Titel: Family and Friends
Autor: Nana
Feedback: icheb@t-online.de
Genre: Action, Science Fiction
Spoiler:  man muss schon die Folge Kollektiv gesehen haben
Summary: Ein Wiedersehen mit Spezies 8472 bringt Aufregung mit sich. Außerdem soll Seven dem Baby-Borg einen Namen geben.

 

Family and friends
von Nana

 

Seven geht durch den hellerleuchteten Korridor, Richtung Krankenstation. Vereinzelte Crewmitglieder begegnen ihr und grüßen sie.
Sie wird nicht mehr als Außenseiter angesehen, in manchen Angelegenheiten vielleicht noch, aber im großen und ganzen wird sie als vollständiges Mitglied der Familie angesehen und auch so behandelt.
Sie  ruft auch keine Ängste mehr bei den Anderen hervor. Schließlich ist sie auch nicht mehr die einzige Ex-Borg auf der Voyager. Ihre Gefühle für die Neulinge waren sehr unterschiedlich. Einerseits ist sie stets unsicher, wie sie die Kinder behandeln soll. Andererseits erfreut sie die Tatsache, den Frachtraum nicht mehr alleine zu bewohnen. Bei der Ankunft der Kinder sind Gefühle entstanden, die sie
vorher nicht kannte. Der Drang die Jugendlichen zu beschützen war sehr groß. Größer als sie je  gefühlt hatte.
Seven erreicht die Krankenstation und betritt den Raum.
Der Doctor  ist gerade damit beschäftigt den Brutkasten des Säuglings neu einzustellen. Er lächelt als er Seven erblickt und begrüßt sie freundlich.
„Ich habe Ihnen  die Borg spezifischen Daten über den Säugling ausgewertet. Hier sind die Ergebnisse.“ sagt Seven und reicht ihm das Padd.
„Danke, für die schnelle Arbeit.“
„Wie geht es ihr?“ fragt Seven und betrachtet den  Brutkasten.
„So weit, so gut. Die Borg haben ihr ein wirklich kräftiges Organ gegeben. Da die Kleine  keine Mutter hat, die sie stillt, habe ich ein Verfahren erprobt, welches auch die Borg genutzt haben um Säuglinge zu ernähren. Doch wenn die individuelle Umwandlung fort geschritten ist, muss ich auf andere Mittel zurückgreifen.“
Er merkt, dass Seven ihm gar nicht richtig zu hört. Starr hält ihr Blick an dem Säugling fest.
Er muss grinsen. Seit dem das Baby in der Krankenstation ist, stattet Seven ihm regelmäßige Besuche ab. Aber nicht um ihn zu sehen, sondern das Baby.
„Möchten Sie sie halten?“ fragt er und reißt sie aus ihren Gedanken.
„Ich weiß nicht, wie ich sie halten soll!“ murmelt Seven.
„Ach, das ist nicht schwierig.“ versichert der Doc. Er nimmt das Baby vorsichtig aus dem Brutkasten und legt es langsam in Sevens Arme.
Die Kleine wirkt viel munterer als zu dem Zeitpunkt, wo sie auf die Voyager gebeamt wurde. Der Doc hatte schon einige Borg-Implamtate entfernen können.
„Sie mag Sie!“ stellt er fest.
„ Sind Sie sicher?“ fragt Seven und zieht eine Augenbraue hoch.
„Natürlich! Schauen Sie, wie sie Sie anlächelt.“
In der Tat strahlt das kleine Geschöpf und streckt seine Hände nach Sevens Gesicht aus.
Der Doc nimmt einen Tricorder und scannt die Kleine.
„ Sie ist in einer wirklich guten Verfassung. Nach den Werten zufolge, müsste sie ungefähr 3 Monate alt sein. Konnten Sie etwas über ihre Herkunft herausfinden?“
„Ich konnte leider nur herausfinden, welcher Spezies  sie angehörte. Und  zwar gehört sie der Spezies 298 an. Die Salendo. Nur wenige Individuen dieser Spezies konnten von den Borg assimiliert werden. Ihre Planeten waren fast unauffindbar für die Borg. Nur  wenn die Tarnvorrichtungen der Planeten Fehlfunktionen aufwiesen, waren sie für andere Spezies auffindbar.
Bei Gefahr ziehen die Völker meist auch weiter. Sie sind überall im Quadranten verteilt. Ich denke, es wird sich als Hoffnungslos erweisen, die Familie des Säuglings zu suchen.
Die Bezeichnung des Babys, den ihr ihre Eltern gaben, konnte ich nicht in Erkundung bringen.“ bedauert Seven. Sie beobachtet jede Bewegung des kleinen Mädchens in ihren Armen.
Die Tür der Krankenstation geht auf und der Captain tritt herein.
„ Seven , Doctor, schön Sie zu sehen.
Na, meine Kleine.“ Kathryn beugt sich zu dem Baby hinunter.
Seven grübelt immer über  die Worte nach, meine Kleine, unsere Kleine. Sie versteht einfach nicht, was die Menschen  damit meinen. Immerhin, waren sie alle Individuen und gehörten niemandem.
„Gut Captain, dass sie kommen, ich wollte mit Ihnen noch über  die Daten reden, die mir das Außenteam letzte Woche übergeben hat."
 meint der Doc und führt Janeway in sein Büro. Seven bleibt mit dem Baby allein.
Welch ein Gefühl, denkt Seven. Sie hätte nie gedacht das ein so kleines Individuum solche Gefühle in ihr hervorrufen könnte. Fürsorgliche Gefühle.
Als Borg waren Gefühle irrelevant. Säuglinge und Kinder waren nicht zu gebrauchen. Sie konnten keine Arbeit verrichten, machten aber viel Arbeit. Selbst  Seven hatte die Einrichtung der Reifekammern immer für effizient gehalten. Bis jetzt. Heute spürt sie nur Hass auf die Borg. Ihr selbst hatte man  die Kindheit geraubt. Schon  der kurze Lebensabschnitt eines Säuglings war enorm wichtig für den  späteren Charakter des Individuums.
„Ich werde nicht  zu lassen, dass  Dir irgend jemand  jemals wieder Schmerzen zufügt.“
Seven wundert sich selber über diese Worte, hatte sie das wirklich eben gesagt?
Schnell dreht sie sich um, damit sie sich vergewissern konnte, dass kein anderer die Worte gehört haben könnte.
Sie hat Glück, der Doc und der Captain sind immer noch in seinem Büro.
Vorsichtig legt Seven die Kleine wieder zurück in den Brutkasten, wirft noch einen kurzen Blick auf das Kind und steuert  die Tür an.
Im letzten Moment hält Janeway sie zurück.
„Seven ich möchte gerne mit Ihnen reden!“
„Jetzt wäre kein guter Zeitpunkt , der Unterricht der Kinder fängt gleich an.“
„Wir wär's, ich lade Sie heut abend zum Abendessen ein?“
Seven sieht den Captain verwundert an. Leicht verunsichert nickt sie schließlich.
„Um 19 Uhr. Aber pünktlich!“ grinst Kathryn.

