Meine Erlösung. Den Kummer, den Schmerz, sogar den Tumor vergaß ich. Vielleicht hätte ich es ihm auch sagen müssen. Vielleicht hätte ich sagen müssen, was ich für ihn empfinde. Vielleicht. Rektor Skinner ließ mich wenig später bei ihm erscheinen und sah sehr besorgt aus. Er wollte wissen, ob es mir gut ginge und ob ich irgendein Problem habe. Dieser Heuchler. Ich werde ihm nicht sagen, dass ich sein kleines Geheimnis weiß, aber ich habe keine Lust mehr auf seine Heucheleien. Sie sagte ihm nur, das es mir gut gehe und verschwand wieder aus dem Zimmer. Vor seiner Tür stand, wie wäre es auch anders möglich, Alex Krycek. Er lächelte auf diese schleimige Art, die ich so an ihm hasse, und warf mir einen Luftkuss zu. Gott, ich hasse diesen Menschen. Ich werde jetzt nach Hause gehen. Hoffentlich kommt Mulder. Ich vermisse ihn. Seine Wärme und seine Zärtlichkeit und seinen süßen Hintern. Seine Augen, wenn sie müde sind. Seinen Kopf, der hinter einem Berg voller Chaos hervorschaut und seine Art zu reden. Ich kann ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe. Ich bin nicht dazu bereit. So etwas ist nichts für mich. Ich hoffe er versteht mich auch so. Und morgen muss ich mir einen Termin geben lassen. Ich werde mich operieren lassen. Ich werde leben. Für Mulder. Den Fox Mulder, den ich über alles liebe.

 

***

 

Washington DC. Scullys Wohnung zwei Tage später 21.10 Uhr

Im Fernsehen lief "Tristan und Isolde". Eine echte Schnulze und Scully saß wie gebannt davor und hatte Tränen in den Augen. Aber sie weinte nicht des Filmes wegen. Sie weinte wegen Mulder. Er hatte sich noch immer nicht blicken lassen, und sie hatte so sehr gehofft, das er sich melden würde. Es regnete draußen und es schien ein Gewitter zu geben. Seufzend stand sie auf und begab sich in die Küche, als sie es plötzlich von einem leisen Klopfen unterbrochen wurde. Sie lächelte und machte eilig die Tür auf.

"Hallo Scully! Dein gutes Wetter steht vor der Tür." Er schob sich schmatzend an ihr vorbei in die Küche.

"Ich habe eine Pizza mitgebracht und ich dachte, du hättest Hunger." Er setzte eine sehr weise Mine auf und hockte sich, weiterhin schmatzend an den Küchentisch. Sie stand einfach nur an der Tür und beobachtete ihn.

"Hey Scully, was ist? Komm setze dich neben deinen Meister und schenke ihm ein Lächeln."

"Neben meinen Meister?"

"Ja. Ich habe die Sache etwas in die Hand genommen. Ich habe in den letzten zwei Tagen geschuftet wie ein Irrer und ich habe einige seeeeeehr interessante Dinge herausbekommen." Nun hockte sie sich auch hin und lies es sich schmecken. Schmatzend fragte sie:

"Und das wäre Mr. Perfect?" Sie grinste ihn an.

"Ja machen Sie sich nur über mich lustig Special Agent Dr.Dana Scully." Er verzog seinen Mund zu einem langen breiten Grinsen.

"Oder ist das Special Agent jetzt weg? Hm? Naja wie auch immer....ich habe einen Spezialisten gefunden, der deinen Tumor für immer verbannen kann. Ich will, dass er sich darum kümmert. Ok?" Er lies sie nicht mal antworten und redete sofort weiter.

"Und! Ich habe dir bereits einen Termin geben lassen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen." Scully war sich nicht sicher. Dr. Peterson war wirklich gut darin und sie wollte sie nicht so einfach hintergehen.

"Ich weiß nicht Mulder. Ich kenne Dr. Peterson schon so lange. Und es ist ja nichts soooo schlimmes...."

"Ein Tumor ist nichts schlimmes? Nun Scully wenn du meinst. Aber ich habe einen Termin gemacht und du wirst dahin gehen. Er ist der Beste. Vertraue mir. Sag deiner Doc., dass dein Freund schon einen Termin gemacht hat. Denke immer daran: Ich bin dein Meister!" Er grinste breit und auch Scully konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen.

"Ok Mulder. Ok. Ich werde es ihr sagen. Und was hast du noch herrausgefunden?" Plötzlich wurde er ernst.

