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Anmerkung der Autorin: Dies ist meine erste Highlander- Story, also verzeiht, wenn sie nicht nach eurem Geschmack ist. Ich lerne ja noch!
Und die Rechtschreibfehler waren nur ein Versehen.
Das die Figuren aus Highlander nicht mir gehören und ich sie unerlaubt benutze könnt ihr euch ja wohl vorstellen! (Interessiert das überhaupt jemanden?)
Ich weiß gar nicht wem sie gehören.

 

 

Erwachen

Von Salandra

 

"Nick!!!!!!!", Amanda schrie ihrem sterblichen Freund hinterher, aber er schien sie nicht zu hören. Er ging einfach weiter die Straße hinunter, schien sie gar nicht wahrzunehmen. Amanda rann ihm hinterher. Als sie ihn nach schier endlosen Minuten endlich erreichte, drehte sie ihn ruckartig herum und blickte ihn vorwurfsvoll an. "Sie wollten doch auf mich warten!!! Das ist nicht fair von Ihnen gewesen. Gar nicht fair." Sie fauchte ihn an und war kurz davor ihm die Augen auszukratzen, wenn er sich nicht eine plausible Erklärung einfallen lassen würde. Das lasse ich mir nicht von einem sterblichen Bürschchen bieten, so nicht! Dachte Amanda. Doch da war wieder dieses Lächeln, oh Gott, warum tat er das! Er wußte ganz genau, das sie diesem Lächeln nicht widerstehen konnte. Er war manchmal so gemein! "Schon gut, Nick, ich habe mich wieder beruhigt, würden sie jetzt endlich aufhören mich so anzugrinsen!!!", kratzbürstig wie sie war, fing sie an zulachen und rannte lachend davon. Nick blieb nur übrig, ihr hinterher zu laufen.

Vor ihrem Apartmenthaus hielt Amanda an und wartete auf den Lahmen. Sterbliche! Sie waren immer so langsam! Nick kam keuchend bei ihr an und meinte: "Ich brauche jetzt was zu Trinken.!", keuchte er hinaus. "Gut, gut. Kommen Sie mit nach oben, da werde ich was für sie finden."

Als beide aus dem Fahrstuhl stiegen, spürte Amanda plötzlich die Anwesenheit eines anderen Unsterbliche. Panik stieg in ihr auf. Wer konnte das sein.? Niemand wußte wo sie war? Lucie!!!! Sie war ganz alleine im Apartment zurückgeblieben, wollte sich ausruhen. Entschlossen zog Amanda ihr Rapier. Ein wundervolle Waffe. Sie würde dem Eindringling schon das Fürchten lehren. Immerhin war sie schon zu lange auf dieser Welt... Nick stieß mit der geladenen Smith &Wesson in der Hand die Tür auf und drang in die Wohnung ein. Amanda folgte ihm verdutzt. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie er an ihr vorbeigeschlichen war und sich an der Tür versuchte. Er brauchte immerhin nur drei Anläufe. Leider war das schon die dritte Tür in diesem Monat. Der Vermieter würde nicht glücklich sein.

In der Wohnung herrschte kein Durcheinander, wie Amanda es erwartet hatte. Alles stand dort, wo Lucie es nach dem Saubermachen wieder abgestellt hatte. Lucie!! Sie war auch noch da. Kam gerade aus der Küche, mit einem Bier. "Ah, da seid ihr ja endlich. Amanda, es ist Besuch für dich da! Im Arbeitszimmer!" Lucie schien gar nicht verschreckt zu sein, fröhlich wie immer. Dann erfaßte Lucie das gezogene Schwert in Amandas Hand und Nick mit der Waffe auf sie gerichtet. "Hey, ihr tickt wohl nicht ganz richtig? Wollt ihr mich zu Tode erschrecken!?!?!?! Ich bin eine alte Frau. Herzattacken sind in diesem Alter sehr beliebt!!! "Ihre Stimmung hatte sich schlagartig verändert. Sie war richtig erschrocken. "Er sage, er sie ein alter Freund von dir." , Lucie versuchte sich ergebnislos zu rechtfertigen. "Ich konnte den Armen doch nicht einfach vor der Tür stehen lassen..."-2Ist ja schon gut, Lucie, ich werde ihn erstemal willkommenheißen!" Amanda schnappte sich das Bier und ging, weiterhin das Rapier in der Hand, Richtung Arbeitszimmer. "Nick, Sie bleiben bei Lucie!" Eine Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Im Arbeitszimmer hatte sich ein junger Mann auf der Couch ausgestreckt. Mit geschlossenen Augen stöhnte er leise. Er sah ziemlich verkommen und mitgenommen aus. "Methos!!!" Amandas Stimme überschlug sich fast als sie ihren alten Freund wiedererkannte. Müde öffnete er die Augen und verrenkte sie, um sie anzublicken, dabei stieß er einen Schmerzensschrei aus. "Hallo, Liebes, du siehst gut aus, besser als ich." Sarkastisch, wie immer. "Was ist mit dir passiert?! Hattest du eine Begegnung?" Fragen, nichts als Fragen, schoß es Methos durch den Kopf. "Nein", antwortete er noch schwerfälliger als seine Begrüßungsworte, "schon seit Monaten nicht mehr. Ich habe ein kleines Problem." "Was ist es?" Langsam öffnete er seinen langen Mantel, ließ sein Ivanhoe zu Boden sinken und entblößte Amanda eine schreckliche Wunde. Ein großes Blutiges Loch prangte an seiner linken Hüfte. "Oh mein Gott!!! Was ist passiert? Heilt es nicht?"-"Das ist ja mein Problem. Ich blute, und wie. Dieser verdammte Kratzer hat mir mehr als sieben Aufenthalte im Leichenschauhaus beschert.", er war sehr erschöpft. Erst jetzt bemerkte Amanda das ganze Blut, was den Teppich im Arbeitszimmer völlig ruiniert hatte. "Okay, ich rufe Lucie, damit sie erstemal was gegen die Blutung tun kann und dann sehen wir weiter. Lucie!!!!! Amanda schrie nach ihrer alten Freundin, "Bring bitte mal den erste Hilfekasten!", Dann wendete sie sich Methos zu und half ihm, seinen alten und dreckigen Sweater auszuziehen. Er sah aus, als könne er mal eine Tiefenreinigung vertragen, nicht der Sweater, Methos. Aber dazu später, erstemal mußte die Wunde versorgt werden. Lucie brachte den Verbandskasten, Nick folgte ihr. "Was ist passiert?", fragten beide zugleich, als sie die Wunde an Methos Hüfte erblickten. "Ich weiß es nicht. Eines morgens wachte ich hiermit auf!!!", dabei machte er eine eindeutige Geste auf die Wunde. "Sind sie nicht unsterblich?", fragte Nick anklagend. "Ach?!?!? Das dachte ich eigentlich auch!!", Methos klang echt nicht gut. Ob er die Nacht wohl überleben würde? Wortlos versuchte Amanda die Wunde zu reinigen, schließlich sollte sie sich doch nicht entzünden. "Warum heilt diese verdammte Ding nicht??? Ob ich auch davon betroffen bin??" Amanda nahm Methos Schwert und ritze sich die Handfläche auf. Sekunden später züngelten kleine Blitze um die Wunde und sie begann sich zu schließen. Nick riss erstaunt die Augen auf. So etwas hatte er noch nicht gesehen. "Das, das ist ja unglaublich!!!!"-"Mein Freund", Methos stöhnte, "mit dieser Frau wirst du noch unglaublichere Dinge er...er...er....le...." Langsam schloß er die Augen und sank tot in die Kissen des Sofas zurück. "Wirklich unspektakulär, alter Freund.", Amanda war nicht zum Lachen zumute. Der älteste Unsterbliche besaß keine Selbstheilung mehr. Vielleicht war er einfach schon zu alt.

Lucie floß eine Träne herunter. "Ich kann einfach keine Menschen sterben sehen, egal ob sie wieder aufwachen oder nicht.", versuchte sie sich zu entschuldigen. Aber Amanda ging es nicht anders, sollte etwa nach 5000 Jahren Schluß sein?

2

"Okay, Joe, wir sehen uns dann vorm Flughafen. Bis dann!", Amanda hängte den Hörer auf die Gabel. "Joe wird morgen da sein." Methos schien sich nicht dafür zu interessieren, er lag einfach nur da und stöhnte ab und zu leise auf. Die Wunde hatte sich auch nicht nach seiner Wiederbelebung geschlossen, sie war eher noch größer geworden. "Nun sei doch nicht so deprimiert. Joe wird dir schon helfen können!" Amanda versuchte schon seit Stunden ihren alten Freund aufzumuntern, leider ohne Erfolg. Nun sprach er nicht einmal mehr. "Amanda, ich sterbe!! Und Joe wird mir auch nicht helfen können!", murrte Methos und drehte Amanda den Rücken zu. "Red doch nicht so nen Mist. Du bist unsterblich, du kannst nicht sterben!", Amanda klang nicht sehr überzeugend, um ehrlich zu sein, sie war es auch nicht. Methos ging es immer schlechter, er würde in ein paar Stunden wieder sterben. Und mit jedem male, wo er wieder aufwachte wurde die Wunde größer und blutete heftiger.

Lucie betrat das Zimmer, eine Schüssel mit Wasser tragend, unter den linken Arm hatte sie ein Tuch geklemmt. "So, nun wollen wir mal nach unserem Patienten schauen. Die Wunde muß gereinigt werden. Und mit etwas Glück werde ich es sogar schaffen, die Blutung zu stillen." Methos drehte sich zu Lucie um und meinte nur: "Muß das denn sein?? Ich habe wirklich Schmerzen." Vergeblich versuchte Adam, Lucie abzuwehren, doch die resolute Alte ließ keinen Widerspruch zu. "Sie werden mit jedem male schwächer, also müssen wir versuchen, Sie so lange wie möglich am Leben zu halten. Glauben Sie denn, mir würde es Spaß machen Ihnen Schmerzen zuzufügen?? Aber es muß sein. Amanda, mach einen Druckverband!" Sie war zu sehr darauf versessen, dem Alten zu helfen, das sie keinen Widerspruch duldete. Vielleicht konnte sie es aber auch einfach nicht ertragen, ihn noch einmal sterben zu sehen. "Okay, Lucie, aber seien sie sanft, bitte!", flehte Adam. "Ich werde mir Mühe geben, junger Mann." Vorsichtig entfernte Lucie das Handtuch, was sie vor einigen Stunden über die Wunder gelegt hatte, und begann die Wunde auszuwaschen. Methos verzerrte das Gesicht, ließ aber keinen Laut von sich hören. Wenige Minuten später war die Wunde sauber, aber noch immer nässend, und das Wasser blutrot.

