Name: Chris
Mail: chris-stories@gmx.de
Genre: SF/Romance/S
C: Janeway, Chakotay, (Tuvok)
Inhalt: Für einen kurzen Augenblick senkt sich Kathryn´s selbst errichtete Mauer und stürzt sie in einen Strudel gemischter Gefühle. Verzweifelt versucht sie ihre Mauer wieder zu errichten. Doch ein geheimnisvoller Nebel läßt sie vollkommen einstürzen.




-Sehnsucht-
von Chris




Kathryn Janeway stand vor einem hohen Spiegel mit einem schlichten, aber jedoch wunderschönen goldenen Rahmen. Der Raum war nur schwach beleuchtet von einem dreireihigen Kerzenständer, der auf einem Tisch mitten im Raum stand. Kathryn trug ein langes Kleid aus weichem Samt mit einem Rock, der eine leichte Glockenform hatte. Es war weinrot und nach oben hin ziemlich zugeknöpft. Doch der Stoff schmiegte sich an ihren Oberkörper, so dass ein Mann ihre wundervollen Proportionen nicht übersehen konnte. Kathryn wandte sich vor dem Spiegel umher. Es paßte hervorragend und der Stoff fühlte sich fantastisch auf der Haut an. Eigentlich hatte sie nur ein Kleid für die bevorstehende Geburtstagsfeier von Tom Paris anprobieren wollen, etwas schlichtes, unauffälliges. Doch als sie dieses Werk aus Samt sah, konnte sie nicht widerstehen. Es war wie für sie geschaffen und es erlaubte ihr, sich einmal wieder ganz als Frau zu fühlen. Ihre Hände glitten über ihr hochgestecktes Haar, über ihr Dekolleté hinab auf ihre Hüfte. Am liebsten hätte sie es nicht mehr ausgezogen.
Ihre Phantasie überschlug sich: Sie sah sich in einem kleinen Ballsaal, hell erleuchtet, voller Musik, mit tanzenden Paaren. Sie stand abseits, neben der Tanzfläche und nippte an einem Glas Champagner, während sie genußvoll die fröhlich tanzenden Menschen beobachtete. Jeder Mann hätte Zugern mit ihr getanzt, doch sie hatte alle abgewiesen. Sie wartete auf einen ganz bestimmten Mann, nach dem sich schon lange ihr Herz verzehrte. Der Mann, der für sie so nah und doch so unerreichbar war. Ihr Blick richtete sich erneut auf die tanzenden Paare. Und da, da endlich war er! Er stand auf der anderen Seite des Saals und sah zu ihr hinüber. Dunkles Haar, brauner Teint, groß und bestimmt der gutaussehendeste Mann in diesem Saal. Ihre Blicke trafen sich. Die Sehnsucht stieg in Kathryn´s Brust. Langsam schritt sie durch die tanzende Menge, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Und auch er kam auf sie zu, ohne sich von irgend etwas ablenken zulassen. Bis sie in der Mitte aufeinander trafen. Seine dunklen Augen vertieften sich in ihrem Blau und ohne auch nur ein Wort zusagen, griffen ihre Hände ineinander und sie begannen sich langsam zur Musik zudrehen. Sie spürte den glatten Stoff seines schwarzen Anzugs und durch ihn hindurch seine starke Schulter. Sie hatte das Gefühl sich in seinen Augen zu verlieren. Die Berührung seines Armes schien auf ihrem Körper zu brennen. Er war ihr so nah, so wunderbar nah. Und diese Nähe brachte sie zum Beben. Plötzlich blieben sie stehen, mitten in den um sie her tanzenden Paaren. Er lächelte sie sanft an und streichelte zärtlich mit seiner Hand über ihre Wange. Sie schloss die Augen und ein leises Stöhnen entfuhr ihrer Kehle.
"Chakotay."
Eine wunderschöne Schwäche durchlief ihren Körper. Und als sie ihre Augen wieder öffnete, war sein Gesicht auch schon ganz nah bei ihr. Und sie wußte, dass sie sich nichts sehnlichster wünschte als seine vollen Lippen auf ihren zuspüren. Er war so nah ... so nah ...
"Nein!"
Kathryn riß sich gewaltsam aus ihrer Phantasie und spürte dabei einen gewaltigen Schmerz in ihrem Herzen. Sie lehnte sich einen Augenblick gegen den Spiegelrahmen und versuchte ihre aufkommenden Tränen hinunter zuschlucken. Ihr Blick fiel in den Spiegel, in ihr Gesicht. Einige Sekunden starrte sie sich selber an und sah eine Träne über ihre Wange kullern. Widerwillig wischte sie sie davon, schwang sich herum und setzte sich auf einen Stuhl direkt neben dem Tisch. Nun wurde ihr bewußt, dass sie zum aller erstenmal ihren Gefühlen und Träumen freien Lauf gelassen hatte. Sie hatte sich das alles gar nicht vorstellen wollen, auch nicht, dass Chakotay dieser Mann sein sollte. Das kam von ganz alleine aus dem Bauch heraus und vor allem aus ihrem Herzen. Doch die Realität hatte sie eingeholt. Sie war der Captain. Sie musste dieses Schiff führen, nach Hause bringen. Sie musste ein Vorbild sein, keine Schwächen, keine Gefühle sich selbst gegenüber. Es durfte nicht sein. Dass sie sich innerlich so leer und einsam fühlte durfte keine Rolle spielen. Das war Nebensache. Auch wenn das bedeutete, dass sie den Mann, den sie liebte, niemals in den Arm nehmen konnte. Der Gedanke rief ein Verzweiflungsgefühl in ihr hoch. Sofort versuchte sie es abzublocken, doch das war leichter gesagt als getan. Sie hatte bemerkt, wie ihre Gefühle in den letzten Wochen wuchsen. Und jetzt erst wurde ihr bewußt, dass sie Chakotay in letzter Zeit sehr ausgewichen war und möglichst versuchte, nicht alleine mit ihm in einem Raum zusein. Und nun diese Kleiderprobe für Tom´s Geburtstag; es war nur ein Vorwand für sie sich schick zumachen - für ihn. Denn bei jedem Kleid, dass sie anprobierte fragte sie sich unbewußt, ob es wohl Chakotay gefallen würde. Sie wußte schon lange um Chakotay´s Gefühle für sie, sie spürte es schon lange. Nicht nur erst seit dem sie von dem Planeten nicht mehr fort kamen, auf dem sie durch ein Insekt mit einer mysteriösen Krankheit infiziert worden waren. Seine ganze Art, sein Verhalten. Er baute sie immer auf, wenn es Probleme gab und nicht nur solche, die das Schiff betrafen. Er war immer für sie da. Kathryn stützte ihr Gesicht auf ihre Hände. Wieso nur überfielen sie diese Gedanken so plötzlich? Was konnte sie dagegen tun?
