Autor: Chrissy (Dana_Scully@gmx.at)
Titel: Nebel
Spoiler: ein Bißchen Fight the Future und Alpha (nur sehr, sehr kurze in Bezugnahme und auch nicht wichtig für die Story)
Rating: none
Stichworte: MSR, Mystery
Shortcut: Zwei Leichen, ohne eine ersichtliche Todesursache, außer einer Bisswunde im Knie. Mulder und Scully ermitteln in dem Fall und müssen sich eingestehen, das sie weit mehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander haben...
Charaktere: Dana Scully, Fox Mulder (Akte-X-FanFic)

Ich weiß, die Story ist eine richtig miese Schnulze, aber bitte seid nicht zu hart mit der Kritik! Es ist schließlich erst meine 3te Story. Viel Spaß beim Lesen!

Noch was: thanx an Kesi und Andy für’s Fehler korrigieren!! :-)

 

Nebel

by Chrissy

 

Washington D.C.

14. Januar 2000

Dana Scully’s Apartment, 21:00 Uhr

 

 

Seit 5 Jahren waren sie und Mulder nun zusammen bei den X-Akten, aber dieses Gefühl, das sie hatte, als diese Karin Berquist ihren Mulder angesehen hatte, beunruhigte sie. Ihren Mulder? Ja, irgendwie war es ihr Mulder, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte.

Okay, als sie ihm sagte, dass Karin offensichtlich in ihn verliebt war, schien er überrascht zu sein, aber was hieß das schon?

Gut, diese Frau war so ganz und gar nicht der Typ von Frau, die Mulder bevorzugte, aber vielleicht beeindruckte ihn ihre komische, etwas verschrobene Art?

Moment ‘mal, über was dachte sie da eigentlich nach? Konnte es ihr nicht egal sein, welche Gefühle Mulder zu dieser Frau hegte? Sie war tot!

Außerdem war er schließlich nur ihr Partner.

Dana Scully saß in ihrer Wohnung und dachte über ihren letzten Fall nach. Hauptsächlich, war es diese Frau, zum Teil aber auch die Angst um Mulder, die sie seit dem kurzen Augenblick am Flur, bevor sie die Biene gestochen hatte, nicht mehr losließ. In ihren Fällen waren sie fast immer Gefahren ausgesetzt und sehr oft, bevor sie ihr gemeinsames Kellerbüro betrat, sah Scully ihren Partner bereits tot auf dem Boden liegen.

Sie war jedes mal aufs neue erleichtert, wenn sie Mulder hinter seinem Schreibtisch arbeitend vorfand.

Manchmal fragte sie sich, was sie wohl machen würde wenn er eines Tages wirklich bei einem Einsatz oder sonst irgendwie ums Leben kommen würde.

Beim Gedanken daran, schnürte es ihr die Kehle zusammen und sie hatte plötzlich das Bedürfnis Mulder zu sagen, was sie für ihn empfand.

Bis jetzt hatte sie allerdings noch nie den Mut dazu aufgebracht.

Jetzt saß sie vor dem Kamin in ihrem Apartment, und wartete. Worauf eigentlich? Sie wusste es nicht. Vielleicht auf etwas, das sie von Mulder ablenken würde, vielleicht aber auch auf Mulder selbst.

Das Knistern des Kamins machte sie nervös. Sonst liebte sie dieses Geräusch. Heute sah sie Mulder im Feuer. Sie sah ihn tot auf dem Boden liegen, und er wusste nicht, dass sie ihn liebte.

Nervös sprang Scully auf. Sie konnte diese Spannung nicht mehr aushalten, sie musste es ihm sagen.

Gerade, als sie die Tür öffnen wollte, läutete die Glocke. <Bitte, Gott mach‘ dass es Mulder ist> dachte sie.

Es war der Briefträger. Er brachte ihr eine Karte von Mulder. Aus der Schweiz. Da fiel ihr wieder ein, dass Mulder auf Urlaub war.

Sie sah auf die Karte. Sie zeigte eine verschneite Hütte und im Hintergrund konnte man eine Skipiste erkennen.

Wie sehr wünschte sie sich jetzt dort zu sein. Bei Mulder.

Statt dessen saß sie hier in Washington und draußen hing grauer Nebel in der Luft. Mulder würde erst morgen wieder kommen.

Traurig ging sie ins Badezimmer. Sie hatte jetzt irgendwie das Bedürfnis sich in eine Wanne voll heißem Badewasser zu legen und sich zu entspannen. Seufzend drehte sie den Wasserhahn auf.

 

Washington D.C.

15. Januar 2000

Mulder’s Büro, 10:05 Uhr

Müde setzte sich Scully vor ihren Schreibtisch. Mulder war noch nicht da. Es war ihr ganz recht, so konnte sie in Ruhe darüber nachdenken, wie sie es ihm sagen sollte. Sie musste es ihm heute sagen. Sonst platzte sie.

Mit einem Ruck öffnete sich die Tür. "Morgen, Scully. Wie geht’s?" als sie seine Stimme hörte, hatte sie plötzlich Angst. Was, wenn er nicht die selben Gefühle hatte wie sie? Sie würden sicher nicht mehr nebeneinander arbeiten können, und das wollte sie nicht.