Amanda kam nun auch mit dem Druckverband wieder und reichte ihn Lucie. Die preßte ihn fest auf die Wunde, wobei Methos kurz aufschrie und erschöpft in die Kissen zurücksank. "Tut mir leid", entschuldigte sich Lucie, "aber das mußte sein. Ich muß ihn nur noch befestigen. Dann haben Sie es überstanden." Vorsichtig setze sich Adam wieder auf und Lucie konnte nun den Druckverband mit einer lange festgespannten Binde fixieren. Wenige Minuten später waren Adams Hüfte und sein Bauch fest zusammengepreßt. "Und wie fühlt sich das an?", Lucie betrachtete zufrieden ihr Werk. "Ich werde es überleben, hoffe ich." Langsam legte er sich wieder hin und schloß müde die Augen. "Jetzt möchte ich aber ein wenig schlafen. Weckt mich, wenn Joe kommt." , sagte er leise und schlief ein. "Ich hoffe, wir haben das richtige getan. Der Verband sollte doch wenigstens die Blutung stoppen.", Amanda standen die Tränen in den Augen. "Ich würde es nicht ertragen, wenn er so sterben würde!" Dabei machte sie eine ausladende Geste über das Bett und den schlafenden Mann. "Ich auch nicht." sagte Lucie kleinlaut. Beide schlossen sich schluchzend in die Arme uns spendeten sich gegenseitig Trost.

3

Der 5:30 Uhr Flug aus Seacouver kam pünktlich in Beverly Hills an. Ein etwa fünfzigjähriger leichthumpelnder Mann stieg schwerfällig aus dem Flugzeug, ging die Gangway hinunter und begrüßte eine junge, attraktive Blondine mit kurzen Haaren. "Schön dich wieder zusehen, Amanda."-"Oh, Joe, du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin das du so schnell kommen konntest. Komm, alles weitere erzähle ich dir unterwegs." Arm in Arm schlenderten die beiden zu Amandas Wagen und fuhren zu ihrer Wohnung. Unterwegs unterrichtete die Unsterbliche Joe von den Geschehnissen des letzten Abends. "Und die Wunde heilt wirklich nicht?" Joe konnte es nicht glauben, ein Unsterblicher der verblutet, das ist doch lächerlich. In all seinen Jahren als watcher war ihm so was noch nie unter die Finger gekommen. Wie sollte er Methos nur helfen?

Methos rekelte sich langsam auf dem Bett, er reckte und streckte seinen müden Glieder. Langsam versuchter er sich aufzusetzen. Ihm wurde leicht übel und er beschloß den Vorgang des Sich-aufsetzten noch ein wenig mehr zu verlangsamen. Dann schwang er vorsichtig die Beine über die Bettkante und lauschte. Vor einigen Minuten, bevor er beschlossen hatte aufzustehen, hörte er Stimmen im Vorzimmer, die sich angeregt unterhielten und dabei fiel immerwieder sein Name. Er mußte einfach wissen, was da draußen vor sich ging. Langsam stand er auf und torkelte Richtung Tür. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und lugte hindurch. Joe war da, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Einer mehr, der um ihn herum staunte und ihn mit Fragen und Vorwürden piesackte. Oh, oh, langsam verlor Methos das Gleichgewicht und landete unsanft auf dem Rücken, dabei stieß er einen sicher noch auf dem Nordpol zu hörenden Schrei aus. Dies schreckte natürlich die Bande im Vorraum auf, die sich auch lautstark in Richtung Schlafzimmer in Bewegung setzte. "Methos!!!" Amandas vorwurfsvolle Stimme war nicht zu überhören. Sie beugte sich über ihn und versuchte ihm auf die Beine zu helfen. Erfolglos. Er war einfach zu schwer für sie. Nick kam ihr zur Hilfe. Was wollte der eigentlich immer hier? Hatte der kein zu Hause oder was? Gemeinsam schafften sie es, den Alten auf die Beine zu helfen. "Wackelig, aber ich stehe", waren Methos einzige Worte, wobei er ein breites Grinsen aufsetzte. "Oh, Methos, als du sagtest, wir sollen dich bei Joes Ankunft wecken, dachte ich doch nicht, das du so lange durchschlafen würdest. Wie geht’s es dir?" Amandas Blick ruhte auf seiner Wunde. "Ich denke, Lucie hat gute Arbeit geleistet." Das waren Methos einzige Worte, die er für die nächsten dreißig Minuten herausbrachte. Mit einer Geste gab er den anderen zu verstehen, ihn wieder zum Bett zu bringen. Dort streckte er sich aus und viel in einen tiefen Schlaf.

"Was denkst du, Joe?", frage Amanda den Watcher. "Nun, er sieht schlecht aus. Schlechter als bei Cassandras letztem Erscheinen. Was ist passiert?"-"Keine Ahnung, er sagt, er wüßte es nicht." Amanda war ratlos. "Er kam hier herein gestolpert und starb erst mal. Lucie hat dann die Wunde gereinigt und eine Druckverband angelegt. Seitdem sind zwei Tage vergangen und Methos hat bis jetzt nur geschlafen. Zwischendurch hat er mal was gegessen. Das ist alles." "Nicht sehr viel. Könntest du dir vorstellen, warum die Wunde nicht heilt?"-"Nein. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Alterserscheinungen?" witzelte Amanda. "Ganz bestimmt nicht. So etwas gibt es bei Unsterblichen nicht....denke ich." Auch Joe war bald mit seinem Latein am Ende. "Ich wecke ihn jetzt und dann werde ich ihn ausquetschen." Joe war fest entschlossen, das Problemchen zu lösen.

Mühsam setzte sich Methos auf und schaute Joe erwartungsvoll in die Augen. "Was willst du, Joe?"

Ich will dir helfen, alter Junge." Antwortet Joe.

"Und wie, wenn ich fragen darf???" der Zyniker in Methos stach mal wieder hervor. "Willst du mich etwa köpfen, das wäre nämlich das Beste."

"Nein, aber wir können versuchen, eine Lösung für dich zu finden...." Joe wurde von einem leisen Rauschen unterbrochen, das langsam die Mauer hinaufzureichen schien. Es drang tief in die Gehirne alle Anwesenden ein und schien sie hypnotisch zu machen. Eine drohende Stimme erhob sich und sprach gebieterisch zu Methos: "Alter Freund, du wirst mir doch jetzt nicht sterben, jetzt, wo ich so nah an meinem Ziel bin. Halte nur noch eine Kleinigkeit durch und wir beide werden die Herrschaft über die Welt übernehmen." Ein leises Kichern untermalte die Wirkung dieser Worte. "Wer bist du?!?!" fragte Methos zurückhaltend. "Oh, du weißt ganz genau wer ich bin. Grabe in deiner Vergangenheit, alter Mann. Grabe!!!!!"

Langsam zog sich das Rauschen aus den Köpfen der Anwesenden zurück und sie konnten wieder klar denken. "Was zum Henker war das denn??" Amanda starrte verblüfft aus dem geöffneten Fenster. "Und was wollte es von dir, Methos???" Sie drehte sich langsam um und stierte ihn an. "Er wollte, das ich noch ein wenig länger durchhalte.", gab Methos kleinlaut zu. "Ja, und er wollte, das du mit ihm die Welt beherrschst. Ist er, äh, es oder sie oder was weiß ich, was ist es überhaupt???" Amanda war kurz davor, hysterisch zu werden. Sie hatte Angst, schreckliche Angst stieg in ihr auf und legte sich über ihre Gedanken.

"Ich weiß es nicht, Amanda. Vielleicht ein Geist?" "Ja, Joe, Geister wollen auch die Herrschaft über die Welt übernehmen und sie mit einem Unsterblichen teilen. Also wirklich." Langsam fand Amandas Stimme wieder in ihre normale Tonlage zurück.

"Er meinte, ich solle in meiner Vergangenheit graben, um zu erfahren, wer er ist. Vergangenheit, das sind immerhin 5000 Jahre." Methos wirkte niedergeschlagen und zerschmettert. Wie sollte er das nur jemals schaffen. Er war kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen und nun sollte er sich an die gesamten letzten 5000 Jahre erinnern.

Joe fing an, langsam im Zimmer auf und abzuwandern und grub seine Rechte in sein Kinn. "Wen kanntest du, der die Weltherrschaft übernehmen wollte?", begann er langsam. "Tja, da waren: Kronnos, Cäsar, Kleopatra, Alexander der Große, Karl der Große, Dschingis Khan, Hitler, Erik der Wikinger, Bill Clinton....."Methos zählte so jede berühmte Persönlichkeit der letzten dreitausend Jahre auf. "Schon gut. Diese Tricks lernt man nicht heute oder vor ein paar Jahrhunderten. Wer davon lebte vor dreitausend Jahren?", führte Joe weiter aus. "Nun, das wird schon schwieriger. Ein paar ägyptische Pharaonen, vielleicht, aber die besaßen schon zu Lebzeiten alles, was sie wollten. Und außerdem kannte ich keinen so gut, das er mit mir die Welt beherrschen wollte. Nein, nein, Kronnos wäre der einzige, der mich bräuchte um die Weltherrschaft an sich zu reißen, aber nicht um sie zu behalten. Außerdem ist er tot.", niedergeschlagen sank Methos wieder zurück. Joe wandte sich zum gehen. "Ich werde mal in den Chroniken nachschlagen, welcher Unsterbliche mal ein bedeutende etwas verrückte Persönlichkeit mit dem Drang, die Weltherrschaft zu übernehmen, war.", und damit verließ er das Schlafzimmer. "Tja, Methos, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten. Vielleicht taucht dein Freund ja noch mal auf. Und rufe mich bitte nicht, falls er erscheint." "Ja, ja, Amanda, weck mich, wenn Joe wiederkommt." Und damit war er auch schon wieder eingeschlafen.

4

Joe Dawson betrat seine alte Kneipe und ging hinter den Tresen. Dann kramte er sein Handy heraus und tippte ein paar Nummern ein. "Tommy, ja, hier ist Joe. Würdest du mir einen Gefallen tun?.....Danke, äh, Suche doch mal alle durchgeknallten Unsterblichen heraus, die ein wenig Psychologie beherrschen und mal die Weltherrschaft übernehmen wollten heraus. .....Ja, das ist alles.", gab Joe gereizt in das Telefon. "Ruf mich an, wenn du was hast. Und bitte beeile dich." Entnervt hängte Joe auf. "Fauler Sack", murmelte er in sich hinein als sich die Tür seiner Bar langsam öffnete. Für Besucher war es etwas früh, also wer zum Teufel konnte....."Cassandra!!!" Joe war erschrocken, nein zutiefst überrascht, als er die "junge" Unsterblich erblickte. Konnte sie nicht die menschliche Psyche beeinflussen, Hypnose und so'n Zeug. "Schön dich zu sehen, Joe. Wie geht es dir, was machen die Beine?", Cassandra war freundlich wie immer. Joe versuchte sein Aufgewühltheit zu verbergen und räusperte sich verlegen. "Oh, Cassandra, mir geht es phantastisch, könnte nicht besser sein. Was führt dich hierher?"

"Nun, ich war gerade in der Stadt und dachte du schaust jetzt einfach mal bei dem alten Joe vorbei. Und, hier bin ich." Cassandra strahlte übers ganze Gesicht. "Was macht dich denn so glücklich?", wollte Joe in Erfahrung bringen, ihm war gar nicht zum Lachen zu Mute. Methos lag vielleicht im Sterben und seine Erzfeindin ist zum Lachen aufgelegt, ... das kann doch nicht wahr sein, sollte etwa Cassandra? Nein. Oder doch?