*Ich muss mich ablenken.* dachte sie verbissen und versuchte tief durchzuatmen. *So kann es nicht weitergehen. Das Schiff und meine Crew braucht mich. Ich kann sie nicht im Stich lassen, nur weil ich persönliche Probleme habe. Ich muss...*
"Captain Janeway, bitte melden Sie sich sofort auf der Brücke!" Ltd. Tuvok´s Stimme über die Com-Leitung riß sie unsanft aus ihren Gedanken.
Sie brauchte einige Sekunden, um wieder klaren Gedanken fassen zukönnen. Dann nahm sie ihr Comunicator vom Tisch auf, holte tief Luft und tippte ihn leicht an. "Janeway hier. Was gibt's Tuvok?"
"Captain," ertönte die Antwort von Tuvok. "wir geraten in einen tückischen Nebel, dem wir nicht ausweichen können. Wir rechnen mit Turbulenzen."
Kaum hatte Tuvok den Satz zuende gesprochen, ging ein heftiger Ruck durch das ganze Schiff, so dass Kathryn gerade noch das Gleichgewicht auf ihrem Stuhl halten konnte. Der rote Alarm ertönte plötzlich. "Ich komme sofort." ihre Stimme klang wieder wie sonst auf der Brücke. "Computer! Programm beenden!"
Der Spiegel, der Tisch mit den Kerzen und der Stuhl verschwanden und sie stand in einem Hologitter. Ohne darauf zuachten, dass sie immer noch ihr Samtkleid trug, lief sie durch die Tür auf den Gang, wo einige Crewmitglieder aufgeregt und beschäftigt umher eilten. Das war die Ablenkung auf die sie gewartet hatte, sie würde sich in ihre Arbeit stürzen. Sie lief auf den nächsten Turbolift zu. Dieser öffnete sich sofort. Doch als sie ins Innere des Lifts sah, machte ihr Herz fast einen Satz. Chakotay stand darin und sah sie verblüfft an. Sein Blick wanderte über ihr Kleid; sie sah wunderschön aus. Einige Sekunden starrten sie sich fast an, bis Kathryn die Überwindung fand zu ihm in den Lift zusteigen.
"Hallo Commander." sagte sie förmlich. "Auch unterwegs zur Brücke?" *Logisch.* dachte sie, kaum hatte sie es ausgesprochen. *Wohin sollte er bei einem roten Alarm sonst fahren?* " Wissen Sie schon was genaueres?" fragte sie, ohne ihn anzusehen.
"Nur das wir in eine Art Nebel geraten sind." seine Stimme hatte einen lächelnden Unterton.
Obwohl sie mit dem Rücken zu ihm stand, konnte sie sein Lächeln und seine Blicke auf ihren Körper förmlich spüren. Und sie fand es fatal, dass ihr das nicht unangenehm war; im Gegenteil.
"Ist heute ein besonderer Tag?" fragte er leicht spitzbübisch.
Sie wandte sich zu ihm um. "Was meinen sie?"
Er lächelte sie leicht an, so dass es in ihr zu kribbeln begann. Das verwirrte sie etwas. "Ich... ich war nur auf dem Holodeck." erwiderte sie kleinlaut. *Reiß dich gefälligst zusammen, Kathryn!* Sie wandte sich von ihm ab und biß sich leicht auf die Unterlippe.
"Es steht Ihnen sehr gut." ein Raunen lag in Chakotay´s Stimme und ihr lief eine wohlige Gänsehaut über den Körper. "Danke." bis auf ein leichtes Zittern in ihrer Stimme war keine Gefühlsregung zuerkennen. Wann war denn dieser Lift endlich auf der Brücke? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Bisher hatte sie ihn immer abgewiesen, wenn er ihr seine Gefühle zum Ausdruck brachte, die über Zusammenarbeit oder gar Freundschaft hinausgingen. Doch konnte sie es dieses mal auch? Dieses mal fühlte sie sich so schwach in seiner Gegenwart. Und ihm schien das nicht zu entgehen.
"Das muss ja ein sehr interessantes Holoprogramm sein." sagte Chakotay lächelnd und legte seine Hände hinter seinen Rücken zusammen. Kathryn wandte sich zu ihm um und wollte ihm etwas entgegen setzen, kam aber nicht mehr dazu. Ein heftiger Ruck brachte beide aus dem Gleichgewicht. Chakotay prallte hinter ihm an die Wand und Kathryn stolperte nach vorne und er fing sie auf; mit seinen Armen. Es war wie ein kleiner elektrischer Schlag, der durch ihren Körper ging, als sie seine Arme um ihre Hüfte spürte und für einen kurzen Moment sahen sie sich genau in die Augen. Sie wich seinem Blick aus, befreite sich aus seiner Umarmung und sah sich verwirrt um.
