Titel: Eine Nacht für die Ewigkeit (10/00)
Autor: Kathrin (Little Shakespeare)
Altersfreigabe: 14
Rechte: Alle Rechte an der Fernsehserie "Buffy the Vampire Slayer" und
ihren Charakteren gehören Joss Whedon, Mutant Enemy, Sandollar Productions,
Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television und dem WB Television
Network.
Die Geschichte entstand aus reinem Spaß an der Serie und am Schreiben. Sie
dient nicht zu kommerziellen Zwecken. Mein einziger Lohn sind hoffentlich viele
nette Feedbacks.
Kategorie: Giles / Jenny = Gefühle
Spoiler: bezugnehmend auf "Ted" und nach "Passion"
Kommentar: Sie waren für einander bestimmt. Es war Liebe, doch die Hoffnung auf
eine Zukunft starb mit ihr. Vielleicht gab es sie aber doch, eine gemeinsame
Nacht deren Erinnerungen ihm die Kraft geben weiterzuleben. Die ihm helfen zu
akzeptieren und nicht zu vergessen.
Feedback: schmorkopf@lycosmail.com
Eine Nacht für die Ewigkeit
von Kathrin
Fluchend kramte Giles nervös in der Schublade seines Schreibtisches.
Es war wie schon so oft eine dieser Nächte in der ihn die Bilder und Erinnerungen aufzufressen drohten. Immer und immer wieder lief er im Gedanken die Treppe zum Schlafzimmer hinauf, in aufgeregter Erwartung die Töne von Laboheme im Hinterkopf, das ungleichmäßige Pochen seines Herzens im Ohr und dann dieses Bild.... ihr so liebes, friedliches Gesicht, ihr zarter Körper in seinem Bett... leblos, tot... das plötzlich aussetzende Schlagen seines Herzens, das Entsetzen, der lähmend Schock, die empfundene Leere und das schmerzliche Bewußtsein. Alles war wieder da, wenn er die Augen schloß.
Es war eine von vielen Nächten hinter einander, die er nun schon auf der kleinen, viel zu unbequemen Couch in seinem Wohnzimmer verbrachte. Er konnte einfach nicht hinauf gehen, ohne das es noch schmerzlicher und lebendiger wurde. Doch nicht nur dies. Mittlerweile holte es ihn auch hier ein, das immer wieder wie im Film ablaufende Bild. Keine Ahnung wie viele Schlaftabletten er in all diesen Nächten schluckte, erst eine, dann zwei, dann drei. Zu Anfang halfen sie wenigsten ein bißchen, den Geist ruhig zu stellen, in die wohlverdiente Leere, Entspannung zu schicken. Doch nun schaffte es auch keine chemische Substanz, keine falsche Illusion des Schlafes mehr ihn zu beruhigen und die Seelenruhe zu finden, die er so dringend brauchte. Desto mehr er zu vergessen, zu verdrängen suchte, um so intensiver und schlimmer wurde es. Es gab keinen Schlaf, keinen Frieden, kein Vergessen.
Immer noch suchten seine Finger verzweifelt im Halbdunkel nach der Packung mit den kleinen, erlösenden, weißen Dingern, aber er fand sie nicht. Da waren Zettel, Stifte, ein Brieföffner, Büroklammern und... AUTSCH ein stechender Schmerz. Es durch fuhr ihn, ließ seine Hand abrupt aus der Schublade zurück zucken. Was war das? Im ersten Moment konnte er es nicht deuten, doch als seine Hand vorsichtig weiter danach tastete, die kalte, metallene Spitze fühlte, kamen die Erinnerungen wieder.
Wie hatte er nur vergessen können. Diese kalte, Sternen klare Nacht, die schmerzlich und gleichzeitig schöne Begegnung, die ihn hoffen ließ. Gedankenverloren langte er wieder hinein, griff fester zu, erneuter Schmerz, aber er ignorierte ihn. Warmes Blut vermischte sich mit der Kälte von Metall und dann zog er sie aus der Schublade, die Spitze des Pfeils den Jenny an jenem Abend mit seiner Armbrust abschoß. Der Pfeil der den Vampir töten sollte, jedoch statt dessen ihn unglücklich traf und niederstreckte. Ein Stück Erinnerung das ihm, neben einer Narbe an der Hüfte, bewußt blieb.
Alles war so verwirrend und kompliziert an diesem Abend. Seine Patrouille an Buffys Stelle, Jennys plötzliches Auftauchen, ihre süße, verlegene Art sich bei ihm zu entschuldigen, dann der Vampir der sie auf einmal beide in Gefahr brachte, ihr beherztes Eingreifen, was leider daneben ging und die Augenblicke danach, von denen außer sie beiden niemand etwas wußte.
Mit zitternder Hand holte er die Spitze aus dem Schubfach. In seinem Finger war ein Loch. Blut tropfte auf den Schreibtisch, auf die Dielen, den Bezug der Couch, wo er sich schweratmend fallen ließ.
Hierher hatte sie ihn damals gebracht, nicht ins Krankenhaus wie alle vermuteten. Es war sein Wunsch gewesen. Wie hätte er auch den Ärzten erklären sollen, woher die Wunde an diesem Körperteil kam. Viel lieber wollte er sich daheim versorgen, ohne lästige Fragen und mögliche schriftliche Nachweise in den Krankenakten. Widerstrebend brachte sie ihn nach Hause, bestand darauf sich um ihn zu kümmern. Auch wenn ihr Lachen von damals noch in seinen Ohren hallte, wußte er, daß sie es ihr leid tat und sie sich die Schuld dafür gab. Sie war an diesem Abend gekommen, um mit ihm zu reden, sich zu entschuldigen und ihm zu verzeihen. Dann passierte dies, lief in andere Bahnen, übertraf seine sehnlichsten Wünsche.
