Von irdischen Bräuchen und ausserirdischen Gepflogenheiten
Disclaimer: Die hier verwendeten Charaktere gehören nicht mir und werden auch niemals mir gehören. Aber ich habe die Gunst der Stunde genutzt und sie ihren Eigentümern für diese paar Seiten (hoffentlich wird's nicht mehr) gemoppst. Aber trotzdem gehören sie mir noch nicht und um einer gerichtlichen Klage aus dem Weg zu gehen, gebe ich sie nach dieser Nacht auch wieder zurück, Amazonenehrenwort.
So, dann sollte ich hier vielleicht noch erwähnen, das eigentlich meine Sister für E:FC zuständig ist, ich aber im Moment BOCK habe, also verzeiht, falls ich mich irre.
Ach ja: Das ist die E:FC- Variante zu "Halloween".
So, und los geht's.
Der Taelon blickte mißmutig auf sein Terminal, betätigte einige Funktionen und löschte sinnlose Dateien. Dann sah er alte Einsatzberichte durch, dachte an Boone und besuchte wiedereinmal eine der für ihn eingerichteten Gedenkpages im Internet. Kurz und gut: Da'an war langweilig. Umgenau zu sein: Ihm war stinklangweilig.
Heute war wieder einer dieser verdammten irdischen Feiertage, die seine menschlichen Mitarbeiter lieber mit ihren "Familien" verbrachten, als mit ihm, einem Taelon. Da'an schmunzelte. ‚Was bedeutete Familie schon!?'
Sicherlich nicht das, was Zo'or darunter verstand. Er würde....
Ein energisches Klopfen ließ Da'an aus seinen Gedanken hochfahren. Er zuckte zusammen und blickte verstört in Richtung Eingang.
Was er sah, gefiel im ganz und gar nicht. In seinem Eingangsbreich hockte ein hämisch grinsender Kürbiskopf und dahinter stand ein zufrieden lächelnder Liam Kincaid.
Da'an setzte ein schüchternes Lächeln auf. "Was kann ich für Sie tun, Major?", fragte er, ganz die Formalitäten einhaltend.
Liam grinste. "Die Frage sollte wohl eher lauten: ‚Was können SIE für mich tun, Major.", korrigierte ihn Liam und mußte still in sich hineingrinsen, in freudiger Erwartung der Dinge, die da kommen mögen.
Da'an mimte den Fragenden.
"Nun...", begann Liam gedehnt und bückte sich nach dem Kürbis, den er wie einen Fußball unter den rechten Arm klemmte, "wie soll ich beginnen...Ah, wissen Sie, verehrter außerirdischer Freund, was heute für ein Tag ist?" Liam grinste.
Da'an atmete tief ein und schüttelte entnervt den Kopf. Er haßte irdische Feiertage. Mußte ihn dieses Kind auch noch darauf ansprechen?
"Nein, MAJOR, ich weiß es nicht!", murrte er verbissen.
"Schade.", seufzte Liam, "Ich hatte eigentlich gehofft, daß Sie mir sagen könnten, was ich mit dieser ausgehöhlten Frucht anstellen soll."
Da'an lächelte. "Zum Beispiel könnten Sie sie sich auf den Kopf setzten und den anderen Verrückten hintertraben, die an der Botschaft geläutet hatten und mir ‚Süßes oder Saures' entgegenbrüllten."
"Was wollten die den?", fragte Liam ungläubig blickend.
Da'an stöhnte. "Woher zum Teufel soll ich das denn wissen?"
Liam erschrak über Da'ans Gefühlsausbruch und streckte seine Hände in Abwehrhaltung dem Taelon entgegen. "Schon gut. Vielleicht sollten wir Lili fragen?"
Der Taelon zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Von mir aus."
<Zehn Minuten später, bei Lili>
"Captian Marquette, was ist denn mit Ihnen passiert?", fragten Da'an und Liam fast gleichzeitig und starrten die Pilotin fassungslos an. Sie hatte ein weitausladendes schwarzes Kleid an und trug einem ziemlich auffälligen spitzen schwarzen Hut, dazu hatte sie noch unnatürlich viel Lippenstift aufgetragen und ihre Haare mit Haarteilen künstlich verlängert.
Ein schüchterens Lächeln umspielte Lilis rote Lippen. "Nun, äh....womit kann ich euch dienen?"