"Guten Morgen, Mulder." antwortete sie. "Wie war Ihr Urlaub?" Sie konnte es ihm nicht sagen. "Ja, ganz nett. Er hat mir gut getan. Aber wir müssen sofort los fahren. Ich habe gerade mit AD Skinner gesprochen, es geht in Ordnung." "Mulder, was geht in Ordnung? Ich habe eigentlich keine Lust jetzt schon wieder wegzufahren." "Scully, wir müssen sogar. Es geht um einen neuen Fall. Also nehmen Sie Ihre Tasche und kommen Sie." Innerlich verfluchte sie sich, weil sie sich nicht traute ihm die Wahrheit zu sagen. <Bei einer besseren Gelegenheit, Dana.> tröstete sie sich, aber sie glaubte nicht wirklich, dass sie es bei einer anderen Gelegenheit sagen würde.

"Dann erzählen Sie mir wenigstens, worum es geht, und wohin wir fahren." protestierte Scully. "Dazu haben wir im Auto noch lange genug Zeit." antwortete Mulder.

Irgendwo auf der Autobahn

15. Januar 2000

10:35 Uhr

"...Bei der Toten handelt es sich um eine Frau, die offensichtlich durch eine Bisswunde am Knie gestorben ist." "Am Knie?" wiederholte Scully. "Mulder, Sie können mir nicht einreden, dass diese Frau wegen einer Bisswunde am Knie gestorben ist." ungläubig schaute Scully ihren Partner an. "Es ist aber so, Scully. Ein Arzt hat die Leiche untersucht. Es konnte keine andere Verletzung oder Erkrankung festgestellt werden. Diese Frau waren völlig gesund bevor sie starb." "Bis auf das Knie." verbesserte Scully ihn. "Ja genau. Eigentlich müsste sie noch leben. Es gibt keine feststellbare Todesursache." Scully seufzte. "Und wie lange fahren wir noch?" fragte sie genervt. "Wir sind bereits da." sagte Mulder und parkte das Auto in eine freie Lücke am Parkplatz.

(?).....(?)

15. Januar 2000

11:00 Uhr

Scully stieg aus dem Auto und sah ihren Partner an. "Mulder, wo sind wir eigentlich? Sie haben es mir noch nicht gesagt." "In (?)....(?)." Scully sah sich um. Es sah hier sehr idyllisch aus. Es war irgendwie gar nicht der richtige Ort für eine Leiche. Aber das beeindruckte sie nicht. So oft schon hatte sie gesehen, welch Grauenvolles sich hinter so einer Fassade versteckte. "Kommen Sie Scully. Dort ist das Arzthaus." Als Scully das Haus betrat, kam ihr der vertraute Geruch von Medikamenten und Desinfektionsmitteln entgegen.

Im Empfangsraum, in dem sie sich befanden, schien niemand anwesend zu sein. Mulder drückte auf den Klingelknopf. Sofort erschien eine junge blondhaarige Frau. "Guten Tag. Haben Sie einen Termin?" "Nein, wir sind Special Agent Fox Mulder und Special Agent Dana Scully vom FBI." Die beiden Agenten zeigten der Frau ihre Ausweise. "Ach, Sie sind das. Doktor Grade hat mir bereits gesagt, dass Sie kommen würden. Entschuldigen Sie, dass ich Sie für Patienten gehalten habe. Kommen Sie bitte mit mir." Scully und Mulder folgten ihr in ein Labor, in dem gerade ein Arzt damit beschäftigt war eine weibliche Leiche zu untersuchen. "Ah, sie müssen vom FBI sein." Er warf seine Gummihandschuhe in den Papierkorb und gab beiden die Hand. "Ich bin Special Agent Fox Mulder und das ist Special Agent Dana Scully." Scully ging sofort an den beiden Männern vorbei zu der Leiche. Sie wies tatsächlich eine Bisswunde am Knie auf. "Und so haben Sie sie gefunden?" fragte Scully ohne ihre Aufmerksamkeit von der toten Frau zu nehmen. "Ja, ich habe sie noch nicht obduziert, ich dachte, ich überlasse das besser Ihnen." "Darf ich mal?" fragte Scully und griff nach einem Paar Gummihandschuhe. "Bitte, nehmen Sie sich, was Sie brauchen." "Danke" sagte Scully und begann an der Leiche herumzuhantieren. "Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, dann werde ich mich mal ein wenig umsehen und außerdem ein Zimmer in der Pension dort drüben mieten." "In Ordnung Mulder, gehen Sie nur. Sie können mich ja nachher hier abholen." Scully konzentrierte sich bereits voll und ganz auf ihre Leiche, also verließ Mulder die Arztpraxis.

Zuerst ging er zu der Pension und kümmerte sich um die Zimmer. Dann brachte er ihr Gepäck hinein und ging zur Hausnummer 56. Hier war die Leiche gefunden worden. Das wusste er aus der Akte. Als er läutete, regte sich etwas in Haus. Ein Vorhang wurde zur Seite geschoben. Zwei Minuten später öffnete sich die Tür. Vor Mulder stand eine kleine alte Frau. "Sie wünschen?" fragte sie ängstlich. "Guten Tag, ich bin Special Agent Fox Mulder vom FBI. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen zu der Toten stellen, die man bei Ihnen gefunden hat." Mulder zeigte ihr seinen Ausweis. "Aber ich habe der Polizei doch schon alles gesagt." Die alte Frau sah verschreckt aus. "Ich weiß Ma’m, aber es muss sein." "Also gut. Kommen Sie rein." Seufzend öffnete sie die Tür. Mulder trat dankend ein. "Könnten Sie mir bitte Ihren Namen nennen?" fragte Mulder. "Natürlich. Mein Name ist Sandra Wending." antwortete die alte Frau. "Also gut Mrs Wending. Können Sie mir zeigen, wo Sie die Tote gefunden haben?" fragte Mulder. "Im Garten. Kommen Sie mit." Die Frau öffnete eine Hintertür. Der Garten sah sehr gepflegt aus, allerdings war in einer Ecke mit weißer Farbe der Umriss eines Menschen gekennzeichnet.