Frachtraum 2

„Regenerationszyklus abgeschlossen.“
4  Kinder steigen aus den Alkoven. Sofort läuft Mezoti zu Seven  und Naomi.
„ Was für eine Unterrichtseinheit werden wir heute behandeln?“
„Wir werden heut 2 Stunden auf dem Holodeck  verbringen. Das Programm könnt ihr euch selber aussuchen.“ antwortet Seven.
„Aber wie sollen wir das aussuchen?“ will Azan  wissen.
„Naomi wird euch helfen.“
Naomi lächelt und geht zusammen mit den drei kleineren Kindern aus dem Raum. Nur Seven und Icheb bleiben zurück.
„Ich möchte nicht mit auf das Holodeck. Ich empfinde es, als reine Zeitverschwendung.“
„Sie sollen Freizeitaktivitäten nachgehen. Das musste ich auch lernen, als ich auf die Voyager kam. Sie sind noch jung. Geniessen Sie die Zeit. Meine Kindheit ist verloren.  Ihre noch nicht. Ich befehle Ihnen was daraus zu machen.“
Icheb überlegt. Er versteht nicht richtig, was sie damit meint, sie signalisiert ihm  aber nicht nachzufragen.

Holodeck 2

Noami hat ein ein Vergnügungspark als Programm eingestellt. Der Park ist im Stil aufgebaut, wie er im  23. Jahrhundert gewesen sein müsste.
„Wozu dienen die ganzen Maschinen und was machen die Menschen da drinnen? Sind das Forschungsmethoden?“
Seven muss beinahe lächeln.
„Diese Geräte sind zum Vergnügen da.“
„Und warum schreien die Leute da drüben?“ Icheb macht einen verständnislosen Eindruck.
Seven seufzt. Sie weiß nicht genau, wie sie es Icheb erklären soll. Sie selber verstand manche Eigenschaften der Menschen noch nicht. Wie sollte sie  das dann einem Kind erklären?
„Sie haben Angst. Komischer Weise finden es die Menschen sehr erfrischend, wenn sie bei Vergnügungsaktivitäten Angst bekommen. Sie haben Spaß dran. Sie sind ständig auf der Suche ihre Grenzen kennenzulernen.“
Icheb  beäugt sie misstrauisch, sagt aber nichts mehr.
„Komm schon, wenn Du  einmal mit der Extrembahn gefahren bist, dann weißt Du warum Menschen das machen.“ drängelt Naomi und die Kinder gehen zur ersten Bahn.
Seven bleibt zurück. Sie setzt sich in ein kleines Café und beobachtet die Kinder. Auf einmal steht  ein Mann vor ihrem Tisch und lächelt sie an.
„Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?“ fragt er freundlich.
„Nein, setzen Sie sich.“ erwidert sie.
Der Mann nimmt sich  einen Stuhl vom Nebentisch und stellt ihn zu Sevens Tisch.
„Mein Name  ist Jason. Ich bin mit meinem Sohn hier. Und wer sind sie?“
„Seven. Seven of Nine.“
„Waren das eben all ihre Kinder mit denen sie hier hergekommen sind?“
„Nein, ich betreue sie nur. Warum?“
„Ach sie sind ihre Lehrerin?“
„Richtig.“
„Ich fragte nur, weil sie ihnen so ähnlich sehen.“
Seven nickt nur knapp. Sahen die Kinder ihr wirklich ähnlich? Doch nur wegen den Borg-Implantaten.
„Haben Sie eigene Kinder?“ fragt Jason interessiert.
Etwas genervt rutscht Seven auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hat wirklich keine Lust mit ihm zu reden. Sie hält solche sinnlosen Fragen immer noch für nervtötend. Sie würde am liebsten ganz in Ruhe hier sitzen. Doch sie weiß, dass ein Holoprogramm sie nicht  in Ruhe lassen  würde. Außerdem muss sie ja noch ihre sozialen Kontakte verbessern.
„Nein, ich habe keine Kinder.“
„Möchten Sie gerne welche? Glauben Sie mir, dass ist das schönste auf der Welt.“
Ihr Gesichtsausdruck verdüstert sich. Das geht jetzt wirklich zu weit, denkt sie. Warum soll  Sie mit einem Hologramm über  so etwas reden?
Ein Glück unterbricht ein kleiner Junge das Gespräch. Es ist der Sohn von Jason.
Er wickelt seinen Vater sofort in ein Gespräch  ein, ohne Seven eines Blickes zu würdigen.
Seven steht auf.
„Sie möchten gehen?“ fragt Jason enttäuscht.
„Ich darf meine Aufsichtspflicht nicht verletzen.“
 

Nach einer Stunde kommen die Kinder zurück zu Seven. Sie  wirken ziemlich aufgedreht. Schweigend  stellen sie  das Programm ab und treten in die Korridore, Richtung Frachtraum 2, bis Mezoti das Schweigen bricht.
„Seven, sind wir eine Familie?“
„Wie meinst Du das?“
„Wir sind alle Borg gewesen, also gehören wir doch einer Familie an?“
„Die Voyager ist unsere Familie.“
„Ja, aber Naomi zum Beispiel hat ihre Mutter. Sie bilden eine richtige Familie. Sie sind verwandt  und gehören einer Spezies an. Icheb,ich, Azan, Rebi, das Baby und Sie gehören den Borg  an, also bilden wir auch eine richtige Familie?"
„Ursprünglich gehören  wir alle aber einer anderen Spezies an. Nur Azan und Rebi sind verwandt. Außerdem muss man nicht verwandt sein oder einer gleichen Spezies angehören um eine Familie zu bilden. Man ist zwar nach der Geburt automatisch in  einer Familie. Aber auch Menschen denen man vertraut, wo man sich geborgen und sicher fühlt, bilden für einen eine Familie.“
Mezoti nickt nachdenklich.
Naomi lächelt Seven an. Die Beiden hatten auch schon mal so ein Gespräch gehabt. Und das hatte Seven wirklich viel gebracht.
Ihr  Kommunikator meldet sich. Es war die Stimme des Captains, die sagt, dass Seven so schnell wie möglich auf die Brücke kommen soll.

Brücke

Die Ex-Borg tritt aus dem Turbolift und stellt sich an ihren Posten.
„Seven, wir haben eine verschlüsselte Nachricht bekommen, wir benötigen ihre Hilfe.“ spricht Janeway.
Seven fängt an die Nachricht zu untersuchen.
„Die Nachricht scheint sehr stark verschlüsselt zu sein.“
„Herkunft?“ fragt der Captain.
„Mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem fluiden Raum.“ erwidert die Ex-Borg.
„Spezies 8472. Die hätte ich beinahe vergessen.“
"Ich schicke die Nachricht in die Astrometrie und werde  sie dort entschlüsseln.“
„Einverstanden, ich erwarte so schnell wie möglich einen Bericht von Ihnen.“ befehlt der Captain und Seven verläßt den Raum.
Angenehm  überrascht lässt Kathryn sich in den Sessel fallen.
„8472. Ich bin wirklich gespannt, was sie von uns wollen.“
„Ich auch. Vielleicht bekomme ich endlich meine Führung durch den fluiden Raum?"meint Chakotay spaßig, aber doch sichtlich nervös.
Janeway stimmt ihm zu, aber auch sie  ist ein wenig beunruhigt. Ob 8472 immer noch auf ihren Friedensvertrag eingeht? Sie hofft es.