"Was ist passiert?" ihre Stimme klang analytisch.
Chakotay sah sich um. "Der Turbolift scheint stehen geblieben zu sein."
"Brücke!" befahl Janeway in den Raum. Doch nichts geschah.
"Die Turbulenz scheint einige Systeme beschädigt zuhaben." mutmaßte Chakotay.
Kathryn tippte an ihr Abzeichen. "Janeway an Brücke."
"Tuvok hier." meldete sich seine Stimme.
"Commander Chakotay und ich stecken im Turbolift fest. Können Sie die Ursache feststellen?"
Nur wenige Sekunden später ertönte erneut Tuvok´s Stimme: "Einige Systeme sind von Ausfällen betroffen, unter anderem ihr Turbolift und die Transporter."
"Wie lange benötigen sie für die Reparatur?" fragte Kathryn, kaum hatte Tuvok zuende gesprochen.
Einige Sekunden verstrichen. "Schätzungsweise eine halbe Stunde."
"Was ist mit dem Nebel?" fragte Chakotay.
"Wir haben einen ruhigeren Pfad hindurch entdeckt, ich rechne mit nur noch kleineren Turbulenzen."
"Gut, Tuvok. Lassen sie unverzüglich die Schäden reparieren. Janeway Ende."
"Aye, Captain." das war das Letzte was Tuvok von sich gab.
Nun waren Kathryn und Chakotay unter sich, seit Wochen das erst mal; sie waren allein. Eine peinliche Stille legte sich in den Raum. Kathryn war dankbar, als der rote Alarm plötzlich beendet wurde und beide automatisch aufsahen.
"Na, da haben wir uns ja wohl umsonst auf den Weg zur Brücke gemacht." sagte Chakotay etwas kleinlaut, wohl eher um die Stille zubrechen.
"Scheint so." erwiderte Kathryn.
Chakotay spürte ihre Unsicherheit. Es war überhaupt das erste Mal, dass er eine Unsicherheit bei ihr bemerkte. Und er wusste genau, dass er nicht ganz unschuldig daran war. Es war ihm keineswegs entgangen, wie sie ihm seit Tagen auswich. Doch jetzt war sie hier, allein mit ihm, ohne die Möglichkeit ihm wieder aus dem Weg zugehen. Sie sah so schön und weiblich aus. Kathryn konnte nicht ahnen, dass er ebenso unsicher war wie sie.
"Tja," Kathryn stemmte ihre Hände an die Hüfte. "sieht so aus, als ob wir vorerst hier festsitzen."
"Ja," er lächelte sie an. "aber ich finde das gar nicht so schlecht. Das ist sowas wie eine unfreiwillige Pause."
"Sie können auch jeder Situation etwas positives abgewinnen." Kathryn musste lächeln.
Chakotay grinste und zuckte mit den Schultern. "Was soll ich machen?"
Sie lockerten sich langsam in ihrem Verhalten. Kathryn ließ sich an der Wand des Turbolifts zu Boden sinken. "Also, stehen möchte ich die ganze halbe Stunde nicht."
"Da haben Sie absolut recht. Ich auch nicht." er ließ sich neben ihr nieder, hielt jedoch respektvollen Abstand.
Kathryn seufzte und strich über ihren Rock. "Hach, ich könnte jetzt noch auf dem Holodeck sein."
"Was für ein Programm war es denn?" fragte er neugierig.
"Nun, eigentlich wollte ich ein paar Sachen für Tom Paris Geburtstagsfeier anprobieren."
"Und, haben Sie sich schon entschieden?"
"Nein, bisher noch nicht."
"Was ist mit dem was Sie gerade anhaben?"
"Das?" sie lächelte amüsiert. "Das war eigentlich nicht vorgesehen. Das war ein Spaß."
"Für einen Spaß ist es aber wunderschön." sein Raunen klang eher, als ob er sagen wollte: "Sie sind wunderschön."
Kathryn sah ihn kurz an, sagte aber dann lächelnd: "Nein, das wäre viel zu auffällig. Ich dachte eher an etwas schlichtes."
Chakotay erwiderte das Lächeln. "Wer sagt denn, dass der Captain nichts auffälliges tragen darf?"
Sie sah in keck an. "Das gleiche gilt für Commanders. Wie wär´s, wenn Sie mal was richtig buntes anziehen würden?"
Sie lachten beide auf. Kathryn war froh, dass sie sich so locker unterhielten. Sie hatte die Gespräche mit ihm vermisst und jetzt spürte sie erst wie sehr. Sie genoß seine Nähe und sie wünschte sich ihn noch näher zu spüren. Wenn nur dieses Pflichtbewusstsein gegenüber der Voyager, der Crew und ihrem Ziel nach Hause zukommen nicht so stark wäre. Doch musste dies alles bedeuten, dass ihr persönliches Glück zurückstehen musste? Konnte sie dem nicht doch alles nachgehen, auch wenn sie einen Mann liebte? Doch da war noch die Rolle des Vorbildes. Was würde die Crew von ihr denken? Vielleicht würden sie den Glauben an ihren Captain verlieren, wenn sie bemerkten, dass auch sie Schwächen und Gefühle hatte. Sie lehnte ihren Kopf gegen die Wand und sah Chakotay ins Gesicht, der ihr gerade von einem Erlebnis seines Dienstes erzählte. Und was war mit ihm? Manchmal spürte sie ganz deutlich, wie er unter dieser Situation litt. Eine unerfüllte Sehnsucht konnte sehr qualvoll sein, das wusste sie nur zu gut. Doch was geschah, wenn sie ihrer Liebe zueinander nachgeben würden? Sie musste unwillkürlich lächeln. Zum allererstenmal hatte sie sich innerlich eingestanden, dass da Liebe war.