"Ich habe mich mit dieser 'Engel' Geschichte befasst. Es gibt in Sacramento eine Vereinigung die sich 'Die Boten Gottes' nennt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie hinter dem Ganzen stecken, aber ich habe herausgefunden, das es noch andere Leute gibt, denen das selbe widerfahren ist, wie mir. Leider sind sie nicht so gut damit weggekommen wie ich. Außerdem denke ich, dass Krycek was mit der Sache zu tun hat. Und vielleicht der Raucher, aber ich bin mir mit ihm nicht so sicher. Obwohl....der steckt auch fast hinter allem.. Naja auf jeden Fall gibt es noch einen Mann, der damit etwas zu tun haben muss, und....."

"Skinner"

"Was?"

"Skinner ist der Mann. Er und Krycek. Sie arbeiten zusammen."

"Du wusstest davon und hast mir nichts gesagt?"

"Es ist mir egal was Skinner macht. Ich denke er wird von Krycek erpresst. Ich hatte in Sacramento einen Mann getroffen, derjenige der auch dafür verantwortlich ist, das du wieder lebst, und er sagte es mir. Außerdem habe ich Krycek schon oft genug vor Skinners Büro getroffen. Also, wenn das Zufall sein soll....ich weiß ja auch nicht."

"Erpressen? Mit was?"

"Ich weiß es nicht, Mulder. Ich habe keine Erklärung dafür."

"Keine wissenschaftliche?" Sie musste lachen.

"Ich habe keine wissenschaftliche und keine sonstige Erklärung dafür. Es ist einfach so. Vielleicht sollten wir mit ihm reden. Skinner ist ok. Er ist einfach nur in die falschen Hände geraten...." Mulder wirkte auf einmal sehr nachdenklich.

"Engel. Vielleicht sind es Außerirdische, Scully. Weißt du noch? Ich habe dir erzählt, was ich erlebt habe. Ich meine, ich habe ein Wesen gesehen, ein Wesen, dass so wunderschön, so rein war, wie nur Gott es sein kann. Scully, vielleicht war ich bei einem Außerirdischen...und ich habe dort Samantha gesehen." Sie senkte ihren Blick und seufzte tief. Eigentlich hatte sie sich von diesem Abend mehr erwartet als nur Außerirdische.

"Mulder...kannst du eigentlich an nichts anderes mehr denken? Immer nur an Außerirdische und Samantha?" Er sah sie an. Er wußte was sie erwartete, was er sagen würde. Und so tat er es auch.

"Scully....nein. Es gibt da noch eine Frau, weißt du. Ich liebe sie sehr." Mit großen Augen sah sie ihn an.

"Sie ist wunderschön Scully. Sie hat Augen wie Brillanten und sie hat Haut, wie Samt. Ihre Haare sind so weich wie Federn und ihr Mund hat sie schönsten Lippen dieser Welt." Er sah sie an. In ihren Augen standen Tränen. Und doch. Schnippisch fragte sie: "Darf man wissen wer diese Frau ist?" Er lachte.

"Scully komm her. Komm her und setz dich auf meinen Schoß."Zögernd stand sie auf und setzte sich.

"Ich kenne Frauen, die haben Haare wie Federn. Ich kenne Frauen, die haben Haut wie Samt. Ich kenne Frauen, die haben Lippen, das man sie ausstellen möchte. Ich kenne Frauen, die haben Augen wie Brillanten. Aber ich kenne nur eine Frau, bei der alles zusammenkommt. Und ich kenne auch nur eine Frau, die ich liebe. Und das bist du. Du bist Wunderschön Scully.Wun-der-schön." Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

"Wie kommt es, das du größer bist als ich?"

"Mulder.....ich sitze auf dir. Hast du das vergessen?" Er grinste.

"Nein, wie könnte ich so etwas vergessen?" Er hob sie zärtlich hoch ,trug sie ins Wohnzimmer und legte sie auf die Couch. Er war nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt.

"Jeder andere Mann würde das jetzt ausnutzen."

"Ich weiß Scully, ich weiß. Aber ich will nichts überstürzen."

"Du machst mich zuerst ganz verrückt nach dir und dann lässt du mich fallen? Ist es das? Mr. Mulder sie sind brutal. Wissen sie das?" Er lachte herzhaft.

"Scully. Ich will das alles perfekt ist. Ich will.....nein nicht jetzt. Ich werde jetzt gehen, bevor noch etwas ernsthaftes passiert." Er küsste sie auf die Stirn.