Quartier des Captains

„Herein!" antwortet Janeway auf den Türmelder. Seven tritt ein.
„Pünktlich wie immer.“ lächelt Janway und stellt ein weiteren Teller auf den gedeckten Tisch. Seven war ein bisschen aufgeregt. Noch nie hatte sie mit dem Captain zusammen gegessen, obwohl ihr der Captain wirklich nahe stand. Von Anfang an.
„Sie haben ein wunderschönes Kleid an.“ bemerkt  Kathryn. Seven sieht an sich herunter.
„Naomi und Mezoti haben es für mich repliziert.“
„Mezoti zeigt daran Interesse?“
„Ich denke, dass hat man Naomi zu verdanken. Die Beiden sind wirklich sehr  kreativ."
„Setzen Sie sich.“ bittet der Captain.
„Ich finde es sehr erfrischend weitere Kinder auf der Voyager zu haben. Am meisten freut mich das für Naomi.“
„Die Kinder haben sich sehr  an die Voyager gewöhnt. Ich sehe, dass es für Kinder leichter ist, die Umstellung von Borg  zum Menschen zu bewältigen. Bei Icheb ist es schon ein bisschen schwieriger. Haben Sie denn schon Kontakt zu den anderen Familien der Kinder hergestellt?“
„Leider nein, ich nehme an, dass ihre Familien oder sogar ihre ganze Sepzies auch  assimiliert wurden.“
Seven ist über diese Antwort eigentlich froh. Sie kann es sich nicht mehr  vorstellen, dass ganze Leben alleine in diesem Frachtraum zu verbringen.
„Nun dann lassen Sie es sich schmecken.“ sagt Kathryn  freundlich und nippt an ihrem Glas.

Nach einer Weile fährt sie fort.
„ Haben Sie schon Fragmente der Nachricht entschlüsseln können?“
„In der Tat. Spezies 8472 hat uns Koordinaten zugeschickt, wo wir uns morgen Mittag bereit halten sollen." Die Koordinaten sind  in der Nähe der Sa`helm Kolonie.“
„Was halten Sie  davon?“
„Ich bin mir nicht sicher. Sie könnten in Frieden kommen, um die Mißverständnisse der Vergangenheit endgültig zu klären. Aber sie könnten auch andere Gründe haben.“
„Ich verstehe was Sie  meinen.“sagt Janeway nachdenklich.
„Wir werden morgen früh mit den anderen darüber reden und entscheiden, wie wir vorgehen werden. Bis dahin verbleiben wir in der Nähe der Koordinaten.“
Sevens Gesicht verrät , dass sie mit dem Vorschlag des Captains übereinstimmt.
„Der eigentliche Grund für das Abendessen, ist der Namen des Babys. Da man nicht mehr herausfinden kann, wie die Kleine hieß, bevor sie asssimiliert  wurde, müssen wir ihr einen geben. Und nach reiflicher Überlegung, bin ich  zu  dem Entschluss gekommen, Ihnen diese Aufgabe zu  überlassen.“ erklärt Janeway.
Seven hat sich beinahe verschluckt.
„Ich? Warum ich?“ fragt sie schnell.
„Meiner Meinung nach haben Sie die engste Beziehung zu dem Baby. Einmal weil Sie sie gerettet haben und  weil das Mädchen auch eine Ex-Borg ist.“

Sevens Gedanken rasen, sie weiß nicht  was sie  darauf antworten kann. Ihr Blick ist gesenkt , ihre Finger spielen mit den Besteck.
„Anders  als bei den Borg, wird die Bezeichnung nicht nach der Funktion des Menschen gewählt. Nach der Geburt eines Kindes wird ein beliebiger Name gewählt, meistens aber schon vorher. Jedenfalls bei den Menschen.“
„ Und wie wählt man den Namen eines Menschen?“
„Oh, das ist unterschiedlich. Manche Eltern denken  sich schon Wochen vor der Geburt einen Namen aus.  Sie suchen  sich einen  Namen aus, den sie sehr schön finden oder sie benennen das Kind nach einem Idol, wie z.B. einem Schauspieler, Sänger, Wissenschaftler. Fragen Sie doch den Doctor, er war eine Zeitlang ständig  auf der Suche nach einen Namen für sich.“
„Ich werde es  versuchen.“ verspricht Seven.

Konferenzraum 7 Uhr

„Das Problem liegt  auf der Hand. Wir wissen nicht mit welchen Absichten Spezies 8472  uns treffen will. Ich nehme an mit Guten. Aber hundert prozentig können wir  das nicht sagen. Uns wurde zwar versichert, dass den Vorgesetzten ihrer Spezies alles berichtet werden würde, und  sie umgestimmt werden, aber ob es funktioniert hat, kann keiner sagen.
Ich möchte vor dem Treffen nur unsere Voyager in Sicherheit wissen, für alle Fälle. Vorschläge?“ Janeway hofft wie immer auf gute Ratschläge der Crew und meistens gibt es sie auch.
„Seven und ich hatten heut morgen eine Idee. Und zwar  sind die Waffen ähnlich aufgebaut wie die Spezies und die Raumschiffe selber.
Man müsste die Schilde  konfigurieren können, damit ihre Waffen genauso unschädlich gemacht werden wie die Raumschiffe und die Wesen von den Nano-Sonden. "erklärt Harry Kim energisch und zuversichtlich.
„Wollen sie die Nano-Sonden wieder als Waffe einsetzen?“ fragte der Doc vorsichtig.
„Nein, ich denke dieses Kapitel ist abgeschlossen. Wir wollen keinen feindlichen Eindruck vermitteln . Außerdem haben Sie es bestimmt schon geschafft die Nano-Sonden unschädlich zu machen. Wann können Sie mit den Schilden fertig werden?“
„Wir bräuchten schon einige Stunden."  gibt Seven zu.
„Sie bekommen jeden Crewmen den Sie brauchen.“ verspricht Janeway.
„Icheb bat mich bei den Vorbereitungen zu helfen.“ sagt Seven.
„ Einverstanden. So wie es aussieht wird Spezies 8472 ca. um 16 Uhr den nicht fluiden Raum erreichen. Bis dahin erwarte ich von Ihnen stündlich Bericht. Doctor für den extremen Notfall stellen sie doch noch Nano-Sonden her. Sie werden aber noch nicht in die Schiffeinstellungen eingebaut.
B`Elanna, Seven, Harry, Sie arbeiten an den Schildkalibrierungen. Tom, Sie navigieren zu den Koordinaten. Wir halten uns am Besten
im Salem Nebel  auf.“
Die Leitenden Offiziere nicken.
„Gut, dann wegtreten.“ befehlt Janeway.
 