Da'an zuckte entnervt mit den Schultern und Liam streckte ihr herausfordernd den Kürbis entgegen. "Du sagtest, ich solle Da'an fragen, was es mit dem Kürbis auf sich hat. Nun, das habe ich getan, leider konnte er mir nicht weiterhelfen. Würdest du mir nun sagen, was das soll?" Liam deutete verstört auf den Kürbis.
Die Pilotin betrachete die hämisch grinsende Frucht und deutete Liam und Da'an, einzutreten.
Drinnen war die reinste Hölle los. Überall standen leuchtende Kürbisköpfe, Liams gleich. Und sie besaßen alle das gleiche widerliche Grinsen. An der Decke waren Spinnenweben verteilt und überall wuselten seltsam aussehende Gestalten umher. Einer besaß noch nichteinmal einen Kopf, ein anderer keine zwei Beine und ein dritter hatte ein Messer im Kopf stecken.
Da'ans Augen vergrößerten sich zusehends, umso mehr sich seine Augen an die Lichverhältnisse in Lilis Haus angepaßt hatten.
"Captian Marquette! Was hat das alles zu bedeuten!?", verlangte nun auch der Taelon zu wissen.
Lili grinste, als Liam eifrig nickend Da'an zustimmte.
"Nun, gut. Ihr wißt nicht zufällig, was heute für ein Tag ist?", fragte Lili wissend und ein breites Grinsen aufsetztend.
Liam und Da'an schüttelten beide energisch den Kopf.
Lili zuckte mit den Schultern. "Wie schade.", sagte sie und wollte sich zum Gehen wenden, doch sie wußte instinktiv, das keiner der beiden sie so gehen lassen würde. Sie drehte sich um und wartete gespannt auf Liams oder Da'ans Reaktion.
Da'an war der erste, der sie anfuhr. "Würden Sie sich bitte dazu herunterlassen, uns aufzuklären?", knurrte er genervt.
Lili grinste. "Natürlich, verehrter außerirdischer Freund."
Da'an stöhnte erleichtert auf. "Danke."
"Kommt, setzt euch.", forderte die Pilotin ihre Gäste auf, sich auf ein Sofa in der Mitte des Wohnraumes niederzulassen.
"Heute ist der 31. Oktober."
"AH!", machte Liam und ließ sich in die Kissen fallen.
Lili überging seine Bemerkung. "Heute ist Halloween."
"Oh!", entrutschte es Da'an.
Die ‚Hexe' starrte den Taelon wütend an. "Wir feiern heute die Zusammenkunft der Welten. Wir ehren die Toten."
"UH!", stießen die beiden Unwissenden gleichzeitig aus.
"Und deswegen habt ihr euch SO angezogen?", fragte Liam und deutet abwertend auf Lilis Aufmachung.
Sie lächelte. "Klar. Halloween bedeutet Spaß! Wir versuchen so, die bösen Geister zu vertreiben."
"Ah!", machte Da'an, "und deswegen ist dieser furchteinflößende Aufzug notwendig?"
Lili lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, wir erfreuen uns einfach an diesem Fest und haben so unseren Spaß."
Da'an nickte. "Ja, wir haben auch so ein Fest, allerdings ist dies kein Fest der Freude, sondern eher der Trauer. Wir erinnern uns der Verstorbenen und gedenken ihren Vermächtnissen, und ob wir sie in Ehren halten. Für uns ist dies ein sehr ernsthaftes Fest."
Lili lächelte. "Dann, meine Freunde, solltet ihr mal mit uns Halloween feiern."
Liam grinste. "Gerne."
Auch Da'an mußte in Anbetracht dieser kleine ‚Gesellschaft' lächeln. "Ja, ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen ihre Toten zu ehren."
Lili stöhnte. "Nein, wir werden wohl beim Urschleim von Halloween anfangen und wie es unsere Kleinsten feiern...."
"Was müssen wir tun?", fragte Liam schnell, bevor sich Lili noch dazu entschloß, ihm ein Messer in den Kopf zu rammen.
Die Hexe lächelte. "Ihr müßt euch erstmal umziehen...."
<gut zwanzig Minuten später>
Liam trat schüchtern aus dem Badezimmer. Er wollte sich auf keinen Fall blamieren, aber in Anbetracht seiner Aufmachung würde ihm das wohl nicht sehr gut gelingen. Er trug einen gelben Strampler mit weißem Baucht, dazu seltsame Knuppelschuhe, eine gelbe Kapuze mit einem unförmigen Drahtgebilde auf dem Kopf, weiterhin hatte ihm Lili sein Gesicht weiß gepudert und ihm riesige, unförmige Ohren angesteckt. Liam kam sich albern vor, als er aus dem Bad watschelte und in Lilis breites Grinsen stolperte.