"Gute Nacht Darling." sagte er und ging aus der Tür. Scully blieb da sitzen wie ein kleines Kind und dachte an das, was er gesagt hatte.

"Bloß nichts überstürzen." Nein. Das wollte sie auch nicht.

 

***

 

Das war jetzt eine Woche her. Ich habe inzwischen meinen Tumor beseitigt bekommen, natürlich von Mulders Arzt, und mir geht es sehr gut. Ich habe keinem Menschen etwas davon gesagt. Nicht einmal meiner Mutter. Sie würde sich nur unnötig Sorgen machen. Mulder hat jeden Tag und jede Nacht an meinem Bett gesessen. Die ganze Zeit, in der ich im Krankenhaus war. Er hat seine freie Woche für mich geopfert und ich war noch nicht einmal eine Stunde bei ihm, als er so lebensgefährlich verletzt war. Ich hab meine Lektion gelernt. Morgen werde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Mulder hat gesagt, er hätte eine ganz besondere Überraschung für mich und ich bin wirklich sehr gespannt darauf. Er ist wirklich sehr lieb zu mir. Wir haben uns noch immer nicht geküßt und langsam bekomme ich ein richtiges Verlangen nach ihm. Ich denke die ganze Zeit daran, dass ich es ihm noch immer nicht gesagt habe. Dass ich ihn so sehr liebe und ihn auf keinen Fall verlieren will. Ich glaube er weiß es. Er versteht mich ohne Worte und das ist sehr gut so. Ich habe in sieben Jahren immer nur daran gedacht, wie es wohl ist, in seinen Armen zu versinken, mit ihm einzuschlafen und morgens wieder aufzuwachen. Jetzt interessiert es mich nicht mehr. Ich weiß, es wird passieren. Eines Tages. Aber Mulder wird sich Zeit lassen. Mulder. Wie sich das anhört. Eigentlich sollte ich ihn Fox nennen. Aber er nennt mich ja auch nicht Dana und so belasse ich es dabei. Ich weiß nicht, wie ich es ihm sagen soll. Ich meine es sind nur drei Worte. Ich-Liebe-Dich. Drei Wörter, die er so wahnsinnig gerne hören würde. Und drei Wörter die mir so wahnsinnige Schwierigkeiten bereiten. Vielleicht werde ich es ihm morgen sagen, oder übermorgen. Ich habe Zeit. Denn Fox Mulder liebt mich. Und nicht Diana Fowley.

***

 

Anmerkung: Da dieser Teil wohl am schwierigsten wird und da ich echte Probst habe, so etwas zu schreiben, werde ich mich erst einmal betrinken gehen. Vielleicht fällt es mir dann leichter.:-))

NC-17 Warnung!

***

 

Washington DC. vor Scullys Wohnung am nächsten Tag 19.17 Uhr

"Mulder....kann ich nun endlich in meine Wohnung? Du hast mich den ganzen Tag in diesem Lokal sitzen lassen. Ich habe mich so auf zu Hause gefreut und dann nimmst steckst du einfach meine Schlüssel ein und kommst nicht wieder."

"Tschuldigung. Ich habe die Schlüssel ja nicht extra eingesteckt. Ich dachte, es wären meine....." Brummend steckte sie den Schlüssel ins Schloss.

"Halt!"

"Was? Was hast du jetzt schon wieder vor?" Er lächelte. Und er sah so unglaublich süß aus, wenn er lächelte.

"Miss Scully, schließen sie die Augen."

"Was..."

"Scully? Dein Meister befiehlt dir deine Augen zu schließen. Und wenn du es nicht tust...ich habe eine Waffe...und du nicht." Er grinste und Scully schloß die Augen.

"Hör zu Mulder, wenn du mich schon wieder auf den Arm nehmen willst, dann...ach ich weiß auch nicht aber es wird dir sehr weh tun." Sie hörte ein leises Kichern. In der Wohnung war es ungewöhnlich warm. Auch dafür das es Sommer war. Es war keine normale Wärme....es war.....ungewöhnlich.

"Ok mein Schatz. Du darfst die Augen öffnen. Sie tat es und was sie sah, war atemberaubend. Mulder hatte in der gesamten Wohnung Kerzen verteilt und es duftete nach Rosen.

"Mulder und du hast keine Ahnung wie du 'aus Versehen' meinen Schlüssel eingesteckt hast?" Ein Lächeln enthuschte ihrem Gesicht. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle genommen und mit ihm.....naja sie grinste vor sich hin.