Astrometrie 14 Uhr

„Wie weit sind Sie?“ fragt Janeway ungeduldig.
„Es gab einige Schwierigkeiten. Und zwar haben wir Probleme damit,  den Abwehrmechanismus für eine lange Zeit  benutzen zu können, nach ein paar Sekunden bricht das System wieder zusammen.“ meint Seven.
„Wir hoffen aber das Problem in der nächsten Stunde  gelöst zu haben.“ fährt Icheb fort.
„Machen Sie  weiter so, ich erwarte um 15 Uhr einen Bericht."

Janeway verlässt  die Astrometrie und geht durch die Korridore. Allerdings weiß sie nicht wohin. Zuerst zur Brücke oder zum Maschinenraum? Nichts von Beiden, sie muss  ins Casino.
Die Aufregung und Anspannung wird von Minute zu Minute höher.
Als sie das Casino betritt ist nur Neelix aufzufinden. Alle Crewmen arbeiten ohne Pausen auf ihren Posten.
„Captain, wie schön Sie zu sehen. Ich muss Ihnen sagen, dass ich mich schon unheimlich auf unser Treffen freue, wann geht's denn los?“
„In etwa 2 Stunden. Ich möchte, dass Sie für heute Abend einen Empfang  für unsere Gäste  vorbereiten. Falls unsere Gäste freundlich gestimmt sind.
„Sehr gern, schade, dass wir nicht wissen was Spezies 8472 ißt, ich hätte sonst deren einheimischen Speisen repliziert.“
„Ich denke, dass Spezies 8472 mit unseren Speisen sehr gut auskommt, vielleicht haben sogar ein paar ihrer Leute gefallen  daran gefunden.“
„Da haben Sie recht, ich werde mich beeilen.“
„Falls es Schwierigkeiten geben wird, dass heißt wenn wir gleich zu Anfang Probleme mit unseren Besuchern haben, gehen Sie bitte zu den Kindern. Ich möchte sie ihn guten Händen wissen.“
„Mach ich doch gerne!" antwortet der Talaxianer fröhlich. Er kann einen wirklich aufmuntern und beruhigen.

15.51 Uhr Brücke

Es herrscht eine unheimlich Stille auf der Brücke. Jeder Crewmen arbeitet an seinem Platz ohne auch nur ein Wort zu sagen. Die Atmosphäre ist  elektrisierend. Anspannung, Aufregung, sogar Angst  liegt in der Luft.
Captain Janeway sitzt in ihrem Captainsessel und kontrolliert die eben erst eingegangenden  Berichte.
„Seven of Nine an den Captain!“ ertönt eine Stimme aus Janeways Kommunikator.
„Sind Sie endlich fertig?“ fragt  sie leicht genervt.
Sie wartet schon seit einer Stunde sehnsüchtig auf die Beendigung der Schildkonfigurationen.
„Ja, Captain. Die Schilde  sind einsatzfähig.“antwortet Seven.
Kathryn lehnt sich erleichtert zurück.
„Doch wir müssen die Schilde ständig neu einstellen. Es kann passieren, dass sie für ein paar Sekunden aussetzen.“
„Sorgen Sie  dafür,  dass das nicht passiert!“ befehlt der Captrain und starrt auf den  großen Sichtbildschirm.
„Ich denke, wir brauchen uns keine Sorgen machen. Sie werden sich nicht mit uns treffen, wenn sie uns noch fürchten oder verabscheuen.“ sagt Chalotay schließlich.
„Ja, ich weiß, mein Misstrauen ist  einfach zu groß. Aber kann mir das einer verübeln?“
„Nein, natürlich nicht. Aber ich versichere  Ihnen, das unser letztes Treffen einen zu guten Eindruck hinterlassen hat. Zwar wurde uns auch gesagt, dass es einige Schwierigkeiten geben wird, die Vorgesetzten  zu  überzeugen, aber genau  deswegen wollen sie sich mit uns treffen. Um sich zu vergewissern.“

„Ein Kanal öffnet sich, 32 000 km vor uns.
Ein Raumschiff aus dem Fluiden Raum durchquert ihn.“ sagt Harry Kim.
Janeway drückt auf ihren Kommunikator.
„Seven, Schilde hoch! Gelber Alarm, Waffen deaktiviert lassen!“
Vor Ihnen taucht aus der unendlichen Schwärze ein Raumschiff auf. Ein gigantisches Raumschiff. Fünf Mal größer als die Voyager und ganz anders als die Kampfschiffe von 8472.
Die Stille  auf der Brücke ist wieder zurückgekehrt.
Jeder sieht  erstaunt auf den Bildschirm. Fast ehrfürchtig.

„Sie  scannen uns. Ihre Waffen sind deaktiviert und ihre Schilde hochgefahren.“ bestätigt Kim.
„Sie haben wohl den gleichen Gedanken, wie wir.“ bemerkt Kathryn.
„Sie rufen uns!“
„Auf den Schirm .“
Eine Gestalt wird sichtbar, genauer genommen ein als Mensch erscheinender 8472.
„Guten Tag Captain Janeway! Ich bin Captain Tim Roland. Wir haben ihre Gestalt angenommen, damit wir besser mit Ihnen kommunizieren können. Ich hoffe, dass stört sie nicht.“
„Ganz und gar nicht. Ich begrüße Sie im nicht fluiden Raum!“
Captain Roland sah sehr misstrauisch aus.
„Wir haben um ein Treffen gebeten, weil uns Bericht erstattet wurde, dass wir Sie falsch eingeschätzt haben. Wir möchten uns vergewissern, dass das stimmt.“
„Kein Problem, wenn Sie möchten können Sie sich sofort auf unsere Schiff beamen lassen und wir werden es Ihnen beweisen.“
Roland überlegt eine Weile, dann nickt  er.
„Senken Sie die Schilde, ich werde mit 2 meiner Besatzung rüber beamen.“
Die Schilde senken sich und 3 Menschen erscheinen auf der Brücke.
„Willkommen auf der Voyager.“ begrüßt Janeway die Gäste.
„Danke. Links von mir steht mein Commander Serge Ricken, rechts von mir Lillian D´Arc.
„Folgen Sie mir doch bitte!“ sagt Captain Janeway und führt die Gäste in den Konferenzraum.
„Wir wurden genauestens über den letzten Kontakt von Ihnen zu unserer Spezies unterrichtet. Es gab lange Diskussionen. Und ich muss zugeben, dass die Meisten  nicht einverstanden waren ein friedliches Abkommen mit ihrer Spezies zu schließen. Doch ich bin der Meinung, wenn es Möglichkeiten zu einem solchen Abkommen gibt, sollte man diese auch umsetzen.“
„Das freut mich zu hören.“ meint Janeway.
„Ich möchte ihr Schiff und ihre Besatzung kennenlernen. Wenn wir alle Unklarheiten bereinigt haben, werde ich Ihnen Zutritt zu meinem Schiff geben. Aber ich möchte zuvorkommend sein. Zwei ihrer Leute dürfen jetzt auf mein Schiff beamen, damit auch Sie keine Zweifel haben werden. Ich denke, dass ist fair.“
„Ich bin absolut einverstanden. Tuvok, Chakotay, Sie werden auf das Schiff unserer Freunde beamen.“
Die beiden Offiziere nicken und  verlassen den Raum.
„Mr. Neelix und Seven of Nine werden Ihnen unser Schiff zeigen. Dann haben wir für heut abend einen Empfang vorbereitet.
„Das freut mich.“
„Seven, Neelix, führen Sie unsere  Gäste durch das Schiff.“ befehlt der Captain.
 