Chakotay bemerkte ihren Blick und auch das Lächeln entging ihm nicht. Er spürte, wie die Gedanken sie beschäftigten. Am liebsten hätte er ihre Hand ergriffen, um ihr zu vermitteln, dass sie nicht alleine war. Doch er befürchtete wieder von ihr abgewiesen zu werden und das konnte er nicht mehr ertragen. Nein, sie musste den ersten Schritt in seine Richtung machen und wenn es nur ein kleiner, kaum wahrnehmbarer Wink wäre. Innerlich schrie sein Herz nach ihr, doch äußerlich ließ er sich kaum etwas anmerken. Allerdings wusste er, dass es nur eine Kleinigkeit bedurfte und sein Herz würde sich nach außen öffnen. Als er sein Erlebnis zuende erzählt hatte, lachten beide entspannt auf. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, betrachtete Chakotay Kathryn von der Seite und fragte schließlich: "Und? Was haben Sie heute so aufregendes erlebt?"
Kathryn verzog kurz ihr Gesicht. "Heute war nichts besonderes. Der rote Alarm war das Aufregendste, was mir heute begegnet ist."
Chakotay wusste, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach, nicht nachdem wie erschrocken sie ihn angesehen hatte, als sie ihn im Turbolift entdeckte. "Nicht mal auf dem Holodeck?" er wollte es eigentlich nicht, doch irgendwie versuche er sie häppchenweise in ein tieferes, intimeres Gespräch zu verwickeln, weg vom Austausch der Höflichkeiten und der Oberflächlichkeit. Kathryn sah ihm ins Gesicht, so als ob sie sein Vorhaben durchschauen würde. Nach einigen Sekunden wandte sie ihren Blick wieder ab. "Nein, nicht mal auf dem Holodeck." Doch ihre Antwort kam leise und irgendwie abwesend. Und Chakotay wusste, dass auf dem Holodeck mehr passiert war, als sie zugeben wollte. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Chakotay hörte plötzlich wie sie tief durchatmete, so als ob sie für irgend etwas ihren ganzen Mut sammeln müsste. Er sagte nichts, er wartete. Er wartete auf sie schon eine Ewigkeit. Er spürte ihren Kampf und er konnte sich sehr gut vorstellen, welche Gedanken sie beschäftigten. Und es tat ihm so weh, denn sie ließ sich nicht von ihm helfen, sie ließ ihn nicht an sich heran. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sah, wie sie langsam ihren Kopf in seine Richtung wandte.
"Chakotay?" ihre Stimme klang schwer.
"Ja, Kathryn?" er versuchte nicht zu erwartungsvoll zuklingen, was ihm aber nicht sonderlich gelang.
"Ich ähm ... ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen."
Er krauste leicht seine Stirn. "Entschuldigen?"
"Ja ... für die Art, wie ich Sie in den letzten Wochen behandelt habe."
Der erste Schritt! Diesmal machte sein Herz fast einen Satz. "Sie meinen, weil Sie mir möglichst aus dem Weg gegangen sind?" er war direkt, aber seine Stimme klang einfühlsam. Sie sah ihn an, so als ob sich wundere, dass er dies bemerkt hatte. Doch es war ihr klar, dass ihr Verhalten mehr als auffällig gewesen sein musste. Sie wandte sich von ihm ab und nickte kurz.
"Warum, Kathryn?" seine Stimme war leise. "Ist meine Gegenwart so schwer zu ertragen?"
Nervös nahm sie mit ihrer Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Wieso nur hatte sie damit angefangen? Was hatte sie sich bloß davon erhofft? Warum hatte sie nicht den Mund gehalten?
"Nein, Chakotay," sie sah ihn nicht an während sie sprach. "ich war nur ... etwas verwirrt."
"Verwirrt?" er war irritiert. "Erklären Sie mir das bitte."
Die Frau, die sonst immer Freundin der klaren Worte und des Gespräches war, wäre jetzt am liebsten aufgesprungen und davon gelaufen. Chakotay spürte, wie sie wieder auf dem Weg war die Flucht zu ergreifen. "Kathryn!" plötzlich lag eine unüberhörbare Verzweiflung in seiner Stimme. "Weiche mir nicht wieder aus."
Sie blickte ihn an und er sah, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Wieso nur mussten sie sich immer derart weh tun? "Kathryn." er streckte seine Hand nach ihrer aus, doch bevor er sie erreichen konnte, sprang Kathryn auf und lief auf die andere Seite des Turbolifts. Sie stand mit dem Gesicht zur Wand und Chakotay vernahm ein leises Schluchzen. Er war ebenfalls aufgesprungen. Langsam ging er auf sie zu und legte ihr sanft seine Hand auf ihre Schulter. "Kathryn, laß uns darüber reden."
Sie wischte sich ihre Tränen fort und drehte sich zu ihm um. "Da gibt es nichts zu bereden, Commander."
Allmählich schlug Chakotay´s Verzweiflung in Wut um. Wie konnte sie jetzt plötzlich wieder so tun, als sei nichts geschehen? "Was willst du denn machen, Kathryn?" seine Stimme wurde lauter. "Willst du mir immer aus dem Weg gehen? Und das vielleicht für den Rest deines Lebens? Nein Kathryn, das halte ich nicht aus." Er ging von ihr weg und lehnte sich ihr gegenüber mit dem Gesicht zur Wand.
"Bitte, Chakotay ..." ihre Stimme klang nun ebenfalls verzweifelt. Ein unerträglicher Schmerz durchjagte sie und es schien nicht nachlassen zu wollen. Warum nur? Warum tat sie das nur? Sie tat sich nicht nur selber weh, sondern auch ihm. Den Mann den sie doch liebte. Ja, sie liebte ihn. So klar wie in diesem Moment hatte sie es noch nie vernommen. Doch sie brachte es nicht über ihre Lippen.