"Gefällt es dir, meine süße kleine Agentin Scully?"

"Es ist...es ist atemberaubend schön hier. Du bist ein Engel."

"Sag sowas bloß nicht, von Engeln habe ich die Nase voll." Er machte eine kleine Pause.

"Darf ich meine kleine Scully zu einem Ort führen, der Wunder vollbringen kann?"

"Wunder, Mulder? Ich will keine Wunder. Ich will nur dich." Sie sah ihn an. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie in an, mit der Erkenntnis, das er das Wunder ist. Das Wunder das sich ganz langsam in ihr Leben geschlichen hat und ihr Herz mit Glück füllte.

"Mulder ich will dich. Ganz. " Sie hatte es nur geflüstert, denn an einem normalen Tag, bei einem normalen Mann, hätte sie so etwas nie im Leben gesagt. Ab dies war kein normaler Tag. Es war der Tag, an dem sie wiedergeboren wurde. Und bei ihr war kein normaler Mann, sondern der Mann den sie liebte und der das größte Wunder war, dass sie sich vorstellen konnte.

"Komm mit mir Scully." Er führte sie ins Schlafzimmer und das Bett war über und über mit Rosen bedeckt.

"Weißt du zu was ich jetzt Lust hätte?" Er grinste als er es sagte und zitterte ein wenig. Ganz vorsichtig legte er sie auf ihr Bett.

"Scully.......hat dir schon einmal jemand gesagt wie wunderschön du bist?" Er sah sie nur an. Er tat nichts. Er küsste sie nicht. Er berührte sie nicht. Er sah sie nur an.

"Weißt du wovor ich Angst habe Scully?" Nein. Sie wußte es nicht. Sie wußte nichts von Mulder. Sie kannte ihn in und auswendig. Aber seine Seele gab er vor ihr nicht Preis.

"Ich habe Angst davor, was passiert, wenn diese Nacht vorbei ist. Ich habe Angst davor, das alles wieder so wird wie vorher. Verdammt Scully. Ich habe solche Angst davor. Ich könnte es nicht ertragen. Ich brauche dich Scully. Ich brauche deine Nähe um zu leben. Verstehst du mich? Ich habe solche Angst davor, mit dir zu schlafen, weil ich Angst habe, dich zu verlieren. Ich habe einen großartigen Partner, eine großartige Freundin und einen großartigen Menschen in einer Person. Und ich will das alles nicht verlieren. Verstehst du mich Scully?" Sie nickte. Er hatte ihr gerade alles offenbart. Seine Seele lag vor ihr, wie ein offenes Buch. Sie musste einfach nur darin lesen.

"Mulder...ich weiß worauf du wartest. Ich weiß es. Du willst, dass ich es dir sage. Das ich dir sage, was ich für dich empfinde. Nicht wahr? Du hast mir tausendmal gesagt, wie sehr du mich liebst. Ich habe es kein einziges mal getan. Es tut mir leid Mulder. Aber so etwas fällt mir immer sehr schwer...." Sie stand auf.

"Verdammt....ich habe alles vermasselt Scully."

"Nein Mulder. Das hast du nicht. Komm steh auf. Ich will dir was sagen." Er kam auf sie zu und umarmte sie. Er war so groß. Sie musste sich leicht auf die Zehenspitzen stellen um sein Ohr zu erreichen.

"Mulder, es gibt da ein kleines Geheimnis. Es gibt etwas, was ich seid Jahren vor dir verheimlicht habe." Er sah sie an. "Mulder, Ich liebe dich." sie flüsterte es genau in sein Ohr und sie spürte wie ihn nur diese drei Worte das Herz höher schlugen ließen. Sie wollte ihn. Hier und heute. Und sie sah wie sich seine Augen weit öffneten.

"Mulder, wir werden immer zusammen bleiben. Ich werde immer für dich da sein und ich werde immer deine Partnerin, deine Freundin und der Mensch sein, der dich liebt. Ich werde wieder zu den X Akten gehen und wir werden die Wahrheit finden. Und jetzt......laß uns das tun, wo wir vor ein paar Minuten aufgehört haben, ok?"

"Scully?"

"Ja?"

"Nimmst du die Pille?" Dieser Satz lief ihn rot anlaufen und er sah aus wie eine Tomate. Sie musste kichern.