Casino 18 Uhr

Der Raum ist erfüllt mit Gelächter und Leuten. Alle genießen die lockere Atmosphäre. Seven tritt mit den Kindern ein und Janeway kommt ihr entgegen.
„Oh, Sie haben die Kinder mitgebracht?“
„Sie bestanden drauf, wenigstens eine Stunde hier verweilen zu dürfen. Sie möchten unbedingt die Gäste kennenlernen. Ich habe es ihnen erlaubt.“
Janeway wollte gerade zu einem Satz ansetzten, wurde aber dann von Neelix zu sich gerufen.
Sie lächelt Seven zu und kommt Neelix Bitte nach.
„Man kann die Fremden ja gar nicht von unseren Leuten unterscheiden?“ stellt Mezoti fest.
„Es sind keine Fremden, sie sind unsere Gäste.“ erwidert Seven leise mit einem mahnenden Blick.
„Ach, das macht doch nichts. In den Augen der Kinder sind wir Fremde." mischt sich freundlich ein Mann
 ein. Zweifellos muss es einer der Spezies 8472 sein.
„Und Sie sind?“ fragt Seven.
„Commander Jeff Smith. Ich bin vor einer Stunde auf ihr Schiff gebeamt worden. Sie müssen Seven of Nine sein.“
Die Ex-Borg nickte.
„Und wer seid ihr?“will Jeff von den Kindern wissen, die sich darauf hin alle vorstellen.
„Die Borg-Kinder sind noch nicht lange hier?“
„Nein, Seven hat uns gerettet.“ erzählt Mezoti.
„Wirklich?“ Jeff  machte einen staunenden Eindruck.
„Die Voyager hat sie gerettet.“ stellt Seven klar.
„Haben Sie auch Kinder auf ihrem Schiff?“ fragt Azan.
„Nicht auf dem Schiff, mit dem wir hier sind. Die Mission ist zu gefährlich für Kinder. Aber in unserer Heimat, haben wir auch viele Kinder.“
Naomi kommt angelaufen und teilt den anderen etwas mit. Dann verlassen sie das Casino und Seven und Jeff bleiben allein stehen.
„Sie hegen immer noch Mißtrauen gegen uns?“
Seven schluckt. Sie hatte gehofft, den Eindruck nicht erkennen zu lassen, anscheinend fällt es ihr langsam schwer Gefühle zu überspielen.
„Sie haben Recht. Ich teile nicht immer Captain Janeways Optimismus in Punktum Frieden mit anderen Spezies. Ich muss aber sagen, dass ihr Vorgehen sehr effektiv ist und mich des öfteren belehrt hat.
Warum wurden Sie hier her gebeamt?“
„Ich habe damals den ganzen Krieg  zwischen uns, den Borg und den Menschen verfolgt.
Ich bin von den Borg, wie von den Menschen in manchen Sachen sehr angezogen.
Ich wollte auf die Voyager um die Menschen und auch die Borg kennenzulernen.“
„Hier sind aber keine Borg .“
„Aber kein Anderer kann besser über die erzählen als Sie!“
„Ein anderes Mal vielleicht!“ meint Seven kühl und geht weg. Ein flüchtiges Lächeln huscht über Jeffs Gesicht.

Nach einer viertel Sunde erhebt Captain Roland die Stimme und sein Glas: „Ich freue mich, dass dieses Treffen stattgefunden hat. Missverständnisse können behoben werden und man kann neue Freunde gewinnen.
Auf das unsere beiden Spezies für immer Frieden erleben!“
Applaus tönt durch den Raum.

Astrometrie

„Ich habe Ihnen die Liste mitgebracht!“ sagt der Doc fröhlich, als er Seven erblickt.
„Welche Liste?“ fragt sie, ohne von ihrer Arbeit aufzuschauen.
„Na, die Namenliste, damit Sie für das Baby einen Namen aussuchen können.“
„Achja, das hätte ich beinahe vergessen.“
„Ein Borg mit einem schlechtes Gedächtnis? Unmöglich.“ spaßt er.
Seven wirft ihm einen Blick zu, der besagt, dass das ein nicht besonders guter Witz war.
„ Soll ich Ihnen helfen?“
„Nein, Danke, Ich ziehe es vor eine Weile allein zu sein. Ich nutze die Arbeit in der  Astrometrie, um zur Ruhe zu kommen. Ich denke, noch  habe ich Probleme ständig unter  Menschen zu sein.“
„Kein Problem. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.“
„Ich Ihnen auch.“ erwidert Seven und widmet  der Arbeit wieder ihre volle Konzentration.
Nach einer Weile sieht sie auf das Padd. Zögerlich nimmt sie es und transferiert die Daten in den Computer,  damit sie die Liste auf den Großbildschirm sehen kann.
Ihr Augen weiten sich. Tausend von Namen erscheinen auf dem Bildschirm. Menschliche, Vulkanische, Klingonische und viele mehr.
Sie seufzt. Wie kann sie nur diese  Aufgabe bewältigen?
Die Tür gleitet zur Seite und Commander Jeff Smith tritt herein.
„Commander?“
„Schön Sie wieder zu sehen Seven. Ich habe eine kleinen Rundgang durch  die Voyager gemacht und nun wollte ich  die Astrometrie sehen.“
„Sind sie allein?“ fragt Seven und zieht  eine Augenbraue hoch.
„Oh nein. Ein Sicherheitsposten wartet draußen. Was ist das ?" fragt er und deutet auf den Bildschirm.
„Eine Liste mit allmöglichen Namen, die man einem Kind geben kann. Ich soll dem Baby auf der Krankenstation einen Namen geben.“
„Ist es Ihr Kind?“
„Nein,“ Seven schüttel schnell den Kopf , „ wir haben es zusammen mit den anderen Kinder gerettet. Captain Janeway ist der Meinung, dass ich die Einzige sei, die diese  Aufgabe bewältigen soll.“
„Ich kenne das Problem. Meine Frau und ich haben sozusagen tausende von Namen für unsere Tochter durchgesucht, bis wir  uns entscheiden konnten.“
„Ist ihre Frau mit auf dem Schiff?“
„Nein, sie ist kurz  nach der Geburt meiner Tochter gestorben und mit ihr das Kind.“
„Das tut mir leid.“
"Ist kein Problem, es ist schon einige Zeit her. Ich habe es akzeptiert..
Kurzzeitig herrscht Stille bis Seven fragt:“ Wie haben Sie das Kind genannt?“
„Dara!“
„Ein schöner Name.“ bemerkt Seven  und das ist die Wahrheit. Sie glaubt zu wissen, dass sie den Namen schon mal gehört hatte, konnte es aber nicht zuordnen wo.
„Würden Sie mich ins Casino begleiten und mir Gesellschaft leisten?“
Seven sieht ihn verwundert an.. Sein Lächeln faszinierte sie.
„Gerne!“ antwortet sie, selber überrascht, dass sie zugesagt hatte, aber irgendwie konnte sie gar nicht anders.
 