"Ich kann mich nicht mehr von die abweisen lassen, Kathryn." seine Stimme klang leise. "Es tut einfach zu sehr weh."
*Chakotay! Chakotay!* innerlich schrie sie nach ihm. *Bitte komm zu mir!* Doch ihr Mund blieb geschlossen. Statt dessen ging sie auf ihn zu, stand schließlich hinter seinen Rücken und hob die Hand, um ihn zu berühren. Doch sie tat es nicht. Da bemerkte Chakotay ihre Anwesenheit und wandte sich zu ihr um. Sie sahen sich genau in die Augen. "Chakotay." ihre Stimme zitterte. Langsam hob er seine Hand, führte sie zu ihrem Gesicht und strich zärtlich mit seinem Handrücken über ihre Wange. Unwillkürlich zuckte sie zurück. All die Gefühle, die sie in ihrer Phantasie auf dem Holodeck erlebte, durchströmten sie.
Chakotay bekam einen traurigen Gesichtsausdruck. "Verzeih´ mir, Kathryn. Ich wollte dich niemals verletzen." Er wollte seine Hand fortziehen, doch sie ergriff sie zärtlich und hielt sie fest.
"Nein, Chakotay. Ich habe dich verletzt. Und das immer und immer wieder. Ohne zu begreifen, dass sich dabei die Schlinge immer enger zu zog. Es tat mir so weh dich jeden Tag zusehen, ohne die Hoffnung dich je nah bei mir zuspüren. Ich habe mich so von der Angst vereinnahmen lassen als Captain und Vorbild zu versagen, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte. Und ... und ich hatte Angst um unsere Freundschaft, Chakotay. Doch in den letzten Wochen ist mir viel durch den Kopf gegangen. Es gab keine Nacht, bevor ich einschlief und keinen Morgen an dem ich erwachte, wo ich nicht an dich gedacht hätte und die Sehnsucht mich fast erstickte." Sie sah, wie nun Chakotay die Tränen in die Augen schossen, als er ihren Worten lauschte. "Und du hast recht Chakotay, so kann es nicht weitergehen, wir gehen sonst daran zu Grunde. Denn eines ist mir in den letzten Wochen klar geworden, ich wollte es mir nur nicht eingestehen." sie blickte kurz zu seiner Hand, die sie immer noch hielt. Chakotay spürte, wie sie sie leicht drückte und dann sah sie ihm wieder ins Gesicht. "Ich ... ich liebe dich, Chakotay. Verzeih´ mir, dass ich dir erst so weh tun musste, bevor ich es begriffen habe."
"Kathryn, oh, Kathryn." er zog sie nah an sich heran und ihre Lippen vereinten sich zum allererstenmal zu einem Kuss. In Kathryn´s Körper begann es überall wollig zu kribbeln und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals. Und als sie ihren Kuss unterbrachen, hielt Chakotay Kathryn´s Kopf sanft zwischen seinen Händen. Ihre Gesichter waren ganz nah beieinander und Kathryn sah wie ihm eine Träne über die Wange lief. Zärtlich wischte sie sie mit ihren Fingern fort. "Oh Kathryn, ich liebe dich. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dich so nah bei mir zuspüren."
"Chakotay." ein Stöhnen entglitt ihrer Kehle und als sie sich tief in die Augen schauten, sahen sie ihre Leidenschaft aufflammen. Und ihre Lippen vereinten sich erneut zu einem Kuss. Ihre Zungen stießen aufeinander. Ihre Leidenschaft und ihre Liebe füreinander flossen ineinander. Ihre Sehnsucht war am Ziel und die Schmerzen in ihren Herzen wandelten sich in Glück. Viel zulange mussten sie auf diesen Augenblick warten, viel zulange. Chakotay hielt seine Kathryn endlich in seinen Armen, noch nie hatte er so viel Glück verspürt. Er wollte ihr all seine Liebe und Sehnsucht geben, sie beschützen, ihr bestehen - sie einfach nur lieben und glücklich machen. Kathryn konnte plötzlich nicht mehr begreifen, warum sie sich so dagegen gewehrt hatte. Wie konnte sie so viel Glück abgewehrt haben? Sie liebten und wollten sich. Es fiel ihnen schwer sich zusammen zu reißen, um nicht in eine peinliche Situation zugeraten, wenn sich auf einmal die Türe des Lifts wieder öffnen sollte. Das tat sie dann auch, nur zehn Minuten später, als sie aus dem Turbolift befreit wurden.

Chakotay sahs auf seinem Bett und zog sich die Schuhe an. Nach Dienstschluss war er sofort in sein Quartier geeilt und zog sich um. Er hatte nur wenig Zeit. Er war mit Kathryn in ihrem Quartier verabredet und er konnte es kaum abwarten sie wieder zu sehen. Sie hatte den Rest des Tages frei gehabt, doch sein Dienst auf der Brücke war noch nicht beendet gewesen. Der geheimnisvolle Nebel hatte die Voyager ohne weitere Schwierigkeiten hinter sich gelassen. Und noch nie hatte er für einen Nebel so viel Dankbarkeit verspürt, denn durch ihn waren sie an diesem Tag zusammen gekommen. Während seines Dienstes konnte er an nichts anderes denken als an Kathryn. Er sah immer wieder ihr Gesicht vor seinem inneren Auge. Wenn ihm das früher passiert war, war dies meist mit Schmerz verbunden, doch nun durchflutete ihn ein Glücksgefühl dabei.