"Nein Mulder. Wie du sicherlich mitbekommen hast: Ich kann keine Kinder mehr bekommen, ha? Und naja ich denke nicht das du Aids hast, vor einem halben Monat war es jedoch nicht der Fall....und überhaupt...hast du Kondome dabei?" Immer noch mit hochrotem Kopf schüttelte er diesen. Er hatte an alles gedacht. Nur daran nicht.

"Ok Mulder hör zu. Mich haben sie getestet. Ich habe keine ansteckende Krankheit. Dich habe ich vor einem halben Monat getestet und du hast keine ansteckende Krankheit. Es ist also alles ok..." Nichts war ok. Er hatte die gute Stimmung verdorben und war sich dessen voll und ganz bewußt. Doch Scully, seine Scully rettete sie Situation mal wieder.

"Mulder leg dich aufs Bett und zieh dein Hemd aus. Ich möchte dich gerne massieren." Er tat wie ihm geheißen und nach wenigen Sekunden lag er völlig entspannt da. Sie setzte sich auf ihn und fing an, mit ihren Händen seinen Nacken zu massieren. Sie küsste seine Haare, sie küsste seine Haut. Sie roch daran und sie duftete nach Rosen. Sie wie elektrisiert und er zuckte und ihren Berührungen. Als sie dann ihre Hand unter ihn gleiten lies, sich an seiner Hose zu schaffen machte und diese dann runterzog, drehte er sich um. Sie führte ihre "Massage" unter seinen Shorts weiter.

"Dr. Scully, gehört dies auch zu ihrer Massage?"

"Halten sie die Klappe Mister Mulder. Ich leiste Höhenarbeit."

"Höhenarbeit?"

"Ja, ich versuche etwas in die Höhe zu bekommen." Sie grinste frech und widmete sich wieder ihrer Tätigkeit. Er stöhnte leise. Seine Hand wanderte über ihren Körper und blieb an ihrer Bluse hängen. Scully setzte sich wieder auf ihn und lies ihn geschehen. Langsam knüpfte er ihre Bluse auf und noch viel langsamer versuchte er ihren BH aufzumachen. Er fluchte leise und sah sie bittend an, als ihm dies nicht gelang.

"Aha. Der große Meister macht schlapp."

 

***

 

Wie lange habe ich mich nach diesem Augenblick gesehnt und jetzt war er endlich gekommen. Ich öffnete meinen BH ganz langsam um ihn zu reizen und als ich freigab, was ich verbarg, sah er mich mit großen Augen an. Es war, als würde ein kleiner Junge vor mir sitzen, der zum ersten mal in seinem Leben Brüste sah. Er lächelte und küsste sie. Innerhalb weniger Sekunden wurden meine Brustwarzen hart und als er es sah, saugte er daran wie ein Baby. In diesem Moment wollte ich nichts sehnlicher, als ihn zu küssen. Sogar jetzt, als wir engumschlungen dalagen, hatten wir uns noch immer nicht geküßt. Ich hob seinen Kopf und seine Lippen bebten. Sanft und langsam berührten meine Lippen seine. Ich massierte mit meiner Zunge seine Lippen und er stieß seine Zunge in meinen Mund. Wir küssten uns lange und ließen die Zeit verstreichen. Er war gierig und plötzlich waren seine Hände auf meinem ganzen Körper. Auf meinen Brüsten, an meinem Nacken, an meiner Hose. Unsere Zungen verschlangen sich und ich konnte seine Erregung durch meine Hose spüren. Geschickt öffnete er diese und zog sie aus. Er hatte noch seine Shorts an und ich nur noch einen Slip und doch konnte ich ihn an mir spüren und aus Verlangen nach ihm riss ich uns die störenden Kleider vom Leib. Er griff zwischen meine Beine und drang mit seinen Fingern in mich ein. Als ich ihn in mir spürte, fühlte ich, wie zum ersten mal Gefühle meinen Körper beherrschten und nicht meine Gedanken. Ich war zutiefst erregt und ich wollte mehr. Ich sah in seine Augen und was ich sah machte mich glücklich. Ich sah wie das Feuer in ihm loderte und das sein Körper für mich bereit war. Ich nahm seine Hand und saugte daran. Dann setzte ich mich auf ihn und wir küssten uns wieder. Er massierte mit seinen starken Händen meine Brüste und ich wurde immer wilder auf ihn. Mein Körper, meine Seele und mein Geist waren nur noch auf ihn gerichtet. Er warf mich sanft herum und wollte in mich eindringen. Doch er zögerte.