Konferenzraum

„Also Captain, ich bin mehr als zufrieden mit diesem Treffen. Ich denke, wir haben neue Freunde gefunden.“
„Danke. Ich freue mich über ihr Angebot und nehme es natürlich an.“
„Sehr gut, könnte ich sie in einer Stunde zu einer kleine Führung durch mein Schiff einladen?“
„Einverstanden.“ erwidert Janeway erfreut und schließt die Verhandlungen.
Als sie die Brücke  betritt , kommt ihr Chakotay entgegen.
„Commander, wie war ihr Aufenthalt bei Spezies 8472?“
„Hervorragend, zwar  hab ich immernoch nicht den fluiden Raum kennengelernt, aber der Besuch war so ähnlich. Ihre Technologie ist erstaunlich.“
„Wo ist Tuvok?“
Chakotay grinst hämisch.
„Naja, ihm wurde eine einheimische Speise angeboten, doch das Essen bekam ihm nicht so gut.“ Kathryn lacht.
„Ich werde in einer Stunde auf das andere Schiff gebeamt, Sie werden dann  die Brücke übernehmen. Es sei denn, Sie hatten auch Probleme mit deren einheimischen Köstlichkeiten?“
„Oh, mir geht es bestens.“
„Gut, wie wär's, wir essen heut abend zusammen?“
„Abgemacht.“

Krankenstation  9:15 Uhr

„So, Mr. Tuvok, Sie können gehen, trotzdem sollten sie sich bis morgen frei  nehmen und sich ausruhen.“
„Danke Doctor.“ brummt Tuvok.
„Und noch was, das nächste Mal essen sie nicht alles, was ihnen angeboten wird. Der vulkanische Magen verträgt nicht  alles.
Tuvok nickte mürrisch und  steuert die Tür an. Seven betritt den Raum und begrüßte ihn.
Knapp erwidert er den Gruß und verschwindet.
„Er sieht nicht sehr gut aus. Was hat er denn?“ fragt Seven den Doc verwundert.
„Naja, er hat sich eine kleine Magenverstimmung zugezogen.. Was treibt Sie zu mir?“
„Ehrlich gesagt, bin ich geflüchtet vor den vielen Menschen da draussen.“
„Ah, der Tag der offenen Tür! Fühlen Sie sich hier, wie zu Hause.“
Seven geht zu  der Babywiege. Währenddessen betritt ein weiterer Mann die Krankenstation.
„Fähnrich, wie kann ich Ihnen helfen?“ fragt der Doc gleich.
„Naja, eigentlich können Sie mir nicht mehr helfen!“ Plötzlich reisst der Fähnrich eine unbekannte Waffe hoch und zielt auf ihn und Seven.

Konferenzraum

„Was ist passiert?“ fragt Janeway gereizt.
„Ein Crewman von Spezies 8472 hat sich auf der Krankenstation eingesperrt und hält Seven, den Doc und das Baby als Geisel.“erklärt Tuvok, dem man immer noch ansah, dass er krank war.
„Wer?"  möchte Captain Roland wissen.
„Fähnrich Sellow.“
„Wie kam er an eine Waffe, es wurden doch angeordnet, das alle Crewmitglieder durchsucht werden.“ Janeway klingt aufgeregt und verärgert.
„Es ist eine der unsrigen Waffen. Sie können in Einzelteile zerlegt werden und dann wieder ganz leicht zusammengebaut werden.“
„Er möchte mit Ihnen reden.“ berichtet Tuvok und stellt eine Verbindung zwischen der Krankenstation und dem Konferenzraum her.
Sellow´s Gesicht erscheint auf dem Bildschirm.
„Hallo Captain Janeway, Captain Roland!" spricht Sellow in einem verächtlichen Ton.
„Was wollen Sie? Warum haben Sie meine Crewmitglieder als Geisel genommen?“
„Was ich will?"  lacht er in einem sarkastischen Ton.
„Ich will Rache. Ich werde Ihnen genau das antun, was Sie auch meinem Vater und meinen Brüdern angetan haben, als sie mit den Borg eine Allianz eingegangen sind.
Ich will Sie tot sehen.“
„Hören Sie, ich gehe nicht auf Drohungen ein.“
„Sollen Sie auch nicht.“ unterbrach er Janeway. „Sie brauchen auf gar nichts einzugehen. Egal was sie tun, es wird so kommen, wie es kommen muss.
„Wie geht’s den Geiseln?“
„ Noch gut.“ antwortete Sellow und unterbricht die Verbindung.

„Verdammt!“ Janeway lässt sich seufzend in den Sessel fallen.
„Captain. Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass  sowas passieren  würde.“ sagt Captain Roland ehrlich.
„Ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Wichtiger ist es, die Geiseln zu retten, ohne das jemand verletzt wird.“
„Ich bin mir sicher, dass man mit Sellow verhandeln kann. Wir sollten ein 2. Gespräch abwarten.“ meint Smith.
„Einverstanden. Trotzdem sollten wir in der Zeit einen Weg zur Lösung des Problems erarbeiten.“

Krankenstation

„Hören Sie, dass hat doch gar keinen Sinn.“ versucht der Doc auf Sellow einzureden.
„Halten Sie den Mund!“ schreit Sellow. Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn. Sein Blick ist wirr und auch ein Eindruck von Angst schwingt mit. Aber der größte Anteil ist Hass.
Purer Hass.
„Ich werde Sie alle töten.“
„Das würde den Schmerz ihres Verlustes auch nicht ändern.“ sagt Seven kühl.
„Sie wissen doch gar nicht, was es heißt, den größten Teil seiner Familie zu verlieren. Sie haben ja noch nicht mal eine.
Zu ihrer Antwort zurück. Natürlich würde der Tod von Ihnen allen was bringen. Und zwar würde ich meiner Spezies ersparen, einen weiteren tödlichen Fehler zu begehen.
Die Menschen sind den Borg sehr ähnlich. Sie sind brutal und dabei noch hinterlistig.
Sie tun so, als ob sie Freunde wären und vernichten dann alles.
Und Sie Seven, werden mein erstes Opfer sein, das mir die größte Genugtuung geben wird. Ein Mischling zwischen Borg und Mensch. Falls ich es nicht schaffen werde, ihre beiden Spezies zu vernichten, dann habe ich wenigstens erreicht das der Konflikt zwischen unseren Spezies besteht. Der wird den Rest meines Plan erledigen.“
Das Baby fängt fürchterlich an zu weinen.
„Halten Sie das Baby ruhig, sonst ... .“
Seven steht schnell auf und nimmt das Kind in den Arm. Verzweifelt versucht Sie es ruhig zu bekommen.
„Ein Borg-Kind. Sie versuchen durch unschuldige Kinder die Borg zu stärken. Ihre Allianz mit den Borg scheint ganz und gar größer zu sein, als wir dachten.“
„Wir haben keine Allianz.“
„Ach nein?“ Er richtet die Waffe auf Seven und das Kind. „ Sie lügen bis zum Tode.“
„Was tun Sie da?“ schreit der Doc empört und stellt sich zwischen den Geiselnehmer und Seven.
Sellow feuert auf den Doc und dessen Programm destabilisiert sich.
Seven legt das Kind in die Wiege. Ihr Gesicht ist rot angelaufen. Hass spiegelt sich nun auch in ihren Augen wieder.
„Kein Schritt weiter und Sie leben länger. Aber was machen doch einige Sekunden aus.“
Seven gehorcht und lässt sich nieder sinken. Die Lage scheint hoffnungslos zu sein. Wann kommt denn jemand zur Hilfe?