Joe verzog das Gesicht. 2Du wagst es, hier aufzutauchen?!?!? Bist du nicht ganz bei Trost? Was hast du getan?!??! Wenn er stirbt, werde ich dich jagen, du wirst sterben....", Joe war außer sich. Diese alte Hexe wäre zu allem fähig, wenn sie Methos töten könnte. Sie würde ihn leiden lassen, bis er qualvoll stirbt, Tag für Tag aufs Neue. Das wäre eine gelungene Rache für sie.

Cassandra verstand die Welt nicht mehr. Was sollte sie getan haben?? "Joe, ich verstehe kein Wort. Eh du mich beschuldigst, würdest du vielleicht die Freundlichkeit haben mich aufzuklären, was ich getan haben soll??"

Diese Weibsbild hatte auch noch die Verfrorenheit, ihm nach ihren Taten auszufragen. Na warte. "Nun tu doch nicht so.", aber wenn sie es wollte, bitte, er würde ihr kleine Spielchen mitspielen, für den Augenblick, "Methos liegt im Sterben." Brach es heißer aus Joe heraus. So, nun hatte sie es geschafft. "Mach keine Witze, der ist unsterblich, so wie ich, und wir können nicht im Sterben liegen. Entweder es schlägt uns einer den Kopf ab oder wir leben weiter, schon mal was davon gehört??", Cassandras Worte trieften nur so vor Sarkasmus. "Oh, nein, nicht so. Er verblutet.", erklärte Joe kurz angebunden. "Unsterblich können nicht verbluten!" Cassandra freute sich über ihre eigene Feststellung riesig. "Er schon, die Wunde an seiner rechten Hüfte schließt sich nicht, er stirbt jeden Tag mindestens einmal. Und wenn er wieder aufwacht, hat sich auch die Wunde vergrößert und er stirbt wieder, diesmal aber viel schneller." Joe erzählte Cassandra die gesamten Geschehnisse in Amandas Wohnung. Ungläubig riss sie die Augen auf und verlangte einen Drink. Joe gab ihr eine doppelten Coniak.

"Das muß ich mir selber ansehen." Cassandra stand auf und forderte Joe auf, sie zu Amanda zu bringen. Joe folgte ihren Anweisungen, seine Gedanken wurden immer verwirrter, Cassandra wäre ein logischer Gegner gewesen. Aber ihr jetziges Verhalten passte ganz und gar nicht in das Schema. Wenn sie der "Täter" wäre. Würde sie doch nicht bei Joe aufkreuzen, zumal jeder ihre Verbindungen zu Methos kannte.

5

Plötzlich durchfuhren heftige Kopfschmerzen Amanda. Ein Unsterblicher war in der Nähe. Langsam drehte sie sich im Kreis. Dann hörte sie ein Ping, Der Fahrstuhl. Jemand kommt mit dem Fahrstuhl.

Lucie und Nick starrten Amanda an und sprangen gleichzeitig von der Couch auf. Nick war geblieben um dafür zu sorgen, daß, falls Amanda in einen Kampf verwickelt werden würde, was sehr unwahrscheinlich, aber dennoch möglich wäre, bei Methos zu bleiben und ihn zu beschützen. Denn in seiner Verfassung konnte er unmöglich kämpfen. Er wäre ein gefundenes Fressen für jeden anderen Unsterblichen.

"Amanda!!!!! Ich bins, Joe. Ich habe jemanden mitgebracht." Ein allgemeines "puhhh" ging durch den Raum und Erleichterung zeichnete sich auf den Gesichtern ab. Vielleicht war Joe aber auch seine Geisel?? Anspannung. Amanda öffnete vorsichtig die Tür und war wieder erleichtert. Kein Schwert oder eine Pistole an Joes Kopf. Aber Cassandra??? Amanda hatte schon viel von dieser Frau gehört, und vor allem über ihre Verbindung zu Methos. Erst gestern Nacht hatte er ihr davon erzählt. Was wollte sie hier?

"Joe, warum hast du...", dabei zeigte sie abwertend auf Cassandra, "SIE mitgebracht????"

"wer ist das, Wer sind Sie?", wollte Nick wissen. "Ich bin .. Cassandra.", kam die ruhige Antwort. "Die CASSANDRA???, brach es aus Nick heraus. "Ja", Cassandra konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie den entsetzten Ausdruck auf Nicks Gesicht sah. Methos mußte ja gut von ihr gesprochen haben. "genau die Cassandra2, dabei machte sie Nick Tonfall nach. "Was wollen Sie hier?", fragte Amanda forsch.

"ich möchte sehen, wie es Methos geht. Ich kenne bereits die gesamte Geschichte von Joe und dich kann Ihnen versichern, ich bin weder dafür verantwortlich noch werde ich versuchen diese ....Situation, in der sich Methos gerade befindet auszunutzen. Kann ich mit ihm reden?" Amanda war verblüfft, Das hatte sie nun doch am wenigsten erwartet. "Ja, Kommen Sie." Amanda führte Cassandra in den hinteren teil der Wohnung. Leise betrat sie das Schlafzimmer und gebot Cassandra, ebenso leise wie sie zu sein. Beide Frauen schlichen in das Zimmer und blieben am Fußende des Bettes stehen. Eine Gestalt bewegte sich im Schlaf unter der Decke. Dann lugten zwei Augen unter einem schwarzen Haarschopf hervor und betrachteten die Frauen neugierig. Zwei Sekunden später stieß Methos ein überraschtes Pfeifen aus und schlug die Decke zurück.

"Was willst du hier?!?!? Mich vielleicht sterben sehen?!?!? Wird dir das Genugtuung verschaffen??!?!?", zischte er mühsam hervor. Cassandra legte den Kopf ein wenig schief und betrachtet Methos. Ihr Blick blieb an dem Verbad hängen. Obwohl er sehr dick und fest war, war er an der rechten Hüftseite blutrot und durchgeweicht. "Ja, schau es dir genau an. So sieht es nämlich aus, wenn ein Unsterblicher stirbt, wie makaber, ein unsterblicher stirbt." Methos fing leise an zu unnatürlich zu kichern und lies sich wieder ins Bett fallen.

Cassandra verzog das Gesicht zu einer ernsten Miene und bat Amanda, draußen zu warten. "Ich habe Einiges mit ihm zu besprechen, alleine." Amanda nickte und ging zur Tür, wo sich die anderen schon versammelt hatten. Sorgsam schob sie alle hinaus und schloß die Tür hinter sich.

6

Cassandra lächelte sanft und kam auf Methos zu. Der hatte sich wieder hingelegt und die Augen geschlossen. Vorsichtig berührte Cassandra seine Stirn. Methos öffnete die Augen und sah sie fragend an. "Vielleicht kann ich dir helfen. Ich will nicht, das du stirbst." Eine Träne rann an ihre Wange herunter. "wirklich nicht? In Bordeaux klang das aber noch ganz anders." "Bordeaux hat mich verändert. Du hast mir das leben gerettet." "Du hast mich verschont:" Es wäre kein Sieg gewesen."

Methos kicherte leise. "Cassandra, ich wollte dir niemals wehtun oder dich in irgendeiner anderen Weise verletzen, aber hätte ich es nicht getan, wären wir vermutlich beide tot und....ähh", Methos verzog das Gesicht und krümmte sich ein wenig. "Was hast du?" Cassandra sprang erschrocken auf und hielt ihm hilfreich eine Hand hin. "Es geht schon. Ich bin schließlich nicht mehr der jüngste und im Alter lassen nun mal die Gelenke nach, kein Grund zur sorge." "Kein Grund zur Sorge?? Ich hab mich wohl verhört. Du blutest aus einer handtellergroßen Fleischwunde und kannst dich kaum auf den Beinen halten. Ich soll mir keine Sorgen machen!?!??!" Cassandra fuhr auf. Methos verzog den Mund zu einem mißlungenem grinsen. Kleinlaut sprach er weiter: "ich ...werde es überleben." "Wohl kaum." Das war alles, was Cassandra zu diesem Thema zu sagen hatte.

Rasch verließ sie das Schlafzimmer. "Dann eben nicht", krächzte Methos und legte sich wieder hin.

"Du meinst wirklich, daß das eine so gute Idee ist, Cassandra und Methos alleine zu lassen, Amanda?" Joe verzog mürrisch das Gesicht, als Cassandra aus dem Schlafzimmer gesaust kam. "Er ist genauso stur wie damals. 3000 Jahre reichen eben doch nicht aus, um einen Menschen von Grund auf zu ändern!!!" Cassandra fuhr sich stürmisch durchs Haar. Während sie redete wanderte sie vor dem Sofa auf und ab und ließ die anderen, die ihr fasziniert zusahen, völlig außer Acht.

"Er..er...oh, Mann. Er...stirbt, irgendwie.", war alles was sie herausbrachte bevor sie weinend auf die Couch viel. Nick setzte sich zu ihr und nahm die ihm völlig Fremde in die Arme um ihr ein wenig Trost zu spenden und ihr Mut zu zusprechen. "Er wird nicht sterben, ganz sicher nicht. Wir werden das nicht zulassen. Stimmt’s, Amanda?", forderte Nick Amanda auf, auch etwas zu sagen, um die Frau zu beruhigen. Amanda setzte sich nun auch Cassandra gegenüber und nahm ihre Hand. "Niemals, Cassandra, niemals werde ich zulassen daß er so stirbt." Dabei zeigte sie auf die Schlafzimmertür. "Eher werde ich ihn köpfen."

"Nein, das werde ich tun. Wenn ihn einer köpfen darf, dann bin ich das.", entschlossen stand sie auf. "Ehe er so stirbt, werde ich eher seinen Kopf nehmen." Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie könnte ihn nicht köpfen, nicht einmal wenn er sie darum anflehen würde. Außerdem hatte sie es Duncan versprochen. Dann wandte sich Cassandra an Joe. "Joe, gab es so einen ähnlichen Fall schon irgendwann einmal in der Geschichte der Unsterblichen??"-"Cassandra, da fragst du zuviel. Ich dachte eigentlich, die beiden ältesten Unsterblichen könnten mir das erzählen. Können sie, oder wenigstens eine?" Joe hob die Augenbrauen und sah Cassandra fragend an. "Solange ich hier schon lebe, kann ich mich nicht daran erinnern, daß jemals ein Unsterblicher verblutet sei. Fragen wir doch Adam." Und damit ging sie wieder ins Schlafzimmer, wo sie Methos sanft weckte.

Als Joe den Raum betrat, drehte sich Cassandra zu ihm um und sah ihn fragend an. Joe nickte zustimmend. "Methos", begann sie langsam, "ist dir irgendein ähnlich Fall, wie deiner schonmal untergekommen?"