Schnell warf Chakotay noch einen prüfenden Blick in den Spiegel, dann befahl er: "Computer. Licht aus!" und eilte zur Tür hinaus. In freudiger Erwartung lief er den Gang entlang. Kurz darauf stand er endlich vor Kathryn´s Quartier. Urplötzlich überfiel ihn ein leichtes Angstgefühl. Was wäre, wenn es sich Kathryn anders überlegt hatte? Wenn sie ihn in Uniform empfangen und ihm förmlich klar machen würde, dass ihr Verhältnis nur aus Captain und Commander bestehen würde und nichts anderem? *Nein, das würde sie mir nicht antun, nicht nachdem was heute zwischen uns geschehen ist.* Er atmete tief durch und klingelte. Es ertönte ein "Herein!" und die Tür öffnete sich. Wenn es hörbar gewesen wäre, dann hätte es nun ein lautes Gepolter gegeben. Denn Chakotay fiel ein riesiger Brocken Stein von seinem Herzen, als er das Innere von Kathryn´s Quartier sah. Die einzige Beleuchtung waren ein Dutzend Kerzen, die im ganzen Raum verteilt waren. Drei davon standen auf einem Tisch in der Mitte des Raumes. Dieser war festlich gedeckt mit einem wohlduftenden Abendessen. Zärtliche Musik erklang leise und in all dem stand seine Kathryn. Sie trug immer noch das rote Samtkleid. Diesen Wunsch hatte er ihr noch zugeflüstert, als sie ihre Verabredung getroffen hatten. Ihre Haare waren ein wenig anders hochgesteckt als zuvor und im Farbenspiel der Kerzen wirkte sie auf ihn wie das schönste Wesen.
"Hallo Chakotay." ihre Stimme hauchte und als er langsam auf sie zu kam bemerkte sie, dass er fast so einen schwarzen Anzug wie in ihrer Phantasie trug. Auch sie ging auf ihn zu. Und als sie ganz nah voreinander standen und sich tief in die Augen blickten, baute sich eine ungeheure Spannung zwischen ihnen auf. Da wussten sie; keiner von ihnen würde dieses Quartier vor dem Morgengrauen verlassen. "Hallo Kathryn." ein ungeheures Raunen lag in seiner Stimme. Ihr folgender Kuss war fast zögerlich, bis er sich steigerte. Es fiel ihnen schwer ihn zu beenden. Chakotay sah sie liebevoll an und glitt zärtlich über ihr blondes Haar. "Du siehst wunderschön aus, Kathryn."
Bei seiner Stimme lief es ihr heiß und kalt den Rücken hinunter und sie senkte verlegen den Kopf. Sie lächelte ihn sanft an, als sie ihm wieder ins Gesicht blickte. "Und du bist bestimmt der gutaussehenste Mann dem ich je begegnet bin." Nun neigte er seinen Kopf und lachte verlegen auf. Sie musste auch leise lachen. Dann ergriff sie seine Hand. "Komm Chakotay." sie zog ihn sanft zum Tisch auf dem sich allerlei Leckereien befanden. Sie ließen sich auf zwei Stühle nieder, so dass sie sich genau gegenüber sahsen. Chakotay ließ seinen Blick über das Essen gleiten.
"Sieht ja lecker aus." daraufhin sah er sie grinsend an und fragte sarkastisch: "Frisch repliziert?"
Kathryn erwiderte das Grinsen. "Das Frischeste was der Replikator zu bieten hat." Sie mussten beide lachen. Das Essen schmeckte vorzüglich - obwohl es aus dem Replikator stammte. Dazu - das hatte sich Kathryn nicht nehmen lassen - gab es eine Flasche Champagner. Ihr Gespräch lief sehr locker ab, sie lachten viel. Und doch war da etwas zwischen ihnen. Eine Spannung - keine negative - nein, eher im Gegenteil. Wenn sie sich berührten und war es nur mit den Händen, durchzuckte sie es und ihr Atem beschleunigte sich. Es war Lust. Lust und Leidenschaft, die da in ihnen steckte. Wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand. Nachdem sie zuende gegessen hatten, unterhielten sie sich angeregt weiter. Bis auf einmal eine schöne und langsame Melodie erklang. Kathryn sah auf, blickte ihn dann wieder an und reichte ihm schließlich die Hand.
"Komm, laß uns tanzen."
Chakotay ergriff sie und folgte ihrer Aufforderung. Er zog sie sanft nah an sich heran, als sie begannen sich langsam zur Musik zudrehen. Sie sprachen kein Wort, sahen sich nur in die Augen und genossen diese Nähe zwischen ihnen. Und sie spürte den glatten Stoff seines schwarzen Anzuges und durch ihn hindurch seine starke Schulter. Ein Lächeln entglitt ihr und sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Ein wunderbar herb-männlicher Duft stieg ihr in die Nase und sie schloss ihre Augen. Plötzlich hielt Chakotay in seiner Bewegung inne. Eine Hand glitt auf ihr Haar und die andere wanderte über ihren Hals. Kathryn´s Körper überlief ein wohliger Schauer und ihr Atem beschleunigte sich zusehends. Sie spürte, wie Chakotay ihr einen Kuss auf ihr Haar hauchte. Kathryn hob langsam ihren Kopf bis sie ihm ins Gesicht sah. Seine dunklen Augen glitzerten vor Leidenschaft. Es war so lange her, wo sie einem Mann auf diese Art und Weise begegnet war, viel zu lange her. Oh ja, sie wollte ihn, sie wollte ihn schon so lange. Sie wollte seine Haut, seine Lippen, seinen Atem spüren. Sie wollte von ihm berührt werden, sich ihm hingeben. Sie zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn voller Begehren. Als sie ihn beendeten waren ihre Gesichter ganz nah beieinander, so dass sie ihren Atem spürten.
"Chakotay." entfuhr ihr schwer atmend.
"Vertraust du mir, Kathryn?" seine Stimme war schwer.