Konferenzraum

„Ein Dämpfungsfeld verhindert das Eindringen in die Krankenstation. Wir können es nicht deaktivieren, weil Sellow deren Technologie angewandt hat.“ erklärt Tuvok
„Ich setze ein paar meiner Leute daran.“
Janeway geht  im Zimmer hin und her, mit der 5 Kaffeetasse in der Hand in dieser Stunde.
„Wie schätzen Sie Sellow ein, wird er in  der Lage sein, Die Geiseln umzubringen?“
möchte Kathryn wissen.
„Ich fürchte ja. Er ist unberechenbar.“
„Wie könnte ich mit ihm verhandeln?“

"Er meldet sich wieder.“
„Sind Sie zu einer Verhandlung bereit?“ fragt Janeway Sellow.
„Das Baby gegen Sie Captain Janeway.“
„Erstmal möchte ich wissen, ob die Geiseln noch leben.“
„Einverstanden.“
Sellow geht zu Seven, packt Sie am Arm und zerrt Sie zum Bildschirm.
„Seven, alles mit Ihnen in Ordnung?“
„Ja, Captain.“
„Wo ist der Doc?“
„Das ist egal.“ sagt Sellow und schubst Seven weg, sie  kehrt jedoch zurück und erzählt, dass der Doc durch die Waffe deaktiviert wurde.
„Ich habe  Ihnen gesagt, Sie sollen den Mund halten.“ schreit Sellow und schlägt ihr mit der Faust ins Gesicht. Seven fällt zurück und fühlt wie ihr warmes Blut die Oberlippe hinter läuft.
„Sie Schwein, ich werde es nicht zulassen das ihr was passiert!“ brüllt auf ein Mal Smith in den Bildschirm, Janeway starr vor Angst betrachtet diese Situation ohne ein Wort zu sagen.
Sie musste eine Rettungsaktion starten, sie konnte doch nicht Seven und das Baby weiterhin in den Händen dieses Mannes lassen?
„Smith. Du enttäuscht mich. Ihre Frau und ihr Kind wurden Beide von den Borg getötet und jetzt verteidigen Sie eine angebliche Ex-Borg?“ behauptet Sellow.Jeff konnte sehen, wie Seven aufsah. Sie konnte ihn zwar nicht sehen, aber das war auch gut so. Ihr Gesicht ist versteinert.
Smith konnte sich vorstellen, was  sie dachte. Nun ist sie bestimmt der Meinung, dass  er vielleicht einen ähnlichen Racheakt verüben wollte und deshalb mit ihr Kontakt aufgenommen hat. Ihre Augen sind entsetzt.
„Ich werde Dich eigenmächtig umbringen!“ schrie Smith und ballt seine Faust.
„Commander. Verlassen Sie den Raum.“ sagt Captain Roland und flüstert ihm was ins Ohr.
„Sie machen diese Angelegenheit immer noch schlimmer.“
„Smith. Sie sind ein Verräter!“ stellt Sellow fest und schließt die Verbindung.
Jeff  ist ausser sich vor Wut.
„Wir sollten den IX-Chip anwenden.“
Captain Roland erschrickt bei diesen Worten.
„Sagen Sie kein Wort mehr..“
„Was für einen IX-Chip?“ möchte Janway wissen.
„Ach nichts, es ist nur...“
„Ein Chip der jedem unserer Spezies eingepflanzt ist und falls einer unserer Leute ein Verbrechen begeht, wird er durch den Chip getötet.“ unterbricht Smith den Captain Roland.
"Verlassen Sie sofort das Schiff.“ befehlt er ihm.
„Nein.“ mischt sich Kathryn ein.“ Sie haben uns etwas verschwiegen. Eine Tatsache, die von großer Bedeutung ist.“
„Wir dürfen keinem Fremden sowas erzählen. Es ist zum Schutz.“ versucht sich der andere Captain rauszureden.
„Das ist mir egal. Ich will meine Leute retten. Lebend."
Captain Roland senkt den Blick.
„Mister Tuvok, versuchen Sie eine erneute Verbindung mit Sellow einzugehen. Ich werden auf den Handel eingehen. Wenn ich in die Krankenstation gehe, ist das Dämpfungsfeld gesenkt. Falls es uns nicht gelingen wird Sellow alleine zu bewältigen, möchte ich, dass der IX-Ship eingesetzt wird.“
„Aber Captain?“
„Nichts aber.“
„Sie wissen ja gar nicht wie der Chip aktiviert werden kann.“ meint Roland trotzig.
„Aber ich.“ erwidert Jeff Smith.

Krankenstation

„Sie werden scheitern. “murmelt Seven.
„Die Borg. Sie sind sich bei allem so sicher und doch irren Sie sich so oft. Hm, die melden sich ja gar nicht, vielleicht sollte ich nicht mehr warten.“
Er nimmt seine Waffe und geht auf Seven zu. Sie richtet sich auf, versucht keine Angst zu zeigen, doch es gelingt ihr nicht ganz.
Kurz vor ihr bleibt er stehen. Sein Blick sieht gefährlich wirr aus, wie bei einem Mann der nichts mehr zu verlieren hat. Er war absolut unzurechnungsfähig geworden. Nichts und niemand konnte ihn nun aufhalten.
Die Waffe berührte ihr Kinn, ihre  Wange, dann richtet er sie auf Sevens Stirn.
Doch plötzlich zieht er die Waffe zur Seite auf das Baby. Im letzten Moment schnellt Sevens Arm hoch und prallt gegen den Seinen. Der Schuss verfehlte das Kind nur knapp und  die Waffe rutsche einige Meter weiter.
Seven und Sellow starren sich an.  Das Geschrei des Babys hallt durch den  Raum.
Dann versuchen beide gleichzeitig zur Waffe zu gelangen. Seven schubst ihn zur Seite, doch seine Hand greift instinktiv in ihre Haare und reißt sie mit einem Ruck zurück. Sie schreit und ihr Gesicht verzerrt sich zur einer schmerzvollen Grimasse.
Vor Wut tritt Seven mit voller Wucht gegen sein Bein. Er fällt hin, aber nur einige Zentimeter neben der Waffe. Seven versucht sein Bein zu fassen. Schnell bohren sich ihre Fingernägel in das Fleisch seiner Waden.
Sellow stöhnt vor Schmerzen und Wut und versucht sie loszuwerden. Mit voller Wucht tritt er  ihr ins Gesicht an die Schläfe. Benommen bleibt sie liegen. Alles wird schwarz vor ihren Augen und der Schmerz breitet sich aus. Ihr wird übel.
Dann registriert sie, dass er mit der Waffe in der Hand auf sie zueilt.
„Das Spiel ist aus!" schreit er und  seine Finger ziehen die Abschusstaste.
Seven sieht ihr Leben in einigen Sekunden vor ihrem Auge abspielen. Doch die größte Angst die sie empfand, war nicht vor dem Tod, sondern die Angst um das Baby.
Sie schliesst ihre Augen.
Doch nichts passiert.