"Nicht in den letzten 5000 Jahren", sagte er müde, "aber was davor war, daß weiß ich nicht."-"Wieso weißt du das nicht? Warst du noch nicht geboren oder kannst du dich nicht erinnern?", fragte Nick. Ihn interessierte das Thema brennend und langsam setzte auch sein Spürsinn wieder ein. Ganz vertraut duzte er den alten Mann nun auch. Der sah ihn überrascht an. Wie immer, wenn er Nick ansah, zog er die Augenbrauen hoch, wohl wissend das ein Sterblicher nichts damit anfangen konnte, wenn man ihm von dem immensen Wissen, das in ihm wohnte erzählte. "Nick, ich weiß nicht einmal mehr wer meine Zieheltern waren. Geschweige denn wie sie mich nannten. Methos, den Namen bekam ich von ein paar Hussanen und es ist schon so lange her. Sie erzählten mir, daß sie mich zittern im Wald gefunden hatten. In dieser Nacht war es sehr kalt. Das ist die früheste Erinnerung die ich habe."

3061 v.Chr. Mesopotamien

Blitze ohne Donner zuckten über den nächtlichen Himmel. Es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Weder in der Ferne noch über dem hohen Gebirge, was zu dieser Zeit noch keinen Namen trug. Zwischen den Bäumen kauerte ein junger Mann. Frierend und zittern preßte er sich gegen einen Felsen. Männer liefen auf ihn zu und hingen ihm eine Decke um die Schultern. "Wer bist du? Wo kommst du her? Wer hat dir das angetan" Fragen stürzten auf ihn nieder, doch er konnte nur den Kopf schütteln und verneinen. Die Sprache, die er sprach war für die Männer unverständlich, nur an seinem Kopfschütteln konnten sie erkennen, das er "nein" meinte. Sie brachten ihn in ihre Siedlung. Dort bekam er Wasser und ein wenig Brot zu Essen. Ein älterer Mann fragte ihn weiter nach Herkunft und Namen, aber er schüttelte wieder nur den Kopf. Der Alte versuchte es mit jeder ihm bekannten Sprache aber der junge Mann schüttelte weiterhin nur den Kopf.

Tage später hatte der Junge einige Worte erlernt. Er konnte sich nun wenigstens ein bisschen verständigen. Doch seine Hände blieben auch noch in den nächsten Wochen sein einziges Verständigungsmittel. Langsam erlernte er die Sprache der Hassuna, wie sich das Völkchen selber nannte, und fügte sich in ihr Dorfleben ein. Einige Male kam Wissen in ihm auf von dem er glaubte das es es nicht gab. Zum Beispiel sah er eines Tages, wie ein Junge einen Bogen spannte, sich dabei aber sehr ungeschickt anstellte. Er nahm ihm diesen Bogen aus der Hand, verbesserte die Spannung der Schnur mit geübtem Griff und zeigte dem Jungen mit einigen Gesten wie er den Bogen zu handhaben hatte, zielte und durchbohrte das Ziel perfekt. Die Umherstehenden schauten ihn verblüfft an. Als unser Mann bemerkte was er gerade getan hatte, ließ er den Bogen erschrocken fallen und rannte zum Zelt des Alten. Mit aufgeregten Gesten gab er ihm zu verstehen was er gerade getan hatte. Der Alte beruhigte ihn. "Du brauchst dich nicht davor zu schämen, zu wissen wie man einen Bogen spannt. Es ist gut. Du hast es vielleicht früher einmal getan." Der junge Mann verstand die Worte des Alten und erwiderte in derselben Sprache, die er vor einigen Wochen noch nicht kannte. "Alter, ich kann das nicht, ich weiß nicht wie das geht und doch kann ich es. Es sind die Götter, die durch mich sprechen, nicht wahr?"-"Mein Sohn, die Götter vermögen nicht dir das Wissen zu geben, aber sie können dir einen Namen geben."

Wochen später, als der junge Mann zum festen Bestandteil des Dorfes gehörte, beschloß man, ihm nach seinen Taten einen neuen Namen zu geben. Sie konnten ihn nicht immer mit "Junge" anreden. Er war wohl schon ein Mann. "Wie sollen wir dich nennen?", fragte der Dorfälteste den Mann. "Ich weiß es nicht."

"Wie wäre es mit Ursus. Du kämpfst wie ein Bär.", erklang eine Stimme aus der umherstehenden Menge. "Nein, da müßte ich schon wie ein Bär aussehen. Ich bin doch aber sehr schlank.", erwiderte er kurzangebunden.

"Na gut", meinte der Alte, "dann sollst du ....Methodius heißen. Es heißt soviel wie ‚vernünftiges Überdenken‘ oder ‚Weg der Untersuchung‘. Ich habe dich in den letzten Wochen beobachtet. Du hast uns mit deinem Plan gegen die Horden geschützt. Deswegen sollst du diesen Namen fortan tragen."

"Aber er klingt so lang. So .....schrecklich.", platzte es aus dem jungen Mann heraus. "

"Gut, dann ändern wir ihn ein bisschen für dich ab. Wie wäre es mit Meto, oder Metodi??", sagte der Alte. Der Junge schüttelte den Kopf.

"Methos!!!", platze ein kleiner Junge heraus. "Ja, das ist ein guter Name. Er strahlt so viel Wissen und Alter aus. Den möchte ich mein eigen nennen.", sagte der junge Mann.

"Dann soll es so sein. Von diesem Tage an werden wir dich Methos nennen."

Und so sollte er auch noch die nächsten 5000 Jahre genannt werden.

"Tja, Leute, so bin ich zu meinem Namen gekommen. Meine Eltern haben ihn mir nicht gegeben.", sagte Methos und schloß für ein paar Sekunden die Augen.

"Verstehst du nun, Nick. 5000 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und da kann einem schon so manches entfallen. Deswegen schreibe ich, seit die Schrift in Sumer erfunden wurde, alles auf, was mir passiert ist."

"Gibt es auch ein paar Zeilen über mich?", fragte Cassandra.

"Ja", Methos nickte, "aber die wirst du ganz sicher nie zu lesen bekommen." Seine Gesichtszüge verhärteten sich und er setzte wieder diese undurchdringliche Maske, die keine Gefühlsregung erkennen ließ, auf.

"Du hast meine Frage von vorhin noch nicht beantwortet. Sie fanden dich also im Wald. Was war davor?", fragte Nick.

Anstelle von Methos antwortete Amanda: "Eine Belebung. Hast du ihm nicht zugehört. Die Hussanen erzählten von Blitzen ohne Donner. Eine Belebung.", schlußfolgerte Amanda. Methos nickte zustimmend. "Muß wohl so gewesen sein. Aber ich kann mich erst wieder nach dieser Belebung oder was es auch war, erinnern. Ein klassischer Filmriss eben. Wahrscheinlich der erste in der Geschichte der Menschheit.", Methos lachte leise in sich hinein.

"Also könnte es sein, daß du noch älter als 5000 Jahre bist?", fragte Nick. Methos wurde stumm und nickte. "Ja, aber älter als 10000 werde auch ich nicht sein können, denn länger existiert der Mensch noch nicht in dieser Form."

Cassandra hatte die ganze Zeit stumm dem Gespräch gefolgt, doch jetzt schaltete sie sich ein. "Ich könnte dir helfen, deine Erinnerung an die Zeit vor der Belebung wiederzugewinnen.", sagte sie leise. Methos Augen wurden groß. "Wie willst du das machen?!?!?"

"Ich könnte dich hypnotisieren und dich dann auf diesen Zeitpunkt langsam zurückführen. Aber dazu müßte ich deinen richtigen Namen wissen. Und da wir den nicht haben....", Nick schnitt ihr das Wort ab. "Versuchen Sie es doch ohne den Namen. Was sollte schon schiefgehen, außer das er dann nicht darauf anspringt.", schlug er vor. "Ich weiß nicht.", seufzte sie. "Cassandra, ich bitte dich nicht, ich verlange es von dir. Ich muß wissen was damals passiert ist.", redete Methos auf sie ein. Cassandra schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht. Ich habe das nur mit Sterblichen getan. Die haben höchstens eine Erinnerung von fünfzig, sechzig Jahren, aber du hast eine Erinnerung von 5000 und mehr Jahren. Das könnte schwierig werden.", stöhnte sie. Methos setzte sich auf und packte sie bei den Schultern. "Bitte, tu es für mich.."-"Für dich...", sie schaute ihn überrascht an. "Ich soll etwas für DICH tun?!?!?! Du hast mich einmal wie Dreck behandelt und nun verlangst du nach meiner Hilfe!?!?!" Die alten Gedanken schossen ihr plötzlich wieder durch den Kopf. Sie hatte so lange versucht, diese Erinnerungen zu verdrängen. Aber sie würde ihm helfen, auch nach alledem was er ihr angetan hatte. Und im übrigen war es gar nicht so schlecht, ein wenig mehr über Methos Vergangenheit in Erfahrung zu bringen. "Gut", sagte sie nach einigem Zögern, "ich werde es tun."

7

Nachdem Joe eine Videokamera mit Stativ und Cassandra die Utensilien, die sie zum Hypnotisieren brauchte, besorgt hatten, trafen sie sich wieder bei Amanda. Methos ging es auch ein wenig besser als noch vor wenigen Stunden, er schien wieder neuen Lebensmut gefaßt zu haben. Er hatte sich angezogen und saß im Wohnzimmer. Nick unterhielt sich angeregt mit ihm. Als Cassandra und Joe eintraten und verblüfft die zwei neuen Freunde anstarrten, meine Amanda nur, das sie sie gar nicht mehr auseinanderbringen konnte. Sie würden sich über jede Kleinigkeit der Geschichte unterhalten.

Auch Methos hatte Cassandras Ankunft gespürt und begab sich nun, Nick im Schlepptau, ins Vorzimmer.

"Können wir endlich loslegen?", fragte er ungeduldig. "Ja", sagte Cassandra, "Aber eigentlich müßtest du doch Angst haben, das wir dich bis ins kleinste Detail über deine Vergangenheit ausquetschen. Immerhin hast du es ja vermieden, irgendwem zuviel über dich zu erzählen." "Nun, Cassandra, wir werden nicht mehr lange leben, die Zusammenkunft ist nahe, ich kann es schon seit Jahrhunderten spüren, also könnt ihr ruhig mehr über mich erfahren. ...Können wir jetzt endlich anfangen?", krächzte er. Cassandra deutet auf die Couch. "Setzt dich."

Joe stellte die Kamera auf und schaltete sie ein. Cassandra setzte sich Methos gegenüber und begann zu reden. "Konzentriere dich auf meine Augen...................", wiederholte sie immer wieder, während sie ein Pendel vor seinen Augen hin und herschwang. Nach einigen Minuten schloß Methos die Augen und kippte nach hinten auf die Couch. Seine Augen bewegten sich unter seinen Lidern hin und her. "Methos", sagte Cassandra mit der gleichen monotonen Stimme. "Du befindest dich bei Duncan auf dem Hausboot. Wir haben den Dritten August 1997. Was machst du?"