Mulder trat näher, um sich den Platz anzusehen. Man konnte ganz deutlich sehen, dass die Frau von hinten angefallen worden war und sofort entweder tot oder ohnmächtig wurde, denn es waren keine Spuren von einem Kampf im frischen Gras zu sehen. Sein Blick fiel auf einen Abdruck im Gras. Es war kein Abdruck von einem Menschen. Es sah eher aus wie der eines großen Tieres. Es könnte allerdings auch der Abdruck eines Hundes, oder einer großen Katze sein, außerdem war die Spur sehr undeutlich.

"Und Sie sagten, dass Sie die Frau nicht gekannt haben?" richtete Mulder seine Aufmerksamkeit wieder auf die alte Frau.

"Nun ja, sie hat hier im Ort gewohnt, da kennt jeder jeden, aber ich weiß nichts von ihr. Ich habe sie nur ein paar mal gesehen. Mehr weiß ich nicht." "Und Sie wissen auch nicht, was diese Frau in ihrem Garten gemacht hat?" forschte Mulder weiter. "Doch, sie ist bei der Gemeinde angestellt und macht einmal im Jahr die Arbeit in den Vorgärten, damit er schön aussieht unser Ort. Bei uns wohnen viele alte Leute, die ihren Garten nicht mehr selbständig sauber halten können." "Aber warum war sie in ihrem Garten hinter dem Haus?" "Nachdem sie mit meinen Vorgarten fertig war hat sie mich noch gefragt, ob sie den Garten hinter dem Haus auch noch machen solle, und da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Normalerweise habe ich eine Gärtnerin, die einmal im Monat kommt, aber diesmal war sie krank, also habe ich die Frau hereingelassen." "Und was passierte dann?" "Dann habe ich diese Mrs Menner, so heißt sie, im Garten alleine gelassen. Nach etwa zwei Stunden habe ich mich gefragt, was sie so lange im Garten macht. Also habe ich aus dem Fenster geschaut und sie beim Zaun liegen sehen. Ich bin sofort hinausgelaufen und wie ich gesehen habe, dass alles voller Blut war, habe ich sofort die Rettung gerufen. Die haben die Polizei verständigt und mir gesagt, dass Mrs Menner tot ist. Tja, und dann kam die Polizei und hat mich ausgefragt. Als sie wieder gegangen waren, hörte ich zwei Tage nichts mehr, bis Sie an meiner Tür läuteten." Die Ruhe dieser Frau beeindruckte Mulder. Nicht jede Frau in ihrem Alter würde die Tatsache, dass eine tote Frau in ihrem Garten gelegen hatte, so kalt lassen.

"Danke, Mrs Wending, für die Auskünfte. Wiedersehen." "Auf Wiedersehen Mr Mulder."

Es war 13:00, als Mulder völlig in Gedanken versunken die Hauptstraße entlang ging. Er dachte an die alte Mrs Wending und an Scully. Was sie wohl gerade machte? Höchstwahrscheinlich war sie mit der Obduktion bereits fertig und wartete auf ihn. Mulder beeilte sich zur Arztpraxis zu kommen und Scully nicht noch länger warten zu lassen.

Als er dort ankam fand er wirklich die wartende Scully vor der Arztpraxis. "Entschuldigen Sie, dass ich Sie so lange warten ließ, aber es hat etwas länger gedauert." "Ja, ja Mulder. Bringen Sie mich lieber zu einem Restaurant, ich habe furchtbaren Hunger."

Gemeinsam gingen sie zu der Pension, in der sie auch übernachten wollten. "Und, haben Sie etwas herausgefunden?" fragte Mulder, als sie ankamen. "Nun ja, nur dass die Bisswunde wohl von einem großen Raubtier stammen müssen. Um einen Hund dürfte es sich nicht handeln. Außerdem hatten diese Leichen eigentlich keinen Grund zum Sterben. Ich habe nichts gefunden, das man als Todesursache angeben könnte. Es ist mir auch kein Gift bekannt, das so völlig unsichtbar bleibt." "Und was folgern wir daraus?" "Daraus folgern wir, dass wir nicht einmal wissen, woran die Tote gestorben ist."

Mulder seufzte. Jetzt waren sie genauso weit wie vorher.

"Nun ja, wenigstens wissen wir jetzt, dass es nicht schon wieder ein Werwolf sein kann." versuchte Mulder zu scherzen.

Scully grinste, und stieß ächzend die Tür auf. Dann sah sie sich in dem Haus um. Direkt beim Eingang war eine Bar an der zwei bärtige Männer saßen und einen Drink nach dem anderen hinunterkippten. Angewidert drehte sie sich zu Mulder um. Dieser zuckte nur mit den Achseln.

Seufzend schritt Dana zu der Treppe, neben der ein Schild mit der Aufschrift: <Zu den Zimmern> angebracht war, und machte sich auf den Weg nach oben. Mulder folgte ihr.

Nach dem ersten Stock hatte er sie überholt. Vor einem Zimmer im zweiten Stock blieb er stehen und öffnete die Tür. "Unser Zimmer" sagte er und ging hinein. "Unser Zimmer?" fragte Scully entnervt. "Sie wollen mir doch nicht etwa sagen, Sie hätten nur ein Zimmer gemietet?" "Leider doch Scully. Es tut mir leid, aber es war nur noch dieses Zimmer frei." Eigentlich tat es ihm gar nicht leid. Eigentlich hatte er sich sogar ein wenig gefreut, als ihm der Mann an der Rezeption sagte, dass nur noch dieses eine Zimmer frei war. Aber er konnte das nicht zugeben. Er durfte es nicht zugeben. Schließlich war sie nur seine Partnerin. Und weiter nichts. Zumindest versuchte er sich das einzureden. Wenn auch mit wenig Erfolg.