„Du verdammtes Ding.“ brüllt Sellow und schlägt auf die Waffe ein.
Seven öffnet ihre Augen und sieht, dass seine Waffe nicht mehr funktioniert.
Die Ex-Borg nimmt die Gelegenheit wahr und rennt zu den Krankenstationkrontrollen, um das Dämpfungsfeld zu deaktivieren.
Als Sellow das merkt, gerät er in Panik, schmeisst die Waffe hin und reißt das Baby aus der Wiege. Das entsetzliche Geschrei der Kleinen  lässt Seven umdrehen.
„Ich mag  zwar keine Erfolg gehabt haben, aber ein Opfer nehme ich mit in den  Tod.

Konferenzraum

„Das Dämpfungsfeld  wurde deaktiviert.“  ruft Tuvok.
„Der Handel wurde doch noch nicht geschlossen?“
„Seven. Sofort ein Sicherheitstaem in  die Krankenstation beamen.“ erwidert Janway aufgeregt.
 

Krankenstation
 

„Tun Sie ihr nichts. Sie kann nichts für ihren Verlust.“ meint Seven bösen und verzweifelt zugleich.
"Das ist mir doch egal. Ich habe gar keine andere Wahl!“ schreit Sellow und schüttelt das Baby grob. Es schreit aus allen Leibeskräften und Seven fühlt den größten Schmerz ihres Leben  in ihrem Herzen und die größte Wut. Ihre Hände beginnen zu zittern und ihre Sehstärke verschlechtert sich. Wahrscheinlich wegen dem Tritt gegen die Schläfe.
Sellow hört auf das Kind zu schütteln.
Seven und er starren sich nur an.
Plötzlich erscheinen mehrere Sicherheitsoffiziere.
Sellow lässt das Kind fallen und rennt zu einer Jeffriesröhre. Seven schmeisst sich in diesem Moment in seine Richtung und nur knapp gelingt es ihr das Kind mit ausgestreckten Armen aufzufangen.
Die Sicherheitsoffiziere stürzen sich auf den Geiselnehmer. Der verzweifelte Versuch sich von Ihnen loszureißen mißlingt.
Vor Wut spuckt er dem einen Offizier ins Gesicht und schreit:“ Ihr Mörder.“
Dann sackt er  in sich zusammen und  das Nervengift, welches er in seinem Körper freigelassen hat, tötet ihn.
Es wird still im Raum.
Seven setzt sich hin und presst  das Kind an ihren Körper. Blut quillt nun  aus weiteren Wunden in ihrem Gesicht. Sie sieht  fruchterregend aus.
Janeway und Jeff Smith  betreten  die Krankenstation. Kathryn geht  schnellen Schrittes auf Seven zu. Smith hingegen betrachtet mitfühlend die Situation.
Von Seven vernimmt man ein leises Schluchzen, dann das erstemal in ihrem Leben, läuft ihre eine Träne die  Wange hinunter. Gefolgt von weiteren Tränen.
Kathryn lässt sich in die Hocke sinken und  streichelt Sevens  Schultern.
„Seven. Es ist vorbei.  Ich nehme jetzt das Kind.“ flüstert sie leise.
Nur  zögerlich löste  Seven die Umklammerung. Ein lautes Schluchzen erfüllt den Raum. Seven steht auf und rennt aus dem Raum. Jeff will hinterhergehen, aber Tuvok hält ihn zurück und schüttelt den Kopf.

Log-Buch Captain Janeway

Es ist nun ein Tag nach diesem schrecklichen Ereignis vergangen. Das Programm des Docs konnte wieder hergestellt werden und Seven und dem Baby geht es den Umständen entsprechend gut. Nur Sevens  Gemütszustand beunruhigt mich ein bisschen. Sie hat sich stark zurück gezogen. Es wird lange dauern, bis sie das Ereignis verkraftet hat.
Spezies  8472 wird heute in den fluiden Raum zurückkehren. Wir haben uns nochmal gründlich unterhalten und kamen zu dem Entschluss, dass es noch nicht Zeit genug ist, die Freundschaft zu kräftigen. Doch ein weiteres Treffen ist nicht ausgeschlossen.

Log-Buch Eintrag Ende
 

Astrometrie

Jeff Smith möchte sich von Seven verabschieden und findet sie wie immer an ihrem Arbeitsplatz.
„Hallo!" begrüßt er sie.
„Hallo.“ erwidert Seven und unterbricht ihre Berechnungen.
„Ich wollte Ihnen nur auf Wiedersehen sagen und mich entschuldigen.“
„Entschuldigen?“
„Das ich Ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe. Ich weiß, was Sie in dem Moment gedacht haben. Aber das entspricht nicht der Wahrheit.“
„Und was ist die Wahrheit?“
„Ich war nach dem Tod meiner Frau und meinem Kind auf Rache aus. Ich habe die Menschen für die größten Feinde für uns gehalten. Aber dann habe ich recherchiert . Auch  über den letzten Treff unserer Spezies und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich geirrt habe. Es war nicht leicht für mich, dass zu akzeptieren, aber deshalb wollte ich Sie kennenlernen um mich zu vergewissern.“
„Und?“
„Ich habe herausgefunden das  ihre Spezies es mehr als nur Wert ist in Freundschaft mit uns  zu treten. Und Sie Seven, sind eine tolle Frau und wären eine gute Mutter.“
Seven sieht verwundert auf.
„Wie haben Sie  das Baby genannt?“ fragt Smith.
Seven weicht seinen Blicken aus.
„Dara.“
Jeff lächelt. Seit Jahren war dies das größte Geschenk, welches er bekommen hatte. Er beugt sich vor und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Dann dreht er sich um und geht.
„Sehen wir uns wieder?“
„Natürlich!“ erwidert Jeff und verschwindet.
Seven bleibt zurück und starrt ihm hinterher. Tausend Emotionen und Gedanken schwirren in ihrem Kopf herum. Sie fühlt ein reinstes Chaos.
Sie  setze sich auf die Treppen stufen und vergräbt ihr Gesicht in ihren Armen.
Hoffentlich sah sie ihn wieder.

The End