"Ich schaue mir seine CD’s an. Er besitzt nur Schrott. Keine Heavy Metal oder Hard Rock. Hört der denn nur Klassik?", Methos sprach ruhig und gleichmäßig, ähnlich wie Cassandra, aber doch anders. In seiner Stimme lag nicht die Kraft, wie in Cassandra’s. "Gut, gehe weiter zurück in die Vergangenheit. Der zweite Kreuzzug hat gerade begonnen. Was tust du?" "Meine Männer liegen im Hinterhalt. Wie wollen einen Trupp Templer überfallen. Sie brennen unsere Häuser nieder und rauben die Kinder und das alles im Glauben des Herrn. Das kann nicht sein. Jetzt, Ursus gibt das Signal zum Angriff!!", ein Schrei löste sich aus seinem Mund und er erhob die Hand, als würde er ein Schwert schleudern. "Gut, verlasse diesen Ort und gehe weiter zurück, du befindest dich in der Bronzezeit, im Lager der Reiter, ihr habt gerade ein Normadendorf überfallen und mit einer jungen Unsterblichen, die Kronos gerade getötet hatte, gute Beute gemacht." 2Ja, sie ist schön. Und sehr kratzbürstig, aber ich werde sie mir zähmen.", ein leises Lachen brach aus ihm heraus. 2Das wird Kronos gar nicht gefallen:", seine Züge wurden wieder ernst. "das könnte mich meinen Kopf kosten, ich muß vorsichtig sein. Ah, das Kätzchen erwacht." "Magst du sie?", fragte Cassandra. "Sie ist schön, aber sie greift mich an." "Es langt.", Cassandra versuchte nicht wütend zu werden, er hatte wieder dieses arrogante Grinsen, genau wie damals. "Gehe weiter zurück, an den Abend, als dich die Hussanen fanden. Es ist kurz vor Sonnenuntergang. Was tust du?", Cassandra blickte die anderen an und nickte ihnen zu. Jetzt ging es los. Methos Stimme veränderte sich um fast eine Tonlage und seine Gesichtszüge wurden anders. "Ich liege auf der Lauer. Ein Abendessen muß er. Ich habe seit Tagen nichts richtiges gegessen.", sagte die andere fremdartige Stimme. "Wie heißt du?" "Dewen." Joes Augen wurden groß. Er beugte sich zu Amanda und flüsterte: "Das ist ein alter ägyptischer Name." Cassandra fuhr herum und gebot Joe, still zu sein. "Wie alt bist du?" Methos/ Dewen legte die Stirn in Falten. "1650 Jahre und drei Monde." Amandas zog die Augenbrauen hoch und fing an zu rechnen. ‚1999 +n 3061 +1650 = 6710. 6710 Jahre. Wow!!!! Das ist unmöglich.‘ Methos riss sie mit seinen nächsten Worten aus den Rechnerreien. "Ahhhhh!!!!", machte er, "Ein anderer Unsterblicher ist in der Nähe." Methos stand auf und tat so, als würde er ein Schwert ziehen. Cassandra reagierte sehr schnell: "Du bist nur Beobachter, du tust nichts, beobachtest nur die beiden Unsterblichen. Was siehst du?" Methos setzte sich wieder und entspannte. "Die beiden Unsterblichen begrüßen sie. Dewen sagt, er hätte keine Lust auf kämpfen. Aber der andere scheint wütend zu sein. ‚Du hast mein Abendessen verscheucht. Dafür wirst du bezahlen.‘ Der andere Zieht sein Schwert und stürmt auf Dewen zu. Sie kämpfen. Neeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiin!!!!!! Dewen stürzt. Der anderer hebt sein Schwert und...", krächzte Methos. "Ich muß ihn daraus holen, sonst stirbt er!!!" Cassandra sprang auf und faßte Methos bei den Schultern. Auch Nick und Amanda waren aufgesprungen, aber keiner von beiden wagte es, sich Cassandra und Methos zu nähern.

Cassandra starrte Methos tief in die Augen und sog heftig die Luft ein. Dann, ganz plötzlich, erschlaffte ihr Körper und sie war wie weggetreten.

Als sie die Augen öffnete fand sich Cassandra auf einer kleinen Lichtung in einem dunklen Wald wieder. Neben ihr stand Methos, der ihre Hand hielt und wie gebannt auf das Gefecht der beiden unsterblichen starrte. Dewen wurde gerade niedergeworfen, rappelte sich wieder auf und parierte den nächsten Hieb des Angreifers mit einem Konter. Er griff an, doch seine Schläge schienen dem anderen gar nichts auszumachen. Der andere holte aus und schlug Dewen das Schwert aus der Hand. Dann sagte er etwas, was Cassandra nicht verstehen konnte, aber sie ahnte was gleich passieren würde. Deshalb klammerte sie sich stärker an Methos Hand und befahl ihm im Geist zurückzukehren, in die Wirklichkeit. Er solle nun seine Gedankenwelt verlassen und sich wieder der Realität zuwenden.

Ein Ruck durchfuhr ihren Körper und als sie die Augen wieder öffnete saß sie wieder in Amandas Wohnzimmer auf dem kleinen Hocker. Ihr gegenüber saß Methos, völlig verwirrt und verängstigt blickte er sie an.

"was ist passiert???, fragte er sie in einer ihr unverständlichen Sprache. "Methos, was redest du da?", sie hob die Augenbrauen. Diese Sprache hatte sie noch niemals zuvor in ihrem leben gehört. 2Cassandra, was hast du getan, ich kann meine eigenen Worte nicht verstehenn.

Auch diese Worte, in einer andersklingenden Sprache, ergaben für sie keinen Sinn. "Ich glaube, das ist Sumerisch.2, sagte Joe. "Methos stammt doch aus dieser Zeit, warum sollte er nicht diese Sprache beherrschen.", Ja, Joe hatte recht, aber wie kam Methos dazu, jetzt ausgerechnet Sumerisch zu sprechen. War das wieder einer seiner zynischen Scherze?

Methos schaute Joe fassungslos an. Er schüttelte den Kopf und fing an in Altägyptischer Sprache auf Cassandra einzureden. Diese Sprache verstand Cassandra, auch wenn sie sie eine ganze Weile lang nicht gehört hatte. Sie erwiderte etwas in gleicher Sprache, woraufhin sich Methos Gesichtsausdruck veränderte und er sich wieder hinsetzte. "Er sagt, er könne die englische Sprache nicht mehr, aber es würde nicht lange dauern, bis er sie wieder drauf hätte.", übersetzte Cassandra. "Kann er sich erinnern, was eben geschehen ist?", fragte Joe. Cassandra übersetzte. Methos schüttelte nur den Kopf und blickte die anderen noch fragender an. "Sollen wir es ihm erzählen, ich meine wie er wirklich heißt und wie alt er ist?", fragte Amanda. "Erst wenn er wieder Englisch kann. Ich habe keine Lust, ihm jedes einzelne Wort zu übersetzten, zudem ich diese Sprache nicht sehr gut spreche." Cassandra sträubte sich dagegen diese Sprache noch weiter zu sprechen, sie verband mit ihr schreckliche Erinnerungen am Hofe Cleopatras, sie hatte Jahrhundert gebraucht, um sie zu verdrängen und sie sollten nicht wiederkommen. Nie wieder.

Methos schien ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet zu haben, denn er fing nun an in Latein zu reden. Das konnten auch Joe und Amanda ein wenig verstehen.

Joe, der diese Sprache wie aus dem "ff" beherrschte (er ist Chronist) erzählte Methos, was passiert sei und wer er wäre. Vor allem sein Alter erschreckte ihn. "Über 6000, fast 7000 Jahre, das hatte ich mir nicht zu träumen gewagt. Gab es damals eigentlich schon Menschen im heutigen Sinne?" "Mach dich nicht lächerlich", zischte Cassandra, "klar gab es schon Menschen, oder mußt du die alle zwei Wochen die Affenbehaarung abrasieren?"

Methos begann herzlich zu lachen. Ganz automatisch verfiel er wieder ins Englische." So war das nicht gemeint. Aber 7000 Jahre, das ist selbst für mich unwahrscheinlich alt. ....Habt ihr herausgefunden, warum ich alles vergessen habe?", diese Frage war besonders an Cassandra gerichtet. Sie nickte.

"Ein anderer Unsterblicher hat dich geköpft, vor ungefähr 5000 Jahren." "Das kann nicht sein, mein Kopf sitzt immer noch da, wo er schon seit Anbeginn der Zeit sitzt.", scherzte Methos. "Nein, würde er nicht. Hätte ich dich nicht da raus geholt, würde dein Kopf wahrscheinlich schon nicht mehr dort sitzen. Schau mal auf deine Wunde.", meinte Cassandra und zeigte auf den riesigen roten Fleck unter Methos‘ Hemd.
"Scheiße", fluchte er, "Ich dachte, wir hätten das in den Griff bekommen."

"Eben nicht, als du hypnotisiert warst, hat er wieder angefangen zu bluten. Du hast am ganzen Leib gezittert und deine Arme bewegt, als würdest du in einen Schwertkampf verwickelt sein."

Methos schaute Cassandra erstaunt an. Sie nickte nur. Dann blickte er auch zu Joe und Nick. Beide nickten ihm zu. "Das glaub ich einfach nicht. Es hat sich doch alles nur in meinem Geist abgespielt. Was hat der andere Unsterbliche gemacht, hat er mich geköpft, oder habe ich ihn besiegt?", fragte Methos Cassandra. Er schien plötzlich genau zu wissen, was passiert war.

"Ich glaube, er hat dich besiegt.", antwortet sie ihm.

"Und wie kommt es dann, daß ich immer noch lebe?"

"Tja, das weiß ich eben nicht. Aber es muß etwas mit dieser Stimme zu tun haben, von der mir Joe erzählt hat. Kannst du mir noch mal selbst erzählen, was er oder sie gesagt hat?"

"Wenn’s unbedingt sein muß", murrte Methos. Doch bevor er seinen Bericht ablieferte, lehnte er sich zurück und legte die Beine hoch. Ihm war schon wieder so schwindelig, das er sich kaum noch wach halten konnte. Immer, wenn ihm in den letzten Monaten übel oder schwindelig wurde, verfiel er in einen langen, tiefen Schlaf. Und jetzt wollte er nun wirklich nicht schlafen. Als er es sich richtig bequem gemacht hatte, erzählte er Cassandra die ganze Geschichte. Von Anfang an, wie alles angefangen hatte. Bis zu dem Zeitpunkt als er bei Amanda aufgetaucht ist.

Cassandra hörte seinen Ausführungen schweigend zu, manchmal unterbrach sie ihn kurz um eine Frage zustellen, wenn sie etwas nicht recht verstanden hatte. Als Methos geendet hatte, schloß Cassandra die Augen und wartete eine ganze Weile ehe sie sagte: "Wir müssen noch einmal zu deinem Kampf mit dem Unsterblichen zurückkehren, und du weißt das." Methos nickte. "Ja, ich weiß, wir müssen dort bleiben und sehen was passiert. Egal ob er mich köpfte oder nicht. Aber kannst du nicht noch ein bisschen mehr Distanz zwischen mir und dem alten, wie war doch gleich sein Name, Dewen schaffen?"

2Ich werde es versuchen.....Und ihr, da", diese Worte waren an Amanda, Nick und Joe gerichtet, die immer noch wie festgewachsen am Fuße der Couch standen. "verschwindet. Ich will euch nicht hier sehen.", zischte Cassandra.
"Aber, Aber...", stotterte Amanda, "wir können euch doch nicht so einfach alleine lassen, wer weiß was noch alles passieren kann?!?!?"