Scully schloss seufzend die Tür und setzte sich auf das Sofa. "Also gut Mulder. Wir sind zwei erwachsene Menschen, und können uns auch ohne Probleme ein Zimmer für ein paar Nächte teilen. Bleibt nur noch die Frage: Wer schläft auf der Couch?" Mulder bot sich sofort an, da er zu Hause auch immer auf einem Sofa schlief, und ihm dies nicht sehr viel ausmachte.

Scully zeigte sich sofort einverstanden und war froh, nicht auf dem harten Sofa schlafen zu müssen.

Nun setzte sich Mulder auf sein neues Bett und beobachtete Scully, während er begann seinen Koffer auszupacken.

Sie war wunderschön. Ihr Haar leuchtete sanft in der Mittagssonne, die durch das Fenster hereinschien. Jetzt holte sie ihr Schminkköfferchen heraus und begann sich ein wenig frisch zu machen. Sie verwendete nicht viel Make-up. Sie hatte es auch gar nicht nötig. Scully war eine jener wenigen Frauen, die das Make-up nur dazu verwendeten um ihre schönen Züge noch besser zur Geltung zu bringen. Mulder musste schlucken, um wieder Herr seiner Gefühle zu werden.

"Was ist eigentlich mit dem Essen Mulder?" fragte Scully plötzlich. "Ich sterbe vor Hunger."

Auch Mulder bemerkte nun, dass er Hunger hatte. Die beiden Agenten gingen also nach unten und aßen das Tagesmenü.

Das Essen verlief schweigsam. Jeder hing seinen Gedanken nach, bis Mulder schließlich nach der Rechnung verlangte.

(?)....(?)

15. Januar 2000

13:30 Uhr

Mr Pertes schaute zum Himmel. Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien warm und die Vögel zwitscherten. Er holte seinen Gartenschlauch aus dem Schuppen hinter dem Haus, und ging zum Wasserhahn auf der anderen Seite des Hauses.

Er drehte das Wasser ein wenig auf und ging dann zu seinen Blumenbeeten. Mr Pertes liebte seine Blumen. Dieses Jahr blühten sie besonders schön. Gerade als er auf die Dahlien gießen wollte bemerkte er den Nebel. Es war eigentlich kein Nebel, mehr eine Rauchwolke. Sie wurde auf ihn zu getrieben und zerteilte sich zeitweilig, um kurz darauf wieder zu einem Ganzen zu verschmelzen.

Plötzlich umhüllte die Wolke Mr Pertes Beine. Sie schlang sich um seinen Körper und veränderte ihre Gestalt.

Mr Pertes bemerkte es zuerst gar nicht, doch plötzlich fühlte er einen stechenden Schmerz an einem seiner Beine. Als er an sich herunter blickte, sah er die Veränderung. Der Nebel sah aus wie eine Raubkatze, die um seine Füße schlich.

Mr Pertes hatte plötzlich unglaubliche Angst. Er versuchte zu fliehen und sich von der drohenden Gefahr in Sicherheit zu bringen, doch es war bereits zu spät.

Die Wolke zerteilte sich wieder und plötzlich fühlte er, wie sich der Nebel in ihn hinein saugte. Er füllte seinen ganzen Körper aus und Mr Pertes hatte das Gefühl von innen zu verbrennen. Er wollte schreien, doch seine Kehle war wie zugeschnürt.

Er ließ den Gartenschlauch fallen und brachte einen kehligen Laut hervor. Dann war nur noch das leise Plätschern des Wassers zu hören. Langsam versickerte das Blut im Boden und hinterließ eine rote Spur auf einer umgeknickten weißen Blume.

(?)....(?)

15. Januar 2000

Mr Pertes’ Haus, 15:00

"Es ist genau wie bei den anderen Toten. Keine Verletzungen, keine Krankheiten...außer dem Knie." Dana Scully schüttelte ratlos den Kopf.

"Kommen Sie Mulder. Sehen wir uns noch ein wenig um." Mulder folgte Scully in den Garten. "Dort drüben hat ihn die Nachbarin gefunden. Ich sehe mir den Platz einmal an, Sie können derweil den restlichen Garten unter die Lupe nehmen." fuhr Scully fort und ging dann zu dem Blumenbeet.

Dort ließ sie ihren Blick über das Gras schweifen. Es waren keinerlei Spuren eines Kampfes zu sehen. Sie wusste von Mulder, dass das auch bei dem ersten Opfer der Fall gewesen war. Plötzlich blieben ihre Augen an etwas weißem Hängen.

Scully kniete daneben nieder und nahm das weiße Etwas in die Hand. Es war eine Dahlie.

"Rotes Blut auf weißen Blumen." murmelte sie gedankenverloren und ließ die schmutzige Blüte in ein Plastiksäckchen gleiten.

Doch noch einmal sahen ihre scharfen Augen eine Unebenheit im Boden. Einen Abdruck einer Pfote. Einer Pfote eines ganz offensichtlich sehr großen Tieres.

In dem Moment kniete sich Mulder neben sie. "Na, haben Sie etwas gefunden?" fragte er. Sie nickte und zeigte auf den Abdruck im Gras. "Da Mulder, sehen Sie sich das an."

Mulder beugte sich tiefer zur Erde und begutachtete die Spur.

Sie sah genau so aus, wie die, neben der Leiche im anderen Garten. Mulder schluckte.