Sie lachte lauthals auf als sie den überdimensonalen Teletubbi auffing. "Also Lala, du mußt noch ein bisschen üben, eh' wir auf die Straße können."
Liam erstarrte. "Das kann doch nicht dein Ernst sein?! So gehe ich nicht auf die Straße. NIEMALS!"
Liam rappelte sich mühsam auf und hüpfte einige Schritte von Lili weg, die sich ihr zerknittertes Kleid glattstrich und aufstand. "Da'an ziert sich auch nicht."
Da'an? Wo war der eigentlich?, fragte sich Liam, als er suchend den Raum anscannte.
"Ich bin hier, Major.", rief eine wohlbekannte Stimme. Liam drehte sich dem vermeintlichen Urpsrungsort zu, entdeckte aber nur eine völlig in ROT gekleidete Gestalt, die entfernte Ähnlchkeit mit seinem Vorgesetzten hatte.
Da'an trug einen roten Strampler, wie man sie aus alten WildWest- Filmen als Unterhose kannte, außerdem einen schwarzen, kurzärmeligen Pulli. Sein Gesicht und seine Hände waren völlig rot und Lili hatte ihm eine Paar blinkender Hörner aufgesetzt. Die ganze Erscheinung wurde von einem dunklen Mantel gekrönt, den er sich kunstvoll um die Schultern geschwungen hatte. Und was den Höhepunkt darstellen sollte: Er schwenkte einen Dreizack!
Lili lächelte. "Ihr seht doch wunderbar aus. Ganz genauso, wie man an Hlloween Millionen Menschen begegnet."
Liam zuckte verzweifelt mit den Schultern. "Und was machen wir jetzt in diesem Aufzug?"
Lili grinste. "Wir gehen betteln!"
"Liam jetzt stell dich nicht so an und sag' es endlich!", knurrte Lili.
"Ich werde gar nichts sagen, überhaupt nichts!", zischte er zurück. "Da'an sagt es, stimmts?" Liam stieß den Taelon freundschaftlich in die Rippen, aber dieser reagierte überhaupt nicht. "Wo denken Sie hin, Lala, SIE sagen es!"
"Ist das ein Befehl...!", knurrte Liam, aber ehe er sich zu Ende beschwert hatte, wurde schon die Haustür aufgeschoben und eine alte Fraun grinste sie freundlich an.
"Sag ES!", zischte Lili in Liams Ohr und schob ihn auf die Frau zu.
Dieser erschrak und jauchzte der Dame "Süßes oder Saures!", entgegen.
Die Frau grinste bis über beide Ohren, angesichts der Erscheinung.
"Pinkie winkie, gagagugug, bieeeeeeee!", gackerte sie plötzlich.
Liam verdrehte angewiedert die Augen, hob seine Hand und setzte ein breites Grinsen auf. "Dippsy, lala, POOOOOO!", maulte er zurück.
Die Frau brach in schallendes Gelächter aus und schüttete ein paar Schokoriegel in Liams Beutel, knippste ihn in die Backen und schloß brüllend die Tür.
Lili und Da'an schüttelten sich vor Lachen und drehten sich blitzartig um,als Liam wütend nach ihnen aushohlen und schlagen wollte. "Das war das letzte Mal, das ich es gemacht habe!", schwor er vehemment.
Aber aus seinem Schwur wurde nichts. Er mußte noch gut dreißig mal dieses Schauspiel wiederhohlen, immer mit dem gleichen Ergebnis: Lili und Da'an schüttelten sich vor Lachen, ebenso die Leute, die sie herausgeklingelt hatten, und Liam schwor eisern, es nie wieder zu tun.
Unterwegs trafen sie noch auf zwei verkleidete Männer, die sie ebenfalls angackerten und ihnen ihre Beute zeigten, der eine als Schotte verkleidet und der andere als Lumpensack.
Das endgültige Resultat ihres Beutezuges: Einhundertzwanzig Schokoriegel, dreizehn Bier und fünfundzwanzig Stockschläge, sowie einige Modandrohungen.
Ende
Das solls von meiner Halloween- Sucht gewesen sein. Nächstes Jahr wird es noch schlimmer, dann müssen sie sich gruseln.
Hoffe ihr schickt mir reichlich FEEEDDDBAAACCKK!!! Sonst schreibe ich nie wieder sowas.
Sala