"Eben, und genau deswegen müßt ihr verschwinden. Methos könnte wild um sich schlagen oder wirklich den Kopf verlieren. Also geht. Und keine Widerrede."

Ohne ein weiteres Wort verließen die drei die Wohnung und gingen in eine nahegelegenes Café..

"Methos", sagte Cassandra, nachdem die Freunde die Wohnung verlassen hatten, "Es könnte wirklich gefährlich werden. Willst du es wirklich?"

"Cassandra", begann er langsam, "was habe ich denn für eine andere Möglichkeit? Es bleibt mir doch nichts anderes übrig als dich in meinen Geist zu lassen."

"Ja, du hast recht. Also laß uns anfangen.."

Methos nickte ihr zu und legte sich auf das Sofa. Er schloß die Augen und schlief ein. Cassandra fing an monoton zu summen und wiegte sich in eine Art Trancezustand. Ein Zucken durchfuhr ihren Körper und als sie die Augen wieder öffnete befand sie sich mit Methos an dem Kampfschauplatz, vor etwa 5000 Jahre Dewen gegen den unbekannten Unsterblichen gekämpft hatte.

Methos griff nach ihrer Hand, er klammerte sich an sie und zusammen gingen sie näher um besser sehen zu können. Dewen wich gerade einen Schlag aus als er im Zurückgehen über eine Wurzel stolperte. Er stieß ein erschrockenes "Huch" aus und wollte sich wieder aufrappeln. Doch der andere kam ihm zuvor. Sein Schwert pfiff durch die Luft und raste auf Dewens Hals zu. Mit einem Ruck lag sein Kopf auf dem Boden. Blut floß aus der Wunde.
Cassandra drehte sich zu Methos um und sah seine weit aufgerissenen Augen. Cassandra kannte diesen Augenblick schon, sie hatte ihn das erste mal als sie Methos hypnotisiert hatte, gesehen, kurz bevor sie ihn wieder zurückgeholt hatte.

Schweiß rann über Methos Gesicht, seine Züge waren gespannt. Cassandra wandte sich wieder dem Geschehen zu. Sie erwartete das Quickening. Aber nichts geschah. Statt Rauch und Blitzen fing es an zu regnen. Der Sieger des Kampfes nahm Dewens Kopf und legte ihn an die Schulter seines Opfers. Cassandra konnte ihren Augen nicht trauen als sie sah, daß der Kopf wieder anwuchs und sich mit dem Körper langsam erhob. Der andere Unsterbliche löste sich in roten Qualm auf und zog sich durch Dewens Augen, Nase und Mund in dessen Körper zurück. Methos zog erstaunt die Luft ein. Aber er sagte kein Wort.

Hinter den Bergen sahen sie ein Gewitter kommen. Dewen rollte sich wieder lebendig zusammen und wimmerte leise. Hinter den Bäumen sah Cassandra ein paar Männer heran eilen. Ab da kannten sie die Geschichte und konnten verschwinden.

Methos drehte sein Gesicht zu Cassandra und zwang sie ihn anzuschauen. "Auf Wiedersehen, Cassandra. Ich habe dich wirklich geliebt.", sagte er traurig und schloß die Augen. Auch Cassandra schloß die Augen und konzentrierte sich auf Amandas Wohnung. Wenige Augenblicke später als sie die Augen wieder öffnete befand sie sich im Wohnzimmer der besagten Wohnung. Ihre rechte Hand umschloß die von Methos, der weiterhin auf der Couch lag und dämmerte. Plötzlich öffnete er die Augen, aber nicht Methos schaute daraus hervor. Dieser Blick gehörte nicht ihm. Langsam erhob sich die Gestalt, die einst ihr "Freund" gewesen war. Mit einer lässigen Handbewegung verscheuchte er Cassandras Hand. Er freute sich. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht als er Cassandra anblickte. Sie erschrak. Aus den einst blauen Augen blickte sie purer Haß an. Sie waren blutrot.

"Wer bist du?", krächzte Cassandra.

Der Fremde kicherte leise, ähnlich dem Kichern, welches Methos in den letzten Tagen öfters hören ließ. "Oh, Schätzchen, ich glaube du weißt wer ich bin!" Diese Stimme. Sie kam ihr so bekannt vor. ...Die Stimme, es war die gleiche, mit der Methos im Lager der Reiter zu ihr gesprochen hatte. Sie war gerade unsterblich geworden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Cassandra muß wohl ziemlich dämlich aus der Wäsche geguckt haben, denn der Fremde sagte: "Dann will ich dir mal auf die Sprünge helfen." Er stand auf und sah sich in der Wohnung um. Er reckte und streckte sich "Autsch", krächzte er und hielt sich dabei die Wunde. "Das hatte ich ja ganz vergessen. Methos sollte vorsichtiger mit seinem Körper umgehen.", wieder kicherte er über seinen eigenen Scherz. "Ich bin der Unsterbliche, der ihn getötet und ihm das Leben wiedergegeben hat. Na, Klingels?", wandte er sich an Cassandra. "Natürlich weißt du, wer ich bin. Hast mich ja gesehen. Sag mal, Kleine, welches Jahr haben wir?"

Cassandra schaute ihn verdutzt an. Dieser Kerl konnte nicht Methos sein, dazu war er vielzu überheblich. Und diese Stimme gehörte nicht Methos, aber der Körper. Und er muß ihn wiederhaben. Gut, dachte Cassandra, dann werde ich dein Spielchen mitspielen.

"1999", antwortet sie so beiläufig wie ihr das möglich war. "Oh, 1000 Jahre habe ich also gebraucht, um ihn zu besiegen. War doch gar nicht so schlecht."

Cassandra schüttelte den Kopf. "Nicht vor Christus, wir haben es 1999 nach Christus Geburt."

"Wer ist Christus?", fragte der Unbekannte.

"Das ist der Soh.....", Cassandra wurde plötzlich bewußt, das sie hier mit einem Menschen redete, der seit 5000 Jahren in Methos‘ Unterbewußtsein festgehangen hatte, der nichts vom Weltgeschehen mitbekommen hatte.

"Scherz bei Seite, Schätzchen", sagte der Unbekannte, "Ich weiß wer Christus ist und du hast mich schon mehrere Male miterlebt. Wir können später einmal weiterreden. Ich muß jetzt gehen, habe noch die Welt zu erobern!" Mit diesen Worten hatte er einen langen Mantel, Methos‘ Mantel, übergestreift und verschwand aus der Wohnung.

Cassandra schaute ihm einfach hinterher. Sie wollte ihn aufhalten, aber sie konnte sich nicht bewegen. Wie war das möglich? Noch niemals hatte es jemand oder etwas geschafft sie bewegungsunfähig zu machen.
Als Methos schon lange gegangen war und Cassandra sich noch immer nicht bewegen konnte, stürmten Joe, Nick und Amanda in die Wohnung.

"Warum spaziert Methos draußen rum?", fragte Amanda aufgeregt.

"Und warum hat er sich nicht zu uns umgedreht, als wir ihn gerufen haben?", fragte Joe noch aufgeregter. Nick starrte Cassandra fragender als Amanda und Joe zusammen an.

"Ich kann euch nicht antworten, aber den Typen den ihr für Methos gehalten habt, ist nicht Methos. Es ist der Unsterbliche, mit dem Methos vor 5000 Jahren gekämpft hat. Er hat den Kampf verloren und dieser Unsterbliche hat Methos wieder zusammengesetzt, ihn wiederbelebt und in den letzten 5000 Jahren in Methos‘ Unterbewußtsein verbracht. Und jetzt will er die Welt erobern, nachdem er sich befreit hat." Cassandra erzählte die sich in ihren Gedanken zugetragenen Geschichte. Alle drei hörten ihren Ausführungen aufmerksam zu, ihre Augen wurden immer größer. An ihren Gesichter konnte Cassandra erkennen, wie die Geschichte sie verblüffte.

"Hat er noch irgendwas gesagt, vielleicht wie wir ihn retten können?", fragte Nick. "Das Einzige was er gesagt hat, war", eine Träne rann über Cassandra’s Wange, "auf Wiedersehen. Und das er mich lieben würde." Cassandra schluchzte. "Er hat es kommen sehen. Er wußte, was mit ihm geschah."

"Meinst du?", hinterfragte Joe Cassandras Feststellung.

"Ja, er war die ganze zeit so niedergeschlagen, er sah keinen Sinn darin, noch weiterzuarbeiten. Dieser Kerl hat ihn langsam von innenheraus zermürbt und als er den Kampf und damit seinen eigenen Tod gesehen hatte, war es endgültig um ihn geschehen. Wären wir vielleicht nicht noch mal zurückgekehrt, wäre es anders gekommen, ganz bestimmt. Methos könnte noch immer hier sein, aber ich habe ein Monster freigelassen, eines, das Methos Genialität und die Skrupellosigkeit dieses Unbekannte, mir kommt er wir Kronos vor, in sich vereinigt. Er ist die vier Reiter in einem. Was glaubt ihr denn passiert, wenn wir ihn nicht stoppen?", fragte Cassandra die anderen. Aber sie erwartete keine Antwort. Alle blickten stumm zu Boden und malten sich ihre eigene Variante der Apokalypse aus. Doch alle hatten sie eins gemeinsam: Die Welt würde nie wieder so sein wie früher. Sie mußten Methos oder wen auch immer stoppen. Was es auch kosten würde. Jemand mußte gegen ihn kämpfen, wenn sich keine andere Möglichkeit ergab, ihn aufzuhalten.

"Duncan!!!!!!!!", schrie Amanda und stürmte auf ihren Freund zu. Duncan McLeod, ein alter Freund von Amanda, kam gerade aus der Flughafenhalle, als die jetzt Blonde seinen Namen rief. "Amanda!", Duncan könnte ein Lächeln nicht unterdrücken als er Amanda in die Arme schloß. "Ihr seid ja alle hier. Gibt es irgendwas zu feiern? Cassandra, schön dich zu sehen." Er schloß Cassandra in die Arme und drückte ihr einen Kuß auf die Wange. "Joe." Er drückte dem Beobachter die Rechte. "Und wer sind Sie?", fragte er Nick. Amanda drängte sich zwischen die beiden. "Das ist Nick, ein....Freund.", murmelte Amanda. "Aha, ein Freund. Soso." Duncan schmunzelte. "Es ist nicht so wie du denkst." Amanda schob Nick von sich weg und warf sich Duncan an den Hals. "Ich habe immer noch nur Augen für dich!" Amanda preßte Duncan einen dicken Kuß auf die Lippen. Cassandra und Nick stierten verblüfft zur Seite. Joe bemerkte diese Blicke und erklärte kurz: "Die beiden sind seit gut 350 Jahren zusammen, alle paar Jahrzehnte. Da wird sich wohl nur kurzzeitig mal einer dazwischen drängen können." Duncan nickte und sah betroffen weg. Seine Erinnerungen an Tessa waren immer noch sehr stark.

Dann fiel Duncan etwas auf und sah sich suchend um. "Hier fehlt doch wer? Wo ist das Alterchen?",

Die Freunde sahen weg und Joe antwortet leise. "Deswegen habe ich dich angerufen und dich aus deinem ‚Urlaub‘ weggeholt. Es ist was ganz furchtbares passiert. Aber das werden wir nicht hier draußen besprechen." , sagte Joe und lud die ganze Gesellschaft in den Kleinbus.