"Scully, genau denselben Abdruck habe ich neben der ersten Leiche auch gefunden. Ich habe Ihnen bereits davon erzählt, aber jetzt bin ich mir ganz sicher, dass es sich um eine Großkatze handelt." "Mulder, das kann nicht sein. Ein solches Tier würde im ganzen Garten spuren hinterlassen. Aber hier gibt es nur Spuren neben der Leiche." konterte Scully. "Aber wie können Sie sich das hier sonst erklären?" fragte Mulder und zeigte auf die Spur. "Ich weiß es nicht, aber wir werden auf jeden Fall einen Abdruck machen müssen, und diesen dann im Labor analysieren lassen." Mulder nickte. Es war im Moment das einzig Richtige. Er durfte nicht schon wieder wilde Theorien aufstellen, ohne überhaupt irgendwelche Anhaltspunkte zu haben.

Seufzend stand er auf. Scully folgte ihm nach ein paar Minuten. "Ich werde ihn heute noch obduzieren. Vielleicht hilft uns das weiter." sagte sie, als sie wieder auf dem Weg zur Pension waren. "Und was werden Sie jetzt machen?" fragte sie, als Mulder darauf nicht antwortete. "Ich weiß es noch nicht genau." meinte Mulder etwas müde. "Ich werde wohl noch die Nachbarin von Mr Pertes befragen müssen." Scully nickte.

Sie selbst hasste solche Befragungen. Sie war froh dies Mulder überlassen zu können.

Kurz vor der Pension bog Scully zu der Arztpraxis ab. Mulder ging weiter zu ihrem Hotel. Dort dachte er nach.

Nach etwa einer halben Stunde machte er sich auf den Weg zu Mr Pertes’ Nachbarin.

(?)....(?)

15. Januar 2000

Mr & Mrs Fengin’s Haus, 19:45

"Und Sie haben ihn so gefunden wie er dort lag als wir eintrafen?" fragte Mulder Mrs Fengin. "Ja. Er lag genau so dort. Ich dachte zuerst er hätte einen Herzanfall oder etwas ähnliches. Bei Menschen in seinem Alter wäre das ja nichts Besonderes. Aber wie ich gesehen habe, dass alles voller Blut war, habe ich sofort die Polizei gerufen. Das heißt, mein Mann hat sie gerufen...ich hatte einen Schock." Mulder nickte nur. Er hatte schon oft mit solchen Leuten gesprochen.

Er fuhr fort."Haben Sie irgendwelche Geräusche gehört?" "Nein, da war nichts Außergewöhnliches. Ich war außerdem die ganze Zeit im Haus. Ich ging nur zu Mr Pertes um ihn zu fragen, ob er mir wieder ein Glas Marmelade verkaufen könnte. Mr Pertes hat sehr viel gearbeitet, wissen Sie?" "Nun gut, vielen Dank Mrs Fengin. Sie waren uns eine große Hilfe."

(?)....(?)

15. Januar 2000

Mulder’s & Scully’s Hotelzimmer, 20:05

Es war bereits acht Uhr gewesen, als Mulder das Hotelzimmer erreichte. Scully war überraschenderweiße schon da gewesen.

Sie war mit der Obduktion früh fertig gewesen und war dann sofort zur Pension gegangen. Jetzt lag sie ausgestreckt auf dem Bett und schlief.

Mulder saß auf der Couch und betrachtete sie. Er liebte diese Frau. Sie war der einzige Grund, warum er nicht alles aufgab. Sie hatte ihn bereits mehrmals vor dem sicheren Tod gerettet. Sie hatte ihn aufgebaut, wenn es ihm schlecht ging. Sie war für ihn einfach mehr als nur eine gute Freundin. Sie bedeutete ihm so unglaublich viel.

Doch er konnte ihr nicht sagen, was er für sie empfand. Es war alles so furchtbar kompliziert...

Mulder war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass Scully aufgewacht war.

Sie bemerkte seinen Blick, doch sagte sie nichts. Der Moment war einfach viel zu schön, um ihn zu zerstören.

Scully bewegte leicht die Hand, und da bemerkte er, dass sie nicht mehr schlief.

Mulder war die Situation peinlich. Er versuchte die Sache zu überspielen.

"Na, gut geschlafen?" fragte er. "Wie ein Stein. Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen." <Wegen dir.> setzte sie in Gedanken daran, aber sie wagte nicht es auszusprechen.

"Haben Sie schon zu Abend gegessen?" fragte sie. "Nein, aber ich habe auch gar keinen Hunger. Was ist mit Ihnen?" "Ich habe bereits etwas gegessen. Wie war’s bei der Nachbarin?" fragte Scully weiter, während sie sich im Bett aufsetzte.

"Ach, nicht sehr aufschlussreich. Diese Mrs Fengin hat die Leiche zwar gefunden, weiß aber ansonsten nicht viel. Und wie war’s bei Ihnen?" stellte Mulder die Gegenfrage. "Genau dasselbe wie bei der Toten davor. Keinerlei Verletzungen oder Giftspuren...außer der Wunde am Knie." Mulder seufzte. In dem Fall kamen sie einfach nicht weiter.

"Was halten Sie davon, wenn wir heute einmal früh ins Bett gehen, und Morgen dafür ausgeschlafen sind?" "Einverstanden." Scully gähnte. Sie war in den letzten Tagen bis spät nach Mitternacht wach gewesen.

Manchmal hatte sie noch etwas zu tun, aber meistes ließen ihr ihre Gedanken keine Ruhe. Ihre Gedanken an Mulder.