"Keinem vertraue ich mehr."
"Ich will diese Nacht mit dir verbringen. Ich möchte dich spüren, Kathryn. Und ich weiß, du willst es auch."
"Ja, Chakotay, ich will dich. Ich hab´ nur so lange nicht mehr ..." er unterbrach sie, indem er ihr sanft seine Finger auf die Lippen legte. "Scht, vertraue mir einfach und laß mich machen, Kathryn. Laß dich fallen. Laß deiner Leidenschaft und deinem Begehren freien Lauf."
Sie lächelte ihn sanft an, glitt mit ihrer Hand zärtlich durch sein Gesicht und küsste ihn schließlich. Ohne ein weiteres Wort zusagen, zog sie ihn langsam in ihr Schlafzimmer. Sie schritt alleine bis zum Bettende und blieb dort stehen, ohne sich zu Chakotay umzudrehen, der in einigem Abstand hinter ihr stehen geblieben war. Er zog sein Jackett aus und beobachtete Kathryn, wie sie ihre Haarnadel herauszog und ihr blondes, kinnlanges Haar herabfiel. Langsam ging er auf sie zu, glitt sanft durch ihr Haar und küsste ihren Hals. Kathryn schloss ihre Augen und ein leises Stöhnen entglitt ihr. Ihre Hände glitten hinter sie und streichten über sein dichtes, kurzgeschnittenes, dunkles Haar. Ja, sie vertraute ihm. Sie wollte, dass dies geschah und sie wollte ihn. Sie spürte, wie seine Hände auf ihren Rücken wanderten und dort den Reißverschluss ihres Kleides hinabzogen. Ein Zittern ging durch ihren Körper, als sie zum ersten mal seine warmen Lippen auf ihrem Rücken, auf ihrer Haut spürte. Er glitt mit seinen Händen zärtlich ihren Rücken hinauf bis auf ihre Schultern und dort zog er ihr das Kleid hinunter bis es zu ihren Füßen auf dem Boden lag. Chakotay spürte ihr aufgeregtes Zittern. Zärtlich strich er von ihrer Hand über ihren Arm, über ihre Schultern in ihr Gesicht. Er streichelte es sanft und zog den Duft ihres Haares ein. Er begehrte sie so und er wollte nichts anderes, als sie in dieser Nacht glücklich machen. Er hörte ihren schweren Atem. Schnell zog er sich sein Oberteil über den Kopf aus und schlang seine Arme um ihren Körper, so dass Kathryn seine Brust auf ihrem Rücken spürte. Er küsste erneut ihren Hals.
"Chakotay." sie hauchte erregt, befreite sich aus seiner Umarmung und sah ihn an. Er war verdammt attraktiv. Sie konnte sich nicht erinnern ihn schon einmal mit bloßem Oberkörper gesehen zuhaben und wenn doch, so fragte sie sich, ob sie ihn damals genauso anziehend gefunden hatte, wie in diesem Moment. Nein, sie konnte ihn so noch nicht gesehen haben, dass hätte sie bestimmt nicht vergessen. Chakotay sah ihre Augen auf funkeln, als sie mit ihren Händen über seine Brust streichelte. Seine Haut war warm, weich und fest. Sie spürte, wie sich seine Brust durch seinen Atem auf und ab bewegte und dann spürte sie seine Hände. Sie glitten über ihr Dekolleté, zwischen ihre Brüste und plötzlich fiel er auf die Knie und seine Zunge fuhr über ihren Bauch. Ihre Hände zerwühlten seine Haare und kraulten seinen Nacken. Doch urplötzlich umfaßte er ihre Brüste und eine Gefühlswelle brach über sie hinein. Ein unterdrückter Schrei entglitt ihr. Und als er mit seiner Zunge ihre Knospen umkreiste und leicht an ihnen sog, wurde sie unglaublich schwach und sie konnte ihrem Stöhnen keinen Einhalt mehr gebieten. Er richtete sich auf und hielt ihre Arme fest. "Kathryn, oh, Kathryn. Ja, zeig es mir, laß dich gehen. Ja."
Ihre Küsse wurden wilder und ihre Zungen stießen fordernd aufeinander. Kathryn küsste seinen Hals, seine Schultern, seine Brust. Sie schritt langsam hinter seinen Rücken und streichelte zärtlich über seine Haut. Ihre Lippen und ihre Zunge folgten und ein Beben ging durch seine Muskeln. Er schloss die Augen und genoß es. Und diesmal hörte sie sein Stöhnen. Oh ja, sie wollte ihn zum Stöhnen bringen, ihn bis zur Weißglut erregen. Sie umklammerte ihn und glitt mit ihren Brüsten seinen Rücken auf und ab. Er ergriff ihre Hände und drehte sich zu ihr um. Das Verlangen loderte in ihren Augen und der folgende Kuss war der heißeste von allen. Kathryn half ihm seine Hose vom Körper zu ziehen. Und plötzlich packte Chakotay sie und trug sie auf seinen Armen zu ihrem Bett, das in dieser Nacht ihr Bett werden sollte. Vorsichtig ließ er sie niedersinken und überschüttete ihren Körper sofort mit Küssen. Sie wehrte sich nicht, als er ihr den letzten Fetzen Kleidung langsam vom Körper streifte. Es war sagenhaft so völlig entblößt vor ihm zu liegen und seine Blicke heiß auf ihrem Körper zufühlen.