Da waren die tiefe Wunde unterhalb seiner Hüfte und der stechende Schmerz, der ihn bei jeder Bewegung zusammen zucken ließ. Und da waren ihre Hände denen er an diesem Abend zu vertrauen begann. Die ihm aus dem Mantel, der Jacke halfen. Die das Verbandszeug aus dem Schrank holten, um ihn zu verarzten und ihm die Angst doch nicht ganz die Scham nahmen. Das konnte und wollte er nicht von ihr verlangen. Doch ihr Lächeln erlaubte keine Widerrede. Wie konnte er sich auch wehren? Er war machtlos als sie ihm die Weste und langsam das Hemd aufknöpfte. Es sacht über seine Arme streichend auf den Boden fallen ließ. Ein neugieriger Blick der an ihm entlang wanderte und begehrte. Da war kein Unterhemd was es noch zu entfernen galt. Nur ihr Lächeln welches verschwörerischer wurde als sie den Bund der Hose öffnete. Plötzlich wurde der Schmerz nebensächlich. Sein einziger Halt war die Lehne des Sessels, die ihn stützte, ihn hielt, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er fühlte jetzt noch in diesem Augenblick wie sich seine Fingernägel in den Stoff krallten, krampfhaft versucht nicht die Fassung zu verlieren.
Dann folgte die Hose, die sie ganz sacht und vorsichtig an ihm herunter zog. Bemüht die Wunde nicht zu berühren. Ihm keine Schmerzen zu verursachen. Wieder ihre Hände die seine Oberschenkel streiften, aus versehen und doch bewußt. Sein Zittern amüsierte sie, gab ihr Mut weiter zu machen und den Schmerz zu vertreiben. Widerstand kam in ihm auf. Er wollte sie bitten aufzuhören, doch er war nicht stark genug. Jeglicher Wille in ihm war erloschen. Er spürte warmes Blut seine Shorts durchdrängen und die Wunde pulsieren. Ohne Worte suchten ihre Augen die seinen. Er sah wie sie nach einer Schere griff und sah es auch nicht. Das Beben seines Körpers wurde heftiger. Beruhigend legten sich ihre Finger auf seine Lippen, strichen hinab zu seinem Hals und weiter auf die Brust. Sie wußte genau was sie tat und als sich der Stoff der Shorts von der Wunde löste, war es nicht der stechende Schmerz den er wahr nahm, sondern die Berührung ihrer Hand auf seiner Haut. Er versuchte sich zu drehen, die Wunde zu erblicken, doch Schmerzen hielten ihn davon ab. Bestimmend schob sie seinen Kopf zurück, berührte leicht seinen Nacken, weiter hinunter die Schultern, den Rücken und die Hüften. Wieder vergaß er die Wunde und ließ sich in ihre Berührungen fallen. Erst als er sie nicht mehr fühlte, blickte er sie an. Da war ein Ausdruck in ihren Augen den er noch nie gesehen hatte, so unendlich liebevoll, unergründlich und geheimnisvoll. Sie näherte sich ihm. Er konnte ihren Atem spüren, den Geruch ihres Haares wahrnehmen, die sanfte Berührung ihrer Lippen. Dann sah er sie lächelten und spürte ein Streichen über seine Augen. Schillernde Punkte mischten sich in die Dunkelheit als er sie schloß. Seine Lippen zuckten und sein Herz raste. Alle Sinne warteten wie kleine Sensoren auf ihre nächste Berührung. Sein Körper spannte sich als ihre Hand das Blut entfernte, kleine Härchen vom Kruste befreite und sanft alles säuberte. Er fuhr zusammen als das Desinfektionsmittel sich verteilte und das Brennen der Wunde ihm Tränen in die Augen trieb. Dann der plötzliche Druck des Verbandes und das warme Blut was erneut heraus schoß. Gefolgt von ihrer Berührung die ihm den Atem stocken ließ, sanft fast schwebend hinab, tiefer mutiger. Er hielt die Augen geschlossen, so wie sie es wollte, genoß das Empfinden, vergaß den Schmerz, Zeit und Raum. Ihre Hände waren überall. In seinem Nacken, auf seiner Brust, auf dem Rücken, betörend zwischen den Lenden, sacht oberhalb und unterhalb der Wunde, daneben. An Stellen die nicht verletzt waren, an seinen Beinen bis hinab zu den Knöcheln. Sie verstand es ihm den Schmerz zu nehmen. Ihn vergessen zu lassen und in ein Reich der Schwerelosigkeit zu entführen.
Alle Scham war verflogen und er hatte sich ihr willenlos gefügt. Wie gerne wollte er sie auch berühren, an sich ziehen. Doch mit einem verschwörerischen Lächeln hielten ihre Hände die seinen fest. Es war ihre Art sich zu entschuldigen. Ihm zu zeigen das sie noch alles vor sich hatten. Das dies erst der Anfang war. Erst als sie ihm wieder in die Sachen half, wurde ihm bewußt was so eben geschah. Er war berauscht, verwirrt und glücklich. Was hatte sie mit ihm getan? Als er ihr danken wollte, unterbrach sie ihn mit einem verabschiedenden Kuß, sanft und bedeutungsvoll mit einem Gefühl für die Ewigkeit.
Schwaches Poltern neben ihm. Sein Arm hing über der Lehne der Couch, die Pfeilspitze lag am Boden. Stundenweise rückten die Zeiger der Uhr vorwärts. Der Mond wich der Sonne, es wurde langsam hell. Der ersehnte Schlaf hatte ihn endlich eingeholt, ruhig und gleichmäßig, natürlich und friedlich.
>>> ENDE <<<
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