Warum hatte er sie vorhin so komisch gemustert? War das, was sie in seinen Augen gesehen hatte, etwa Liebe? Nein, das konnte nicht sein. Ihre Phantasie musste ihr einen Streich gespielt haben, als sie in seinen Augen diesen Ausdruck gesehen hatte.

"Wer geht zuerst ins Bad?" riss Mulder sie aus ihren Gedanken. "Gehen Sie ruhig, ich werde mich in der Zwischenzeit noch ein wenig hin legen." antwortete sie müde.

Als Mulder im Bad verschwunden war legte sie sich wieder auf ihr Bett. Gedankenverloren schaute sie aus dem Fenster. Mulder hatte es vorhin geöffnet, weil es so warm im Zimmer gewesen war. Jetzt war es draussen nebelig und kalt geworden.

Scully fröstelte.

Wie gerne würde sie sich jetzt in Mulder’s Arme kuscheln. In seiner Nähe fühlte sie sich geborgen.

Wenn er dabei war, würde sie alles wagen. Er würde sie beschützen.

Eine Nebelschwade kam zum Fenster herein. Sie tanzte im Zimmer herum und kam dann auf Scully zu. Langsam und wiegend. Scully beobachtete sie und seufzte. So ruhig und beschwingt bewegte sich die Wolke.

Eine plötzliche Panik erfasste Scully. Hatte sie das nicht schon so oft erlebt? Idyllisch, ruhig und beschaulich....

Mit einem Satz war sie aus dem Bett. Die Wolke begann nun ihre Gestalt zu verändern.

"Mulder," leise rief Scully in Richtung Badezimmer, "kommen Sie schnell."

Aus dem Badezimmer kam das leise Rauschen des Wassers.

Wie eine Raubkatze bewegte sich die Wolke auf sie zu.

Rückwärts näherte sie sich der Badezimmertür. Sie machte sich nicht die Mühe zu klopfen, sondern drückte einfach die Klinke hinunter und betrat rückwärts den Raum.

Mulder stand gerade unter der Dusche, als er hörte, dass jemand die Tür zum Badezimmer öffnete. Sofort drehte er den Hahn ab und griff nach dem Handtuch neben sich.

"Scully?" fragte er. Durch den Duschvorhang konnte er nicht erkennen, wer im Zimmer war.

"Mulder," hörte er Scully’s Stimme "der Nebel. Helfen sie mir, er ist hier." "Was ist mit dem Nebel?" fragte Mulder und wickelte sich sein Handtuch schnell um den Körper. Er hatte es plötzlich sehr eilig zu seiner Partnerin zu kommen.

Er stieg aus der Duschkabine und sah warum seine Partnerin Angst hatte.

Durch das Schlüsselloch kam ein grauer Dunst herein, der sich zu einer festen Masse formte. Langsam nahm er die Gestalt eines Raubtieres an. Mulder starrte entsetzt auf die das Gebilde aus Nebel.

"Mulder, versuchen Sie den Wasserhahn aufzudrehen." flüsterte Scully. Mulder reagierte schnell und machte einen Schritt zurück in die Duschkabiene. Der Nebel folgte ihm. Schnell drehte Mulder den Wasserstrahl auf, und richtete ihn auf seinen Angreifer. Sofort wich er zurück und versuchte zu fliehen.

"Schnell Scully, es darf uns nicht entkommen." rief Mulder zu seiner Partnerin. Doch Scully war der Nebelwolke bereits gefolgt. Gerade, als sie ins Schlafzimmer kam, sah sie wie der Nebel aus dem Fenster huschte.

(?)....(?)

15. Januar 2000

Mulder’s & Scully’s Hotelzimmer, 20:45

"Mulder, können Sie mir sagen, was das war?" fragte Scully ihren Partner, als dieser aus dem Bad kam. Mulder, der mittlerweile in seine Kleider geschlüpft war, konnte nur mit dem Kopf schütteln. "Ich habe keine Ahnung, Scully." Scully stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. "Mulder ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß, was ich gesehen habe, aber es könnte eine Einbildung gewesen sein. Ein Schatten, der in unseren Köpfen dreidimensional geworden ist."

Mulder sah seine Partnerin zweifelnd an. Er wusste auch, was er gesehen hatte, und er war sich ziemlich sicher, dass es keine Einbildung gewesen war.

"Okay Scully, einmal angenommen, es war keine Einbildung. Wo könnte man am ehesten suchen?" Scully blickte Mulder mit ihrem <bitte-mach-dass-das-nicht-wahr-ist-Blick> an. "Mulder, Sie wollen mir doch nicht etwa sagen, dass Sie diese Wolke jetzt suchen wollen?" Mulder lächelte unschuldig.

Scully seufzte. "Also gut Mulder. Wir suchen eine Wolke. Ich hoffe Sie sind sich im Klaren, dass das keine so leichte Sache ist." "Ja Scully, ich weiß. Also, wo sollen wir anfangen?" "Ich weiß es nicht, aber ich würde vorschlagen, darüber morgen weiterzureden. Es ist bereits fünf Minuten vor neun Uhr."

"Sie haben recht. Schließlich müssen wir morgen früh raus. Nebel lässt sich häufig am frühen Morgen sehen. Etwa ab fünf Uhr." Scully stöhnte und ging ins Bad. Dann drehte sie sich noch einmal um. "Ach ja, könnten Sie bitte das Fenster schließen? Ich kann heute auf noch so eine Begegnung verzichten." Damit verschwand sie im Bad.

Mulder stand auf und trat ans Fenster. Nachdem er es geschlossen hatte, blickte er hinaus. Der ganze Nebel war weg und man konnte den Nachthimmel sehen. Die Sterne glitzerten in der Ferne. Mulder seufzte.