Bald hatte sie das Gefühl seine Hände überall zuspüren und als er sich über sie beugte und ihre Brüste erneut liebkoste sorgte sie dafür, dass auch er den letzten Fetzen Kleidung vom Leib verlor. Ihre Hände umfaßten seinen festen Hintern und sie genoss es förmlich, wie auch er schwach wurde. Und er ließ es sich gefallen, wenn ihre Fingernägel über seinen Rücken glitten und ihn innerlich zum kochen brachten. Kathryn´s Haut war warm und feucht, und ließ ihren wunderschönen Körper im Kerzenlicht aufglänzen. Chakotay konnte nicht genug von ihr bekommen. Sie nahm ihn gefangen und er wollte niemals wieder befreit werden. Wie sehr hatte er sich diesen Moment der Leidenschaft mit ihr ersehnt. Und jetzt war sie bei ihm, ganz nah und voller Begehren. Er ließ sich von ihr auf das Bett zurück drängen, so dass er unter ihr lag. Kathryn erforschte seinen Körper mit ihren Händen, ihren Lippen und ihrer Zunge. Er schloss die Augen und glitt über ihre Seiten, über ihre wunderbar weiche Haut.
Sie genoss seinen starken und absoluten männlichen Körper in vollen Zügen. Wie er zusammenzuckte, wenn sie ihn an gewissen Stellen berührte oder gar küsste. Wie seine Haut heiss und feucht wurde. Und wie er vor Erregung plötzlich aufschnellte und sie leidenschaftlich küsste und dabei ihr Haar zerwühlte. Unter seinen Küssen fiel sie zurück auf das Bett und dann schrie sie hemmungslos auf, als sie seine Hand zwischen ihren Beinen spürte.
"Chakotay!" ihr Stöhnen wurde hemmungslos. Ihr Streicheln und ihre Küsse wurden wild. Sie hielten es kaum noch aus, die Erregung übertrumpfte sie mehr und mehr. Und dann, dann drang er in sie ein. Kathryn blieb fast die Luft weg und ihr Stöhnen wurde durchdringend. Seine Bewegungen brachten sie schier um den Verstand. Ihre Hände gruben sich tief in seine Schultern. *Welch ein Gefühl, welch ein Gefühl!* Sein Atem brannte heiss auf ihrer Haut. Ihre Lippen trafen immer wieder aufeinander. Sein Stöhnen wurde lauter. Und immer wieder raunte er ihren Namen. Um so mehr er sah, wie Kathryn erregt war, um so mehr erregte es ihn. Hatte er zuvor vielleicht noch versucht sich zurück zuhalten, so war es mit seiner Beherrschung nun vorbei. Er bewegte sich schneller. Und er tat genau das Richtige. Kathryn´s Stöhnen wurde zu kurzen unterdrückten Schreien. "Ja, Chakotay, ja!" Auch ihr Körper war in Bewegung. Und plötzlich brach es wie eine Flut über sie hinein. Kathryn schrie laut und ungehalten auf. Ihre ganze Erregung entlud sich auf einmal, sammelte sich und brach mit einem mal empor.
Chakotay´s Kopf schwang sich in den Nacken und er schrie ebenfalls auf. Sein ganzer Körper erzitterte, verkrampfte und löste sich schließlich wieder. Sie waren atemlos und erschöpft und doch fühlten sie sich vereint. Zusammen, eins.
Chakotay rollte sich zur Seite auf das Bett und atmete schwer. Er blickte zur Seite. Kathryn lag da mit geschlossenen Augen und ließ die Gefühle durch ihren Körper fließen. Ein paar Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht und ihr Atem ließ ihre wohlgeformten Brüste auf und abgehen. Chakotay spürte ein Glücksgefühl, wie noch nie in seinem Leben. Er nahm ihr zärtlich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und als sie ihre Augen öffnete und ihn ansah, lächelten sie sich sanft an. Daraufhin ergriff Chakotay ihre Hand und schloss die Augen, um dieses Kribbeln in seinem Körper zu genießen. Kathryn drückte seine Hand leicht und lächelte vor sich hin. Ihre Träume waren Wirklichkeit geworden und hatten ihr unglaubliches Glück beschert. Sie war dankbar und spürte eine innere Ruhe, die sie noch nie verspürt hatte.

Es war schon sehr spät, als Chakotay und Kathryn Arm in Arm sich unter der Decke zusammen kuschelten. Sie sprachen leise miteinander und liebkosten sich immer wieder.
"Kathryn?" Chakotay wirkte auf einmal ernster.
"Ja?" sie sah ihn an.
"Weißt du eigentlich, dass ich der glücklichste Mann in dieser Galaxie bin?"
Sie lächelte ihn zärtlich an und fuhr leicht mit ihren Fingern durch sein Gesicht. "Und weißt du, wer die glücklichste Frau dieser Galaxie ist?"
Er erwiderte ihr Lächeln, ohne auf ihre Frage zu antworten, denn dass war nicht nötig. Statt dessen beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie zärtlich.
"Chakotay, etwas so schönes wie heute Nacht habe ich noch nie erlebt." sie sah ihm tief in die Augen. "Ich danke dir."
"Ich will dich glücklich machen, Kathryn. Das habe ich die ganze Zeit gewollt." seine Stimme raunte.
"Ich weiß." in ihrem Gesicht konnte er Bedauern lesen. "Wenn ich doch nur früher ..."
Chakotay unterbrach sie. "Nein, Kathryn. Es ist jetzt passiert. Gräme dich nicht mit der Frage, was geschehen wäre, wenn das alles früher passiert wäre. Wichtig ist, das es passiert ist."
Kathryn lächelte ihn an und sie begriff, dass sie keineswegs ihre Freundschaft verloren hatten, im Gegenteil. Und alles andere würde sich mit seiner Hilfe auch regeln lassen. Da war sie ganz sicher.
"Ich liebe dich, Chakotay." ihre Worte klangen leise, aber fest.
"Oh Kathryn," er streichelte ihr über das Haar. "ich liebe dich auch."
Sie küssten sich noch einmal leidenschaftlich, bevor sie Arm in Arm glücklich einschliefen.


Ende