"Oh Mann!", Duncan stütze seinen Kopf in seine Hände. Die Geschichte hatte ihn sehr getroffen. Ein anderer Unsterblicher in Methos Körper, der darauf aus ist, die Welt zu erobern. Das konnte er einfach nicht glauben.

"Das ist wirklich ein Hammer. Aber wozu braucht ihr meine Hilfe?", fragte er. Cassandra schaute ihn an und nahm seine Hand. "Schon vergessen. Du bist der Krieger. Der beste Kämpfer den die Welt zu bieten hat. Du hast Ariman besiegt. Und wer kann uns denn garantieren, das irgendwer von uns, diesen Unsterblichen besiegen kann? Du mußt ihn töten falls wir keinen anderen Weg finden Methos zu retten." Cassandra sprach mit fester und entschlossener Stimme weiter. "Wir müssen ihn stoppen, so oder so. Du kennst Methos Pläne. Wenn dieser Kerl sich seine Genialität zu Nutze machen kann, dann wird es schwer werden."

"Cassandra, du kannst nicht von mir verlangen, das ich Methos töte. ..Warum tötest DU ihn nicht? Vor ein paar Monaten warst du noch ganz versessen darauf, ihm den Kopf abzuschlagen!!", schrie Duncan. Er wollte Methos nicht töten, um keinen Preis der Welt, nichteinmal wenn er das Schwert gegen ihn erheben würde. Cassandra blickte weg. "Duncan, er hat sich verändert. Das muß auch ich jetzt zugeben."

"He, Leute", mischte Nick sich ein, "Ehe wir uns darüber streiten, wer ihn töten darf, sollten wir ihn erstemal finden."

Joe nickte. "Ich stimme Ihnen zu, Nick. Wie stellen wir das am besten an?"

Nick legte seine Stirn in Falten und überlegte. "Ich glaube, ich habe da schon einen Plan. Habt ihr irgendwelche Bilder von ihm?" Alle schütteten den Kopf. "Nein?!?! Ist der Mann so fotoscheu, nahgut, kann man auch nichts machen.", Nick sank auf seinem Stuhl zusammen.

"Vielleicht kann ich ja doch ein Bild von ihm auftreiben.", meinte Joe.

"Wie??", fragte Cassandra. "Könnt ihr euch noch daran erinnern, als Amanda und Methos in das Hauptquartier der Beobachter eingebrochen sind?" Duncan und Amanda nickten, doch Cassandra und Nick verstanden nichts. Amanda erzählte kurz die Geschichte, wobei sie einigemale von Duncan unterbrochen wurde, er hatte einige Korrekturen an ihrer Version vorzunehmen. "Naja, Methos wurde damals als Unsterblicher entlarvt, ein Sterblicher hatte ihn erschossen und gesehen wie er wieder zum Leben erwachte.", erzählte Joe die Geschichte weiter. "Jedenfalls wurde unter dem Namen Adam Pierson eine Akte angelegt. Ich werde jetzt ein paar Anrufe tätigen. In wenigen Stunden werden wir ein Foto haben.", sagte Joe im Aufstehen und ging ins Nebenzimmer, wo seine Handy lag.

"Und was willst du mit dem Foto?", richtete sich Duncan an Nick. Duncan war ganz selbstverständlich zum Du übergegangen. "Tja, ich werde das Foto meinen Ex- Kollegen und meinen Kollegen beim Security- Service zeigen. Wenn er irgendetwas anstellt, das auch nur im entferntesten ein Verbrechen beinhaltet, werden wir es erfahren." Nick grinste zufrieden. Aber Duncan mußte ihn ein wenig bremsen. "Wenn du Methos besser kennen würdest, dann wüßtest du, das das nichts bringt. Der wird sich nicht zeigen."

Aber Nick war so davon überzeugt, das er sich nicht bremsen ließ. Er ging zur Tür und rief zurück. "Das werden wir ja noch sehen. Ich kriege ihn schon."

Joe kam mit einem Foto aus dem Arbeitszimmer. "Wurde mir gerade gefaxt." , sagte er stolz und überreichte das Blatt mit stolzgeschwellter Brust Nick. Der nahm es ebenso ehrerbietig entgegen und verließ grinsend die Wohnung.

"Na, wenn er sich da mal nur nicht verkalkuliert hat." Amanda schaute ihm nach.

"Laß ihn doch", sagte Cassandra. "Wenn er was zu tun braucht."

Die Stimmung im Zimmer war nahe null, doch in wenigen Sekunden sollte sie ein wenig gespannter werden. Ein Buzz durchfuhr die Köpfe der anwesenden Unsterblichen. Das konnte nur einer sein. Es klopfte. Amanda starrte erschrocken zur Tür. Duncan nahm sein Schwert und stellte sich hinter die Tür. Er nickte Amanda zu damit sie die Tür öffnete. Ein ungeduldiges Klopfen rüttelte die Tür durch und veranlaßte Amanda dazu, sich ein wenig schneller der Tür zu nähern. Diese Tür sollte ein wenig länger halten, als die letzte, die Nick zertrümmert hatte.

Langsam öffnete Amanda die Tür und Methos trat ein.

Duncan schwang sein Schwert und ließ es auf den Hals des Unsterblichen zurasen. Doch er fing es rechtzeitig ab. "Nana, Duncan, behandelt man so einen Freund?", krächzte die Stimme, die nicht Methos war. Sein Blick wendete sich zu Duncan. Methos Augen wurden plötzlich blutrot und er wurde gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Dieses grauenvolle Kichern entsprang seiner Kehle bevor er sich an Cassandra wandte. Seine Miene wurde wieder ernst. "Was bist du doch für eine kleine Hexe.", er umrundete sie einmal, zweimal und faßte sie von hinten an den Hals. Er drückte zu und brach ihr das Genick, noch bevor ihr Joe oder Amanda zu Hilfe eilen konnten. Sie sank tot zu Boden "Das war dafür, das du mich befreit hast." Er machte eine tiefe Verbeugung vor ihrem leblosen Körper. "Danke!"
Duncan rappelte sich langsam wieder auf. Er konnte es nicht fassen. Methos hätte Cassandra niemals ein Haar gekrümmt. Nicht der Methos, den er mal gekannt hatte. Das war eindeutig nicht Methos. "Du hast recht, Duncyleinchen. Ich bin nicht Methos. Ich habe ihn nichteinmal gekannt. Kurze Begegnung vor 5000 Jahren. Er hat leider verloren." Er machte eine ritzende Bewegung an seinem Hals. "Und nun habe ich meinen Preis eingefordert."

"Wer bist du?", fragte Joe. Methos drehte sich zu Joe um und stierte ihn an. "Für diese Bemerkung sollte ich dich auf der Stelle töten. Wie kannst du es wagen?!!", zürnte er. Methos erhob seine Hand und wollte sie Joe ins Gesicht schlagen. "Neeeeeiiiinnn!!!", schrie Amanda und hielt Methos Hand fest. "Ich bitte dich, er ist nur ein dummer Sterblicher. Sag uns wie wir dich nennen sollen? Bitte!", Methos wandet sich zu Amanda. "Was für ein reizendes Wesen. Gut. Ich werde ihm diese Tat verzeihen, aber nur weil Ihr mich darum gebeten habt, Gnädigste. Wie ist euer Name, Holde Maid?" Plötzlich ganz Gentleman nahm Methos Amandas Hand und hauchte ihr einen Kuß auf. Amanda wich zurück. Sie zitterte, doch sie riß sich zusammen. "A...Amanda.", stotterte sie. "Was für ein bezaubernder Name, den Ihr tragt. Nun Amanda, meine Name ist Serapis.", er machte eine tiefe Verneigung. Joe’s Gehirn arbeitet. Er hatte diesen Namen schon einmal gehört. "Sie sind kein Unsterblicher!", entfuhr es ihm. Serapis nickte. "Ja, du hast recht. Wie Methos bin ich nicht, dennoch unsterblich. Ich will euch eine Geschichte erzählen. Ich war jung, als ich den, den ihr Methos nanntet, kennenlernte. Er zog ein Schwert und bedrohte mich. Ich hatte ihn gespürt, ein seltsames Zucken durchfuhr mich. Und ich verspürte den Drang, ihn dafür zu bestrafen, mich mit einem Schwert zu bedrohen. Ich kämpfte gegen ihn. Wir kämpften lange, sehr lange. Methos ermüdete und ich schlug ihm seinen Kopf ab. Ich war sehr erschrocken darüber, was ich getan hatte und versuchte ihm seinen Kopf wieder anzusetzen. Ich ließ meine Kräfte wirken und er war wieder lebendig. Allerdings war ich dadurch an ihn gebunden, für alle Ewigkeit. Man verehrte mich in Griechenland und im Römischen Reich, dort wo auch Methos sich rumtrieb. Ich mußte ihm immer folgen. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wurde ich nicht mehr angebetet. Ich versuchte mich Methos zu bemächtigen, doch ich schaffte es nicht. Nun, vor drei Tagen war es nun endlich soweit. Du", er zeigte auf Cassandra, "hast ihn so geschwächt, daß ich ihn besiegen konnte. Danke, nochmals. Ein Körper ist so etwas Wunderbares. Ich bin nicht mehr auf das Wohlwollen der Menschen angewiesen. Ich kann mich frei bewegen. Und kann nun endlich....Ächz!!!", kreischte Serapis. Er fiel zu Boden und griff nach seinem Kopf. "Laß das!!"!, krächzte er. Cassandra und Amanda schauten sich an und faßten den gleichen Gedanken. Zusammen stürmten sie auf Serapis zu und griffen nach ihm. Der wimmerte und krümmte sich auf dem Boden. Die beiden Frauen zerrten ihn auf einen Stuhl und banden ihn fest.

Langsam erholte sich Duncan wieder von seinem Schleudergang und starrte verblüfft Amanda und Cassandra an, die Serapis banden. "Was tut ihr da?", fragte er. "Wir binden ihn fest. Er soll uns nicht weglaufen.", antwortet ihm Cassandra. Allmählich erholte sich Serapis wieder. "Was soll das?!?! Bindet mich sofort wieder los!!! Ich befehle es euch!!!", schrie er wild. "Wir werden dich nicht losbinden. Erst wirst du Methos wieder seinen Körper zurückgeben!", verlangte Amanda. "Nein, das werde ich nicht tun.", widersprach Serapis. Er starrte Duncan an. "Du wirst mir gehorchen, Mann. Binde mich los!", Monoton sprach er diese Worte aus. Duncan schwankte. Ihm fielen die Augen zu. Ruckartig öffnete er sie wieder und bewegte sich auf Serapis zu. Er beugte sich zu dessen fesseln und begann sie mit seiner Katana zu durchtrennen. 2Duncan!!", kreischte Amanda, "was tust du da!?!??!" Amanda sprang auf ihn zu und versuchte, ihn daran zu hindern. Doch Duncan, oder das was er war, schleuderte sie heftig beiseite. Amanda krachte gegen eine Wand. "Duncan....", wimmerte Amanda und starb.