Es war so ein schöner Abend heute. Wenn nur die Ereignisse der vergangenen halben Stunde nicht die ganze Atmosphäre zerstört hätten...

Die Angst um Scully machte ihn krank. Was wäre gewesen, wenn Scully den Nebel nicht gesehen hätte und einfach liegengeblieben wäre?

Er wollte nicht daran denken.

Mulder trat vom Fenster weg. Er zog sich sein T-Shirt, dass er in der Nacht trug, an und legte sich auf die Couch. Noch bevor seine Partnerin aus dem Bad zurück kam, war er eingeschlafen.

Dana Scully stand unter der Dusche und ließ sich das Wasser über den Körper laufen.

Sie dachte an ihren Partner. Sie hatte Angst gehabt, als dieser Nebel vor ihr in der Luft schwebte. Sie wollte es zwar nicht zugeben, aber sie, die sonst so coole Doktor Scully, die Leichen den Bauch aufschnitt ohne mit der Wimper zu zucken hatte auch Angst. Und sie hatte Schutz bei Mulder gesucht. Obwohl sie im Endeffekt die Idee mit dem Wasser gehabt hatte, fühlte sie sich doch in seiner Gegenwart sicher.

Seufzend drehte sie den Wasserhahn ab und stieg aus der Duschkabine. Scully trocknete sich ab und ging dann ins Schlafzimmer.

Dort fand sie einen schlafenden Mulder vor. Sie musste plötzlich lächeln, als sie ihren Partner so sah.

Er sah so unschuldig und friedlich aus. Als ob er keine Ahnung vom Bösen dieser Welt hätte, aber in Wirklichkeit hatte er schon viel mehr Unrecht, Gewalt und Grauen gesehen, als alle Menschen in diesem gesamten Ort gemeinsam.

Irgendwie würde es Scully gerne ungeschehen machen, dass Mulder das alles gesehen hatte. Er würde ein ganz normales Leben führen, vielleicht eine Frau und Kinder haben und in seiner Freizeit bestimmt besseres zu tun haben, als mit ihr Monster und Aliens zu jagen.

Aber er hatte es gesehen. Er hatte gesehen, wie seine Schwester entführt wurde, Melissa starb, wie sie selbst mit einem Virus infiziert worden war, und er hatte gesehen, wie sein Vater erschossen wurde.

Und dennoch, oder gerade deshalb war er auf der Suche nach der Wahrheit. Und sie wollte ihn auf seiner Suche begleiten. Bedingungslos.

 

(?)...(?), Ortsrand

16. Januar 2000

Mulder’s Auto, 5:05 Uhr

"Mulder, ich sehe nicht ein, warum wir hier in der Gegend herum fahren müssen. Noch dazu um diese Uhrzeit!" Scully sah ihren Partner verschlafen an.

"Scully, das wissen Sie doch ganz genau. Wir suchen diesen Killernebel." Scully stöhnte. Sie blickte aus dem Fenster und ließ ihre Blicke über die Landschaft gleiten.

Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Trotz der Dunkelheit konnte sie weite Felder und eine einzelne Scheune am Horizont erkennen. Langsam lichtete sich der Himmel.

Scully seufzte. Zu schön war der Anblick der aufgehenden Sonne. Einzelne Sonnenstrahlen brachen sich in den Tautropfen auf dem Gras, und ließen sie in tausenden Farben glitzern und funkeln.

Plötzlich blieb Scullys Blick an etwas hängen. Es war eine einzelne Nebelschwade. Sie blickte ihren Partner an und bemerkte, dass auch er den grauen Fleck mit den Augen fixierte.

Mulder lenkte den Wagen in die Richtung des Nebels. Scully blickte zu den Wasserkanistern, die bei ihren Füßen standen. Mit der einfachen Flüssigkeit wollte Mulder den Nebel bezwingen.

Als die beiden Agenten auf etwa zehn Meter Abstand zu dem Nebel herangefahren waren, stoppte Mulder den Wagen.

"Wir müssen ihn anlocken." bemerkte er. Scully blickte ihn fragend von der Seite an.

"Ich werde gehen." sagte Mulder plötzlich. "Nein Mulder. Ich werde das machen." "Scully seien Sie vernünftig." Mulder blieb hart.

Scully starrte auf den Nebel. "In Ordnung Mulder." sagte sie schließlich. "Gehen wir gemeinsam."

Bevor Mulder etwas erwidern konnte, hatte Scully bereits einen Kanister genommen, und war aus dem Auto gestiegen. Mulder schaute ihr verdutzt nach, besann sich aber sofort und nahm den zweiten Kanister.

Als Mulder neben Scully auftauchte sah er, dass sich der Nebel auf sie zubewegte. Mulder erstarrte.

"Ganz sicher, Scully. Es ist derselbe wie in unserem Hotelzimmer." flüsterte er. Scully nickte nur.

Plötzlich stoppte der Nebel und machte keine Anstalten näher zu kommen. Mulder machte einen Schritt auf das Gebilde zu. Sofort wich es zurück.

Scully hielt ihren Partner davor zurück, noch einen weiteren Schritt zu machen. "Es ist misstrauisch, Mulder. Bleiben Sie stehen. Ich werde dort hinüber gehen. Vielleicht versucht es dann mich von hinten anzufallen. Pfeifen Sie, wenn es mir auf einen Meter Abstand gefolgt ist."

Mulder wollte etwas erwidern, doch Scully hatte sich bereits umgedreht und ging langsam in die Richtung, in die sie gezeigt hatte.