"Mach schon weiter!" keuchte ich aber er lächelte mich nur an. "Was soll das Mulder? Willst du mich ärgern?" Er ließ mich einige Zeit zappeln und ich wurde immer erregter. Dann drang er in mich ein. Erst langsam, dann stieß er immer fester und härter zu. Ich versuchte meinen Orgasmus verzweifelt herrauszuzögern und mit viel Konzentration gelang es mir auch. Ich spürte ihn tief in mir und es war so, als wären wir für einander geschaffen. In diesem Moment liebte ich ihn wie nie zuvor. Ich konnte nicht mehr denken, ich konnte nicht mehr atmen. Wir erreichten den Höhepunkt gemeinsam und als wir uns küssten fuhren viele kleine Blitze durch meinen Körper. Wir waren noch immer eins und verliebt schaute er mir in die Augen. Wir blieben längere Zeit so und ich fragte mich mit der Zeit, wie es ihm gelang, seine Erregung so lange zu halten. Aber wir sagten nichts. Die Luft knisterte vor Spannung und Erregung und am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen. Doch als wir uns langsam lösten, erhob ich keinen Einspruch. Ich war viel zu glücklich um zu reden und ich wußte, ihm ging es genauso. Wir kuschelten uns zusammen und er streichelte mich noch lange Zeit, bis er einschlief und leise zu schnarchen anfing. Ich musste lächeln. An diesem Abend hat er mich zum glücklichsten Wesen der Welt gemacht und würde ich so denken wie er, würde ich jetzt sagen um glücklichsten Wesen des Universums. Mit der Zeit schlief ich in seinen Armen ein und fiel in tiefe Träume.

 

***

 

Die Sonne hob sich über die Dächer und die Vögel fingen an zu zwitschern, als Mulder aufwachte. Verliebt betrachtete er Scully. Dieses Geschöpf, das neben ihm so friedlich ruhte war nun sein. Er hatte es geschafft ihr Herz zu erobern und würde es nie wieder loslassen. Er lehnte sich zu ihr rüber und küsste sie zärtlich auf den Mund. Als er merkte das sie aufwachte, flüsterte er ihr ins Ohr: "Hallo mein Schatz. Hast du gut geschlafen?" Sie schaute ihm in die Augen.

"Habe ich ihnen schon einmal gesagt wie sehr ich sie liebe Mr. Mulder?"

"Hm ja...aber ich höre es immer wieder gerne." Er grinste und küsste sie zärtlich.

"Scully hat es dir gestern gefallen?"

"Hm ich glaube ja."

"Du glaubst?"

" Mulder es war wunderschön und das weißt du. Du bist ein wunderbarer Liebhaber."

"Wenn du willst, können wir das jetzt jeden Tag mehrmals wiederholen."

"Du kannst auch nie genug bekommen oder?"

"Von dir? Nie !" Er nahm sie in die Arme.

"Scully?"

"Hm?"

"Warum sage ich nicht Dana zu dir? Und warum sagst du nicht Fox zu mir?"

"Weil sich Scully niedlich anhört und weil sich Mulder in meinem Gehirn eingeprägt hat." Sie lächelte.

"Mulder, ich will, dass du mich nie verlässt. Niemals. Das würde ich nicht überleben."

"Ok Scully. Ich liebe dich."

"Ich weiß Mulder. Ich weiß. Ich liebe dich auch."

 

***

 

Ich hätte ihr schon früher sagen müssen, wie sehr ich sie liebe. Aber ich brachte es nie fertig. Wenn ich jetzt darüber nachdenke......ich habe mich oft so blöd verhalten. Scully ist die einzige Frau, die ich je so geliebt habe. Diana könnte mir nie geben, was sie mir gibt. Sie gibt mir Wärme und sie füllt mein Herz mit Liebe aus. Nicht nur mit körperlicher. Sie gibt mir alles, was ich zum Leben brauche. Ich liebe diese Frau mit all meiner Kraft und ich hoffe ich werde sie nie verlieren. Ich habe schon viel Mist gebaut und Scully hat immer zu mir gehalten. Ich hoffe sie wird mir auch in Zukunft diese Kraft geben, die ich brauche und ich werde ihr die geben, die sie braucht. Scully ist mein Leben. Ich brauche nur noch sie. Ich weiß nicht was morgen ist oder übermorgen. Ich werde ihr Herz festhalten und sie beschützen. Ich werde sie einfach nur lieben.

 

The End

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