Nun war es n Cassandra, Duncan aufzuhalten. "Duncan!", sprach sie langsam. Ihre Stimme hatte einen seltsamen Klang angenommen. 2duncan, hörst du mich? Duncan!" Sie wiederholte immerwieder seinen Namen. Duncan wandte sich zu Cassandra. "Du wirst dein Schwert fallen lassen und diesen Mann", sie deutete auf Serapis, "wieder festbinden!" Duncan nickte und wollte gerade nach Serapis greifen, doch der war wie vom Erdboden verschluckt. Erschrocken drehte sich Duncan um und suchte das ganze Zimmer nach im an. Aber Serapis blieb verschwunden.

Cassandra stöhnte und fiel zu Boden. Das hatte sie viel Kraft gekostet. Serapis war stark, er konnte sie besiegen.
Duncan erholte sich und öffnete die Augen. "Was ist passiert?", sagte er und schaute sich im Zimmer um. Amanda lag noch immer in der Ecke. "Amanda!!!!!", schrei er und sprang auf sie zu. "Was hab ich getan!" Amanda öffnete langsam die Augen. "Ist schon gut, Duncan. Mir geht es ja gut.", beruhigte sie ihn. Joe kam aus seiner Ecke hervorgekrochen, unbemerkt von den anderen hatte er sich ins Badezimmer zurückgezogen. "Ist er weg?", fragte Joe scheu. 2Ja!", zürnte Cassandra. "Er hat mich besiegt. Ich habe versucht, Duncan dazu zu bringen, auf mich zu hören, aber es hat zu lange gedauert.", sagte Cassandra niedergeschlagen. "Ich kann ihn nicht besiegen. Und da er auch noch die Macht der Hypnose kennt, kann ihn wahrscheinlich keiner besiegen." Cassandra rappelte sich langsam wieder auf und setze sich in den Sessel, der ihr am nächsten war. "Doch!", sagte Joe, "Methos kann ihn besiegen. Habt ihr nicht den kleinen Anfall bemerkt, den er hatte?"

2Ja, wir haben ihn ja ausgenutzt, um ihn zu binden.", murrte Amanda. "Methos wehrt sich!" Joes Augen leuchteten auf. "Das heißt, wir dürfen ihn nicht im Stich lassen. Wenn wir Serapis schwächen, kann sich Methos vielleicht von ihm befreien." In Joe glimmte ein Funken Hoffnung auf. "Wenn Nicks Plan klappt und er ihn aufspüren kann, dann werdet ihr ihn so lange bekämpfen, nur bekämpfen, nicht köpfen, bis er so geschwächt ist, daß sich Methos selbst befreien kann.", sagte Joe.

"Toller Plan", murrte Duncan. "Nur was ist, wenn er uns wieder hypnotisiert? Dann stehen wir aber blöd da!"

"Das wird nicht passieren.", sagte Cassandra. "Er kann sich immer nur auf einen konzentrieren. Gerade der, der vor ihm steht. Und danach ist er immer sehr erschöpft. Ich werde dafür sorgen, das er euch nicht hypnotisiert, und wenn, dann erwischt es immer nur einen."

"Aber wir sind dann nur noch zu zweit. Duncan und ich können dann nur noch gegen ihn kämpfen!", meldete sich Amanda zu Wort.

"Falsch!!", Nick betrat die Wohnung. "Ich kann auch noch gegen ihn kämpfen."

Nick kam herein und fragte, was passiert sein. Die Geschehnisse der letzten Minuten wurden ihm kurz berichtet. "Du kannst nicht gegen ihn kämpfen. Methos kämpft besser als ich!", sagte Amanda. "Du vergißt da was, Amanda", meinte Duncan, "Dieser Kerl ist nicht Methos, wer weiß wie Serapis kämpft."

"Wir müssen dieses Risiko eingehen.", antwortete Cassandra, "Nick, können sie mit einem Schwert kämpfen?"

Nick nickte. "Amanda hat mir ein wenig Schwertkampf gezeigt. Um ihn nur kurze Momente in Schach zu halten, wird es reichen."

"Gut" Joe kratze sich hinter dem Ohr. "Dann wäre das ja erledigt, wir müssen nur noch warten, bis er wieder auftaucht."

Und sie warteten. Joe hatte mittlerweile einige Beobachter auf Adam Pierson angesetzt und Nickis Kollegen hielten auch nach Serapis Ausschau.

Drei Tage später, so gegen 17:56 Uhr piepste Joe’s Handy. In den letzten Tagen hatte es sich nicht mehr gemeldet. Joe nahm ab uns lauschte. Er verabschiedete sich und sagte: "Er ist am Hafen Pier 17 gesehen worden!" Nick und Duncan warfen ihre Karten beiseite. Amanda kam aus der Küche gestürmt und Cassandra schmiß den Föhn achtlos beiseite. Sie machten sie in zwei Autos auf den Weg zum Hafen. In den letzten Tagen hatte Duncan mit Nick geübt. Er wurde immer besser. Cassandra hatte ihre Fähigkeiten trainiert und Amanda hatte fleißig Informationen über Serapis zusammengetragen. Serapis war der Gott der Unterwelt, in Ägypten als Osiris, in Griechenland als Hades und in Rom als Pluto bekannt. Er war und ist einer der grauenvollsten und gefährlichsten Götter der Antike gewesen. Wenn aber niemand an ihn glaubte, verlor er seine Macht, deswegen hatte er sich den Körper eines Unsterblich zu Nutze gemacht, um wieder an die Macht zu gelangen.

30 Minuten später erreichten sie das Hafengelände. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Sie stiegen aus und ging auf Pier 17 zu. Plötzlich durchstieß ein Buzz die Köpfe der anwesenden Unsterblichen. Sie gaben Nick und Joe, der mit einer 48‘er bewaffnet war, zu verstehen, daß sie sich bereithalten sollten. Unter einer hellen Straßenlampe trat ein Mann hervor. Er trug Methos‘ Ivanhoe. "Ich hätte nicht erwartet, daß ich euch jemals wiedersehen würde. Wer möchte der erste sein?", krähte er fröhlich. "Wir werden alle gegen dich kämpfen, alle auf einmal!", schrie Duncan. "Nein", widersprach Serapis, "das geht nicht, Nur einer darf gegen mich kämpfen, während sich die anderen nicht einmischen dürfen. So sind die Regeln."

Cassandra nickte: "Ja, das gilt für Unsterbliche, aber du bist kein unsterblicher wie wir. Also mach dich bereit zu sterben!!", schrie Cassandra und stürmte mit erhobenem Schwert auf Serapis zu. Er parierte ihren Schlag und konterte. Cassandra sprang zurück, damit hatte sie nicht gerechnet. Auch Duncan begann jetzt auf Serapis zuzustürzen und ihn anzugreifen, doch auch diesen viel stärkeren Schlag wehrte er mit Leichtigkeit ab. Amanda und Nick erhoben gleichzeitig ihre Schwerter und stürmten los. Serapis wich zurück. Nick war schneller bei ihm angelangt und hieb auf ihn ein. Serapis parierte, wich aber dennoch zurück, so viele kraftvolle Schläge aufeinmal würde er nicht lange verkrafte, und nebenbei mußte er sich auch noch um diesen Quälgeist in ihm drinnen kümmern, der unaufhörlich gegen seine Schädeldecke einhieb. Serapis konzentrierte sich. Er wollte nun die Hypnose einsetzten. Aber es ging nicht, irgendwer blockierte ihn. ....Er schaute sich um und erblickte Cassandra. Sie stand abseits von den anderen, die weiter auf ihn einhieben. Und hatte ihre Finger an die Stirn gelegt. Sie veranlaßt diese Blockade. Serapis kämpfte wie ein Stier, doch da anderen drei wurden nicht müde, weiter kraftvolle Hiebe kamen, die er parieren mußte. Von vorne und von hinten, er ging in die Knie, wehrte den Schlag von hinten ab und rollte sich nach vorne. Serapis sprang auf die Füße und schwang das Ivanhoe. Dieser Sterbliche schlug auf ihn ein und verletzte ihn an der Schulter. Scheiße. Dann kam der Schotte. Er durchtrennte sein Hemd. Die Diebin verletzte ihn von hinten am Arm. Ein weiterer Hieb zwang ihn in die Knie. Drei Schwerter waren auf seinen Hals gerichtet. Hilfesuchend sah er sich um. Diese drei bewegten sich so schnell, das er keinen richtig erfassen konnte, um ihn zu hypnotisieren. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Schädel, Methos war aufgewacht und hatte bemerkt, was draußen vor sich ging. Er hämmerte wild gegen die Schädelplatte. Eine Frauenstimme drang in seinen Kopf ein. Sie drängte Serapis zurück, er konnte sich nicht gegen sie wehren, der Kampf hatte ihn so ermüdet, das es für ihn unmöglich war, sich gegen sie zu wehren. Methos hämmerte weiter, Cassandra sagte was. ..............

Serapis schrie auf und fiel zu Boden. Sein Kopf dröhnte, er hatte wahnsinnige Schmerzen in der Leistengegend. Er krümmte sich am Boden und schrie wie besessen. Plötzlich war Ruhe. Er verharrte in dieser Stellung und wartete. Alles wurde schwarz um ihn herum. Aus der Dunkelheit tauchte Methos Gesicht auf. Er sprach zu ihm: "Verlasse mich, Serapis. Du hast verloren. Gib mich frei!", verlangte er. "Neiiiiiiiinnn!!!", schrie Serapis auf. Ein weiterer Schmerz durchzuckte ihn. Die Schwärze wurde durch rote Flecken unterbrochen. Wieder Tauchte Methos Gesicht auf. "Das kann ewig o weitergehen, Verschwinde!!!!!", schrei er. Serapis wimmerte vor Schmerzen. Er hatte verloren. Alles hatte er verloren.

"Er bewegt sich." , flüsterte Amanda. Die Gestalt am Boden der Lagerhalle rekelte sich langsam. Methos öffnete die Augen und starrte in fünf sorgenvolle über ihm schwebende Gesichter. 2Hallo, Leute. Hab ich was verpaßt?", fragt er und setzte ein mühevolles Lächeln auf. "Nein!", sagte Cassandra lachend und beugte sich zu ihm runter, "Du hast nichts verpaßt." Sie umarmte ihn und hielt ihn fest. Methos nahm diese Geste gerne an und schloß auch Cassandra in die Arme. Duncan lächelte und hielt Amandas Hand. "Laßt uns gehen, es war einen anstrengende Woche." Methos erhob sich mit Cassandras und Nicks Hilfe. "Laßt uns ein Bier trinken.", sagte er und schlug Nick freundschaftlich auf die Schulter. "Ja, alter Mann," , antwortete Nick, "Wenn Joe bezahlt.!" Joe lachte herzlich und humpelte vor den anderen weg. "Gut, gut. Ich bezahle.", lachte er.

Ende

Das war mein erster Versuch. Wenn sie euch gefallen hat, sendet mir doch einfach eure Meinung. Auch wenn ihr was zu bemäkeln habt, dann schreibt mir an salandra@web.de

Danke!!!!!!