Sie hatte mit ihrer Vermutung recht gehabt. Sofort schwebte die Wolke hinter Dana Scully her. Langsam, aber doch schnell genug, um sie einzuholen. Plötzlich hatte der Nebel die Form einer Raubkatze, die hinter ihr her schlich.

Mulder wollte seine Partnerin schon jetzt warnen, aber er wusste, dass sie den Nebel dann nicht zerstören konnten. Ein zweites mal würde das Gebilde vielleicht nicht auf den Trick hereinfallen.

Mulder konnte erkennen, wie Scully verstohlen den Deckel des Kanisters aufschraubte.

Die Wolke war ihr jetzt bis auf zwei Meter gefolgt. Mulder hielt den Atem an. Immer näher kam sie seiner Partnerin. Nur noch wenige Zentimeter, dann konnte er sie warnen.

Jetzt!

Mulder pfiff. Scully drehte sich abrupt um und goß mit Schwung das Wasser aus dem Kanister über den Nebel, der aussah wie eine Raubkatze.

Es zischte, als hätte sich das Wasser über eine heiße Kochplatte und nicht über eine Wolke ergossen. Scully wich einige Schritte zurück und starrte auf das, was mit dem Nebel passierte.

Es entstand eine schwarze, dampfende Masse, die sich zusammenballte, um dann plötzlich zu Asche zu zerfallen.

Scully starrte auf das graue Häufchen, das nur wenige Meter vor ihr auf dem Boden lag.

Erst als Mulder neben sie trat, bemerkte sie, dass sie sich nicht vom Fleck gerührt hatte, und hier sicher schon länger so stand.

"Alles okay?" ihr Partner sah sie besorgt an. "Ja, ja, ich war nur irgendwie geschockt über das, was mit unserem Nebel allein durch Wasser passiert ist." ungläubig blickte sie erneut auf die Asche.

Mulder kniete sich vor die Asche auf den Boden und nahm mit seinem Messer eine Probe davon auf und schüttete sie in eine Plastiktüte.

Als er sich aufrichtete, stand seine Partnerin noch immer genau so da, wie zuvor.

"Kommen Sie Scully. Gehen wir. Hier haben wir nichts mehr zu tun." Sanft zog er sie am Arm zum Auto.

Dort setzte sich Scully auf den Beifahrersitz und wartete, bis ihr Partner neben ihr Platz genommen hatte.

Mulder startete das Auto, und fuhr langsam über die noch taunasse Wiese.

"Scully," begann Mulder plötzlich "ich habe angst um Sie gehabt, als dieses Ding direkt hinter ihnen war. Ich bin wirklich froh, dass Sie da heil rausgekommen sind."

Scully blickte ihren Partner an. Dann lächelte sie und nahm seine freie Hand. Jetzt lächelte Mulder und sah sie kurz an. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Nur kurz, aber doch lang genug, um alles zu sagen, was zu sagen war.

Scully blickte aus dem Fenster und genoß die zarte Berührung ihrer Hände.

Erst als sie vor dem Hotel ankamen, ließ sie schweren Herzens seine Hand los.

 

Washington D.C.

16. Januar 2000

Scully’s Apartment, 21:54 Uhr

Scully war gerade zu Hause angekommen. Sie waren nach dem Vorfall auf dem Feld ins Hotel gefahren und hatten dort zu Mittag gegessen. Dann hatten Mulder und sie ihre Koffer gepackt und waren nach Washington gefahren. Dort waren sie sofort in ihr Büro gegangen und hatten einen Bericht geschrieben. Anschließend war Dana Scully nach Hause gefahren und hatte gerade begonnen ihren Koffer auszupacken, als es an ihrer Tür klopfte.

Sie ging um zu öffnen, und noch bevor sie durch den Spion gesehen hatte, wusste sie wer es war.

Scully öffnete die Tür. "Mulder, was gibt’s denn?" fragte sie. "Ich wollte einfach nur einmal sehen, ob Sie gut angekommen sind." Scully blickte ihn fragend an, doch seine Augen verrieten nichts.

"Also gut, kommen Sie rein." Nachdem Mulder hereingekommen war, schloss sie die Tür und drehte sich um.

Mulder stand mitten im Wohnzimmer und sah sie an.

"Wollen Sie sich nicht setzen?" fragte Scully und deutete auf das Sofa. Sie setzten sich nebeneinander.

"Also, Mulder...?" ihr Partner blickte ihr gerade in die Augen. "Scully, es gibt etwas, das ich Ihnen schon sagen wollte, seit dem sie zum ersten mal in mein Büro gekommen sind." Ihre Augen hingen an seinen.

"Scully, ich liebe dich." "Oh, Mulder." Scully wusste nicht, was sie sagen sollte. So lange schon hatte sie auf diesen Moment gewartet, und jetzt war er einfach da. So wunderschön, wie sie es sich immer gewünscht hatte.

Ihre Lippen bebten, sie wollte ihn küssen. Langsam senkte er den Kopf. Scully kam ihm entgegen, doch kurz bevor sich ihre Lippen trafen, flüsterte sie: "Ich liebe dich auch, Mulder"

Sanft berührte er mit seinem Mund den Ihren. Kaum eine Berührung, und doch löste es in ihr tausende kleine Stromstöße aus.

Sanft spielte Mulder’s Zunge mit Scully’s Lippen. Dann öffnete er sie und küsste sie mit einer Leidenschaft, die sie nie von ihm erwartet hätte. Sie erwiderte seine Liebkosungen, und in diesem Moment fühlte sie sich so glücklich wie noch nie zuvor in ihrem Leben.

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The End

 

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Wow, find’ ich wirklich super, dass das jemand zu Ende gelesen hat! I love Feedback!!! ;-)